University of California, Los Angeles
Im Rahmen der Summer Sessions der UCLA hatte ich dieses Jahr die Möglichkeit, meinen Sommer in LA zu verbringen. Nachdem die letzten zwei Jahre aufgrund der Pandemie keine Summer Session vor Ort möglich war, war dieses Jahr fast alles wieder uneingeschränkt möglich. Nur in den Vorlesungen und Bussen mussten Masken getragen werden.
Bewerbung / Vorbereitung
Die benötigten Unterlagen waren alle recht schnell zusammen und Annika von College Contact war bei jeglichen Fragen sehr schnell zu erreichen. Nur der Visumsantrag bedarf etwas mehr Vorlaufzeit und Aufwand. Nach dem ich alle Antragsunterlagen hochgeladen und Gebühren überwiesen hatte, konnte ich einen Termin zum Interview buchen. Von anderen diesjährigen Teilnehmern habe ich gehört, dass nicht alle ein Interview führen müssen. Diejenigen, die schonmal in die USA eingereist sind, mussten nicht zum Konsulat fahren und konnten alles online/postalisch erledigen. Da LA aber meine erste Einreise sein sollte, musste ich zum Interview nach Frankfurt fahren.
Zu beachten ist, dass man keine elektrischen Geräte mit reinnehmen durfte. Falls man mit dem Zug anreist, bietet es sich an das Handy und andere nicht benötigten Sachen in einem Schließfach am Frankfurter Hauptbahnhof für EUR 3 einzuschließen. Von da ist die Fahrt zum Konsulat sehr unkompliziert. Auch das Interview ist keine große Sache und dauerte höchstens zehn Minuten. Es werden einige Fragen zum Ziel der Reise, der finanziellen Absicherung und möglicher „politischer“ Vorhaben gefragt. Per Post kam mein Reisepass inklusive Visum sehr schnell zurück.
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Anreise
Vom Flughafen in LA kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Uni fahren. Dies ist aber etwas umständlich und ich habe mich deshalb für ein Uber entschieden. Es empfiehlt sich in Deutschland Uber und Lyft runterzuladen und die Preise dann zu vergleichen, weil sich das teilweise stark unterscheidet. Es hat etwas gedauert, bis ich verstanden habe, dass man nicht direkt ein Uber ab dem Flughafen nehmen kann, sondern mit einem Shuttlebus zum Abfahrtsort fahren muss. Diese halten draußen an den grünen Säulen.
Wohnen
Während der sechs Wochen habe ich auf dem Campus in der Rieber Hall gewohnt. Dies sind je zweier oder dreier Zimmer mit je ca. 70 Leuten pro Gang. Auf jedem Gang sind Toiletten und Duschen und ein Aufenthaltsraum. Jeder Gang hat eine(n) studentische(n) Koordinator(in) und je nachdem, wie engagiert diese(r) ist, werden Filmabende, Ausflüge oder ähnliches organisiert. Jede Woche gibt es darüber hinaus eine Veranstaltung für die gesamte Rieber Hall. Das Wohnheim wird direkt kombiniert mit einem 14er Meal Plan, mit dem man 14 Mahlzeiten pro Woche hat. Eine Dining Hall befindet sich direkt an der Rieber Hall. Waschen kann man im Erdgeschoss und benutzt seine UCLA-Karte zum Bezahlen. Da diese auch als Schlüssel und Mensaeintrittskarte funktioniert, macht es Sinn sich diese schnell zu besorgen. Bis dahin hat man eine Gastkarte, die aber nicht alle Funktionen besitzt. Mit der UCLA-Karte kann man darüber hinaus auch ins Fitnessstudio.
Uni
Da die Leute in den Kursen sehr offen und unternehmungslustig waren, hat man dort sehr schnell Leute kennengelernt. Ich habe einen BWL- und einen Kunst-Kurs belegt. Beide waren leider etwas zeitaufwendiger als gedacht.
Ersteres war Entrepreneurship and Venture Initiation. Die Inhalte waren sehr interessant und der Professor sehr erfahren, kompetent und konnte alle Studenten gut motivieren. Es gab jede Woche eine Case Study, die man lesen musste. In der Stunde darauf wurde je ein Test darüber geschrieben. Ergänzend gab es ein Midterm und Endterm. Leider musste man sehr, sehr viele Paper (ca. 300 Seiten) dafür lesen. Man durfte aber eine handgeschriebene Zusammenfassung dafür nutzen. Trotz des Aufwands hat mich der Kurs durch die interessanten Cases positiv überrascht.
Mein zweiter Kurs war Drawing and Color. Dieser ging je vier Stunden zwei Mal die Woche. Leider war die Dozentin noch sehr unerfahren und der Kurs hat ständig seine Richtung gewechselt, sodass wir in der ersten Stunde eine Materialliste bekommen habe, mit Dingen, die wir besorgen sollten. Diese haben wir aber nie benutzt, weil wir dann doch nur digital gearbeitet haben. Entgegen meinen Erwartungen haben wir in den acht Stunden Unterricht die Woche fast nur unsere Hausaufgaben besprochen, die ebenfalls sehr zeitaufwändig und umfangreich waren. Da der Unterricht nur aus Interpretationen, ausschließlich positiven Bewertungen bestand und wenig inhaltlichen Input, war es insgesamt etwas zäh.
Die Unigebäude und der Campus sind ein Traum und riesig groß. Theoretisch könnte man sechs Wochen lang sehr viel erleben und den Campus trotzdem nicht verlassen. Es gibt alle möglichen Sportplätze, die man kostenlos buchen kann, zwei Schwimmhallen und Fitnessstudios. Die Büchereien sind sehr schön zum Lernen und es gibt Restaurants und Cafés.
Freizeit
Für all das, was man machen kann, sind die sechs Wochen viel zu kurz. Neben dem klassischen Sightseeing zum Beispiel in Downtown LA oder Santa Monica sind im Folgenden meine Tipps.
Transport
Neben Uber und Lyft, kann man relativ gut Bus fahren. Dazu kann man zum Verbindungen suchen Google Maps besuchen. Zum Bezahlen braucht man die App TAP LA auf die man per Kreditkarte Geld lädt und pro Fahrt ca. ein bis zwei Dollar zahlt.
Events
LA hat sehr viel zu bieten. Neben Konzerten, Comedy Shows und Filmpremieren (Rooftopkino), kann man auch schaffen, bei einem Film- oder Seriendreh dabei zu sein. Gratistickets gibt es oft auf https://1iota.com/. Zu der Zeit, in der ich da war, konnte man zum Dreh von The Voice, zu Jimmy Kimmel und auf verschiedenste Filmpremieren. Falls man Session A wählt, erlebt man auch den 4. Juli mit.
Wandern
Um LA herum sind sehr viele Wandermöglichkeiten. Am besten gefallen hat mir der Runyon Canyon und die Wanderung zum Griffith Observatorium und Hollywood Sign.
Städtetrips
Während der Summer Sessions waren wir in San Diego und in Las Vegas. Zu beiden Städten kann man sehr gut per Flixbus fahren. Dieser fährt sogar direkt bei der UCLA ab und lässt sich wie in Deutschland buchen. Da San Diego nicht so weit entfernt ist, kann man da auch für nur einen Tag hin.
Museen
LA hat sehr viele sehr schöne Kunstmuseen. Besonders gefallen haben mir das Getty Center, das Hammer Museum und die Ausstellung von Barbara Kruger im LACMA.
Fazit
Insgesamt waren die Summer Sessions an der UCLA eine sehr schöne und leider viel zu kurze Erfahrung mit sehr vielen netten Leuten und Erlebnissen.