1 Aug
Erfahrungsbericht von Philipp S.

California State University Long Beach


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 07/2016
Heimathochschule: Karlsruhe KIT

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein Auslandssemester an der California State University Long Beach im Spring-Semester 2016 verbracht und es war einfach das geilste Semester in meinem Studium. Am Karlsruher Institut für Technologie studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen und habe in Long Beach an der Uni verschiedene Kurse zu meinem Studiengang besucht. Wie alles so abgelaufen ist, erzähle ich euch im Folgenden.

Vorbereitungen

Am Anfang während meines Studiums war ich mir eigentlich nie sicher, ob ich einmal ins Ausland gehen soll, wie viele andere das tun. Zum Ende allerdings kam bei mir der Wunsch auf, dieses Abenteuer auf jeden Fall noch zu erleben. Eigentlich war ich schon ziemlich am Ende mit meinem Bachelorstudium und gerade daran, meine Bachelorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben. Ca. 5 Monate vor Start des Spring-Semesters 2016 bin ich dann mit College Contact in Kontakt getreten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch gar nicht, wohin eigentlich in den USA? Von Bildern und Erzählungen von Freunden wurde mir klar, dass die Westküste ein geeigneter Ort für ein Auslandssemester wäre. Über College Contact habe ich dann die benötigten Infos erhalten und wurde super über die einzelnen Unis informiert. Nachdem ich mich für Long Beach entschieden hatte, führt College Contact einen super durch die Bewerbungsphase durch. Du wirst zu jeder Zeit von ihnen unterstützt und musst dir eigentlich nie Gedanken machen, etwas vergessen zu haben.

Nachdem ich die Zusage erhalten hatte, habe ich mir über die Facebook-Gruppe gleich mal potentielle WGs (Apartments) rausgesucht, den Flug gebucht und weitere Dinge, wie Visum beantragen, gekümmert. Und klar, am Anfang stehst du erstmal da und hast echt kein Plan, wie du dich um alles kümmern sollst – Zimmer in einem anderen Land finden, Studieren im Ausland, Koffer für ein halbes Jahr packen und vor allem, welche Unterhose ziehe ich eigentlich für den Flug an ???

Wohnen und Leben in Long Beach

Glücklicherweise habe ich über die Facebook-Gruppe ein Zimmer in einem Apartment gefunden, in dem zwei Dänen (auch im Study abroad @ the Beach Programm) und ein Engländer gewohnt haben. Anfangs war ich noch ein wenig verunsichert, mit Leuten zusammenzuziehen, die ich nicht kenne und auch nicht Deutsch reden. Im Nachhinein muss ich sagen, war das eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe, aber dazu später mehr. Das Apartment war im Alvista-Komplex, in der Ximeno Ave 1720, nahe dem Traffic Circle. Die Alvista-Apartments befinden sich direkt gegenüber den Beverly Plaza Apartments und einem Vons. In diesen beiden Apartment-Komplexen wohnen eigentlich die meisten internationalen Studenten und hier finden auch die besten Hauspartys statt ;) Die Busverbindungen sind sehr gut, zur Uni sind es 10 Minuten mit dem Bus, und es ist eine sichere Wohngegend.

Der Apartment-Komplex ist mit drei Pools, mehreren Barbecue-Plätzen und einem kleinen Fitness-Studio ausgestattet. Man hat hier echt alles, was man braucht. Die Miete lag bei mir bei 550$, bei den Dänen für ein Shared Room bei 350$ pro Person. Allerdings lag das auch an unserem „dritten Zimmer“ im Wohnzimmer, das die Miete nochmal nach unten gedrückt hat. Ihr sollte für ein Einzelzimmer schon mit 550$-850$ rechnen und für ein Shared Room mit 350$-450$. In Californien ist einfach alles teurer – Miete, Lebensmittel... Natürlich gab es auch viele Studenten, die zu Beginn noch kein Zimmer hatten, aber da braucht ihr euch nicht stressen. Über die Facebook-Gruppen oder durch die Treffen vom Office an der Uni lernt ihr genug andere Studenten kennen, die dasselbe Problem teilen und mit denen ihr euch zusammentun könnt.

