25 Jul
Erfahrungsbericht von Monika F.

James Cook University Singapore


Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2018 bis 07/2018
Heimathochschule: Münster FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Kurzfassung

Das Auslandssemester an der James Cook University Singapur war traumhaft. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch niemals außerhalb von Europa und hatte ein wenig Angst vor der Reise, weil ich nicht einschätzen konnte, ob der Klima- und Kulturunterschied nicht doch zu groß ist. Trotz meiner anfänglichen Sorgen kann ich nur sagen, dass Singapur und die James Cook University Singapore die beste Zeit meines Lebens war. Ich kann nicht genau sagen, ob es daran lag, dass die Location super war, dass das Wetter – immer warm und wenig Regen – eine Rolle spielte, oder ob die offenen und hilfsbereiten Menschen mein Erlebnis so wunderschön gemacht haben. Ich glaube es war eine Kombination von allem. Ich kann das Semester in Singapur nur empfehlen. Meiner Meinung nach, bietet es die größte Vielfalt in Bezug auf das Essen, die Mode und die Technologie. Dies liegt vor allem daran, dass viele unterschiedliche Nationen zusammenwohnen, was meiner Ansicht nach im Übrigen reibungslos funktioniert.

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Beschreibung von Singapur

Singapur ist eine kleine Insel an der Südspitze von Malaysia, die auf der Weltkarte kaum zu sehen ist. Trotz der kleinen Fläche von knapp 700 qm gilt Singapur als kleines Wirtschaftswunder und stellt somit ein Vorbild für alle südostasiatischen Länder dar. Die Stadt ist eine Metropole, die durch hohe Wolkenkratzer, kilometerlange Shoppingzentren und Straßen sowie viele Luxushotels gekennzeichnet ist. Überall lassen sich saubere Straßen und Fußgängerbereiche vorfinden. Trotz der Tatsache, dass es eine Metropole ist, ist es bei Weitem nicht so chaotisch wie in anderen asiatischen Städten, die ich nach meinem Auslandssemester besucht habe. Zudem bietet Singapur im Vergleich zu den anderen Städten viele Grünflächen. Es ist auch zu erwähnen, dass die Stadt sehr sicher ist: überall gibt es CCTV Kameras und Polizisten. Es gibt viele Strafen, welche jedoch, wenn man die Regeln befolgt, nicht zu befürchten sind.

Außerdem verfügt Singapur über einen der größten Häfen weltweit. Für mich persönlich waren daher die Strände aufgrund der vielen Schiffe und Ölplattformen zum Schwimmen ungeeignet. In Singapur gibt es viele schicke Restaurants sowie einige der besten Clubs und Bars, die ich je besucht habe. Ein gutes Beispiel hierfür ist das 1-Altitude. Man sollte es unbedingt besuchen, da es ein absolutes Highlight in Singapur ist. Die Aussicht ist traumhaft, da man die Lichtshow von Marina Bay von oben beobachten kann und das Business Distrikt von Singapur auch zu sehen ist.

Wenn man die moderne Innenstadt, die ich persönlich als Stadt der Zukunft sehe, verlässt, kann man mehr Kultur sehen, wie die Stadtteile Little India, China Town oder Arab Street. Singapur ist ein Ort, wo viele unterschiedliche Kulturen zu sehen sind. Das Zusammenspiel aller Kulturen habe ich meistens in der Universität und in der Küche von Singapur betrachtet. Alles in allem kann ich Singapur als vielfältig, sauber, grün und sicher beschreiben.


Bewerbungsprozess

Da ein Auslandssemester in meinem Masterprogramm verpflichtend ist, habe ich die James Cook University Singapore auf der Liste der Partnerhochschulen entdeckt. Mithilfe von College Contact habe ich mich beworben, weil die Agentur von meiner Hochschule als Ansprechpartner genannt wurde. Die Vermittlung über College Contact ist für die Bewerber kostenlos und es steht einem eine individuelle Betreuung zur Verfügung. Dies hat den Bewerbungsprozess enorm erleichtert, da die vielen Fragen sehr schnell und kompetent beantwortet wurden.

