24 Aug
Erfahrungsbericht von Lukas D.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2018 bis 06/2018
Heimathochschule: Brühl EUFH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemein:

Im Rahmen meines Dualen-Studiums habe ich im 5. Semester an der California State University in Fullerton studiert. Nachdem ich mich für diese Universität entschieden hatte, kümmerte sich College-Contact um alle relevanten Formulare und Anmeldungen. Diese Organisation war wirklich klasse. Den einzigen Termin, den ich selber wahrnehmen musste, war der Botschaftstermin für das Visum. Dabei lohnt es sich, diesen rechtzeitig zu vereinbaren, da es dabei zu längeren Wartezeiten kommen kann. Wichtig vor allem dabei ist, dass die Finanzierungsnachweise mitgenommen werden.

Nachdem der ganze Bewerbungsprozess erfolgreich abgeschlossen war, konnte ich online Kurse wählen. Dabei mussten 10 angegeben werden, wovon im Idealfall vier auch belegt werden. In den USA erfuhr ich, dass ich nur einen der Kurse auch tatsächlich erhalten habe. Also bei der Vorabwahl der Kurse würde ich raten, nicht allzu viel Zeit zu investieren. Vieles kann auch noch vor Ort geklärt werden und die Mitarbeiterin für die Stundenpläne, Frau Mir, ist wirklich sehr hilfsbereit und kooperativ.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Kurse:

Nachdem ich nur einen Kurs vorab erhalten hatte, musste ich in das sogenannte Course Crashing. Dabei geht man in Vorlesungen und erzählt dem Dozenten, dass man internationaler Studierender sei und keinen Kurs bekommen hat. In der Regel nehmen die Dozenten einen dann noch in den Kurs auf. Ich habe auch nicht mitbekommen, dass es bei anderen internationalen Studierenden Probleme gehabt hätte. Am Ende hatte ich folgende vier Kurse:

  • ECON 335 – International Business, Dr. Duella
  • MGMT 339 – Managing Operations, Prof. Calabretta
  • MGMT 340 – Organizational Behavior, Dr. Pichler
  • MKTG 445 – Global Marketing, Ms. Di Franco

Zu den einzelnen Kursen:

ECON 335 – International Business: In dem Kurs geht es hauptsächlich um wirtschaftspolitische Themen wie Zölle und Handel. Vergleichbar wäre ein Mix zwischen Makro- und Mikroökonomie. Der Dozent, Engländer, spricht sehr gutes und verständliches Englisch. Dieser Kurs ist mit ein bisschen Mühe gut zu bestehen. Die Prüfungsleistungen sind insgesamt zwei Klausuren und ein Paper.

MGMT 339 – Managing Operations: Der Kurs befasst sich mit der Beschaffung von Industriegütern und kritischen Pfaden. Ich persönlich fand diesen Kurs sehr interessant. Der Dozent kommt selber aus der Wirtschaft und hat echt Ahnung davon. In der zweiten Klausur muss man zwar viel rechnen, dennoch war das gut machbar. Ich bin selber kein Mathe-Ass, konnte den Kurs am Ende dennoch mit 91% bestehen. Insgesamt schreibt man in diesen Kurs drei Klausuren und wöchentliche Hausaufgaben, welche aber nur das Beantworten von jeweils fünf Fragen zur Vorlesung beinhaltet.

MGMT 340 – Organizational Behavior: Der Kurs Organizational Behavior bei Dr. Pichler war mein persönlicher Lieblingskurs. Dr. Pichler ist ein wirklich sehr guter Professor, welcher immer auf die Bedürfnisse seiner Studenten eingeht. Der Kurs hat viel mit Wirtschaftspsychologie zu tun und wie sich Personen innerhalb von einem Unternehmen verhalten. Dr. Pichler erzählt dies aus einer sehr interessanten Sichtweise. Auch für die nicht Psychologie-Interessierten lohnt sich dieser Kurs trotzdem. Die Klausuren sind recht schwer, aber es besteht die Möglichkeit, eine sogenannte Essay-Version zu schreiben. Diese ist, gerade für Deutsche, sehr einfach, da diese an Klausuren von zu Hause erinnert. Am Ende habe ich den Kurs mit 89 Punkten bestanden. Neben insgesamt drei Klausuren gibt es eine Gruppenaufgabe, die man im Team lösen muss (über das ganze Semester). Diese Aufgabe hat sehr viel Spaß gemacht und man lernt so gut Einheimische kennen.

MKTG 445 – Global Marketing: Diesen Kurs würde ich als einzigen nicht erneut nehmen. Die Dozentin war sehr unkoordiniert und der Wissenszuwachs war sehr gering. Es gibt eine Vielzahl von Präsentationen, welche benotet werden. Ich persönlich fand den Zeitaufwand recht hoch. Dennoch ist es in dem Kurs relativ einfach, eine sehr gute Note zu bekommen. Insgesamt waren es in diesem Kurs zwei Klausuren, drei Präsentationen und zwei Paper.

Ein kleiner Tipp noch zu den Gruppenarbeiten: Die Amerikaner haben eine völlig andere Einstellung zu Abgabeterminen als Deutsche. Hier empfiehlt es sich, im Vorhinein klare Deadlines zu setzen. In der Regel sind die Klausuren in den USA multiple choice, was erstmal gut klingt. Aber da die Antworten alle immer recht gleich klingen, kann diese Tatsache Nicht-native-speaker vor Herausforderungen stellen. Ich würde also empfehlen, im Zweifel immer eine Essay-Version zu nehmen, falls diese angeboten wird (aktiv nachfragen!).


