19 Jul
Erfahrungsbericht von Manuel H.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 06/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung des Studienaufenthaltes

Bewerbung an der UCSB

An der University of California Santa Barbara habe ich mich über College Contact Ende Januar beworben. Die Zusage erhielt ich innerhalb von einem Monat. College Contact erwies sich als sehr hilfreich bei der Bewerbung. Durch genaue Anleitungen für die richtige Bewerbung und sehr gute telefonische Erreichbarkeit kann ich den Service sehr empfehlen.

Visabeschaffung und Reiseinformationen

Nach der Zusage der University of California Santa Barbara kümmerte ich mich um die Beantragung meines Visums (F1). Zunächst muss man einige Formulare online ausfüllen, um einen Termin in einer US-Botschaft machen zu können. Wichtig ist, dass man alle Informationen genau liest, um keine Dokumente zu vergessen. Ich habe die Anleitung von College Contact genau befolgt. Die Visabeschaffung ist zwar mit Aufwand verbunden, funktioniert hat bei mir allerdings alles reibungslos. Ich wurde in der Botschaft nur kurz nach meinem Vorhaben in den USA sowie der Finanzierung gefragt. Der Reisepass wird danach einbehalten und per Post an die angegebene Adresse zurückversandt. Nach Erhalt des Reisepasses sollte man den Visaantrag unbedingt auf Richtigkeit prüfen.

Bei der Einreise in die USA muss man das I-20 Formular mitnehmen. Bereits beim Check-in Schalter am Flughafen in Deutschland wurde überprüft, ob man dieses mit sich führt. Bei einer möglichen Wiedereinreise in die USA muss dieses ebenfalls vorgezeigt werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass man die Unterschrift von der Gastuniversität auf dem I-20 Formular hat, wenn man die USA im Visazeitraum verlässt und wieder einreisen möchte.

Geldtransfer

Zeitnah nach meiner Ankunft in den USA habe ich ein Bankkonto (Chase Bank) eröffnet, da dies einige Vorteile bietet. Zum einen bekommt man eine amerikanische Debit-Karte, mit der man problemlos überall bezahlen kann. Zum anderen kann man dadurch den Service Venmo nutzen, um schnell und unkompliziert Geld an andere zu senden. Die Eröffnung eines Bankkontos ist sehr einfach, man benötigt lediglich wenige Unterlagen. Nach Beendigung meines Aufenthaltes habe ich mein Konto wieder geschlossen. Dies würde ich jedem raten, um etwaige Gebühren zu umgehen. Auch die Kontoschließung funktioniert schnell und unkompliziert in jeder Filiale.

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Verlauf des Studiums

Orientierung und Immatrikulation

Noch vor dem eigentlichen Semesterstart gab es an der UCSB eine kurze Orientierungsphase für die Studenten im Bereich Extension. An dieser haben nur internationale Studenten, überwiegend aus Deutschland und China, teilgenommen. Es wurde einem alles Wichtige auf dem Campus erklärt und man wurde bei der Immatrikulation unterstützt.

Kurswahl und Kursniveau

Als Extension-Student ist man zwar an der UCSB nicht offiziell eingeschrieben, dies hat allerdings keinerlei Nachteile bei der Kurswahl. Zunächst ist zwischen Sprach-, Extension-Undergraduate- und Graduate-Kursen an der UCSB zu unterscheiden. Sprachkurse wurden während der Orientierung von der UCSB stark angepriesen. Wenn man im TOEFL in einem der Bereiche unter 20 Punkte erreicht hatte, war man verpflichtet einen der Kurse in dem Bereich, in dem man unterpunktet hatte, zu nehmen.

Das Niveau der Sprachkurse empfand ich persönlich als sehr niedrig. Ich rate von der Wahl ab, wenn man nicht verpflichtend daran teilnehmen muss. Die Extension-Kurse der UCSB werden vor allem von internationalen Studenten und Berufstätigen besucht. Die Veranstaltungen sind meist abends, um es Berufstätigen, die sich weiterbilden möchten, einfacher zu machen. Verglichen mit einem deutschen Universitätsstudium ist das Niveau der Extension-Kurse niedrig. Der Lerneffekt kann allerdings auch sehr hoch sein. Ich habe selber ein paar sehr interessante Extension-Kurse belegt. Auch Freunde haben mir haben von einer Hand voll positiver Kurse berichtet. Man sollte sich bewusst sein, dass das Niveau niedriger ist und bei der Auswahl von Extension-Kursen gut differenzieren.

