30 Mai
Erfahrungsbericht von Markus S.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 02/2016
Heimathochschule: Dortmund TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Meine Entscheidung für die UCSB

Nachdem ich bereits im Bachelorstudium ein Auslandssemester absolviert habe, stand für mich fest, ein weiteres Auslandssemester im Rahmen des Masters machen zu wollen. Sich als Freemover die USA als Studienort auszusuchen, ist angesichts der Studiengebühren nicht günstig, aber sofern man sich dazu entscheidet, hat es zumindest den Vorteil, zwischen vielen Hochschulen auswählen zu können. Mir waren der Ort, ein attraktiver Campus und ein aktives Studienleben bei der Auswahl wichtig. Genau diese Kriterien erfüllte die UCSB. Einen super Eindruck über die Attraktivität des Campuses und seiner Lage vermittelt das Video „Soaring over UCSB“ auf der Plattform Vimeo. Nach den 2 Minuten wollt ihr auf jeden Fall dorthin.

Die angebotenen Kurse spielten für mich eine sekundäre Rolle, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu alle Kurse meines Masterstudiums abgeschlossen hatte.

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Planung des Auslandssemesters

Ideal ist es, mit der Planung fürs Auslandssemester ein halbes Jahr vorher zu beginnen. An der UCSB gibt es keine festgelegte Bewerbungsfrist; sie hängt von der Anzahl der Bewerber und zum Teil auch vom Bewerber selbst ab. Erfahrungsgemäß schließt das Bewerbungsverfahren an der USCB für das ‚fall quarter‘ jährlich im Zeitraum Mai/Juni. Der Umstand, dass das Bewerbungsverfahren an der UCSB im vergangenen Jahr (2015) ungewöhnlich spät im Juni schloss, ermöglichte mir erst, das Auslandssemester absolvieren zu können.

Ich habe mich relativ spät beworben und entsprechend sehr von der Hilfe durch College Contact profitiert. Abstimmung und Feedback bei allen organisatorischen Punkten erfolgte stets sehr zügig, sodass ich auch diejenigen ermutige, sich zu bewerben, die sich sehr kurzfristig entschließen, ein Auslandssemester absolvieren zu wollen. Nicht zuletzt ist der gute Kontakt der Mitarbeiter zu der Hochschule ein Vorteil. Als Bewerber erhöht man ziemlich sicher seine Chancen, an der UCSB studieren zu können, wenn man sich über Agenturen wie College Contact bewirbt, die bereits längere Zeit Studierende vermitteln und sich für die UCSB bewährt haben.

Problematischer bzw. zeitkonsumierender erschienen mir organisatorische Dinge, um die man sich in der Bewerbungsphase selbst kümmern muss, wie beispielsweise einen zeitnahen Termin für den vorausgesetzten TOEFL-Test zu bekommen (bei dem ich praktischerweise noch einen nahgelegenen Test-Ort erlangen konnte, aber auch einen Aufpreis für einen Testtermin in der gleichen Woche in Kauf nehmen musste). Je nach Englischkenntnissen, kann auch die kurze/nicht vorhandene Vorbereitungszeit für den Test eine relevante Rolle spielen.

Über alle für die Bewerbung notwendigen „to-do’s“ informiert College Contact.


Kurswahl

Für mich gestaltete sich die Kurswahl etwas einfacher. Ich benötigte keine Kurse, die ich an meiner Heimatuni anerkennen lassen wollte. Ich freute mich, fachfremde Kurse nach meinen Interessen wählen zu können. So belegte ich beispielsweise den Kurs ‚Communications for international students‘, der inhaltlich einen interessanten Mix zwischen Softskills, Präsentationstechniken und kulturellen Themen bot.

Bei den ‚Regular Courses‘ muss beachtet werden, dass die Belegung der Kurse zwar vor dem Semesterstart möglich ist, sich aber erst in den ersten 2 Wochen des Terms durch das class-crashing entscheidet, ob man den Kurs als internationaler Studierender belegen kann. Die regulären Kurse sind teurer, verlangen i.d.R. einen höheren Arbeitsaufwand und werden meist strenger bewertet als die ‚Extension Courses‘ (Kurse ausschließlich für internationale Studierende).

Die Extension Kurse können bereits vor dem Start des Terms „gekauft“ werden. Nach dem Kauf ist der Platz im Kurs sicher.

