19 Mär
Erfahrungsbericht von Nicolas F.

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemeines

Die SDSU ist eine der drei großen Universitäten in San Diego. Sie liegt in der Gegend College Heights und ist vom Stadtzentrum mit dem Auto ca. 20 min, sowie mit dem Trolley etwa 40 min, gut erreichbar. Strände wie Pacific und Mission Beach sind ebenfalls mit vergleichbarem Zeitaufwand zu erreichen. An der Universität sind etwa 40.000 Studenten eingeschrieben, was den riesigen Campus mit allen erdenklichen Einrichtungen erklärt.

Das Gelände beinhaltet ein großes Gym, welches für Austauschstudenten gratis nutzbar ist, ein Outdoor-Schwimmbad, eine Bowling Bahn, eine große Bibliothek und viele Möglichkeiten sich zu verpflegen, um nur einige zu nennen. Aufgrund der vielen Austauschstudenten gibt es eine Einrichtung an der Uni, welche die Startwoche leitet bei der das Bidding erklärt, der Campus gezeigt und Hilfe für allfällige Unklarheiten angeboten wird.

San Diego ist sehr weitläufig, wodurch sich ein Auto lohnen kann. Das warme und trockene Klima ist eine angenehme Abwechslung zum kalten und nassen Wetter in St. Gallen. Die Stadt ist perfekt für jemand der eine Kombination aus Grossstadt und Stränden sucht. Außerdem ist die Lage in Kalifornien prädestiniert für Ausflüge nach Mexiko, Las Vegas und Los Angeles.

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Anmeldeverfahren

Die Anmeldung als Free Mover gestaltet sich ziemlich einfach, da die Dienste von College Contact gratis in Anspruch genommen werden können. Diese stellen sicher, dass alle Formulare richtig ausgefüllt und rechtzeitig eingereicht werden, was den eigenen Aufwand deutlich reduziert.

Nötig für eine Anmeldung ist ein TOEFL-Zertifikat, sowie später ein gültiges Studentenvisum (zuerst das I-20, nach der Anmeldung wird das F-10 ausgestellt), welches auf der Botschaft beantragt werden muss.


Unterkunft

Grundsätzlich muss sich zwischen Wohnen am Strand oder nahe dem Campus entschieden werden. Das Wohnen nahe dem Campus hat den Vorteil, dass der College-Lifestyle hautnah miterlebt werden kann. Es gibt dafür entweder die Möglichkeit auf dem Campus oder in Einrichtungen direkt am Campus. Das Management der erwähnten Einrichtungen (Iconic Alvarado, BLVD63, etc.) sind aber eher kompliziert und sehr unflexibel. Trotzdem kann man eine tolle Zeit haben wenn man etwas Glück mit seinen Mitbewohnern hat.

Die Preise für solche Wohnkomplexe wie beim Iconic Alvarado (früher Sterling Alvarado) sind mit um die $1000 pro Monat jedoch ziemlich hoch und nicht überall sind Halbjahres Optionen möglich. Allerdings sind die meisten nicht ausgebucht, wobei bei hartnäckigem Nachfragen trotzdem eine 6 Monate Lösung verhandelt werden kann. Das Iconic Alvarado hat eine gute Mischung aus amerikanischen Studenten sowie internationalen Austauschstudenten. Das Gebäude bietet einen gemütlichen Studyroom, zwei Pools mit Grillmöglichkeiten und ein kleines Gym.


Semester

Das Semester beginnt mit zwei Wochen vor dem offiziellen Unibeginn, bei denen vereinzelt Infoveranstaltungen stattfinden, wie z.B. Erklärungen für das Biddingverfahren oder Campusführungen. Diese zwei Wochen sind deutlich zu lange für diese Veranstaltungen und so kann diese Zeit getrost für Ausflüge genutzt werden. Wichtig ist einzig wie das Bidding funktioniert, allerdings ist dies mit dem entsprechenden Slides ziemlich selbst erklärend.

An der SDSU gibt es zwei Arten von Kursen: Special Session Courses, welche ausschließlich für Austauschstudenten sind und vor Antritt des Semesters gewählt werden, sowie General Courses die allen Studenten zugänglich sind und über das Bidding gewählt werden. Das Bidding funktioniert nach dem Verfahren first come first serve, wobei den amerikanischen Studenten Vorrang gewährt wird. Jedoch besteht noch bei anfänglichem Nichtbekommen eines gewünschten Kurses eine große Chance ihn doch noch zu bekommen, denn viele Studenten schreiben sich pauschal in verschiedenen Kursen ein und droppen danach noch einige Veranstaltungen. So sind in diesem Semester fast alle HSG Studenten in Finance Kurse gekommen, obwohl die Kurse bereits kurz nach dem Öffnen des Biddings voll waren.


Kurse

Special Session Kurse

Investments – FIN 327

Ist anrechenbar mit 6 Credits im Wahlpflichtbereich. Der Kurs wird von Prof. Andrew Do geleitet. Die Note setzt sich aus drei Prüfungen, die je zu 25% gewichtet werden, und einer Anwesenheitskomponente, die ebenfalls 25% ausmacht, zusammen. Der Arbeitsaufwand ist eher gering und bei Anwesenheit in den jeweiligen Veranstaltungen ist eine sehr gute Note möglich. Aufgrund der asiatischen Herkunft des Professors kann es teilweise zu Verständnisschwierigkeiten kommen, die allerdings nicht weiter schlimm sein sollten.

