9 Feb
Erfahrungsbericht von N. N.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Vorfeld

TOEFL: Der TOEFL ist Voraussetzung für die Annahme an der BU und sollte rechzeitig eingeplant werden, da die Auswertung eine Weile dauern kann (bis zu 4 Wochen) und dann müssen die Testergebnisse auch erst noch per Post verschickt werden (kommen aus den USA). Zur Vorbereitung würde ich ca. 1-2 Wochen empfehlen, je nach eurem Englisch-Level. Selbst wenn euer Englisch ziemlich gut ist, würde ich mich etwas vorbereiten, da die Aufgabenstellung teilweise etwas speziell sind und man sich erst etwas an diese gewöhnen muss. Zudem hat die BU im Writing-Teil verhältnismäßig hohe Ansprüche, bei mir hat es aber trotzdem mit der Annahmen geklappt obwohl 1 Punkt gefehlt hat, solange die Gesamtpunktzahl über der geforderten Gesamtpunktzahl liegt. Hatte meinen im Juni des Vorjahres für mein Auslandssemester im Herbst gemacht, im Januar sollte allerdings auch noch reichen.

Bewerbungsablauf und Unterlagen: Eine Menge Formulare und hin und her, dabei hat College Contact allerdings immer super geholfen und man konnte sich auch mit jeder noch so kleinen Frage an sie wenden - es wurde mir immer super weitergeholfen.

Botschaftstermin: Im Internet kursiert teilweise noch das Gerücht, dass man einen speziellen DHL-Express Umschlag für seinen Termin mitnehmen muss. Das ist inzwischen falsch (war früher so). Heute gibts den automatisch bei der Botschaft und er ist in den Gebühren beinhaltet. Mein Reisepass war dann ca. 3-4 Tage nach dem Botschaftstermin wieder bei mir zuhause (ich war ca. Mitte Juni).

Kreditkarte

  • Hatte DKB (Karte kostenlos, weltweit kostenlos abheben, bei Benutzung im Ausland allerdings 1,75% processing fee  denkt an die Mietkosten die ihr dort bezahlen müsst)
  • Rückblickend: Würde noch CortalConsors nehmen (Karte kostenlos, nicht weltweit kostenlos abheben, aber Benutzung im Ausland kostenlos)
  • Mit eurem Visum könntet ihr theoretisch auch bei Bank of America etc. ein Konto eröffnen
  • Nehmt unbedingt 2 Karten mit (von Freunden wurden Karten mal gesperrt  extrem aufwendig aus Deutschland neue zu bekommen)

SIM-Karte

  • Hatte h2o (läuft in AT&T, super Abdeckung) von USAsims.com (wurde nach Deutschland geschickt), war also direkt online in USA bei Ankunft.
  • Rückblickend: T-Mobile (billiger, aber schlechteres Netz – in Boston aber kein Problem – sogar in U-Bahn immer voll 4G)
  • Am besten: Bis Semestersstart warten und mit Freunden bei T-Mobile Family-Plan nehmen (am billigsten)
  • Sim-Karten auf pre-monthly Basis  man zahlt immer im Vormonat, keine Mindestlaufzeit.

Anreise: Ich bin ca. 2 Wochen vor Beginn der O-Phase angereist und würde im Nachhinein ca. 1 Woche früher anreisen. Zwar hab ich so wirklich alles von Boston gesehen, allerdings ist 1 Woche mehr als ausreichend.

Schon Fernweh bekommen?

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Kurz ein paar Sight-Seeing Tipps:

  • Freedom Trail
  • USS Constitution
  • Little Italy & Mike’s Pastry
  • Spiel im Fenway Park bei den Red Sox (oder Eishockey: Boston Bruins, Basketball: Boston Celtics, Football: New England Patriots in Foxboro)
  • Harvard Campus
  • MIT Campus
  • Quincy Market
  • Hafen von Boston
  • National Library in der Boylston Street
  • Aussichtsetage im Prudential Building
  • Shoppen in der Newbury/Boylston Street
  • Lobster essen bei Legal Sea Foods

Shuttle Flughafen – BU Campusnähe: Nehmt am Flughafen die Silver-Line (Bus), diese bringt euch direkt zur South-Station. Von der South-Station dann in die Red-Line und von dort auf die Green-Line umsteigen und letztendlich in Kenmore/Kenmore Square raus. Ist übrigens komplett kostenlos, wenn man vom Flughafen kommt. Die U-Bahn wird in Boston übrigens nur liebevoll T genannt. Alterntiv gehts auch mit dem Taxi, ist ca. $20-25 bis Kenmore-Square.