Als ich in Long Beach ankam, hatte ich glücklicherweise gleich mein Einzelzimmer im Apartment, sodass ich dort direkt vom Flughafen hinfahren konnte. Natürlich waren die ersten Tage ein wenig komisch – Jetlag, alles neu und man kennt fast niemanden. Ich bin an meinem ersten Tag einfach mal zur Uni ins Study abroad @ the Beach Office gelaufen und habe dort direkt andere Studenten aus demselben Programm getroffen. Das war natürlich super von Beginn an andere Studenten zu kennen und mit diesen etwas zu unternehmen. Aber keine Angst, in der Orientierungswoche kümmert sich das Study abroad @ the Beach Office super um euch und ihr habt bei zahlreichen Events die Möglichkeit, die anderen Internationals kennen zu lernen.

Mein Mitbewohner aus England war schon ein Jahr in Long Beach und hat bei uns im Wohnzimmer gewohnt. Am Anfang war das ein bisschen strange, aber man gewöhnt sich schnell daran. Die anderen beiden Jungs aus Dänemark sind 3 Tage nach mir gelandet. Und von da an hat der ganze Spaß dann so richtig angefangen. Mit vielen anderen Internationals aber auch Amerikanern waren wir auf zahlreichen Partys unterwegs und haben viele Roadtrips zusammen unternommen. Die Highlights waren eine Hausparty direkt in Beverly Hills und Roadtrips an der Westküste oder nach Seattle. Es war einfach alles dabei. Man erlebt so viel während dem Auslandssemester. Es war einfach eine hammer Zeit.

Studieren

Das Unisystem ist ein bisschen anders im Vergleich zum Deutschen. Ihr müsst euch darauf einstellen, unter der Woche viele Hausaufgaben zu machen, die ihr zum Teil online hochladen müsst. Dafür ist dann der Aufwand vor einer Prüfung geringer und am Wochenende könnt ihr tun und lassen was ihr wollt. Zudem muss auch gesagt sein, dass das Niveau in den USA nicht ganz so hoch war wie an einer deutschen Uni. Insgesamt müsst ihr als Bachelorstudent 12 Units belegen. Welchen Kurs ihr aber letztendlich wählt, bleibt euch überlassen und kommt auch ganz darauf an, ob in der jeweiligen Klasse noch ein Platz für euch frei ist. Dazu schaut ihr in den ersten zwei Wochen einfach in den jeweiligen Kursen vorbei und fragt die Professoren, ob sie euch aufnehmen können. Zu meinen Kursen:

  • Math 122: Calculus I: Professor war Tran Truong – super Professor der echt gut erklären kann. Das Kursniveau ist doch allerdings gut für Erstis geeignet. Aufwand hoch aber zählt auch für 4 Units
  • CECS 277: Professor: Susan Nachawati – in dem Kurs ging es um Programmieren mit Java. Aufwand ist angemessen, Professorin gewöhnungsbedürftig und nicht ganz einfach ein A zu bekommen. Vorkenntnisse zu Java sind vorausgesetzt (3 Units)
  • EE 201: Digital Logic Design: Professor: Parviz Talebi – Kurs ist interessant und beinhaltet praktische Laborarbeiten wie Schaltkreise bauen. Aufwand angemessen und Prüfungen sind nicht schwer. (3 Units)
  • Tennis I und Basketball I: gute Abwechslung zum Uni-Alltag :D (1 Unit)

Als kleiner Tipp kann ich euch raten, Freitage durchgehend freizuhalten. Das machen die meisten Studenten so und ihr habt einfach immer ein Tag länger Wochenende – perfekt für Kurztrips.

Fazit

Mein Semester an der CSULB war einfach genial. Ich kann jedem nur empfehlen eine solche Erfahrung zu machen. In diesem halben Jahr habe ich die tollsten Menschen kennen gelernt und die schönsten Orte zu sehen bekommen. Und die Partys kamen natürlich nie zu kurz ;) Vor allem entwickelt man sich aber auch in persönlicher Hinsicht weiter und erweitert seinen Horizont!