Je nach Anzahl der Units unterscheiden sich die Kosten der Kurse. Für die Gültigkeit des Visums müssen mindestens 12 Units (Undergraduate-Kurse) pro Term belegt werden. Bei Graduate-Kursen sind es 8 Units. Wer reguläre Kurse belegen möchte, sollte mit dem Kauf der Extension-Kurse warten, bis sich entschieden hat, ob die man als ausländischer Student an dem Kurs teilnehmen kann. Ich glaube, man kann sich das Geld bezahlter Extension-Kurse auch wieder erstatten lassen, aber hierzu am besten nochmal bei College Contact nachfragen.


Wohnsituation

Unmittelbar neben dem Campus schließt sich das fast ausschließlich aus Studierenden bestehende „Dorf“ Isla Vista an. Die Lage von Isla Vista ist ideal für den täglichen Weg zur Uni, um strandnah zu wohnen und möglichst viel Studentenleben mitzubekommen. Gerade an den Wochenenden werden auf der „DP“ (Del Playa Road) viele öffentliche und private Partys gefeiert. Ein sehr lebendiges „Dorf“ also, das sicherlich für viele Studierende, vor allem auch aus dem Ausland, das unmittelbare Gefühl vom Collegeleben verkörpert, trotzdem aber in den gesamten USA, nicht zuletzt aufgrund der Lage, einzigartig ist. Das Erleben dieser „Welt“ in Isla Vista war für mich persönlich ein Hauptgrund, warum mir das Auslandssemester so gut gefallen hat.

Auch in Isla Vista kann man ruhiger wohnen. Dies ist in den Randbereichen von Isla Vista möglich, und wenn man drauf achtet, nicht an Häusern von Fraternities und Sororities zu wohnen. Dort werden auch gerne größere Partys gefeiert. Wer es ganz ruhig mag, für den ist das Wohnen in Goleta empfehlenswert. Santa Barbara selbst stellt auch eine Option dar, hier muss man allerdings eine längere Anfahrt mit dem Bus (ca. 30min) in Kauf nehmen.

Das Wohnen selbst kann sehr teuer werden. Die Preise variieren von 500-1000 Dollar (nach oben gibt’s nicht wirklich eine Grenze) für ein Zimmer. Die meisten Zimmer sind allerdings keine Singles (Einzelzimmer), sondern Doubles oder Triples, d.h. man teilt sein Zimmer mit einem oder weiteren Mitbewohnern.

Die Wohnungssuche ist besonders im fall quarter nicht einfach. Nach meiner Erfahrung und dem, was man von anderen Studierenden mitbekommen hat, haben diejenigen die besten Unterkünfte gefunden (vor allem günstige), die 2-4 Wochen vor Beginn des Terms angereist sind und sich vor Ort auf die Suche begeben haben. In dieser Zeit ist das Angebot am größten und man kann sich eventuell auch mit einigen Leuten zusammenschließen.

Die öffentliche Facebook Gruppe „UCSB HOUSING“ ist eine Möglichkeit, Unterkünfte zu finden oder eine Anzeige als Suchender aufzugeben. Die Gruppe besteht aus über 5000 Mitgliedern und es werden regelmäßig, vor allem zum Ende eines Terms, Anzeigen gepostet. Gefühlt haben ausländische Studierende etwas schlechtere Chancen. Gut ist natürlich auch, wenn man vor Ort ist, um die Wohnung zu besichtigen. Es kann sehr praktisch sein, eine Unterkunft aus der Heimat zu finden und verbindlich anzunehmen, man kann aber natürlich auch Pech damit haben.

Außerdem werden auf Craigslist Unterkünfte angeboten bzw. habe ich auf eine Anzeige als Suchender auch einige Anrufe bekommen. Im Übrigen sollte das Besorgen eines inländischen Vertrags einer der ersten Schritte sein. Telefonieren für die Kommunikation bei der Wohnungssuche hat sich bei mir als deutlich hilfreicher erwiesen als Mails.

Außerdem kann man sich am Campus über Wohnmöglichkeiten informieren.


Fortbewegung

Zur Fortbewegung im Alltag auf dem Campus und in IV kaufen sich die viele ein Skateboard oder ein Fahrrad, meistens auf Craigslist. Zu den Stoßzeiten wimmelt es nur so von Rädern und Skateboards auf dem Campus. Außerdem kann man sich auf seinem Studierendenausweis zu Beginn des Terms einen Bussticker aufkleben lassen, mit dem man sämtliche Busse in Goleta und Santa Barbara kostenlos nutzen kann. Gerade zum Einkaufen ist das ganz hilfreich. 

