23 Mär
Erfahrungsbericht von Kira O.

University of Bristol


Hochschule: University of Bristol
Stadt: Bristol
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 01/2017
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein Auslandssemester in Bristol verbracht und kann hiervon fast ausschließlich nur Gutes berichten. Angereist bin ich am offiziellen Anreisetag, dem 17.09. Nachdem ich das Wochenende genutzt habe, um mich etwas zurecht zu finden, habe ich bereits sehr schnell neue Leute kennengelernt und Freunde gefunden. Dies geschah nicht nur in dem von der Universität betriebenen Wohnheim, sondern auch auf den zahlreichende Veranstaltungen, die in der ersten Woche - also der Orientierungswoche - stattfanden. Neben einigen Pflichtveranstaltungen für ausländische Studierende gibt es hier jedoch auch viele freiwillige Ereignisse, wie den sogenannten „Fair“, welcher am Ende der Einführungswoche stattfindet. Es empfiehlt sich, einen Großteil aller Veranstaltungen mitzumachen, um die Stadt und die Mitmenschen besser kennenzulernen.

Der Fair besteht aus vielen „societies“ und Sportclubs, die sich den Studenten vorstellen und um ihre Mitgliedschaft werben. Ich persönlich kann die Real Ale Society sehr empfehlen, da eine Mitgliedschaft, welche nur ca. 5€ für ein Jahr beträgt, auch viele Vergünstigungen in zahlreichen Pubs mit sich bringt wink. Neben diesen, finden auch etliche Treffen statt, wobei man sehr viele Menschen trifft und weitere Freundschaften schließt. Außerdem sollte man immer Ausschau halten nach Gutscheinen und Rabatten, die an die Studenten in diesen Tagen ausgegeben werden. Besonders hilfreich ist hier der Gutscheinkatalog von Dominos, welche in der Zeit in Bristol bei den meisten die Hauptnahrungsquelle darstellt laugh. Auf den Veranstaltungen des International Office erfährt man auch, welche, der zuvor von zuhause gewählten Kurse man bekommen hat. Ist man damit nicht einverstanden, so kann man in der ersten Woche noch versuchen, in andere Kurse zu kommen, was meistens auch klappt und noch bis zu 3 Wochen nach Vorlesungsbeginn die Kurse wechseln.

Insgesamt ist Bristol eine äußerst schöne Stadt, in der man an jeder Ecke etwas Neues und Interessantes sieht. Zu meinen Lieblingsorten gehört hier definitiv das sehr beliebte und günstige Bekeley’s, welches zu der Kette der J.D. Wetherspoon’s Pubs gehört. Hier kann man sehr gut trinken und ebenfalls recht gut essen. Leider ist in diesem Pub, wie in fast allen anderen in England, bereits am Wochenende um 1 Uhr Sperrstunde. Danach kann man nur noch in Clubs weiterziehen. Ein weiterer sehr schöner Ort, den man mindestens einmal besucht haben muss, ist der Park rund um den Cabot Tower sowie auch dieser selbst. Jener liegt auf einem kleinen Berg nicht weit von der Uni entfernt. Einmal dort angekommen, sieht man einen sehr schönen kleinen Park mit meistens sehr vielen Eichhörnchen, welche gerne gefüttert werden. Aber noch viel schöner ist es, wenn man sich die Mühe macht, die Treppen des Cabot Tower zu erklimmen, denn von oben aus hat man einen wunderschönen Blick auf Bristol und die Uni-Gebäude. Anbei sind einige Fotos, die euch einen kleinen Einblick in den Ausblick verschaffen smiley.

Ein weiteres Must-See in Bristol ist definitiv das Wahrzeichen von Bristol, die Suspension Bridge. Jene bietet einen atemberaubenden Blick auf den darunterliegenden Fluss inklusive Schlucht und die wunderschöne Umgebung von Bristol. Wer also keine Höhenangst hat, wird an diesem Ausflug nicht vorbeikommen, da die Brücke auch recht nahe an der Uni liegt (Laufweg ca. 10-20 min).

Ebenfalls bietet Bristol einen sehr schönen Hafen mit anliegenden Docks, an denen man entlangschlendern kann. So bietet Bristol auch noch viele kleinere Orte, die man am besten selbst entdeckt, indem man durch die Stadt und das Univiertel läuft.

Wie ich es gerade bereits schon kurz angesprochen habe, liegt der Cabot Tower auf einem kleinen Berg. Daran muss man sich, wenn man nach Bristol kommt definitiv gewöhnen, denn die Stadt ist ein einziges Auf und Ab von Hügeln, was jedoch auch immer wieder schöne Ausblicke hervorbringt. Sollte einem dieser Sport nicht reichen, so kann man sich im Universitäts-Fitnessstudio anmelden. Dieses bietet eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten und auch verschiedene Pässe, um Zugang zu verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise dem Pool, zu haben. Für Studenten, die nur ein Semester da sind, kann man für umgerechnet ca. 125€ eine Mitgliedschaft für ein halbes Jahr beantragen.