Unterkunft: Ich habe im Vorfeld lange überlegt, wo ich letztendlich wohnen möchte und habe mich dann für das ESL Townhouse entschieden. Alles in allem kann ich folgendes sagen: Sehr teuer (zumindest Einzelzimmer), deutlich älter alles als auf den Bilder (aber dennoch in Ordnung, man soll ja auch nicht nur zuhause rum sitzen, sondern die USA erkunden), überragende Lage zur Stadt (Haupteinkaufsstraße Boylston/Newbury nur 10 min zu Fuß, relativ nah zu Clubs, leider zur Uni ca. 18 min, gewöhnt man sich aber schnell daran), voll ausgestattet, Leute aus dem Office relativ nett und hilfsbereit. Ich habe auch danach noch lange überlegt, ob es die richtige Entscheidung war und würde aber wahrscheinlich wieder dort hin gehen. Die Leute, die z.B. in den Dorms der Uni gewohnt haben, hatten einen ähnlichen Preis für ein Doppelzimmer wie ich für mein Einzelzimmer im Townhouse. Was leider etwas schade war, war, dass sich dann mehr oder weniger 2 Gruppen gebildet haben zwischen Leuten, die alle in den Dorms wohnen und Leute, die alle Off-Campus wohnen (lag auch arg daran, dass es in der Dorms sehr, sehr strenge Regeln gibt wie keine Gäste über Nacht, kein Alkohol (und selbst für Leute über 21 nur max 500 mL jeglicher Art). Als Europäer hätte man sich dort wahrscheinlich etwas eingeengt gefühlt. Solltet ihr euch für das Townhouse entscheiden, reserviert das so früh wie möglich, da ich schon fast zu knapp dran war (Anfang/Mitte Juli bei mir). Und sagt denen auch direkt, dass ihr mit Leuten aus dem MET von der BU zusammen wohnen wollt. Da diese das dann versprechen, aber oft auch wieder vergessen, versucht denen noch mal ein paar Reminder zu schicken, dass ihr Leute aus dem MET Programm möchtet, da man dann einen ähnlichen Rhythmus hat und das doch deutlich angenehmer ist.


Während des Semesters

Zum Reisen: Hatte immer Megabus/PeterPan, wenns um Busse ging. Hat bei mir immer alles funktioniert, Freunde von mir hatten während des Semester aber auch schlechte Erfahrungen.

Nightlife: Gute Clubs in Richtung Downtown sind z.B. Royale, Bijou, ICON, The Estate. Eintritt zwischen $20 - $30. Eine gute Bar in Campusnähe wäre noch „Tavern in the Square“, donnerstags gehts hier richtig ab mit fast nur BU Studenten, zudem keine Eintrittskosten. Gewöhnt euch auch schon einmal daran, immer (immer!) den Reisepass mitzunehmen wenn ihr abends auf Tour. Das ist das einzige Dokument, dass sie zur Legitimation eures Alters zulassen und es werden wirklich nie Ausnahmen gemacht.

Essen: Für das Townhosue ist ein 7-Eleven (der hat alles zum Überleben, allerdings keine große Auswahl an einzelnen Produktkategorien, aber 24h). Außerdem gibt es in Reichweite einen StarMarktet (Supermarkt - hier bekommt ihr alles), CVS Pharmacy ist auch nicht weit weg und Fast-Food Läden sind sowieso überall (geht unbedingt zu Chipotle!). Sollte ihr im Townhouse wohnen, geht unbedingt auch um die Ecke in die Tratorria Toscana. Sieht von außen zwar nicht wirklich einladend aus, ist aber ein „richtiger“ Italiener und wird auch in vielen Reiseführern empfohlen. Zum Essen in der Uni würde ich Marciano und West Dining Hall empfehlen (Dining Halls der Uni), bei beiden ist ca $8,8 pro Essen, allerdings hat man dann all-you-can-eat und es gibt alles: Frische Pizza, unzählige Pasta-Kombinationen, Nachtische, Cookies, Softeis, Salat-Buffet etc. - einfach alles. Ansonsten gibts auch in der George-Sherman-Union (GSU) neben er Mugar-Library relativ gutes Essen, allerdings etwas teurer.

Uni: Der Campus ist echt super (alles von außen sehr alte Gebäude die ein echter starkes Flair haben) und die Räume von innen sind 1A ausgestattet und die Außenanlagen sind auch perfekt gepflegt. Sonst ist es aber schon unvorstellbar, was in den USA eine Uni alles hat: Ein rießengroßes Fitnesscenter (komplett kostenlos und gibt für $2,6 pro Monat einen Handtuchserivce), eine eigene Eisarena etc. Außerdem gibt es ein kostenloses Bus-Shuttle über den Campus und es gibt auch mehrere Subway-Haltestellen auf dem Campus. Zum Notensystem: An der BU ist A die beste Note, es gibt also folglich kein A+. Zur Orientierungsphase: Ich habe anfangs auch an dem sogenannten Common Ground teilgenommen, kann man machen, hat allerdings nichts gebracht, da fast nur 18-jährige Freshmans dabei waren. Den weiteren Teil der O-Phase würde ich allerdings auch jeden Fall wieder machen, habe dort eigentlich fast alle meiner Freunde kennen gelernt. Zum Renommee der Uni: Die BU gilt in den USA als ein der besten Unis und wurde vom bekannten U.S. Newsranking erst dieses Jahr auf Platz 37 gewählt. Tatsächlich sollen die Studiengebühren hier auch sogar höher als in Harvard sein für reguläre Studenten.

