8 Feb
Erfahrungsbericht von Leonie Marie R.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Oldenburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Das einzige, was mich abgeschreckt hat, ein Auslandssemester zu machen, war die Vorbereitung. Sich auf einen Platz und Stipendien zu bewerben, Visa zu beantragen und Krankenversicherungen abzuschließen macht nun mal nicht den größten Spaß und bringt einiges an Papierkram mit sich. Die Unterstützung durch College Contact hat mir hierbei sehr geholfen und die Mitarbeiter*innen waren jeder Zeit erreichbar und konnten mir viele Fragen beantworten. Außerdem hatte ich das Glück ein PROMOS Stipendium zu erhalten. Nachdem man den ganzen bürokratischen Aufwand hinter sich hat, kann es mit der Vorfreude losgehen, man kann sich interessante Kurse aussuchen, Uniwebsites und Aktivitäten sowie Reiseziele erkunden.

Ich hatte mich dazu entschieden, bevor ich mein Studium an der Saint Mary’s University in Halifax, NS, Kanada beginne, schon mal ein bisschen den Osten Kanadas zu bereisen und Montreal, Ottawa und Toronto unsicher zu machen. Das war eine gute Entscheidung und ich kann es jedem empfehlen, da man schon erste Erfahrungen im Land sammeln kann, man noch frei vom Unistress ist und man sich natürlich auch an die Sprache gewöhnt.

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Anreise

Aufgrund meiner geplanten Städtetrips bin ich nicht direkt nach Halifax geflogen, sondern nach Montreal und später nach dem Trip dann von Toronto nach Halifax. Das hin und her Gefliege ist natürlich anstrengend, aber wenn man sich darauf vorbereitet und eine gute Verbindung mit nur einmal Umsteigen bucht, machbar. Sechs bis sieben Stunden über den Atlantik sind ja doch nur drei Spielfilme und gar nicht so lang. Meine Universität hatte Tipps wie "nehmt nicht zu viel Kleidung mit, zur Not könnt ihr auch hier was kaufen" auf ihrer Website veröffentlicht. Die Tipps habe ich nicht wirklich befolgt und hatte natürlich einen riesen Koffer dabei. Ich würde nun den Tipp im Nachhinein aber so unterschreiben, da man von der Universität und vielen Veranstaltungen gratis T-shirts bekommt, der Unipullover sowieso ein schönes Mitbringsel ist und man nun mal auch nicht endlos Kleidung braucht. Wenn man das Geschleppe meines schweren Gepäckes und ein bisschen zu wenig Umstiegszeit zwischen den Flügen auslässt, gestaltet sich meine Anreise also einigermaßen angenehm, auch weil meine Universität einen Airport pick-up organisiert, der einen bis vor die gewünschte Haustür bringt.


Unterkunft

Ich habe mich vorher schlau gemacht, welche Möglichkeiten es bei der Unterkunft gibt. Diese sind im sehr teuren Studentenwohnheim zu wohnen, welches allgemein in Nordamerika meistens den Mealplan beinhaltet, der natürlich auch kostet, bei einer Gastfamilie unterzukommen oder sich auf eigene Faust eine Unterkunft zu suchen. Ich habe mich für letzteres entschieden und da Halifax eine Studentenstadt ist, habe ich auf kijiji (https://www.kijiji.ca/) gleich mehrere passende WG-Zimmer nahe der Uni gefunden. Ich habe super nah am Campus gewohnt, was ich nur jedem empfehlen kann, weil man dann auch nichts vom Campuslife verpasst und zum Beispiel zwischen den Kursen auch einfach kurz nach Hause gehen kann.


Studium an der Gasthochschule

Das Studium mit allem Drum und Dran hat mir allgemein sehr gut gefallen. Insgesamt muss man drei Kurse belegen, um Vollzeitstudent an der Saint Mary’s University zu sein. Ich studiere in Oldenburg im Master of Education Englisch und Politik-Wirtschaft und habe vor Ort Undergraduate Kurse auf höherem Niveau belegt und zwar zwei Literaturkurse, einen Filmkurs und einen Politikkurs zu internationalen Organisationen. Alle meine Lehrenden waren super nett, haben einen persönlich mit Namen angesprochen und standen vor und nach den Seminaren beziehungsweise Vorlesungen immer für Fragen und Hilfe bereit. Außerdem wurde in den Kursen viel diskutiert und selbst in einer größeren Vorlesung wird sich gemeldet.

