14 Mär
Erfahrungsbericht von Kevin F.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: Dortmund TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich schon immer, zumindest temporär, in den USA leben wollte, war ein Auslandssemester die perfekte Möglichkeit diesen Traum zu realisieren. Der gesamte Prozess nimmt einige Zeit in Anspruch, daher sollte man sich frühzeitig mit dem Thema befassen und sich im ersten Schritt für eine Uni entscheiden. Meine Heimatuniversität bietet zwar einzelne Plätze in einem Austauschprogramm, die sind jedoch ziemlich beliebt und demnach schwierig zu bekommen. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, den Schritt als „Free Mover“ zu gehen und dafür die Unterstützung bzw. den Service von College Contact in Anspruch zu nehmen. Zum einen war mein Wunschziel Kalifornien und zum anderen habe ich das Auslandssemester am Ende meines Masters absolviert, sodass die Wahl aufgrund des Studienangebots schon einmal eingeschränkter war. Die vielen positiven Berichte (auch von Bekannten und Kommilitonen) sowie die vergleichsweise humanen Studiengebühren haben zu der Entscheidung für die San Diego State University geführt.

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Bewerbungsprozess

Vorab möchte ich sagen, dass es die absolut richtige Entscheidung war das Ganze über College Contact abzuwickeln und ich den Service uneingeschränkt empfehlen kann. Man bekommt bei Fragen sofort Rückmeldung, hat nette Ansprechpartner, sämtliche Informationen sind auf der Homepage zu finden und darüber hinaus gibt es eine umfangreiche „Bewerbungsanleitung“, in der alle Schritte erklärt sind. Der gesamte Prozess verlief absolut reibungslos und ich bekam nach dem Absenden meiner Bewerbungsunterlagen schnell die Zusage.

Zwei zentrale Dokumente für die Bewerbung sind der finanzielle Nachweis sowie ein Sprachzertifikat über ein entsprechendes Niveau. Bezüglich der Finanzen musste man $ 13500 nachweisen. Dies ist üblicherweise relativ problemlos über die Bank einzuholen und kann entweder mit Hilfe von eigenen Mitteln, der von Familienangehörigen oder über das Bafög abgedeckt werden. Über die Finanzierung sollte man sich also bereits frühzeitig im Klaren sein, ansonsten kann der Bewerbungsprozess nicht starten. Hinsichtlich des Sprachzertifikats habe ich mich für den DAAD-Sprachnachweis entschieden, der an den meisten Unis kostenlos oder gegen ein Entgelt von 30-40 € durchgeführt werden kann. Hier muss man ein C1-Niveau nachweisen.

Sind die ersten Schritte erfolgreich gemeistert, muss man sich in der Botschaft der Wahl (Frankfurt, München, Berlin) um das Visum kümmern. Ich war in Berlin und wurde lediglich gefragt was ich in den USA machen möchte und was ich studiere – also eher eine Formalität.


Anreise / Ankunft

Den Flug haben wir bereits gebucht, bevor wir das Visum hatten. Angereist sind wir am 11.8., also ein paar Tage vor dem ersten Infotag am 15.8. Das kann ich auch absolut empfehlen, da man sich schon einmal akklimatisieren und seine neue Heimat erkunden kann. Für die erste Woche hatten wir das „Lucky D’s Hostel“ in Downtown gebucht, weil die eigentliche Unterkunft noch nicht zu beziehen war. Es hat sich hinterher herausgestellt, dass dieses Hostel scheinbar DER Anlaufpunkt für internationale Stunden war und wir dort in der ersten Woche fast alle unsere Freunde in San Diego kennengelernt haben.


