1 Aug
Erfahrungsbericht von Katharina B.

Thompson Rivers University

Stadt: Kamloops
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2014 bis 04/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wenn schon Auslandssemester, warum sollte man an die Thompson Rivers University gehen?

Ich war selbst an der TRU (so wie die Uni überall abgekürzt wird) und habe dort für 1 Semester studiert. Es war schon lange mein Wunsch ins Ausland zu gehen und eine meiner Studienbedingungen war es, dies zu machen. Meine Entscheidung fiel, die Zeit zu nutzen und zu studieren. Dabei fand ich in College Contact eine große Stütze. Ich meldete mich bei der Agentur und erhielt viel Hilfe. Es gab keine Frage die nicht beantwortet wurde. Um mich zu bewerben, füllte ich mehrere Unterlagen aus, besorgte &Unterlagen meiner Uni und gab dies dann an den Ansprechpartner weiter. Alles wurde mehrmals geprüft und dann hieß es zumindest für mich warten. Es dauerte etwas, aber ich erhielt eine Zusage.

Während ich auf meine Zusage gewartet hatte, kümmerte ich mich schon um andere Dinge. Es ist hilfreich sich eine To – Do Liste zu machen, damit man nichts vergisst was wichtig ist. Ich behielt mein Wunschflugdatum und die Flüge im Auge, kümmerte mich um Auslands-Bafög (ist immer einen Versuch wert) und besorgte einen Reisepass. Zum Glück benötigte ich kein Visum, da ich unter 6 Monaten in Kanada war.

Auch muss man sich schon mal vorsorglich um eine Unterkunft kümmern. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann man direkt an der Uni wohnen, entweder in der New Rez oder McGill Housing. New Rez ist relativ teuer und liegt am Ende der Uni. Es soll sehr schön und sauber sein, ich war allerdings nie drin, da man jemanden kennen muss, der dort wohnt (der einen auf ne Liste schreibt etc..). McGill war ich ein paar Mal, aber war so gar nicht meins. Die Zimmer sind sehr schmal und klein und jedes Zimmer hat eine eigene Eingangstür. Ich fand es nicht schön dort.

Dann kann man natürlich auch zu einer Gastfamilie ziehen. Wollte ich nicht und ich habe sowohl gute als auch negative Geschichten dazu gehört. Das kommt immer auf einen selber und die Gastfamilie an.

Ich entschied mich für die Upper Collage Heights (UCH). Dort wohnt man in einer 4er-WG mit dem gleichen Geschlecht. Es gibt keine gemischten WGs. Es gibt eine Gemeinschaftsküche für die 4 Bewohner und 2 Bäder. Ein Zimmer hat immer einen Balkon. Es werden immer verschiedene Nationen und Kulturen zusammen gelegt. Ich hatte Glück und hatte eine deutsche Mitbewohnerin, die ich dank College Contact schon 1 Monat vor meiner Abreise kontaktieren konnte. Sie kannte sich schon aus und gab mir viele Tipps. Man lernt im UCH auch sehr schnell andere Bewohner kennen. Man kommt ins Gespräch oder trifft sie bei kleinen Partys. Auch gibt es Dienstagabend den Filmabend, wo immer neueste Filme geguckt werden.

Das UCH liegt sehr nah an der Uni, auf der anderen Straßenseite. Man kommt super von dort mit dem Bus weg und hat auch den Superstore, also den Supermarkt, direkt vor der Tür. Dort bekommt man eigentlich alles, auch wenn einige Produkte anders sind als in Deutschland und es einige Sachen gar nicht gibt. Ebenso liegen Wendys (wie McDonalds) oder andere richtige Restaurants um die Ecke. Es gibt ein Steakhouse und einen gutes Burgerrestaurant die Straße rauf. Alles ist in 5 Min erreicht.

Die Busse fahren regelmäßig, allerdings steht an den Bushaltestellen kein Name oder ähnliches, so dass man meistens abwartet. Die Busse sind für TRU-Studenten kostenlos. Wir fuhren damit zur Mall (kann man ganz ok shoppen) oder auch Downtown. Da zu meiner Zeit sehr viel Schnee lag, war der Fluss zugefroren und sah sehr schön aus. Außer ein paar weiteren Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants, gab es aber nicht viel Downtown. Dennoch sollte man die Fahrt einmal machen, vor allem wegen dem Fluss.

Zu Beginn des Studiums gibt es für ausländische Studenten eine Orientierungswoche, in der alles Wichtige erledigt wird: Uniausweis, Kursbestätigung, Betreuer kennen lernen, evtl eine Krankenversicherung abschließen und ähnliches. Es wird sich immer um ausländische Studenten gekümmert. Es gibt einen Stand im International Building an dem man Ausflüge buchen kann. Diese beinhalten als Beispiel aus meinem Aufenthalt: Fahrt nach Vancouver für 1 Tag, Curling oder ein Ausflug zu einer der größten Shoppingmalls Kanadas. Dabei muss man aber schnell sein und sich rechtzeitig anmelden. Generell finden viele Veranstaltungen an der TRU statt. Entweder werden diese per Plakat oder Facebook angekündigt.

Die Uni an sich war super. Ich hatte 4 Kurse, die ich zu 75% gerne besuchte. 3 Kurse wurden von Frauen geleitet und einer von einem Mann. Leider war dieser eine Kurs auch der am langweiligsten für mich. Ich lernte dort schon etwas, nur kam mir auch Vieles bekannt vor. Es war ein „Compostion“-Kurs, der zum Einstieg in die Uni und das akademische Schreiben gedacht ist. Von den anderen 3 Kursen schwärme ich noch heute jedem vor. Mein erster Kurs war „Children’s Literature“ und wir lasen viele Bücher wie „Peter Pan“ oder „Speak“. Das hört sich einfach an, ist es aber nicht. Es wurde viel besprochen und man musste so genannte Reading Responses verfassen, in denen man schrieb, wie man zu einem bestimmten Thema steht und es im Buch widergespiegelt wird. Hinzu kamen 2 Essays und die Abschlussklausur. Der zweite Kurs war „Women’s Bodies/Women’s Roles“. Dieser Kurs hat mich sehr zum Nachdenken animiert und hat mich gefordert. Auch wenn es schwer war, nicht nur wegen der Sprache, sondern auch weil die Dozentin streng war, war es dennoch einer meiner Lieblingskurse. Und zu letzt ein Kurs namens „Introduction to Prose Fiction“. Hier ging es um Kurzgeschichten und Klassiker wie „The Great Gatsby“.

Alle Dozenten waren sehr hilfsbereit und waren immer zu erreichen bei Problemen. Sie versuchten mich in die Kurse zu integrieren und meine Sicht als Europäerin bzw Deutsche zu nutzen. So sahen einige Kommilitonen einige Themen nicht nur aus der kanadischen Sicht. Das kanadische System ist zwar anders, aber es war sehr ansprechend und man hat sehr viel gelernt; sowohl akademisch als auch persönlich.

Es war eine sehr schöne Zeit und ich möchte sie nicht missen. Mit der TRU hatte ich eine gute Uni an meiner Seite, die mich sehr gefordert aber auch gefördert hat.