Generell sind die Menschen in Bristol unwahrscheinlich freundlich und hilfsbereit. Außerdem ist die Stadt kulturell sehr verschieden und offen. Hier begegnet man sehr vielen Menschen von den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Somit findet jeder hier seinen Platz und die Stadt bietet genug Lokalitäten oder Sehenswürdigkeiten für jeden.

Das Unileben empfand ich hier als relativ entspannt im Vergleich zu meinem Studium in Deutschland. Da im Normalfall nur 3 Units gewählt werden dürfen, hat man im Schnitt ca. 6 Veranstaltungen à 1-2 Stunden zu besuchen. Je nach Unit und Professor muss man dann den Großteil zuhause machen, was sich jedoch auch im Rahmen hält. Die Kurse sind auch generell viel kleiner als in Deutschland, da eine Vorlesung aus maximal 30 und ein Seminar aus 15 Teilnehmern besteht. Außerdem sind die meisten Veranstaltungen - egal ob Vorlesung oder Seminar - recht interaktiv gestaltet, sodass nicht so schnell langweilig wird. Die Dozenten sind auch wirklich sehr hilfsbereit und freuen sich über Nachfragen. So passiert es hier durchaus schon mal, dass man mit seinem Dozenten einen Kaffee trinken geht smiley. Besucht habe ich die Units „Contemporary British Cinema“, „Introduction to Disability Studies“ und „Personal Welfare Services”, von denen ich tatsächlich nur Gutes berichten kann.

Nun zu meinem Wohnort. Gelebt habe ich in diesen Monaten in dem Universitäts-Wohnheim „Durdham Hall“. Dieses ist ein sehr schönes und kleines Wohnheim, in welchem man wie meistens in England sich eine Wohnung mit 5 anderen Studenten teilt. Hier hat man dann ein eigenes Zimmer mit Bad und eine gemeinsame Küche mit Essbereich. Das Wohnheim und sein Personal sind sehr positiv zu bewerten, jedoch ist dieses weit weg von der Uni und der Innenstadt und einige bezeichnen es auch als „Dulldham“, da hier nicht allzu viel los ist. Dennoch kann ich dieses nur empfehlen und würde generell auf jeden Fall ein self-catered Wohnheim empfehlen, da ich von anderen nicht allzu gute Berichte gehört habe. In nicht selbstversorgenden Wohnheimen seien beispielweise die Essenszeiten sehr unpassend gelegt, da sie am Wochenende zum Beispiel viel zu früh angesetzt sind. Hier sollte sich jeder aber nochmal selbst informieren. Zu sagen ist jedoch, dass die Universitäts-Wohnheime allgemein alle recht teuer sind. Ich habe hier ca. 750€ im Monat bezahlt.

Wer gerne reist, sollte diese Möglichkeit auf jeden Fall ausnutzen. Rund um Bristol gibt es wahnsinnig viel zu sehen. Am besten reist man hier entweder mit Zug oder mit National Express. Mit dem Zug kommt man sehr günstig an wunderschöne Orte wie beispielsweise Bath oder Weston-Supermare. Bath ist die Heimatstadt von Jane Austen und hat viele Sehenswürdigkeiten, wie das Römisch Bad oder das Fashionmuseum. An Weihnachten gibt es hier auch einen schönen Weihnachtsmarkt. Weston-Supermare hat einen sehr schönen Sandstrand mit einem noch schöneren Sonnenuntergang über dem Meer. Ebenfalls per Zug zu erreichen ist Cardiff innerhalb von 2 Stunden. Diese Fahrt lohnt sich auch auf jeden Fall, da es in Cardiff viel zu entdecken gibt, wie beispielsweise Cardiff Castle, von dem man auf die ganze Stadt runtergucken kann. Mit National Express kann man weiter entfernte Reisen planen wie London oder Oxford. Nach London kommt man hiermit bereits für 5-10€.

Für alle, die noch gerne ein paar Zahlen zum Aufenthalt in Bristol wissen möchten, hier mal meine durchschnittlichen Ausgaben. Das Wohnheim hat insgesamt ca. 3000€ für 4 Monate gekostet. Die Studiengebühren lagen für mich bei ca. 5700€. Im Schnitt habe ich in einer Woche zwischen 100-150€ ausgegeben. Insgesamt habe ich für alles über den Zeitraum von 4 Monaten knapp 15.000€ ausgegeben, wobei ich viel gereist bin und oft ausgegangen bin. Um das Geld in England abzuholen, habe ich mir eine Sparkarte von meiner Heimbank beschafft, wodurch ich keine Umrechnungsgebühren an den Automaten bezahlen musste. Hier sollte sich jeder aber über die Möglichkeiten im Voraus bei seiner Bank informieren. Alle Angaben variieren je nach dem momentanen Verhältnis von Euro zu Pfund.

Alles in allem war meine Zeit in Bristol die Zeit meines Lebens. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen, sehr viele neue Dinge gesehen und erlebt und die Stadt absolut in mein Herz geschlossen. Könnte ich zurückgehen, würde ich die Stadt definitiv wieder wählen. Ich hoffe der Bericht hat euch bei eurer Entscheidung geholfen und wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne stellen. Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem Auslandsaufenthalt! smiley

Auch vielen lieben Dank an das College-Contact-Team, welches mich die ganze Zeit über sehr lieb unterstützt und begleitet hat smiley.