Unterkunft

Man steht vor der Entscheidung: auf dem Campus, in der Nähe des Campus oder am Strand. Alle Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Aufgrund vieler Empfehlungen haben wir uns für den BLVD63 Komplex entschieden, der sich in der College Area befindet. Grundsätzlich kann ich das Wohnen dort absolut empfehlen: die Apartments sind super, es gibt zwei Pools, ein Gym, einen Uni-Shuttle usw. ABER seid vorsichtig bei der Dauer des Vertrags! Wir wollten alles vorher geklärt haben und haben uns daher über verschiedene FB-Gruppen mit potenziellen Mitbewohnern ausgetauscht und gemeinsam einen Mietvertrag abgeschlossen, was alles online funktioniert. Uns wurde gesagt, dass es nur 1-Jahresverträge gibt, was wir auch bereits im Internet gelesen haben. Es war also klar, dass man am Ende des Semesters selbstständig einen Nachmieter suchen muss. Letztendlich war es jedoch schwieriger als gedacht und einfach nur unfassbar nervig und belastend. Hier kann ich ganz klar sagen: einen solchen Vertrag würde ich niemals wieder unterschreiben! Vor Ort kam dann noch heraus, dass viele einen 6-Monatsvertrag bekommen haben, weil sie kurz vor dem Semesterstart erst angefragt haben bzw. sogar einfach ohne vorherige Klärung nach San Diego gekommen sind und den Vertrag direkt im BLVD abgeschlossen haben. Zusammengefasst: BLVD63 ja, 1-Jahresvertrag nie wieder! Lasst euch nicht einschüchtern, dass ihr keine Unterkunft findet. Im BLVD war letztendlich noch genug frei und auch wenn ihr am Strand wohnen wollt, findet ihr vor Ort viel besser eine.


Kurswahl

Grundsätzlich ist zwischen den Special Kursen (nur für internationale Studenten) und den normalen Kursen zu unterscheiden. Erstere sind bereits vorab zu wählen, sodass man sicher sein kann, diese auch zu bekommen. Die Special Kurse sind vom Niveau her deutlich niedriger, gleichwohl ist die Auswahl eingeschränkt und man muss schauen was man in Deutschland angerechnet bekommt. Die normalen Kurse wählt man im Rahmen der Einführungswoche. Anzumerken ist, dass die amerikanischen Studenten sich zu dem Zeitpunkt bereits eingeschrieben haben und es ausschließlich Restplätze gibt. In den meisten Fällen ist das aber absolut kein Problem, wenn man 2-3 potenzielle Kurse im Auge hat. Ich habe mich für zwei Special und einen normalen Kurs entschieden.

Special: Strategic Brand Management (Kristine Ehrich)

Nette Professorin, interessante Inhalte, überschaubarer Arbeitsaufwand und super Notengebung

Special: Seminar in World Business Environment (Lily Zhou)

Der wohl verrückteste Kurs, den ich in der Uni jemals hatte. Komplett gegen jede typische Struktur und zeitweise fragt man sich, warum man überhaupt anwesend ist. Der Schwierigkeitsgrad tendiert gegen 0 und es haben nahezu alle problemlos ein A bekommen.

Normal: Financial Management 2 (Frank Ryan)

Mit Abstand der meiste Arbeitsaufwand meiner Kurse. Wöchentliche Assignments, vier Quizze, zwei Exams und ein Simulation Project. 90 % der Zeit, die ich für die Uni aufwenden musste, war für diesen Kurs. Man muss allerdings sagen, dass der Prof sehr nett ist und den Studenten viel beibringen möchte (auch aus seinem Leben als Unternehmer). Die Notengebung war letztendlich auch besser als erwartet.


Freizeit

Das Leben in San Diego ist der Hammer! Die Stadt hat so viel zu bieten: unterschiedliche Strände wie Coronado oder Pacific Beach, das Gaslamp Quarter in Downtown mit vielen Bars oder historische Stadteile wie Oldtown. Dass die Amerikaner sportverrückt sind ist ja nichts Neues, daher kann man sämtliche Football, Basketball und Soccer Spiele der Collegeteams als Student kostenlos besuchen. Trotz aller Möglichkeiten gibt es den Haken, dass in den USA einfach alles unfassbar teuer ist. Dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, wenngleich man sich im Laufe der Zeit dran gewöhnt.

Nichts desto trotz ist es sehr zu empfehlen so viel wie möglich zu reisen und damit auch so früh wie möglich anzufangen. Den Gedanken „kann ich immer noch machen, hab ja noch Zeit“ hat wohl jeder, ihr werdet aber merken wie die Zeit rennt und man plötzlich eben doch keine Zeit mehr hat.

Wir sind wirklich sehr viel gereist und haben viele unfassbare Orte gesehen. Für mich waren jedoch der Yosemite Nationalpark und New York am beeindruckendsten.


Fazit

All in all war die Zeit in San Diego definitiv die beste meines Lebens! Ich habe so viele neue Eindrücke gewonnen und kann die Erfahrung eines Auslandsemesters einfach nur jedem empfehlen. Insbesondere der sonnige Cali-Lifestyle ist einmalig.