19 Mär
Erfahrungsbericht von Luisa B.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2023 bis 12/2023

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Nach meiner anfänglichen Enttäuschung darüber, dass ich keinen Platz an der Partneruniversität meiner Hochschule in Kalifornien erhalten habe, musste ich mich neu orientieren. Nach längerer Überlegung entschied ich mich schließlich für die San Diego State University. Da ich mein Auslandssemester unabhängig von meiner Heimathochschule organisierte, war ich äußerst dankbar für die Unterstützung von College Contact, die den Bewerbungsprozess erheblich erleichterte. Meine Ansprechpartnerin war sehr freundlich und immer erreichbar. Die detaillierten Anleitungen machten den Bewerbungsprozess unkompliziert und schnell. Schon wenige Tage nach Einreichung meiner Bewerbung erhielt ich im März 2023 die Zusage der SDSU.

Daraufhin begannen die Vorbereitungen. Mein erster Schritt war die Beantragung meines Visums. Da ich bereits zuvor in den USA war, entfiel das persönliche Interview, trotzdem nahm der Visumbeantragungsprozess einige Wochen in Anspruch, weshalb ich empfehle, sich rechtzeitig darum zu kümmern.

Da ich bereits eine geeignete Auslandskrankenversicherung hatte, musste ich mich darum nicht mehr kümmern. Viele meiner Freunde haben diese aber bei der Hanse Merkur oder ADAC abgeschlossen. Zusätzlich begann ich mit der Auswahl geeigneter Module an der SDSU für meinen Studiengang. Die entsprechenden Module habe ich dann bereits in einem Learning Agreement an das International Office meiner Hochschule weitergeleitet, um eine Bestätigung über die Anrechnung zu bekommen.

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Kurse

Die Kurswahl an der SDSU erfolgt vor Ort zu Beginn des Semesters. Daher konnte ich leider nicht von Anfang an sicher sein, welche Module ich belegen würde. Aufgrund der Regelung, dass sich internationale Studierende erst nach den amerikanischen Kommilitonen einschreiben dürfen, ist es wichtig, sich im Voraus einige Alternativen zu überlegen, um sicherzustellen, dass alle Kurse an der Heimathochschule anerkannt werden können. Die SDSU bietet jedoch auch spezielle Zusatzkurse für internationale Studierende an, sodass man sich keine Sorgen machen muss, keine Kurse zu erhalten. Ich hatte allerdings Glück und konnte, wenn auch teilweise durch Wartelisten, alle meine Wunschkurse belegen. Ansonsten empfiehlt es sich in den ersten Wochen Kurse zu besuchen, bei denen man momentan noch auf der Warteliste steht, da man so die Professoren persönlich ansprechen kann und von vielen noch in den Kurs aufgenommen wird.

Meine Kurse waren:

HTM 201 – Introduction to Hospitality and Tourism Management (Grade: A)

Diesen Kurs konnte ich als Seminar anerkennen lassen. Ich habe den Kurs sehr gemocht, da er sehr vielseitig gestaltet war. Die Gastvorträge machten den Kurs besonders interessant für mich, da sie einen Einblick in die verschiedenen Berufsmöglichkeiten im Bereich Hospitality gaben. Der Lernaufwand war eher gering, und die vielfältigen und praxisbezogenen Aufgaben waren äußerst hilfreich für meine zukünftige Entwicklung.

ECON 320 – Intermediate Macroeconomic Theory (Grade: B+)

Makroökonomie ist auch in meinem Studienplan in München vorgesehen. Ich würde den Lernaufwand vergleichsweise hoch einschätzen. Die Klausuren fanden vor Ort statt und es waren nur beschränkt Notizen erlaubt, die meisten meiner anderen Klausuren waren online und open book. Der Schwierigkeitsgrad dürfte dennoch etwas unter dem deutschen Niveau liegen. Aufgrund der vielen englischen Fachbegriffe fand ich es anfangs herausfordernd, die Zusammenhänge zu verstehen. Bei regelmäßiger Teilnahme an den Vorlesungen und aktivem Mitlernen ist es aber auf jeden Fall möglich, gute Noten zu erzielen.

ECON 360 – International Economic Problems (Grade: A)

Diesen Kurs konnte ich mir als Modul für Außenwirtschaft anrechnen lassen. Der Lernaufwand war vergleichsweise hoch, da nahezu wöchentlich Assignments zu bearbeiten waren und regelmäßig herausfordernde Quizzes stattfanden. Generell hat mich der Kurs weniger interessiert, wodurch ich ihn wahrscheinlich als anstrengender als andere empfunden habe. Trotzdem ist es auch hier gut möglich, durch regelmäßige Teilnahme an Vorlesungen und Mitlernen gute Noten zu bekommen. Hier wurden auch einige Punkte für Anwesenheit vergeben.

