12 Mai
Erfahrungsbericht von Kai Marvin K.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Umweltwissenschaften, Umweltmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2022 bis 03/2022
Heimathochschule: Bielefeld U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich studiere Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld im Master. Im Rahmen eines internationalen Profils können dort zwei Module, die im Ausland absolviert werden, eingebracht werden. Demnach schlossen sich ein Kommilitone und ich uns zusammen und planten zwei Module in den USA abzuschließen.

Da anfangs etwas Planungsunsicherheit seitens unserer Universität bestand, standen wir sehr oft in Kontakt mit dem College Contact- und dem University of California Santa Barbara-Team, welche uns jederzeit unterstützt haben. So ging der Bewerbungsprozess, inklusive des VISA-Prozesses, welcher sich durch den Einfluss der Pandemie etwas verzögerte, sowie die anschließende Organisation vor Ort sehr gut von vonstatten. Nochmals vielen Dank dafür!

Die University of California Santa Barbara befindet sich in Isla Vista, ca. 20 Minuten von Santa Barbara Downtown entfernt, und bietet eine traumhafte Lage direkt am Strand mit einer anliegenden Lagune auf dem Campus. Der Campus ist mit zahlreichen Fahrradstraßen verbunden und verfügt über eine große Bibliothek, Recreation Center sowie viele verschiedene Restaurants und Shops.

Die University of California weist einen guten akademischen Ruf auf und schaffte es dieses Jahr den 5. Platz im Ranking der besten Public Universities der USA zu belegen.

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Unterkunft

Die Wohnsituation um die UCSB herum ist sehr angespannt bzw. man kann von einer Housing Crisis sprechen. Eine ähnliche Situation herrschte bereits vor der Pandemie, jedoch verschlechterte sich diese zusätzlich enorm durch die pandemischen Einflüsse.

Der Wohnraum für die zahlreichen eingeschriebenen Studierenden ist schlichtweg zu knapp. Mein Kommilitone und ich hatten das Glück, dass wir in den ersten beiden Wochen an den Veranstaltungen zunächst über Zoom von der Unterkunft (On Campus Housing) der Universität, an der wir davor ein Semester verbracht hatten, teilnehmen konnten. Darauf nächtigten wir für eine Woche dann in einem Motel in Goleta, eine Gegend, die direkt an Isla Vista angrenzt. Für die restliche Zeit des Quarters konnten wir dann ein Zimmer in einem Airbnb ebenfalls in Goleta beziehen.

Die Universität war mit dem Fahrrad in 20 Minuten vom Haus aus erreichbar. Es lag in einer sehr ruhigen Wohngegend in der Nähe von Einkaufszentren, Restaurants, weiteren Verpflegungsmöglichkeiten und Waschsalons etc. Wir teilten uns eine Haushälfte mit zwei weiteren Räumlichkeiten, die ebenfalls für Airbnb-Gäste vorgesehen waren. Die Familie, die diese Räumlichkeiten anbot, wohnte nebenan in der anderen Haushälfte und war sehr freundlich und ruhig.

Für Leute, die näher an der Universität in Isla Vista leben wollen, kann man nur raten, sich weit im Voraus über Facebook-Gruppen etc. selbst zu organisieren. Dort ist aber Vorsicht geboten, da dort auch professionelle Betrüger unterwegs sind, die das knappe Wohnangebot schamlos ausnutzen. Ein paar deutsche Auslandsstudierende, die wir kennengelernt haben, konnten dennoch mit ein wenig Glück tolle Zimmer in Häusern direkt am Strand ergattern.


Universität und Kurswahl

An der UCSB gilt das traditionelle Course Crashing, welches an den meisten amerikanischen Universitäten üblich ist. Demnach muss man sich zwei bis drei Wochen vor Quarter-Beginn in Kurse einschreiben und darauf hoffen, dass man von den Dozenten für ihre Kurse zugelassen wird. Hier werden auch notwendige Voraussetzungen durch einen Blick in das anzuhängende Transkript überprüft.

An dieser Stelle lege ich daher jedem nahe, sich in zahlreiche Kurse einzuschreiben, da es auch vorkommen kann, dass man nicht aufgenommen wird, weil der Kurs lediglich überfüllt ist, auch wenn ihr die Voraussetzungen erfüllt hättet. Es kann auch sein, dass ihr nach den ersten drei Wochen im Quarter erst zugelassen werdet, da ihr nachrücken dürft. Dabei ist anzumerken, dass ihr dennoch mit Beginn der ersten Vorlesung an dem Kurs teilnehmen müsst, auch wenn ihr noch keinen sicheren Platz zugesagt bekommen habt.