Zu Beginn muss man eine Kopie des Bachelorzeugnisses, das Transkript vom Master sowie auch einen Nachweis über die Englischkenntnisse bereitstellen. Von College Contact aus musste man zudem Bewerbungsunterlagen ausfüllen, in denen hauptsächlich nach Daten zur Person gefragt wurde. Im zweiten Schritt muss man die gewünschten Kurse an der Universität auswählen. Um gute Entscheidungen zu treffen, welche Kurse am besten zu seinen Interessen passen, sollte für das Lesen der Kursinhalte und Anforderungen ausreichend Zeit eingeplant werden, damit man eine informierte Entscheidung treffen kann, welche Kurse am besten zu seinen Interessen passen. Zunächst habe ich eine Liste mit zehn Kursen erstellt, da die Auswahl des MBAs sehr groß war, mich aber letztendlich für sechs Kurse entschieden und diese an die JCUS geschickt. Anschließend muss die Universität bestätigen, welche Kurse man machen darf. Diese Entscheidung ist abhängig von deinen bisher belegten Kursen im Bachelor und Master, da man im JCUS-Master schon einige Vorkenntnisse für die Kurse haben muss.

Alle weiteren Unterlagen, die ich für die Bewerbung brauchte, wurden mir von College Contact bereitgestellt. Bei Fragen und Unklarheiten wurde mir immer geholfen. Alles war schnell ausgefüllt und meine Zusage habe ich Anfang Dezember erhalten. Man muss keine Dokumente selber suchen und die ganze Kommunikation für die Bewerbung läuft über College Contact.


Wohnungssuche

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten eine Wohnung in Singapur zu finden. Die James Cook University Singapore bietet Ratschläge für die Wohnungssuche auf deren Webseite an, da es nicht so leicht ist, an eine gute und günstige Wohnung zu kommen. Man muss berücksichtigen, dass die Wohnungen grundsätzlich teuer sind. Als weitere Informationsquellen kommen noch die zahlreichen Facebook-Seiten mit Wohnungsangeboten hinzu. Letztlich kann man Freunde fragen, die vorher da gewesen sind. Auf diese Art und Weise habe ich meine Wohnung gefunden. Eine Freundin, die zwei Trimester vor mir dort gewesen ist, hat mir die Kontaktdaten ihres Vermieters in Singapur gegeben und ich bin mit ihm in Kontakt getreten. Ich habe mit ihm alles besprochen und er hat mir Fotos von der Wohnung gezeigt. Ich hatte nicht viel Zeit, intensiv weiter zu recherchieren, und habe mich daher sehr schnell für die Wohnung entschieden. Deswegen kann ich sagen, dass ich keine Schwierigkeiten bei der Suche gehabt hatte.

In Singapur gibt es auch verschiedene Arten von Wohnungen. Die HDBs sind Wohnblöcke, die eher einfacher und nicht so teuer sind. Condos sind Wohnhäuser, die zwar teuer sind, aber sehr modern sind und über einen Pool und ein Fitness-Studio, manchmal sogar auf jeder Etage, verfügen. Es gibt auch Familienhäuser, jedoch sind diese in bestimmten Vierteln, wo das Wohnen sehr teuer ist.


Studium

Das Studium an der JCUS hat mir gut gefallen, da ich das wiederholt und vertieft habe, was ich bis jetzt schon in meinem Master gelernt habe. Neu für mich war der asiatische Kontext und die Verbindung zu sehr hilfsbereiten und interessanten neuen Menschen. An der JCUS besteht die Möglichkeit zu lernen, wie man mit Leuten aus unterschiedlichen Religionen und Nationen umgehen und im Team arbeiten kann. Die interkulturelle Kompetenz wird hier stark gefördert

Universität

Der Campus der James Cook University in Singapur gehört zu der James Cook University Australia und somit zu den besten 2% der Universitäten weltweit. Der Campus ist übersichtlich groß, aber modern und sehr offen. Er befindet sich in der Stadt und ist leicht mit MRT oder Bus zu erreichen. Die Vorlesungsräume sind sauber und genauso gut ausgestattet mit Technik wie in Deutschland. Man muss aber beachten, dass die Räume klimatisiert sind und der Unterschied zwischen der Temperatur draußen (meist über 30 Grad) und drinnen (ca. 23 Grad) gewöhnungsbedürftig ist. Deswegen sollte man anfangs immer eine dünne Jacke mithaben, damit man sich nicht erkältet.

Im Campus gibt es auch eine kleine Bibliothek, die nur am Ende des Trimesters voll ist und man früh aufstehen muss, um einen Patz zu bekommen. Während des Semesters ist sie fast leer, da die Leute die meiste Zeit in den alten und neuen Student Hubs verbringen. Dort kann man sehr gut in Gruppen arbeiten, da man dort lauter sprechen kann. Um dort zu lernen sind die Hubs jedoch zu laut. Es gibt auch Computerräume, die zur freien Nutzung zur Verfügung stehen, wenn grade keine Vorlesungen sind.