COMM 371 – Intercultural Communication (Grade: A-)

Dieser Kurs fand im Herbstsemester 2023 komplett online statt. Wöchentlich wurden die Vorlesungen hochgeladen, und es war ein zugehöriges Assignment zu erledigen. Der Zeitaufwand für dieses Modul war insgesamt gering, und es ist vergleichsweise einfach, gute Noten zu erzielen. Gegen Ende des Semesters standen jedoch zwei anspruchsvollere Assignments an, die strenger bewertet wurden und meine Gesamtnote etwas beeinflusst haben. Trotzdem würde ich das Modul empfehlen, da der geringe Zeitaufwand im Verhältnis zu den guten Noten definitiv lohnend ist.


Unterkunft

Die Suche nach einer Unterkunft verlief für mich sehr unkompliziert. Ich bin im April 2023 der Facebook-Gruppe von College Contact beigetreten und habe mich erkundigt, ob jemand noch Mitbewohner sucht. Da im April bereits einige ihre Häuser ausgesucht hatten, waren viele auf der Suche nach Mitbewohnern. Schließlich habe ich mich für ein Haus in der College Area entschieden, etwa 15 Minuten zu Fuß vom Campus entfernt, mit insgesamt 8 Mitbewohnern. Trotz der Größe unserer WG hat alles reibungslos funktioniert, und wir sind sehr gute Freunde geworden. WGs machen es besonders am Anfang leicht, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen, daher würde ich diese Entscheidung immer wieder genauso treffen!

Das Wohnen in der College Area kann ich ebenso sehr empfehlen, da man nicht jeden Tag auf ein Auto angewiesen ist und vom ganzen Campusleben viel mehr mitbekommt. Die meisten amerikanischen Studierenden wohnen ebenfalls in Campusnähe. Zusätzlich befinden sich am Campus ein Fitnessstudio und ein Pool, die zu Fuß erreichbar sind.


Freizeit

San Diego hat freizeittechnisch einiges zu bieten. Ich würde definitiv empfehlen, unabhängig vom Wohnort, ein Auto zu mieten. Zu dritt oder viert ist es nicht so teuer, und normalerweise ist man dort sowieso nur sehr selten allein unterwegs. Falls das Auto doch mal nicht ausreicht, kann man sehr unkompliziert ein weiteres mieten, was die meisten von uns bei Dirt Cheap Car Rental getan haben.

Das Partyleben in San Diego kommt definitiv nicht zu kurz, mit Bars, Clubs und riesigen Hauspartys. Die besten Bars befinden sich definitiv am Pacific Beach, wo immer viele Amerikaner/-innen und internationale Studierende anzutreffen sind!

Wenn wir nicht am Feiern waren, haben wir auch einige Roadtrips unternommen. Ziele wie Los Angeles, Yosemite, San Francisco, der Grand Canyon oder Las Vegas eignen sich gut für ein langes Wochenende. Da wir in unseren Stundenplänen montags und freitags frei hatten, sind wir immer donnerstagabends losgefahren und montagabends zurückgekehrt. Der Thanksgiving Break bietet sich perfekt für einen etwas längeren Trip an. Ich war in Tulum, Mexiko, was ich besonders aufgrund der warmen Temperaturen Ende November sehr empfehlen kann, auch wenn es etwas teurer ist.

Besonders im August und September haben wir die heißen Tage genutzt, um so oft wie möglich an den Strand zu fahren. Dabei waren wir besonders häufig am Pacific Beach, Mission Beach oder auf der Halbinsel Coronado. Ab Oktober war der Pazifik allerdings etwas zu kalt zum Baden!

La Jolla oder Sunset Cliffs sind auf jeden Fall essenziell, um die schönsten Sonnenuntergänge zu sehen!


Fazit

Generell kann ich sagen, dass San Diego für mich die ideale Stadt für ein Auslandssemester war! Dort habe ich die beste Zeit meines Lebens verbracht und konnte unglaublich wertvolle Freundschaften schließen. Das amerikanische Collegeleben erschien mir wie in einem Film! Die Erfahrungen sind einzigartig und San Diego hat sich für mich wie ein zweites Zuhause angefühlt. Falls du also darüber nachdenkst, dein Auslandssemester an der SDSU zu verbringen, will ich dich ermutigen, den Schritt zu wagen – du wirst es ganz sicher nicht bereuen! Trotz der höheren Kosten in San Diego konnte ich mir keinen besseren Ort für diese Erfahrung vorstellen!