7 Mai
Erfahrungsbericht von Madeleine v.

James Cook University Singapore


Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2014 bis 02/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Meine Bewerbung an der James Cook University Singapore (JCUS) lief komplett über College Contact. Nachdem ich mich bei College Contact gemeldet habe mit der Absicht, mich an der JCUS zu bewerben, wurden mir Anleitung und Unterlagen zum Bewerbungsverfahren zugeschickt. Diese sind ziemlich einleuchtend und hilfreich, aber natürlich kann man sich bei allen weiteren Fragen auch immer an College Contact wenden, insbesondere an Sabine, da Sie u.a. für Singapore zuständig ist.

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Uni /Fächer

Die JCUS selber liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums im Norden von Singapore. Dort gibt es zwei Campi und wir hatten einige Vorlesungen an dem einen und einige an dem anderen Campus. Das wird auf zukünftige Studenten aber nicht zutreffen, da die JCUS einen neuen Campus näher an der Stadt gebaut hat. Dort werden zukünftig alle Vorlesungen stattfinden.

Die Uni hat ihren Hauptsitzt in Australien und deswegen auch das australische Notensystem. Die Uni ist auf internationale Studenten ausgerichtet, da mindestens 95% der Studenten nicht aus Singapore stammen, sondern von überall auf der Welt. Es ist wirklich interessant mit so vielen verschiedenen Nationen und Kulturen in einem Raum zu sitzen und Gruppenarbeiten, z.B. Vorträge und Präsentationen zu bearbeiten.

Ein Manko der Uni ist, dass dort Anwesenheitspflicht herrscht. Studenten müssen sich per Fingerprint in der Uni und zu den jeweiligen Vorlesungen und Tutorials einstempeln. Auch an Tagen an denen keinen Vorlesungen stattfinden, müssen Studenten 3 Stunden zur Uni kommen. Der Grund ist, dass das Land Singapore nicht möchte, dass mit einem Studenten Visum dort gearbeitet wird. Diese Regelung macht es schwieriger zu reisen, da immer ein „Leave of Absence“-Formular ausgefüllt werden muss, welches auch bestätigt werden muss. Am Anfang des Studium wird auch immer wieder wiederholt, dass die Anwesenheit überprüft wird. Im Endeffekt wird dies nicht ganz so ernst genommen wie es besonders zu Beginn des Studiums behauptet wird. Es wird gesagt, dass ein Student mindestens 85% anwesend sein muss, sonst wird das Studenten Visum entzogen. Natürlich sollte man es nicht auf die leichte Schulter nehme und die Regelung ignorieren, aber einige Reisen lassen sich dennoch einrichten.

Während meiner Zeit in Singapore hatte ich 4 Fächer. Einmal die Woche hatte ich jedes Fach plus zu jedem Fach ein Tutorial. Die Vorlesungen waren teilweise sehr voll, besonders in den Fächern International Business und Strategic Entrepreneurship. Eine Vorlesung dauert immer 3 Stunden plus eine Stunde Tutorial. Wenn man Glück hat, wird man dem Tutorial direkt im Anschluss an die Vorlesung zugeteilt, aber bei sehr beliebten Fächer gibt es bis zu 5 Tutorials. In einem Fach habe ich es geschafft, das Tutorial zu wechseln, jedoch ist dies auch ein aufwändiger Prozess, da alles in Australien koordiniert wird, und da man sich zu den Tutorials einstempeln muss, kann man nicht einfach, nach Absprache mit dem Dozenten wechseln. Ein Tutorial dauert immer eine Stunde und die Anzahl der Studenten ist begrenzt. In den Tutorials werden dann Gruppenarbeiten gemacht und Präsentationen gehalten. Dies geschieht weniger in den Vorlesungen. Auch die Gruppenarbeiten betreffend wird man in einigen Fächern einer Gruppe zugeteilt oder die Dozenten verlangen, dass mindestens 3 Nationen in einer Gruppe sind. Es wird also sehr viel vorgegeben.

Aus Deutschland kommend hatte ich mit den Gruppenarbeiten keine Schwierigkeiten, da ich an meiner Uni schon einige gemacht habe. Aber es ist eine Herausforderung sich mit den Kulturen und den Verhaltensweisen anderer Nationen auseinanderzusetzen und dies zu koordinieren. Aber irgendwie hat es immer geklappt und bei jeder Gruppenarbeit habe ich im Umgang mit anderen Kulturen viel gelernt. Egal ob Englisch oder Zeichensprache, irgendwie klappt die Verständigung immer.

In dem Fach Tourism and Leisure Managment war ich mit 4 Asiaten in einer Gruppe für eine Präsentation. Nachdem wir uns auf ein Thema geeinigt hatten (mit Händen und Füßen, weil nicht alle so gut Englisch sprechen) haben wir es aufgeteilt und jeder hat an seinem Teil gearbeitet. Natürlich haben wir versucht uns immer wieder abzusprechen. Bei der Planung und beim Üben hat alles sehr gut geklappt, nur als wir dann letztendlich vor der Klasse standen, war ein Teil meiner Gruppe sehr sehr nervös, so dass sie alles abgelesen und die Hälfte vergessen habe. Irgendwie habe ich dann versucht die Situation zu retten, da es ja auch eine Gruppennote gibt und irgendwie hat es dann auch alles geklappt. Das beeindruckende an dieser Situation war, dass alle 4 hinter zu mir gekommen sind und sich bedankt haben, weil sie fanden, sie hätte mir die Note zu verdanken. So etwas habe ich noch nie erlebt und es hat mich wirklich sehr gerührt. Die Art und Weise wie dort Präsentationen gehalten werden ist auf jeden Fall anders, als wie wir es gewohnt sind. Oft stehen die Präsentierenden mit Handy oder iPad vor der Klasse und lesen den gesamten Text ab, was jedoch nicht bewertet wird, es ist einfach normal dort.

