3 Apr
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Seit dem Freunde aus höheren Semestern von ihrem Auslandsaufenthalt in San Diego geschwärmt haben, war es ein Traum von mir an dieser Universität ein Auslandssemester zu absolvieren. Dieser Traum ging in Erfüllung, auch dank College Contact und meine Vorstellungen wurden bei Weitem übertroffen. Der Aufwand für die Universität hat sich definitiv gelohnt und trotz einiger negativer Erlebnisse ist die Zeit in San Diego die beste meines Lebens gewesen! Einen Auslandsaufenthalt in Cali kann ich jedem nur ans Herz legen.

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Organisation

Um an der San Diego State University studieren zu können, ist die Erfüllung einiger Bedingungen unabdingbar. So zum Beispiel ein Englisch-Zertifikat auf C1-Niveau, das F1-Studentenvisum, ungefähr 6.500 Euro für die Studiengebühren und viele Papiere, die auszufüllen sind. Bei der Papierarbeit stellt College Contact alle Bewerbungsunterlagen kostenlos zur Verfügung. Des Weiteren ist das freundliche Team von College Contact auch für weitere Fragen immer erreichbar und begleitet Studenten während des Bewerbungsprozesses.  


Wohnen

Das Wohnen kann auch aus Deutschland organisiert werden. Der Vorteil hier ist zwar, dass sicher eine Unterkunft auf einen Studenten wartet, allerdings kennt man die Mitbewohner, mit denen man später leben wird, nicht und die Bilder von den Wohnungen im Internet entsprechen unglücklicherweise oft nicht der Realität. Deshalb empfehle ich, vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen. Niemand hat länger als drei Tage eine Wohnung gesucht und jeder hat eine Wohnung gefunden. Zur Wohnungssuche eignet sich Craiglist.com oder Wohnungsvermittler, die in Facebook Gruppen aktiv sind. Allerdings machen die Wohnungsvermittler, die zum Teil auch aus Deutschland kommen, nichts anderes als auf Craiglist angebotene Wohnungen über Facebook zu vermitteln und dafür zahlt man dann eine Gebühr von 200 $. Deshalb empfehle ich die Wohnungen direkt über Craiglist zu suchen.

Haltet euch bei der Wohnungssuche von unseriösen Rentnern oder Mexikanern fern, die unvollständige Mietverträge anbieten und bei denen die Geldübergaben bar stattfindet. Es kam vor, dass Studenten ihre Kautionen nicht zurückerhalten haben. Seid vorsichtig!

Die große Frage bei der Wahl der Unterkunft lautet dann: Strand- oder Uniarea? Beide Orte haben Vor- und Nachteile. In der Uniarea erspart ihr euch die zum Teil nervige Parkplatzsuche und seid nah am Campus. Des Weiteren könnt ihr den Unipool und das Uni-Fitness-Center schnell erreichen. Ihr lernt viele Studenten kennen, mit etwas Glück kommt ihr in die amerikanischen Fraternity Parties rein oder könnt an den Hausparties der „Internationals“ teilnehmen. Insbesondere ist der Komplex „BLVD 63“ zu empfehlen, der eine schöne Anlage, viel Action, viele Parties und einen Unitransfer mit einem Shuttle Bus anbietet.

Die Beach Area ist allerdings traumhaft. Als Optionen gibt es da Pacific oder Mission Beach. Mission Beach hat einen Laid-back Flair, ist sehr angenehm und perfekt für ruhiges und entspanntes Wohnen.

In Pacific Beach sind viele Bars und Lokale, das Nachtleben ist optimal für Studenten. Empfehlenswert ist der wöchentliche Besuch an den Taco Tuesdays, wo man im Duckdive mit dem Trinken beginnt und später im Backyard weiterfeiert. Die Strände sind schön und es wird viel gesurft, die sommerlichen Temperaturen könnt ihr bis Ende November genießen. Die Fahrt von den Beach Areas zur Uni dauert außerhalb der Rush Hour 20 Minuten.