Wohnen:

Wie bereits erwähnt, habe ich ein Zimmer in einer Dreier-WG im University Village (UV) (neuer Name: Oxford North) gehabt. Meine Mitbewohner waren ein Deutscher aus meiner Heimatuni und ein Vietnamese, welcher aber super lieb und hilfsbereit war. Das UV liegt im Norden der Uni. Alle meine Kurse waren im Mihaylo Business College. Dieses liegt im Süden der Uni. Zu Fuß sind das ca. 20-25 Minuten. Das UV wird derzeit komplett neu gestaltet und umgebaut. Dort gibt es kostenlose Parkplätze. Die Autos sind durch ein Tor geschützt. Die Mitarbeiter dort sind sehr hilfsbereit. Auch hier lohnt es sich, einfach mal nachzufragen, oft wird einem dann geholfen. Ich konnte beispielsweise am Anfang nicht gut auf meiner Matratze schlafen, dann habe ich eine neue bekommen. Das Essen war in Ordnung und im Preis inklusive.


Infrastruktur:

Das Infrastrukturnetz in den USA ist nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen. Es gibt meist keine U-Bahn, S-Bahn oder ähnliches. Ohne Auto funktioniert dort nichts. Es gibt die Möglichkeit, vom Bahnhof in Fullerton nach LA zu kommen. Das Tagesticket kostet 10-15$ und beinhaltet die U-Bahn-Karte in LA. Die Züge kommen aber nur sehr unregelmäßig und nur siebenmal am Tag. Die An- und Abreise sollte genauestens geplant werden. Ansonsten haben wir oft die App Uber benutzt. Mit dieser können private „Taxifahrten“ organisiert werden. Dies ist relativ günstig und eine gute Alternative. Für längere Ausflüge haben wir uns ein Auto bei der Enterprise Autovermietung in Fullerton gemietet. Die waren dort sehr nett. Fragt nach einem Rabatt…


Essen:

Essen in den USA ist eine sehr teure Angelegenheit. Egal ob selber kochen oder Essengehen. Die einzige Alternative, günstig satt zu werden, sind diverse Fast Food-Ketten. Zu empfehlen ist da auf jeden Fall „In-n-out Burger“ und „Pieologie“. In der Nähe des UV befindet sich ein Target (sowas wie Real) und ein Albertsons (sowas wie EDEKA/REWE).


Aktivitäten vor Ort:

Vor Ort lassen sich auch einige Sachen unternehmen. Als Eishockey-Fan war ich oft bei Spielen des NHL Club Anaheim Ducks. Ein wirklich klasse Erlebnis, auch für nicht Eishockey-Fans. Diese Atmosphäre sollte man auf jeden Fall einmal mitgenommen haben. LA ist relativ schnell zu erreichen. Auf jeden Fall sollte man mal abends ans Griffith Observatory gehen. Von dort aus hat man einen Überblick über die ganze Stadt. Besonders abends auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch empfiehlt es sich, den Famers Market in LA zu besuchen. Dort gibt es neben zahlreichen Shopping Möglichkeiten eine große Auswahl an Streetfood. Mein persönlicher Lieblingsort in LA war die Gegend um den Santa Monica Pier. Man kann von dort aus zu Fuß am Strand nach Venice Beach gehen. Auch sehr zu empfehlen sind die Paramout Studio Tours. Dort erhält man Einblicke in ein echtes Filmstudio. Für die Freizeitpark-Fans empfehle ich die Universal Studios und Six Flaggs - Magic Mountain. Für diese beiden Parks können in der TITANS Student Union (am CSUF Campus) verbilligte Karten erworben werden. Und natürlich sollte man sich auch nicht ein Spiel der CSUF-eigenen Sportmannschaften, der TITANS, entgehen lassen. Treu nach dem Motto: „Let’s go TITANS!“.


Reisen:

Natürlich ist ein Auslandssemester auch dafür da, das Land kennenzulernen. Sehr zu empfehlen sind:

  • Palm Springs (inklusive der Seilbahn auf den Berg) [2-3 Tage, vor Ort übernachten].
  • Las Vegas (Showtipp: Paranormal – Mind Reading Magic, Frederic da Silva) [2-3 Tage, vor Ort übernachten]
  • Yosemite National Park [1-2 Tage, vor Ort übernachten]
  • San Francisco [3-4 Tage, vor Ort übernachten]
  • Washington D.C. [5-7 Tage, vor Ort übernachten]
  • Virginia, Blue Ridge Mountains [2-3 Tage, vor Ort übernachten]

Kosten:

Alles in allem kann mit Kosten zwischen 15.000€ - 18.000€ gerechnet werden. Wer nicht viel Wert auf Shoppen, Reisen und Essengehen legt, kann auch um einiges billiger wegkommen.


Fazit:

Die California State University Fullerton bietet ein top-modernes Business-Gebäude, gute Dozenten und ein USA-feeling, wie man es aus den Filmen kennt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut und die Leute dort sind sehr nett. Mit ein wenig Fleiß kann man dort gute Noten erhalten und vor allem viele neue Freunde finden. Durch die top Beratung von College Contact war alles bestens und zur vollsten Zufriedenheit organisiert.