Colorado Mesa University
Im August 2022 bin ich für einen Studienaufenthalt von zunächst einem Semester an die Colorado Mesa University in Grand Junction, Colorado gegangen. Bereits nach wenigen Wochen vor Ort wurde mir jedoch schnell klar, dass ich gerne länger bleiben würde, und habe meinen Auslandsaufenthalt um ein Semester verlängert; schlussendlich habe ich mich sogar dazu entschieden, mein Studium nun komplett an die CMU zu verlegen und hier meinen Abschluss zu machen.
Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, entschied ich mich für eine Bewerbung über College Contact. Dadurch wurde der Bewerbungsprozess sehr übersichtlich und unkompliziert gestaltet. Durch den engen Kontakt mit meiner Ansprechpartnerin hatte ich außerdem jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
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Lage
Ein ausschlaggebender Faktor, weswegen ich mich für die CMU entschieden habe, war die tolle Lage mitten im Westen der USA. Die Umgebung bietet wunderschöne Landschaften, die wir so aus Deutschland nicht kennen. Innerhalb von ca. 20 Minuten Autofahrt kann man so beispielsweise das Colorado National Monument besuchen, oder auch der Arches National Park ist aufgrund der Lage nahe der Grenze zum Bundesstaat Utah weniger als zwei Stunden entfernt.
Die Vielzahl an möglichen Outdoor-Aktivitäten im Umkreis ist definitiv ein großer Vorteil an der CMU. In Grand Junction selbst findet man alles Notwendige sowie einige Freizeitaktivitäten. Allerdings ist es dennoch eine eher kleinere Stadt und man ist oft auf ein Auto angewiesen. Die nächstgrößeren Städte sind Denver oder Salt Lake City (Utah), welche beide ca. 4,5h entfernt sind.
Campus und Wohnen
Für mich persönlich hat die Colorado Mesa University das „typisch amerikanische“ Studentenleben vermittelt. Besonders gut gefiel mir der schöne Campus, auf welchem man aufgrund der überschaubaren Größe in der Regel alles Wichtige innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichen kann.
Während meines ersten Semesters habe ich in einem typischen dorm, also einer Studentenunterkunft auf dem Campus, gewohnt. Insbesondere bei einem Aufenthalt von nur einem Semester kann ich dies sehr empfehlen. Durch das Zusammenleben mit anderen Studierenden bekommt man die Möglichkeit, schneller in Kontakt mit amerikanischen Studierenden zu kommen. Zudem ist die Lage direkt auf dem Campus natürlich von Vorteil.
Zusätzlich erhielt ich einen meal plan, mit dem ich sowohl in der Cafeteria als auch an anderen Orten auf dem Campus fast unbegrenzt essen konnte. Dadurch musste ich mich praktisch nie um Einkäufe oder Kochen etc. kümmern, was mir Zeit für andere Dinge ließ.
In meinem zweiten Semester bin ich dann off-campus gezogen. Nun wohne ich in einem Haus, welches ich mir mit vier Mitbewohnern teile. Da ich mein Zimmer über eine Freundin vermittelt bekommen habe, kann ich nicht von Erfahrungen mit der Zimmersuche außerhalb des Campus berichten; jedoch gibt es beispielsweise Facebook-Gruppen, auf der regelmäßig Wohnungsinserate veröffentlicht werden. Auch an anderen Stellen kann man hier Unterstützung bekommen oder sich im Bekanntenkreis herumfragen, sodass die Suche nach einem Zimmer definitiv nicht unmöglich ist.
Kurse
Da ich an meiner Hochschule in Deutschland Pflege studiert habe, und nun auch an der CMU einen Bachelor of Science in Nursing anstrebe, habe ich größtenteils fachbezogene Kurse gewählt. In meinem ersten Semester waren dies Psychologie, Gerontologie, und Anatomie/Physiologie; zudem habe ich einen Forensic Anthropology Kurs und einen Volleyball Kurs belegt.