Kurse im Undergraduate- und Graduate-Bereich der UCSB habe ich ausschließlich im Technology and Management Department (TMP) belegt. Die Undergraduate-Kurse sind vom Niveau höher als die Extension-Kurse. Allerdings fand ich das Niveau dieser Kurse im Vergleich zu Deutschland niedriger. Dennoch waren diese Kurse sehr praxisorientiert und dadurch teilweise extrem lehrreich. Die Graduate-Kurse fand ich persönlich sehr gut. Das Niveau war durchweg sehr hoch und fast alle belegten Kurse waren für mich sehr hilfreich. Es sollte einem allerdings bewusst sein, dass die Graduate-Kurse teilweise mit höherem Aufwand verbunden sind und die Gruppengröße von durchschnittlich 10 Personen sehr klein ausfällt. Im Undergraduate-Bereich waren in den von mir belegten Kursen immer über 100 Leute.

Die Sprach- und Extension-Kurse waren sehr einfach zu bekommen. Man musste lediglich einen Zettel mit eigener Unterschrift ausfüllen und war direkt eingeschrieben. Der Aufwand, um in die Undergraduate-Kurse zu kommen war deutlich höher. Die meisten Kurse mussten gecrashed werden. Dies bedeutet, dass man auf eine Warteliste kommt und man oft einige Wochen (durchschnittlich 1-2 Wochen) auf die Entscheidung warten muss, ob man den Kurs bekommt oder nicht. Ich persönlich habe alle meine gewünschten Kurse bekommen. Ich hatte das Gefühl, dass man als internationaler Student eher einen Vorteil im Technology and Management Bereich hatte. Dies kann allerdings in anderen Departments komplett anders sein. Die TMP Graduate-Kurse an der UCSB waren oftmals unterbelegt, wodurch es sehr einfach war, diese zu bekommen.

Intensität, Examina und Lernerfolg

Der Arbeitsaufwand für den Sprachkurs und die Extension-Kurse ist überschaubar. Die Kurse sind sehr gut machbar. Die Undergraduate-Kurse sind dagegen sehr zeitaufwendig. Auch wenn das Niveau nicht extrem hoch ist, ist durch die hohe Dichte an Abgaben der Aufwand für die Kurse insgesamt hoch. Ich hatte das Gefühl, dass die Graduate-Kurse zwar anspruchsvoller, der Arbeitsaufwand allerdings gleich oder sogar niedriger war als bei den Undergraduate-Kursen. Dadurch, dass man zahlenmäßig weniger Essays und Projekte pro Kurs hat, kann man mehr in die Materie eintauchen und sich intensiver mit den Problemstellungen beschäftigen.

In allen belegten Kursen bestand die Gesamtnote aus vielen verschiedenen Einzelnoten. Häufig gab es Mitarbeits- und Anwesenheitsnoten, welche allerdings selten über 15 Prozent der Gesamtnote ausmachten. Essays, Projekte und auch Hausaufgaben waren fast immer Bestandteil der Note. Zudem gab es häufig eine Klausur in der Mitte des Quarters und eine weitere Klausur Ende des Quarters. Statt einer Klausur entschieden sich manche Professoren auch für einen Essay oder ein Projekt.

Diese unterschiedliche Art der Wissensvermittlung empfand ich als sehr lehrreich und interessant. Durch die kreative Art des Lernens ist meines Erachtens das Niveau teilweise etwas niedriger, allerdings fokussiert man sich mehr auf die wesentlichen Themengebiete innerhalb eines Kurses. Insgesamt war ich von der praxisnähe der Professoren und deren Vorlesungen begeistert. Fast alle Professoren kamen aus der freien Wirtschaft oder haben zwischendurch einige Jahre gearbeitet. Dadurch konnten tiefe Einblicke in die amerikanische Wirtschaftswelt, praktische Tipps im Berufsleben und interessante Kontakte geknüpft werden. Auch die hohe Anzahl an herausragenden Gastdozenten, vor allem in den Graduate-Kursen, war sehr positiv.


