22 Jun
Erfahrungsbericht von Larissa B.

University of Bristol


Hochschule: University of Bristol
Stadt: Bristol
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2022 bis 06/2022
Heimathochschule: Darmstadt TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich hatte die Möglichkeit, ein Semester an der University of Bristol in England zu studieren und möchte meine Erfahrungen im Folgenden mit euch teilen.

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Bewerbungsprozess

Ich habe mich an der University of Bristol über College Contact beworben. Der Bewerbungsprozess verlief reibungslos, da man stets einem Ansprechpartner von College Contact Fragen stellen konnte und somit gut betreut war.

Hauptsächlich musste ich eine Application Form ausfüllen, bei der man bis zu 6 Kurse angeben kann, die man in Bristol belegen möchte. Hierfür lohnt es sich, auf der Universitätsseite die Kurslisten zu durchstöbern und sich Zeit bei der Auswahl zu nehmen.

Außerdem hat College Contact zusammen mit der University of Bristol ein Study Abroad Scholarship angeboten, für das ich mich mit einem zusätzlichen Motivationsschreiben erfolgreich beworben habe. Nach der Zusage seitens der Universität hat man auch dort Ansprechpartner, der einen bei weiteren Anliegen unterstützt.


Studium / Kurse / Uni

Die University of Bristol hat ein breites Angebot verschiedenster Kurse, die man als Auslandsstudierende(r) belegen kann. Darunter fallen unter anderem auch Kurse aus anderen Fachbereichen. Anzumerken ist, dass vor allem Kurse aus höheren Semestern Zulassungsvoraussetzungen haben und man dementsprechend nicht jeden Kurs wählen kann. Man belegt pro Semester Kurse mit insgesamt 60 Units (entspricht 30CP), was in der Regel 3-4 Kurse sind.

Ich habe die Fächer Management Science (20 Units), Risk and Return (20 Units) sowie zunächst zwei Englisch-Sprachkurse (jeweils 10 Units) belegt. Man hat in den ersten Wochen nach Studienbeginn die Möglichkeit, seine Kurse zu wechseln, wenn der Stundenplan dies zulässt.

Im Vergleich zu Deutschland war das Studium an vielen Stellen anders. Zum einen waren die Kurse und Tutorien viel kleiner, aber auch die Prüfungsformen waren unterschiedlich. In einem Kurs gab es zwei Zwischentests und eine Abgabe, in einem musste man regelmäßig Essays, aber keine Klausur schreiben und im letzten gab es standardmäßig eine Klausur am Ende des Semesters. Auch während der Lehrwochen hat man mehr Input, denn es gibt ein wöchentliches „Reading“, also eine Reihe an Materialien zur Vorbereitung für jede Vorlesung. Die Vorlesung basiert dann auf den Readings der letzten Woche, also wird durchaus erwartet, dass man sich vorbereitet. Je nach Kurs oder Thema kann das mal mehr oder weniger Aufwand sein, im Durchschnitt habe ich etwa eine Stunde pro Kurs wöchentlich dafür investiert.

Die Uni, bzw. der Campus selbst ist wirklich schön. Man hat zahlreiche Study Spaces, Bibliotheken, Uni-Cafés, Mensen und sogar Bars innerhalb der Unigebäude. Das Angebot war groß und ich habe bei weitem nicht alles davon besucht. Außerdem gibt es ein Unigym, ein Schwimmbad, Musikräume mit Instrumenten, einen Kinosaal und vieles mehr.

Zudem gibt es ein breites Angebot sogenannter Societies – von Sportclubs über künstlerische oder akademische Aktivitäten ist alles dabei. Es lohnt sich wirklich, einer Society beizutreten und man findet garantiert etwas, was einem gefällt. Außerdem ist es eine großartige Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen.

Apropos Leute kennenlernen, zu Beginn gab es eine Art Einführungsphase, organisiert von der Global Lounge. Über zwei Wochen konnte man dort andere Auslandsstudierende kennenlernen, zusammen an Stadtrallys oder anderen Aktivitäten teilnehmen und hier ein erstes Netz aufbauen. Ich würde jedem empfehlen, das Angebot mitzunehmen, denn es gibt kaum eine bessere Möglichkeit am Anfang so viele neue Leute kennenzulernen.


Unterkunft

Ich habe mich über die Uni im Accommodation Portal für eine Unterkunft beworben. Da ich im Sommersemester dort war, war mir ein Platz nicht garantiert. Bei der Bewerbung kann man einiges angeben, beispielsweise in welchem Stadtteil man leben, wieviel Geld man ungefähr zahlen, ob man Catered oder Nicht-Catered essen möchte, ob man ein eigenes Bad möchte usw. Dann erhält man ein Angebot, das man nur annehmen oder ablehnen kann (man kann also kein zweites Angebot verlangen).

Ich habe zum Glück eine Unterkunft im Stadtteil Clifton angeboten bekommen und musste mich somit nicht um eine eigene Wohnung kümmern. Die Accommodations in Bristol sind Studentenwohnheime, die unterschiedlich aufgebaut sein können. In meinem Fall haben wir uns zu siebt eine Küche geteilt, jeder hatte ein eigenes Bad. Es ist definitiv gewöhnungsbedürftig, in so einer Konstellation zu leben, aber man gewöhnt sich schnell daran und mit etwas Glück versteht man sich auch gut mit seinen Mitbewohnern und findet dadurch noch mehr Freunde.

Außerdem muss man erwähnen, dass man bis auf die Möbel nichts gestellt bekommt, d.h. man muss alles von Bettwäsche bis Küchenutensilien kaufen. Das kann gerade bei der Ankunft sehr stressig sein, vor allem weil das nächste Ikea ein bisschen außerhalb liegt. Sehr zu empfehlen ist Wilko, dort kann man sich erschwinglich ausstatten und die haben einige Geschäfte an verschiedenen zentralen Stellen der Stadt.


Bristol als Stadt

Zu guter Letzt möchte ich noch ein paar Worte über Bristol als Stadt verlieren, die ich vorher gar nicht kannte, inzwischen aber zu einer der vielseitigsten Städte zähle, die ich besucht habe. Bristol ist eine absolute Studentenstadt, die aber auch eine große Künstlerszene hat und sehr bunt ist. Von klassischer Einkaufsgegend, einem Hafen, bis hin zu wunderschönen Naturparks wie Clifton Down oder Aussichtspunkte wie dem Observatorium mit Blick auf die Suspension Bridge, gibt es hier alles.

Die Stadtteile sind sehr verschieden, was die Stadt umso aufregender macht. Beispielsweise besteht Stokescroft hauptsächlich aus einer langen Straße, mit vielen Graffitis, Cafés, Charity Shops und Pubs, wohingegen Clifton eher gehoben und ein wenig ruhiger, aber wunderschön ist mit einer eigenen kleinen Village und hervorragenden Cafés (das East Village Café ist mein absoluter Favorit, ich war hier wirklich fast jeden Tag).

Das Nightlife ist wirklich hervorragend, es gibt zahlreiche Clubs unterschiedlichster Musikrichtungen, von Techno bis Indie, und fast jeder Club ist für einen Wochentag bekannt (zB BED Mondays in Gravity, Wednesdays in OMG, oder Thekla Thursdays). Hier war Thekla mein absoluter Lieblingsclub, nicht zuletzt, weil dieser auf einem Boot ist. Was Feiern angeht, ist hier für jeden etwas dabei.

Ich bin sehr froh, mein Auslandssemester in Bristol gemacht zu haben und kann es jedem, der nach England möchte, nur ans Herz legen.