Der Campus besitzt auch ein Fitnessstudio. Für mich war das sehr bequem, da ich mehrmals die Woche nach den Vorlesungen Sport treibe und so den Club vor Ort nutzen konnte. Es kostet 50 Singapur $ für ein Trimester und man kann es täglich mehrmals nutzen. Für mich war das von großem Vorteil, weil man aufgrund der hohen Außentemperatur nicht laufen gehen oder Übungen zuhause machen kann. Zudem könnte man durch die Übungen zuhause die Nachbarn stören. In den Fitnessclub am Campus sollte man früh morgens oder gegen 14 Uhr gehen: zu diesen Zeiten sind weniger Leute dort.

Der Campus hat auch eine kleine Mensa, die verschiedene Arten von Essen anbietet wie Chinesisch, Western, Koreanisch, Indisch und so weiter. Es gibt auch Getränke und eine Bar mit frisch gepressten Säften und Obst. Das war mein Lieblings Food Stall. Es gibt einen klimatisierten und einen nicht-klimatisierten Teil. Das Mittag- und Abendessen dort ist sehr günstig.

Kurse

Für ein Trimester muss man vier Kurse belegen, um zwölf Credit Points zu sammeln. Was bei dem MBA in Singapur zu erwähnen ist, dass wenn man Masterstudent ist und Vorlesungen in Bereichen wählt, wo man bereits viel Wissen hat, man eventuell nicht so viel Neues dazu lernt. Es liegt nicht an den Professoren oder dem Lehrinhalt, sondern daran, dass der MBA sich von dem regulären Master noch einmal etwas unterscheidet. Man hat schon während des Masterstudiums Vertiefungen in bestimmten Themen weswegen es schwer ist an der JCUS etwas ganz anderes zu lernen. Man lernt eher den asiatischen Kontext und wiederholt dieselben Methoden und Modelle, die man schon weiß. Der MBA ist geeignet für Leute aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit sehr unterschiedlicher Arbeitserfahrung. Daher fand ich die Kurse nicht so schwer, da die Professoren versuchen alle abzuholen und bei den Basics anzufangen. Hier muss ich sagen, dass die Kurse für mich leicht waren, da ich schon im Bachelor BWL und Master in derselben Richtung gemacht habe. Für Leute, die noch kein Wissen in dem Bereich hatten, war der Stoff schon sehr anspruchsvoll.

Die Kurse, die ich ausgewählt habe sind:

Marketing Management

In dieser Vorlesung muss man eine Prüfung schreiben und eine selbständige schriftliche Arbeit sowie eine schriftliche Gruppenarbeit ablegen. Man muss relativ viel machen, weswegen man früh anfangen sollte, um Schritt für Schritt alles abzuarbeiten. Der Stoff ist verständlich erklärt und der Professor gibt ziemlich viele wichtige Hinweise. Er erklärt auch sehr gut und bringt viele Praxisbeispiele. Die Vorlesung ist gut strukturiert und man kann immer Fragen stellen.

The Changing Business Environment

In dieser Vorlesung bekommt man einen guten Überblick über alles, was aktuell in der Welt passiert, wie bestimmte Ereignisse das Business positiv oder negative beeinflussen und so weiter. Hier gibt man drei schriftliche Arbeiten ab. Man muss viel recherchieren, sich gut informieren und sich Zeit nehmen, um die Arbeiten zu schreiben. Am Ende des Trimesters muss man auch eine Prüfung ablegen. Die Professorin war sehr nett und hilfsbereit aber auch streng.

People in Organisations

People in Organisations war interessant und für mich sehr hilfreich, weil ich seit meinem Bachelor kein HR mehr gemacht habe. Ich fand den Stoff leicht erklärt und verständlich. Man lernt anhand vieler Praxisbeispiele. In dem Fach muss man zwei schriftliche Arbeiten schreiben und eine Prüfung am Ende des Trimesters ablegen. Wenn man während des ganzen Trimesters lernt und seine Hausarbeiten schreibt, ist es leicht alles am Ende zu schaffen.

Economics for a Sustainable World

Das war mein Lieblingsfach. Der Dozent war absolut hervorragend. Makro- und Mikroökonomie sind sehr anspruchsvolle Themenfelder. Trotzdem hat er es geschafft, alles sehr verständlich zu erklären, sodass alle immer Interesse an dem Fach hatten. Man muss eine schriftliche Arbeit am Ende des Trimesters abgeben, jede Woche einige Quizzes machen und am Ende hat man zudem eine Prüfung.