Leben und Kosten in San Diego

Das Leben in San Diego ist wunderbar. Viel Sonne, warme Temperaturen, nette und offene Menschen, viele Freizeitaktivitäten und aktives Nachtleben ermöglichen ein perfektes Umfeld für Studenten. Allerdings kostet das Leben in „America´s Finest City“ auch einiges. So kann ein einfaches Menü in einem Schnellrestaurant mal eben 10 $ kosten, die Mieten sind extrem hoch (durchschnittlich 650 – 850 Dollar pro Monat für ein geteiltes Zimmer) und ein Auto ist Pflicht, wenn man in der Beach Area wohnt, da der öffentliche Nahverkehr schlecht ausgebaut ist. Autos könnt ihr bei „Dirt Cheap Car Rental“ mieten, die Gebrauchtwagen für 400 $ monatlich anbieten. Eine Gallone Sprit (3.8 Liter) kostet durchschnittlich 2.8 Dollar.


Studium

Wer sich für ein Auslandssemester an der San Diego State University entscheidet und sich Module in Deutschland anrechnen lassen möchte, der kann sich auf wöchentliche Hausaufgaben, Präsentationen, Projekte und einige Zwischenprüfungen gefasst machen. Gefühlt habe ich die Hälfte der Zeit in San Diego in der Bibliothek verbracht. Dennoch verbessert man sein Englisch, das Niveau ist einfacher, vergleichbar mit der Oberstufe in Deutschland und in einigen Fächern werden die Noten am Ende des Semesters zusätzlich nach oben „gecurved“.

An der SDSU wird man größtenteils in „Special Session Courses“ unterrichtet. Diese Kurse sind speziell für Studenten aus dem Ausland, in denen man hauptsächlich mit anderen Studenten aus Deutschland und Skandinavien gemeinsam die Schulbank drückt. Folgende Fächer habe ich belegt:

Leadership in Organisations

Leadership war ein aufwendiges Fach mit wöchentlichen Hausaufgaben zu Beginn, einem größeren Projekt, zwei Zwischenprüfungen und einer schriftlichen Arbeit zum Projekt. Allerdings hat der Professor für jede Hausaufgabe und den wöchentlichen Projektberichten volle Punkte gegeben, eine Ausnahme stellte nur die Projektpräsentation dar.  Leadership ist ein sehr dankbares Modul, wenn die Zwischenprüfungen gut bestanden werden, ist ein A realistisch. Die Anwesenheit wird geprüft.

Human Resource Management

HRM ist ein sehr informatives Modul, die Professorin ist sehr kompetent und weiß genau, wie man Vorlesungen führt. Es gibt kaum Hausaufgaben, drei Zwischenprüfungen und eine Präsentation, die sehr streng bewertet wird. Dennoch ist auch in diesem Fach bei guten Vorbereitungen auf die Zwischenprüfungen eine gute Note am Ende des Semesters realistisch. Für die Zwischenprüfungen in Leadership und HRM genügt es, die Folien aus den Vorlesungen auswendig zu lernen. Die Anwesenheit wird geprüft.

Investments

Investments war mein zugleich einfachstes und langweiligstes Fach. Der 84-jährige Professor Andrew Do ist asiatischer Abstammung, hat durch seinen Akzent schwer verständliche Vorlesungen und gestaltet diese auch in Form eines Monologs, in denen er gerne über seine Glücksspielaktivitäten erzählt. Es gibt Hausaufgaben, die abgegeben werden müssen, aber nicht kontrolliert werden und primär dazu dienen, die Anwesenheit der Studenten zu kontrollieren. Die Hausaufgaben müssen nicht für die drei Zwischenprüfungen gelernt werden, dafür reicht es wenn Quizze aus den Vorlesungen abfotografiert und später gelernt werden, da diese Quizze in den Zwischenprüfungen nur mit veränderten Zahlen drankommen.  

International Business Finance

Das mit Abstand schwerste Fach. Sehr viel Lernaufwand, schwierige Zwischenprüfungen und einige Hausaufgaben. Langweiliger Professor mit sehr langsamem und monotonem Sprechstil und lasche Anwesenheitskontrolle. Schlechte Erfahrungen in diesem Modul, nicht empfehlenswert!