Multinational Business & Comparative Management - MGT 357

Anrechenbar mit 6 Credits im Reko, Hako und Wahlpflichtbereich. Der Kurs wird von Prof. Robbins Blue durchgeführt. Der Kurs besteht aus drei Prüfungen, einer Gruppenpräsentation und einer Anwesenheitskomponente. Der Aufwand ist vergleichsweise groß. Die Prüfungen bestehen jeweils aus 6-7 Foliensätze zu je 30-40 Folien, die jeweils ziemlich genau auswendig gelernt werden müssen. Für die Präsentation muss ein Land in einer kreativen Art vorgestellt werden, wobei es vor allem darauf ankommt, dass Engagement und Kreativität gezeigt und keine klassische Präsentation gehalten wird. Bei gründlichem Auswendiglernen der Folien und einer guten Präsention ist eine sehr gute Note möglich.

Fundamentals of Entrepreneurship - MGT 358

Anrechenbar mit 6 Credits im Hako- oder Wahlbereich. Im Kurs werden Themen wie Start-up Finanzierung, Prozess zwischen Erfindung und Endprodukt etc. besprochen. Der Dozent gibt in den Stunden zusammengefasste Versionen des Buches wieder, was den Unterricht nicht besonders spannend gestaltet. Es gab keine Vorlesungsslides, was es zudem erschwerte dem Dozenten zu folgen. Ein Midterm und ein Final hielten den Lernaufwand vergleichsweise gering. Auch wenn gute Noten möglich sind, waren die Prüfungen trotz Multiple Choice Format recht unberechenbar. Ich würde diesen Kurs aufgrund von Inhalt, Format und Notengebung nicht weiterempfehlen.

General Courses

Fundamentals of Finance – BA 323

Vollständig anrechenbar als Finance. Dieser Kurs wird von verschiedenen Dozenten angeboten, wobei es zu erheblichen Unterschieden kommen kann bezüglich Schwierigkeit und Anforderungen der Prüfungen und Hausaufgaben, sowie der Benotung. Prof. Andrew Do ist einer der bei den amerikanischen Studenten eher weniger beliebt ist, somit werden bei ihm einige Tage nach dem Bidding Plätze frei, da viele den Kurs droppen. Die Benotung setzt sich aus drei Prüfungen und einer Anwesentheitskontrolle zusammen. Dabei werden die vier Komponenten je zu 25% gewichtet. Es ist eine sehr gute Note mit eher geringem Aufwand möglich.

Culture World – GEOG 312

Anrechenbar mit 6 Credits im Reko und Hako Bereich. Der Kurs beinhaltet drei Prüfungen, bei denen jeweils zwischen drei und vier Regionen der Welt abgefragt werden, die zuvor im Kurs besprochen wurden. Die Prüfung kann sehr gut mit den Slides vorbereitet werden. Allerdings ist damit auch ein gewisser Aufwand verbunden. Außerdem werden vier Map Quizzes durchgeführt, welche zuhause am Computer ausgefüllte werden können, davon wird das schlechteste gestrichen und der Schnitt der drei Besten fließt mit 15% in die Endnote ein. Zudem gibt es Anwesenheitskontrollen, die zu 10% in die Note einfliessen. Die Restlichen 75% werden auf die drei Prüfungen aufgeteilt. Mit etwas Aufwand kann auch hier eine sehr gute Note herausgeholt werden.

Intermediate Macroeconomic Theory – ECON 320

Vollständig anrechenbar als Makroökonomik II, überschüssige Credits (2) gehen in den Wahlbereich. Die Gestaltung des Unterrichts ist extrem abhängig vom gewählten Dozenten. Bei Prof. Kangoh Lee wurden jeweils dienstags neue Inhalte, besprochen und am Ende der Stunde mit Miniquizzes abgefragt. Donnerstags wurden die Hausübung besprochen, gefolgt von einem Economic Update, bei welchem aktuelle Inhalte aus Wirtschaft und Politik analysiert wurden und einem weiteren Miniquiz zum Ecomonic Update. Insgesamt war der Unterricht bei Lee spannend und gut nachvollziehbar. Sehr gute Noten sind bei regelmässigem Kursbesuch und guten Notizen (da «Open Book»-Prüfungsformat) mit überschaubarem Aufwand möglich.

Intermediate Microeconomic Theory – ECON 321

Vollständig anrechenbar als Mikroökonomik II, überschüssige Credits (2) gehen in den Wahlbereich. Wieder sehr abhängig vom gewählten Dozenten. Bei Prof. Steve Rockland waren die Einheiten spannend aber auch recht gedrängt. Da die Inhalte jedoch nicht sehr quantitativ, sondern eher qualitativ sind ist es kein Problem zu folgen. Mit 3 Midterms und einem Final war dieser Kurs sicher einer der eher aufwendigeren. Mit guten Notizen und vereinzelten Blicken ins Buch ist eine sehr gute Note mit überschaubarem Aufwand möglich.