Zum MET: In den MET-Kursen sind an sich immer sehr viele international students oder einige Studenten der BU, die zusätzlich Kurse absolvieren möchten. Außerdem ist die Mehrzahl der Kurse abends und nicht gespilttet, also 1x 3h. An die 3h gewöhnt man sich allerdings doch deutlich schneller als gedacht und auch die Kurse abends haben durchaus ihre Vorteile.

Kurse:

  • Entrepreneurial Management: Managing of Small, Medium and Large Sized Ventures (Dr. Istvan Bonyhay): Etwas langweilig aufgezogen, allerdings viel dabei gelernt (man muss schon Eigeninitiative mitbringen um etwas mitzunehmen – aber sobald die da ist, lernt man richtig was). Professor war manchmal etwas unstrukturiert bzw. war sein Zeitmanagement oft etwas unrealistisch, doch war menschlich echt in Ordnung und man hatte auch das Gefühl, dass er sich wirklich für die Studenten interessiert. Durch Beziehung konnte unser Prof für eine Vorlesung auch einen CEO eines Start-Ups von MIT-Absolventen als Gastredner sichern – allein deshalb hat sich der Kurs fast schon gelohnt. Würde ich auf jeden Fall wieder wählen. Zur Benotung: Sehr fair, hat sich aber auch nicht geschäut, sehr schlechte Noten zu vergeben. 
  • Business Strategy (Walter A. Silvia): Mit Abstand der beste Kurs, den ich an der BU hatte (aber achte auf den Professor, es gibt mehrere, die diesen Kurs anbieten, doch die Qualität hängt entscheidend vom Professor ab). Der Prof war ziemlich streng und mehr von der alten Schule, hatte allerdings viele Jahre Erfahrung als Manager von großen Telekommunikationsunternehmen und war dadurch sehr kompetent. Allerdings war der Workload dieses Kurses doch groß (dafür hätte man gut und gerne 2 leichte Kurse machen können). Doch ich würde ihn zu 100% wieder wählen. Zur Benotung: Harte Arbeit wird gewürdigt und anerkannt. 
  • Monetary & Banking Institutions (Raphael J. Constantino): Das Thema des Kurses war mega interessant, allerdings die Ausgestaltung eher mittelmäßig. Der Prof an sich kann echt gut erklären, allerdings klickt er immer nur die Präsentationen runter, die offiziell vom Verlag zum Buch veröffentlicht wurden (sind allerdings nicht frei verfügbar). Die Stichpunkte zu den Slides führt er dann weiter aus. Da wir die Slides allerdings nicht bekommen haben, musste man die jeweiligen Kapitel aber sowieso immer zuhause noch einmal lesen und Stichpunkte herausschreiben, dadurch doch größerer Workload. Zur Benotung: Ganz okay, könnte aber etwas fairer sein. Notiz zum Prof: Der Prof ist sehr vergesslich und erinnert sich normal in der nächsten Stunde schon nicht mehr, wenn man in der Stunde der Vorwoche etwas organisatorisches o.ä. besprochen hat – deshalb bei allem mit sehr viel Nachdruck sein und seine Vergesslichkeit gleich einkalkulieren.
  • Finance Concepts (Chee): Der Kurs war sehr strukturiert, jede Woche gabs 3h Powervortrag von Chee zu seinen Slides (welche eigentlich total überladen sind – zum Lernen später für die Klausur dafür umso hilfreicher sind). Es gab immer Assingments (waren auch nicht wenig), allerdings wurden diese nicht kontrolliert und es war einem selbst überlassen diese zu machen. Dadurch hatte ich in diesem Kurs eigentlich fast keinen Workload außer vor den beiden Klausuren, bei denen es dann etwas mehr war. Chee an sich ist voller Elan und Energie, allerdings wird es manchmal etwas durcheinander. Viele Themen hat er allerdings sehr strukturiert aufbereitet und sind durch sein Schema leicht zu verstehen. Anwesenheit wird jede Stunde kontrolliert und er legt auch sehr großen Wert auf Anwesenheit.

Bücher: Nicht alle kaufen, versucht zu leihen (nicht bei Barnes&Noble@BU, viel zu überteuert, Amazon hat bessere Preise). Versucht auch immer eine international Edition zu kaufen (nur Softcover, dafür ¼ des Preises des Originals, jedoch weichen ganz kleine Teile vom Original ab – muss man dann nur kurz gegenchecken).


Fazit

Alles in allem würde ich das Semester an der BU sehr weiterempfehlen und ich bin wirklich froh es gemacht zu haben und möchte es nicht missen. Manches war tatsächlich dann doch anders als erwartet – überwiegend jedoch im positiven Sinne. Vor allem ist es super, da 4 Monate wirklich ausreichend sind um Boston wirklich kennenzulernen und sich in der Stadt zurecht zu finden. Außerdem sollte man einfach die Möglichkeit nutzen, in einer amerikanischen Uni zu studieren, um dazu in der Lage zu sein, beide Bildungssysteme (in Vgl. zum Deutschen). Und auch wenn viele das Gegenteil sagen: Die USA ist einfach ein beeindruckendes Land und das hat sich nach meinem Semester dort noch weiter bestätigt.