Auch lohnt es sich, in Erwägung zu ziehen, ein gebrauchtes Auto zu kaufen. Für die zahlreichen Trips und fürs Einkaufen etc. erleichtert es Leben bzw. spart man auf Dauer nennenswert Geld ein. Die Autos lassen sich meist für einen ähnlichen Preis wie dem Kaufpreis wieder verkaufen. Ich habe sogar Leute kennengelernt, die das Auto noch mit Gewinn verkauft haben. Man muss nur so frech sein, sich das zuzutrauen. Aber selbst mit einem niedrigeren Verkaufswert ist dies wirklich eine Überlegung wert.

Zur Anmietung von Autos empfehle ich die Webseiten autoscout24 oder sunnycars, da diese deutschen Webseiten meist deutlich günstiger sind und immer eine Vollkasko-Versicherung haben, die sich die Amis bei Mietwagen schön bezahlen lassen.


Freizeit

Die Freizeit lässt sich in Isla Vista auch hervorragend nutzen. Mittig auf der „DP“ (Del Playa Road) findet man den sogenannten Excursion Club. Wer hier für einen Beitrag über 30 Dollar für ein Term beitritt, kann i.d.R. kostenlos Gear ausleihen (Zeltausrüstung, verschiedene Boards zum Surfen/Stand-up paddeling, etc.) oder auch an sehr erschwinglichen Touren teilnehmen (Camping, Hiking, Surfen, etc.). Dies eignet sich nicht nur, um das herrliche Umland kennenzulernen, sondern auch, um Kontakte zu knüpfen.

Für Sportbegeisterte bietet das Reg’Cen (Recreation Center) auch für einen Beitrag von 30 Dollar, ein Fitnessstudio, Tennisplätze, Kletterwände, Squashplätze, außenliegende Schwimmbecken und einen kleinen Whirlpool an – genau meine Welt. 

Auch solltet ihr die Gelegenheit nutzen, auf jeden Fall hiken zu gehen, ob mit dem Excursion Club oder privat mit Freunden. Das Umland in Santa Barbara wird euch mit postkartenähnlichen Ausblicken belohnen. Sehr bekannt ist der Hike zum Inspiration Point in Santa Barbara.

Nochmal zurück zu den Partys: Wer am Freitag nicht früh in die Uni muss (Anwesenheitspflicht), der kann das Partywochenende bereits donnerstags einläuten. Hier fahren richtige Partybusse (die Party beginnt wirklich im Bus), wie Bills Bus und weitere Anbieter, ab 9.30 pm nach Santa Barbara Downtown und wenn die Clubs um 2 Uhr schließen wieder zurück. Donnerstags sind die Clubs (Tonic, Eos, Wildcat, Sharkeez, Sandbar) downtown von den Studierenden eingenommen.

Auch Santa Barbara selbst hat einiges zu bieten. Eine aufgrund der Größe eher gemütlichere Stadt in den USA. Der aus der Geschichte resultierende spanische Architekturstil dominiert die gesamte Stadt und verleiht ihr ein sehr angenehmes Flair. Im Court House gibt es einen Aussichtsturm mit einem traumhaften Ausblick auf die Stadt (kostenlos), am Pier kann man lecker Essen gehen und bei Groupon gibt es (teilweise sehr hohe) Rabatte für Weinproben bei den zahlreichen Winzern aus der Region, die einen Besuch für Studenten erschwinglicher machen. In Joe’s Café sollte man die Rippchen auf jeden Fall probieren.


Kosten

Abhängig vom Reisen vor, während und nach dem Term, können die Kosten fürs Auslandssemester stark variieren. Unter 10.000 € wird man wohl nicht viel reisen können. Ich habe mehr als 13.000 € ausgegeben, bin dafür aber auch viel gereist (LA, Las Vegas, Island hopping auf Hawaii, San Francisco, San Diego, New York City, Washington D.C.).

Sparpotential bietet das Finden einer günstigen Unterkunft, die Kurswahl, sofern möglich, das Einkaufen bei Costco (der Metro aus den USA). Ich konnte erst kurz vor Beginn des Terms anreisen, sodass ich Schwierigkeiten hatte eine (günstige) Unterkunft zu finden.

Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten schon deutlich höher als bei uns. Ich erinnere mich an das große Nutellaglas, für das ich 7,99 Dollar im Albertsons in Goleta bezahlt habe, das bei uns im Angebot bei Real 2,79€ kostet.