28 Feb
Erfahrungsbericht von Philipp R.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: München TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Kalifornien war mein Traumziel für mein Auslandssemester und letztendlich fiel meine Entscheidung auf San Diego. Bei der Organisation und Bewerbung war College Contact eine große Hilfe. Jeglicher Kontakt mit der UCSD lief über eine persönliche Ansprechpartnerin, die mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Über die Kontaktliste könnt ihr euch gut mit anderen absprechen und seid von Anfang an mit Gleichgesinnten in Kontakt.

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Wohnungssuche

Eine Unterkunft on-campus ist für internationale Studenten leider nicht vorgesehen. Wenn ihr von zu Hause aus buchen wollt, bieten sich Kamo Housing (Bay Pointe Apartments in Pacific Beach) oder Anatolia Housing (Costa Verde Apartments nahe zur Uni) an. Beide bieten neben Standardapartments auch Fitnessstudio und Pool an. Hier wohnten viele internationale Studenten, sodass man öfters zu Besuch war. Ein geteiltes Zimmer kostet ca. 800$, ein privates ca. 1500$. Bei meiner Nachfrage Mitte August war für das Herbstsemester bei Kamo schon alles ausgebucht.

Die andere Möglichkeit ist über Facebook-Gruppen und Craigslist eine Wohnung zu suchen. Am besten sollte man zur Suche vor Ort sein und die erste Zeit im Hostel, Airbnb oder kostenlos im Solana Beach Host Family Program unterkommen. Man kann Glück haben und schnell etwas Gutes finden, aber es kann auch ein wenig dauern. Am Ende hatte aber jeder etwas gefunden. Die Preise schwankten zwischen 600$ bis 800$ für einen shared und 900-1300$ für einen single room.

Die Frage Pacific Beach oder die Gegend um La Jolla kann man nicht einseitig beantworten. Hätte ich die Wahl, würde ich mich wieder für Pacific Beach entscheiden, hier ist am meisten los und meine Wohnung lag nur fünf Minuten vom Strand entfernt. Aber zum Beispiel auch die Studenten, die in Costa Verde gewohnt haben, hatten eine coole Zeit und sind durch Uber oder Auto-Sharing immer schnell bei den Leuten in PB gewesen.


Transport

Hier stellt sich vor allem die Frage, ob man ein Auto mieten will (Kosten ab ca. 400$ pro Monat). Ich persönlich war mit dem Bus (2,25$ pro Fahrt) in einer Stunde an der Uni oder mit Uber / Lyft (ca. 5$) in 20 Minuten. Deshalb, und weil man im Normalfall nicht jeden Tag an die Uni muss, entschied ich mich – wie auch meine Mitbewohner – gegen ein Auto. Für längere Touren hatten wir das Glück, dass wir im Freundeskreis genügend Personen mit Auto hatten.


Universität und Kurse

Die UCSD ist eine riesige Uni mit entsprechend großem und schönem Campus für über 25000 Studenten. Die Dimension kann zu Beginn ein wenig überwältigen, doch man lebt sich sehr schnell ein. Der Großteil der UCSD-Studenten ist Asian-American.

Das anfängliche „Class Crashing“ gestaltete sich ziemlich stressig, da man viele Kurse parallel besuchen, den Stundenplan öfters umplanen und einfach viel organisieren muss. Speziell Plätze in Computer Science-Kursen sind sehr schwierig zu ergattern, man braucht Glück und Durchhaltevermögen. Dagegen konnte ich vergleichsweise einfach (Wirtschafts-)Informatik-nahe Kurse am Cognitive Science Department belegen, zum Beispiel Data Science.

Alle meine Kurse waren sehr interessant und wurden von hochmotivierten und kompetenten Professoren abgehalten, die die Studenten von der jeweiligen Thematik begeistern wollten. Das vermisst man in Deutschland leider viel zu oft. Es gilt: je fortgeschrittener der Kurs, desto kleiner die Kursgröße. Leider hatte ich den Nachteil (im Auslandssmester will man ja auch in der Freizeit was erleben), dass meine Kurse einen ziemlich hohen Workload mitbrachten. Wöchentliche Tests, Readings und Assignments nahmen ziemlich viel Zeit in Anspruch. Dafür wird der Aufwand in den USA am Ende aber auch belohnt.


San Diego und Freizeit

San Diego ist eine Stadt mit extrem hohem Freizeitwert und fast durchgängigem Top-Wetter. Langweilig wird euch bestimmt nicht, viel mehr sind die drei Monate viel zu kurz. Durch das UPS-Programm werdet ihr viele Leute kennenlernen, vielleicht – zum Beispiel über die Kurse – auch einige Amerikaner. Die haben aber oft einen anderen Rhythmus als die Austauschstudenten.

San Diego ist die Surfer-Stadt der USA und es gibt Surf-Kurse, die man direkt über die Uni buchen kann. Gerade wenn ihr in Strandnähe wohnt, bietet es sich an, ein eigenes Surfboard zu kaufen. Die zahlreichen Strände in und um San Diego ziehen jedoch nicht nur Surfer an, sondern laden auch zum Relaxen und Schwimmengehen ein. Downtown San Diego befindet sich in einiger Entfernung zur Uni und Pacific Beach, ist aber definitiv die ein oder andere Tour wert. Einige meiner Highlights: Balboa Park, Old Town, das Gaslamp-Quarter, Coronado Island, die USS-Midway, eine Baseball-Partie der Padres, ein College Football-Spiel der SDSU mit vorherigem Tailgate und vieles mehr. Des Weiteren gibt es ständig Events wie Stadtteilfeste. Gut ausgehen kann man hauptsächlich in Pacific Beach (Achtung, die Clubs und Bars in Kalifornien schließen schon um halb 2...) oder auf Homeparties zum Beispiel bei den partyfreudigen SDSU-Studenten.

Wochenendtrips und auch längere Reisen solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Kalifornien hat unglaublich viel zu bieten. In nicht allzu großer Entfernung liegt beispielsweise Palms Springs nebst dem Joshua Tree National Park. Auch die (relativ) kurze Distanz zu Hawaii ist sehr verführerisch. Ein Trip auf eine der Inseln ist definitiv eine bleibende Erinnerung. Die Frage ist natürlich, wie viel Luft euch die Uni lässt beziehungsweise was eure Ansprüche sind. Bei mir war es zeitlich leider eher schwierig, weshalb ich bei weitem nicht alles gesehen habe, was ich hätte sehen wollen.


Fazit

Ich kann ein Auslandssemester an der UCSD jedem empfehlen. Man kann sowohl im Studium, als auch in der Freizeit sehr viel mitnehmen. Das sonnige Kalifornien und San Diego sind eine traumhafte Region beziehungsweise Stadt, die man super mit neu gewonnenen Freunden genießen kann.