Allgemeine Situation am Studienort

Wohn- und Lebenssituation

Angrenzend an die University of California Santa Barbara befindet sich das Studentenviertel Isla Vista, in dem die überwiegende Mehrheit der Studierenden wohnt. Die Wohnlage ist einmalig. Die erste Häuserreihe in der vordersten Straße ‚Del Playa‘ ist direkt im Anschluss an die Klippen des pazifischen Ozeans gebaut. Wenn man in Isla Vista wohnt, beträgt die Entfernung zur Universität mit dem Fahrrad maximal 15 Minuten. Ich habe in Isla Vista gewohnt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Das Leben in Isla Vista fühlt sich an wie in einer eigenen kleinen Stadt voller Studierender, was ich als sehr positiv empfand. Des Weiteren gibt es sowohl auf dem Campus der Universität als auch angrenzend an Isla Vista mehrere Studentenwohnheime der UCSB. Die meisten werden von Freshmen bewohnt und oftmals ist der Erwerb eines Mealplans Pflicht. Eine sehr gute Alternative zu Isla Vista sind die Apartments Sierra Madre und San Joaquin Villages, welche neu errichtet wurden und damit sehr modern ausgestattet sind. Zudem sind dort Mietverträge über kurze Zeiträume möglich.

Krankenversicherung

Da die UCSB die Krankenversicherung des DAAD nicht anerkennt, musste die Krankenversicherung der Universität zusätzlich genommen werden. Die Beiträge waren bereits im Vorfeld mit den Studiengebühren bezahlt worden. Während meiner Zeit an der UCSB nutzte ich das Health Care Center der Universität nur einmal. Man zahlte mit seiner Kreditkarte vorab die Rechnung und konnte dann auf etwas umständliche Art und Weise den Betrag wiedereinfordern. Die Dauer bis zum Erhalt des Schecks betrug zwei Monate, was ich persönlich als sehr lange erachte. Ansonsten kann ich nichts Negatives berichten. Ich hatte allerdings auch zum Glück keine schwere Krankheitssituation.

Freizeit

Das Freizeitangebot in Santa Barbara ist sehr umfangreich. Zum einen bietet die UCSB zahlreiche Sportmöglichkeiten an. Das Recreation Center mit einer Vielzahl an Geräten, Plätzen (für Fußball, Squash, Klettern usw.) und einem Pool konnte man als Extension Student zunächst nicht kostenfrei nutzen. Ab dem Winter Quarter war dies dann allerdings auch als Extension Student möglich. Eine weitere Einschränkung als Extension Student hatte man, wenn man einem Sportclub beitreten wollte. Dies war einem untersagt und somit beschränkte sich das Sportangebot auf Intramural-Teams und die eigenständige Nutzung der Räumlichkeiten und Geräte des Recreation Centers.

Aus diesem Grund nutzte ich vor allem die Angebote des von Studierenden betriebenen Excursion-Clubs. Für einen Jahresmitgliedschaftsbeitrag von $60 erhielt man Zugang zu Surfboards, Wetsuits, Kajaks und vielem weiteren Outdoor-Equipment. Zudem organisierte der Club täglich unterschiedlichste Ausflüge (z.B. Wandern, Rafting, Camping usw.) an denen ich gerne teilnahm.

Während der neun Monate an der UCSB habe ich das so unterschiedliche Studentenleben von amerikanischen Studenten im Vergleich zu dem der Deutschen erleben dürfen. Ich fühlte mich oftmals wie in einem US College-Film, von dem ich bis dahin dachte, er würde so nicht existieren. Die freundliche, lockere und aufgeschlossene Art der Amerikaner war sehr präsent. Es ist sehr einfach mit Amerikanern ins Gespräch zu kommen, allerdings sind Freundschaften oftmals von kürzerer Dauer. Die Studenten-Partys an der UCSB sind schwer zu übertreffen. Mit Blick auf den pazifischen Ozean zu feiern zu immer angenehmen Temperaturen war einmalig.