Freizeit- und Ausflugmöglichkeiten

Kommen wir nun zum schönsten Teil aus dem Leben in San Diego. San Diego / Kalifornien bietet alles, was das Studentenherz begehrt: Günstiger Alkohol in Supermärkten, ab 2018 legaler Cannabis Kauf, durchtrainierte, lockere, gebräunte und gepflegte Studenten und, und, und. Die Fraternity Parties sind unvorstellbar wild, unzählige Stars treten oft für günstige Eintrittskarten in Clubs auf, der Taco Tuesday im Backyard ist wöchentlich voll und mega unterhaltsam und für die Studenten unter 21 Jahren ist das günstige Feiern in Mexiko eine Option. In Mexiko kann man zudem bis 6 Uhr und nicht wie in den Staaten bis 2 Uhr nachts die Sau rauslassen. Beachtet allerdings, dass ihr euren Reisepass für den Eintritt (in Mexiko und den USA) immer benötigt, da der deutsche Personalausweis nicht akzeptiert wird. Der Grenzübergang läuft innerhalb von wenigen Minuten ab, Taxis warten auf der mexikanischen Grenze auf nächtliche Touristen und fahren euch in wenigen Minuten an eure Wunschorte. Nehmt allerdings euer F1-Visum mit, ohne könnt ihr nicht zurück in die Staaten!

San Diego speziell bietet eine Vielzahl verschiedenster Restaurants, den schönen International Balboa Park, Downtown mit einer wunderschönen Skyline und beliebte Freizeitmöglichkeiten wie Yachtparties, Fallschirmspringen oder den Besuch einer Shooting Range. In Downtown gibt es zudem schicke Clubs wie der Parq Club oder Omnia, verzichtet allerdings auf den Kauf von Drinks im Club, da diese oft zweistellige Beträge kosten. Also: Ordentlich vortrinken!

Des Weiteren könnt ihr von San Diego aus perfekt Reisen. Viele Studenten sind nach New York oder Hawaii geflogen, ihr könnt Partywochenenden in Las Vegas unternehmen und euch die Shows in Las Vegas anschauen. Los Angeles ist zwei Stunden von San Diego entfernt, bietet mit dem Walk of Fame, dem Hollywood Sign, Beverly Hills, Long/Venice/Malibu Beach und den Universal Studios und Six Flags Magic Mountains zahlreiche Sehenswürdigkeiten.Wenn ihr weiter den Norden Kaliforniens besichtigen wollt, sind San Fransisco und das Sillicon Valley erwähnenswert. In SF werden spannende Touren nach Alcatraz angeboten, der Golden Gate Park und Pier 39 sind schöne Orte und viele weitere Sehenswürdigkeiten, wie die Golden Gate Bridge sind vorhanden. Allerdings werden insbesondere um die Golden Gate Bridge herum viele Autos auch bei kurzen Aufenthalten aufgebrochen. Vielen Studenten sind Laptops und andere Wertgegenstände geklaut worden, daher nehmt auf eure Reisen so wenige Wertgegenstände wie möglich mit und habt sie immer bei euch!

Seid ihr Naturliebhaber? Die Strände und Nationalparks bieten unbeschreibliche Anblicke. Sei es der Sequoia National Park mit seinen riesigen Mammutbäumen, der Yosemite National Park mit seinen Schwarzbären und Wasserfällen, der nahgelegene Joshuatree National mit einer atemberaubenden Landschaft oder der Grand Canyon mit Nerven kitzelnden, hundert Meter tiefen Schluchten. Unbeschreibliche Sonnenuntergänge verleihen jedem Abend bei magische Momente. Schöne Bilder für eure Instagram Profile sind garantiert.


Fazit

Alles in allem hat mich meine Zeit in San Diego 17.000 € gekostet, den Großteil davon haben die Studiengebühren und die hohen Lebenshaltungskosten verschlungen. Dennoch waren die Erlebnisse, Erfahrungen, Freundschaften und Abenteuer für immer. Ihr werdet euch als Mensch weiterentwickeln und die Welt und insbesondere Deutschland aus einer anderen Perspektive sehen.

Abschließend wünsche ich jedem, der die Reise antritt viel Spaß in San Diego und genießt jede Sekunde!