In meinem zweiten Semester habe ich bereits auf einen kompletten Abschluss hingearbeitet. Dazu gehört auch, fachfremde Kurse zu belegen, daher habe ich also Kurse wie United States History, Mythology, Statistics, und Theatre Appreciation belegt.
Die Studienleistungen sind in den USA sehr anders aufgebaut, als ich es bisher kannte. Die Note wird nicht, wie oft in Deutschland der Fall ist, anhand von nur einer Klausur/Hausarbeit/Präsentation/etc. festgelegt; stattdessen können Studierende durch Hausaufgaben, Quizze, Essays, und ggf. freiwilligen Zusatzaufgaben Punkte sammeln, deren Gesamtpunktzahl dann schließlich einer Note von A bis F entspricht. Außerdem findet man in Klausuren in der Regel nur selten offene Fragen; die meisten Aufgaben sind im Multiple-Choice Format gestellt.
Beide Aspekte bewirkten, dass das Studium dort für mich deutlich einfacher war als in Deutschland, und man mit weniger Aufwand dennoch gute Noten erzielen konnte. Für mich persönlich hatte das kontinuierliche Auseinandersetzen mit der Thematik durch Hausaufgaben etc. einen höheren Lerneffekt zufolge, und ganz allgemein haben mir die Kurse sehr viel Spaß gemacht. Die Dozierenden waren sehr offen und freundlich und bemühten sich immer darum, die Inhalte verständlich darzustellen und die Vorlesungen spannend zu gestalten.
Freizeit
In der Studentengemeinschaft der CMU konnte ich mich ebenfalls gut einbringen. Sehr zu empfehlen ist es dafür zum Beispiel, Clubs beizutreten oder eine Sportart auszuprobieren. Besonders hilfreich war vor allem auch das International Program. In diesem kommen sowohl einige amerikanische, als auch internationale Studierende zusammen und es werden regelmäßig Trips und Aktivitäten geplant. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, schnell viele Kontakte zu knüpfen und neue Orte zu besuchen.
So haben wir beispielsweise den Black Canyon of the Gunnison National Park besucht, waren bei hot springs (also Thermalquellen) wandern oder campen. Auch das von der Universität geführte Outdoor-Program bietet regelmäßig (auch mehrtägige) Trips an; zudem kann man sich dort für sehr wenig Geld eine Vielzahl an Outdoor-Ausstattung ausleihen. Durch solche Angebote fiel es mir definitiv nicht allzu schwer, viele neue Menschen kennenzulernen. Viel Unterstützung habe ich zudem auch von den Ansprechpartnern des International Office vor Ort bekommen, an die ich mich jederzeit mit Fragen und Problemen wenden konnte.
Finanzen
Natürlich ist bei einem Studium in den USA auch der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. An der CMU erhalten internationale Studenten jedoch, unter Voraussetzung eines bestimmten Notendurchschnitts, ein Stipendium in Höhe von $4500 pro Semester. Die Kosten für die Unterkunft auf dem Campus sind variabel und fallen je nach gewähltem Zimmer höher oder niedriger aus. Zwar kommt auch der verpflichtende meal plan dazu, jedoch ist damit dann auch ein Großteil der Kosten erstmal abgedeckt. Das Stipendium senkt die Kosten definitiv erheblich und macht die Universität damit vermutlich zu einer der günstigsten Optionen für internationale Studierende, die man in den USA finden wird.
Fazit
Ich würde jedem, der die Möglichkeit dazu hat, ein Studium an der CMU weiterempfehlen. Nicht nur, weil man die Gelegenheit bekommt, neue Menschen kennenzulernen und einzigartige Erfahrungen zu machen, die einen das Leben lang begleiten werden – sondern auch, weil man sich durch einen Auslandsaufenthalt persönlich sehr weiterentwickelt. Die Colorado Mesa University konnte mir alles bieten, was ich mir von meinem Auslandssemester erhofft hatte – was sich ja auch dadurch zeigt, dass ich mich entschlossen habe, länger hier zu bleiben.