Mein 4. Fach war Economic Growth and Sustainable Development, welches mich am meisten interessiert hat. Das gute an diesem Fach war unsere besonders kleine Klasse aus ca. 13-15 Personen und einen Dozenten der fließend Englisch sprach.

In allen Fächern werden mindestens 3 Prüfungsleistungen verlangt. Jedes Fach hat ein End Exam, einige auch Mid-Term Exams und es werden auch Aufsätze und Präsentationen verlangt, welche alle in die Endnote mit einfließen. Mit den ganzen Arbeiten war ich während des Semesters schon ganz gut beschäftigt. Aber dennoch kommt das Leben in Singapore nicht zu kurz.


Stadt

Die Stadt ist einfach nur atemberaubend und hat wirklich viel zu bieten. In der ersten Woche habe ich mehr oder weniger das komplette Sightseeing Programm abgehakt, wie z.B. Universal Studios auf Sentosa Island, den Singapore Flyer (Riesenrad), eine Stadtrundfahrt, das Marina Bay Sands sowie Gardens by the Bay (SuperTree Grove Lightshow) und den Botanischen Garten. Das Shopping Paradies, die Orchard Road, kam bei meinen Erkundungstouren auch nicht zu kurz.


Leben

Grundsätzlich lässt es sich in Singapore sehr, sehr gut leben. Es regnet zwar auch immer wieder, aber meistens nur für 1-2 Stunden und dann ist es wieder schön. Essen ist in Singapore sehr günstig. In meiner ersten Woche in Singapore war ich richtig geschockt, weil ich in meinem Leben noch nie eine Stadt mit so vielen Restaurants gesehen habe, die zu jeder Tages- und Nachtzeit voll sind. Das ist wirklich sehr beeindruckend und macht einfach Spaß.

Am Wochenende bin ich mit Freunden manchmal zur Clubstreet gegangen. Dies ist eine Straße, die am Wochenende gesperrt wird und alle Bars und Restaurants sich auf der Straße ausbreiten. Dort herrscht eine wirklich coole Atmosphäre.

Ansonsten ist Clarke Quay für Clubbing sehr bekannt und Boat und Robertson Quay, welche direkt daneben sind, zum bieten Trinken und Essen eine gemütliche Atmosphäre direkt am Singapore River.

Da ich das Glück hatte bei einer singapurischen Familie, welche ich privat schon kannte, wohnen zu können, habe ich die Stadt auch aus der Sicht von Einheimischen kennenlernen dürfen. Meine Familie hat mich zu Familien – und Businessevents mitgenommen, so dass ich viele interessante Singapurer kennengelernt habe.


Reisen

Da ich bei einer Familie gewohnt habe und diese mich in ihr Familienleben sehr mit einbezogen haben, habe ich keine nur wenige Wochenendausflüge gemacht. Stattdessen habe ich 3 große Reisen gemacht. In der Study Week bin ich für eine Woche nach Australien geflogen und habe dort Freunde besucht (eigentlich ist die Study Week nicht zum Reisen gedacht und ich musste es von der Uni genehmigen lassen). Über Weihnachten bin ich mit meiner Familie, welche mich aus Deutschland besucht hat, nach Phuket geflogen und Sylvester haben wir dann in Singapore verbracht. Und nach dem Studium bin ich noch 2 Wochen durch Burma gereist.

Grundsätzlich sind die Wochenende aber bestens für Trips nach Indonesien oder Kuala Lumpur geeignet.


Do´s & Dont´s

Singapore ist ja bekannst als das „Fine Country“ mit der Doppeldeutigkeit, dass es auf der einen Seite ein sehr sauberes Land ist und auf der anderen Seiten Strafzettel für Alles verteilt. Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Natürlich ist es ein sehr sauberes Land, aber wenn man weiß, wie man sich zu benehmen hat und wenn man hier in Deutschland auch keine Kaugummis auf die Straße spuckt oder Graffiti sprüht, dann kommt man in SIngapore sehr gut klar.


Fazit

Ich habe in Singapore 5 unvergessliche Monate verbracht. Ständig denke ich an die Zeit zurück und schwelge in Erinnerungen. Durch die Verbindung zu meiner Gastfamilie werde ich mit Sicherheit noch öfter nach Singapore fliegen. Es hat so viel spaß gemacht mit so vielen verschiedenen Kulturen und Nationen zusammen zu leben und auch zusammen arbeiten zu können. Als Mensch muss ich felxibel sein und mich den Arbeits- und Verhaltensweisen anderer anpassen oder zumindest versuchen einen gemeinsamen Weg zu finden. Ich habe die Singapuries als sehr freundliches und hilfsbereites Volk kennengelernt und man hat keine Probleme dort neue Leute kennen zu lernen.