Ich hatte mich daher zur Vorsicht in vierzehn Kurse, welche ich alle meinem zuständigen Dozenten für die Anrechnung an meiner Heimatuniversität vorgelegt hatte, um im Vorfeld die Zustimmung zu erhalten, eingetragen und bekam mit der Zeit für acht Kurse, die ich favorisiert hatte, die entsprechende Zulassung. Davon konnte ich nach Eigeninteresse und dem Verhindern von Überschneidungen vier Kurse droppen. Demnach hatte ich final dann vier Kurse für meinen Wochenplan, mit denen ich zufrieden war. In Summe entsprachen die vier Kurse 13 Units. Dies war in meinem Fall auch das Mindestmaß, was ich für die Anrechnung an meiner Heimatuniversität erfüllen musste.

An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich auf gute Noten fokussiert war und viel für meine Kurse gelernt habe. Daher würde ich nicht empfehlen, mehr als vier Kurse bzw. 13 Units, zu denen zusätzlich die Teilnahme an Tutorien vorausgesetzt werden können, zu belegen, da ich entsprechend ausgelastet war. Im Vergleich zu meiner deutschen Universität kam es mir einfacher vor, bei einem deutlich höheren Aufwand, der sich letztendlich jedoch absolut ausgezahlt hat.

Das Uni-System in den USA ist nämlich viel verschulter, was bedeutet, dass man zum Mitwirken in den Veranstaltungen und Klausuren hinzu Projekte, Hausaufgaben und Quizze zu erledigen hatte. Im Allgemeinen waren die Anforderungen jedoch gut zu erfüllen und viele inhaltliche Abfragen waren in Form von Multiple Choice Sets organisiert.

Folgende Kurse hatte ich belegt:

  • TMP X130F Fundamentals of Business Finance (4 Units, Undergraduate Upper Division Level)
  • TMP 246 New Venture Finance (3 Units, Graduate Level)
  • ESM 241 Environmental Politics and Policy (2 Units, Graduate Level)
  • BUSAD X432 Negotiation and Influence Strategies (4 Units, Post-Graduate Level)

Die Kurse unterscheiden sich auf den ersten Blick bereits maßgeblich anhand der Kennzeichnung hinsichtlich Leistungsniveau und Workload. Dies kann jedoch stark von den Erwartungen abweichen. Zum Beispiel musste ich für den zwei Unit Kurs mit Graduate Level mehr Zeit aufwenden als für den Post-Graduate Level Kurs, obwohl dieser mit doppelt so vielen Units gleichgesetzt und mit einem höherem Niveau ausgezeichnet war.


Freizeit

Da ich bereits mit einem Kommilitonen einen tollen Aufenthalt an einer weiteren Universität in Kalifornien zuvor genießen durfte und wir dort viele neue und tolle Leute kennengelernt hatten, die wir regelmäßig besuchten und darüber hinaus stets auf gute Noten fokussiert waren, sind wir nicht mehr so viel gereist. Dennoch haben wir die ein oder anderen Ausflüge um Santa Barbara herum gemacht und die grüne Naturlandschaft genossen.

Die meiste Zeit haben wir dennoch in und nahe der Universität verbracht. Auch wenn wir viel gelernt haben, war dies bei der paradiesischen Kulisse rund um die Universität sehr angenehm. Insbesondere die belebte Del Playa Road direkt am Strand in Isla Vista sorgt definitiv für keine Langeweile. Dort ist immer etwas los und sie bietet genügend Möglichkeiten, um auf Parties zu gehen oder einfach nur auf den Food Courts den Abend bzw. die Nacht mit einem Essen ausklingen zu lassen. Des Weiteren habt ihr den Strand mit einem traumhaften Sonnenuntergang quasi jeden Tag vor der Haustür.


Kosten

Zu den Kosten lässt sich im Allgemeinen sagen, dass ich zu einer Zeit dort war, die von pandemischen Einflüssen, wirtschaftlichen Einflüssen wie einer hohen Inflation, erhöhte Mietwagenpreise etc. geprägt war. Zudem ist das Preisniveau ohnehin in Kalifornien deutlich höher im Vergleich zu Deutschland. Man konnte pro Monat hinsichtlich Wohnen (1000 Euro) und Verpflegung, Ausflüge etc. (2000 Euro) somit um die 3000 Euro rechnen, wozu Studiengebühren noch zu addieren sind. Je nach Lebensweise würde ich die Kosten für einen Quarter-Aufenthalt demnach auf 15.000 bis 25.000 Euro schätzen.


Fazit

Die Zeit an der University of California Santa Barbara gehört zu den schönsten Lebensabschnitten meines Lebens. Die Universität hat eine sehr gute Infrastruktur und eine traumhafte Lage direkt am Strand in der belebten Studentenstadt Isla Vista. Man studiert quasi an einer hervorragenden Universität in einer paradiesischen Kulisse mit dem Sonnenuntergang direkt vor der Haustür. Zusammen mit dem California Vibe und dem Wetter in Verbindung mit der allgemeinen kulturellen Gelassenheit konnte man an der University of California Santa Barbara eine ganz besondere Lebenszeit genießen.