Studenten

Was mir am meisten an der JCUS gefallen hat, ist die Chance mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern zu arbeiten. Es ist eine Herausforderung sowie auch eine sehr gute Möglichkeit, sich persönlich weiter zu entwickeln und Freundschaften fürs Leben zu knüpfen. Am Anfang ist es manchmal schwer zu verstehen, was für die unterschiedlichen Nationen wichtig ist und wie deren Arbeitsweise aussieht, aber nach der zweiten Woche bekommt man einen sehr guten Überblick und trifft sich mit Menschen, die ähnlichen Interessen und Ansprüche haben. Was viele Studenten aus Europa falsch machen ist, immer mit Europäern unterwegs zu sein. Das ist meiner Meinung nach nicht der Sinn und Zweck des Auslandssemesters. Man sollte Freunde aus Indien, China, Korea, Malaysien und so weiter finden, damit man sich tatsächlich weiterentwickelt.


Freizeit

Man hat unendlich viele Möglichkeiten, um neue und interessante Aktivitäten in Singapur auszuprobieren. Das Trimester hat mir nicht gereicht, um alles zu machen, was ich vorhatte. Dies lag auch daran, dass ich in dem Trimester nur zwei kurze Trips gemacht habe. In Singapur muss man unbedingt Little India, China Town, die Arab Street und die Gardens by the Bay besuchen, um dort die Show am Abend zu betrachten. Es ist wunderschön. Das ArtScience Museum ist auch ein Muss. Hinzu kommen noch der Bird Park, der Botanische Garten und die Night Safari. Auf Sentosa gibt es so viel zu tun, dass man jedes Wochenende dort verbringen kann. S.E.A Aquarium, Tiger Tower, Lake of Dreams, die unterschiedlichen Strände, the Marionett und Universals sind nur ein Bruchteil von den Orten, die man dort besuchen kann. Wenn man günstig schoppen will, muss man unbedingt zur Bugis gehen. Die Bars und Restaurants sind zahlreich und man muss einfach recherchieren, welche Clubs zu seinen Interessen passen und wann die Happy Hours sind. Der Alkohol ist ziemlich teuer in Singapur.

Durch die geographische Lage bietet Singapur auch die Möglichkeit, für viele Wochenendtrips während des Trimesters und längere Reisen nach dem Aufenthalt. Während des Trimesters war ich mit Freunden für drei Tage in Kuala Lumpur und für vier Tage in Bali. Es gibt viele günstige Flüge und auch die Hotels dort sind echt billig. Man kann es gut planen, wenn man sieht welche Feieretage es gibt. Nach dem Semester habe ich eine große Reise mit einem Freund gemacht. Wir waren in Hong Kong, Macao, South Korea und Japan.


Fazit

Fachlich habe ich das Gefühl, dass das Auslandssemester nicht sehr unterschiedlich als die Heimathochschule war. Der Unterschied bestand darin, wie die Lehrinhalte an die Studenten vermittelt wurden. Ich fand die Lehrinhalte nicht sehr anspruchsvoll. Man muss nur sehr gutes Zeitmanagement haben, um die zahlreichen Assignments und Gruppenarbeiten rechtzeitig zu schaffen und auch gleichzeitig viel mit Freunden unterwegs zu sein. Während des Auslandssemesters sollte man nicht nur den ganzen Tag und am Wochenende an der Uni sein, sondern auch viel von Singapur und der Gegend sehen. Deswegen muss ich sagen, dass es schwer ist, alles zu koordinieren. Aber es ist schaffbar, wenn man vorher alles genau plant.

Bei meiner persönlichen Erfahrung sieht es ganz anders aus. Ich habe sehr viel Neues über mich selbst gelernt, da die Leute sehr positiv eingestellt waren und mir immer Feedback gegeben haben. Ich habe auch gelernt, mit der etwas anderen Arbeitsweise meiner asiatischen Freunde umzugehen. Es war am Anfang wegen der Sprachbarrieren schwer, mich mit einigen zu unterhalten. Man muss beachten, dass nicht alle anderen Studenten so gutes Englisch wie die Europäer sprechen. Man muss auch mit Leute umgehen, die wesentlich älter oder manchmal auch jünger sind. Die größte Herausforderung war aber der unterschiedliche Wissensstand.

Schließlich kann ich nur sagen, dass mein Auslandssemester toll war und ich jedem nur raten kann, dort ein Trimester zu verbringen. Man entwickelt sich persönlich und kulturell enorm weiter. Nicht minder zu beachten ist die Tatsache, dass Asien einer der größten Märkte der Welt ist. Ein Netzwerk dort aufzubauen und zu wissen, wie die Arbeitsweise der Asiaten ist, wird von Unternehmen sehr geschätzt.