In meinem Politikkurs (International Organizations) haben wir auch sogenannte Simulations gemacht, also so etwas wie Planspiele, was ich super interessant fand, Spaß gemacht hat und man dadurch total gut mit seinen Kommilitonen in Kontakt kam. Den Filmkurs (Atlantic Canadian Film & TV), der sich explizit mit der Gegend beschäftigt, also Atlantic Canada, habe ich für mich aus Spaß belegt und die Filme und Shows waren total interessant, weil man sie auch mit seinen eigenen Erfahrungen verknüpfen konnte und viele Stereotype über die Leute und Gegend präsentiert wurden. Für meine Literaturkurse (Contemporary British Writings, 18th Century Literature) musste ich sehr, sehr viel lesen, aber die unterschiedlichen Perspektiven auf die verschiedenen Werke und die angeregten Diskussionen gefielen mir. In all meinen Kursen musste ich viele Essays schreiben und auch Hausaufgaben machen, dadurch ist das Studium sehr fordernd und im Laufe des Semesters muss man dadurch auf das ein oder andere Feierabendbier verzichten. Am Ende lohnt sich aber der Aufwand, da die Lehrenden gut bewerten und einem die Essays oft mit positivem Feedback zurückgeben, sodass man motiviert ist und sich beim nächsten Mal sogar noch verbessern kann.


Stadt, Alltag und Freizeit

Die Stadt Halifax war für mich die richtige Wahl, da sie weder zu groß noch zu klein ist und immer irgendwo etwas los ist. Außerdem sind die Menschen aus der Provinz Nova Scotia bekannt dafür, super nett und höflich zu sein und diese Stereotype kann ich nur bestätigen. Es ist einfach eine schöne Stadt am Meer mit vielen Studierenden, einer super Pubkultur und auch guter Partyszene. Da ich schon Ende August angereist bin, konnte ich sogar noch den Sommer an den schönen Stränden in der Nähe genießen und vielen Touristen begegnen.

Direkt in Halifax und zu jeder Jahreszeit kann ich den Point Pleasant Park nur ans Herz legen. Dieser wurde zu einem meiner Lieblingsorte, ob zum Joggen, Hunde streicheln oder im Winter zur Schneeballschlacht. Außerdem kann ich empfehlen, die Angebote der Unis zu nutzen, wie in Societies einzutreten, zu Sportevents zu gehen (Hockey is the best!) und bei Ausflügen mit zu fahren. Ansonsten kann man sich auch gut mit den neuen Freunden ein Auto leihen und Roadtrips innerhalb der Provinz machen. Ich kann die Ausflugsziele: Cape Breton, Peggy’s Cove, den Nationalpark kejimkujik, Whalewatching am Bay of Fundy und die kleine süße Fischerstadt Lunenburg empfehlen.

Mit dem Flugzeug kann man auch schnell in die nahegelegenen Provinzen Quebec und Ontario und die tollen Großstädte (Montreal, Quebec City, Ottawa, Toronto, Niagara Falls) sowie weitere Nationalparks (zum Beispiel Park National du Mont-Tremblant) entdecken. Jeder, der also sowohl auf Natur als auch auf Kultur steht und nette Menschen und Fisch mag, kann sich in die super tolle Stadt Halifax in Nova Scotia nur verlieben.


Fazit

Ich würde mein Auslandssemester immer wieder an der Saint Mary’s University in Halifax verbringen und am Ende lohnt sich jeder Aufwand, den man dafür betreibt. Ich habe in meinen Kursen super viel gelernt, tolle Internationals sowie Kanadier kennen gelernt, bin super viel gereist und habe Selbstbewusstsein für meinen Sprachgebrauch bekommen. Außerdem haben sich die ganzen positiven Stereotype über Kanada bestätigt. Cool, eh? Also auf nach Kanada und am besten natürlich nach Halifax!