4 Apr
Erfahrungsbericht von Julia H.

University of Essex


Hochschule: University of Essex
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Jura
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich verbrachte das Wintersemester 2015/16 an der University of Essex. Wegen des tollen Infostands an meiner Hochschule entschloss ich mich, über College Contact mein Auslandssemester zu planen.

Bewerbung

Die Bewerbung lief problemlos, rasch und unkompliziert über College Contact. Meine deutsche Ansprechpartnerin Christiane, wie auch später meine sehr nette Koordinatorin Olivia von der britischen Uni, haben mir geduldig und sehr zeitnah all meine Fragen beantwortet.

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Unterkunft

Ich rate, unbedingt direkt auf dem Campus zu leben, da sich dort das gesamte Uni-Leben abspielt. Deshalb scheiden die sogenannten Quays, die 15 Min. zu Fuß entfernt sind, als Unterkunft aus! Der Rest ist Geschmackssache: Die Houses und South Courts sind eher ruhig und nur wenige Leute teilen sich dort gemeinsam die Küche. Ich selbst habe in einem der North Towers gelebt. Die Zimmer sehen zwar recht alt aus und die Gänge in der Wohnung sind extrem bedrückend, aber alles Lebensnotwendige ist vorhanden. Ich lebte mit 12 anderen Personen zusammen und teilte mir mit 3 Personen das Badezimmer (was wunderbar funktioniert hat). Die große Küche ist natürlich der zentrale Punkt des WG-Lebens. Man muss allerdings damit rechnen, dass es durch das ein oder andere „Social“ (mittwochs Vorglühen der Sportclubs) und Hauspartys mal lauter werden kann. Für die Freshersweek (die erste Woche im Wintersemester, in der eigentlich nur gefeiert wird) sollte man sich Oropax einpacken ;). Ansonsten ging es in den North Towers überraschend ruhig zu.

Für mich waren die billigen, aber nicht ganz modernen North Towers die perfekte Wahl! Man lernt schnell viele nette Leute kennen und findet in der Küche immer jemanden zum Reden.

In den South Towers teilt man sich mit bis zu 15 Leuten eine Wohnung, der Komfort ist nochmal um einiges niedriger als in den North Towers. Wenn jemand das Partyleben liebt, sind sie aber definitiv die richtige Wahl!

Da nur Studenten im ersten Semester und Auslandssemesterstudenten eine Unterkunft am Campus garantiert wird, müsst ihr damit rechnen, dass der Altersschnitt der Campusbewohner gefühlt bei 19 Jahren liegt.


Campus

Der Campus ist recht klein, aber bietet alles, was man zum Leben und Studieren benötigt. An einer „richtigen Campus-Uni“ zu studieren, war eine tolle Erfahrung. Der kleine Spar-Supermarkt ist zwar etwas teurer als die Supermärkte in der Stadt, aber ideal, falls man etwas auf die Schnelle braucht oder eine Sache beim normalen Einkauf vergessen hat. Es gibt von einem Frisör, zwei kleinen Seen mit Grillstelle, Fitness-Studio, kleinem Schreibwarenladen, Cafés über Restaurants, Post, Wäscherei, Theater und Bücherladen einfach alles, was das Herz begehrt. Ständig baut die Uni neue, moderne und top ausgestattete Gebäude (wie z.B. die Essex Business School oder das Silberrad Student Centre), die denen der deutschen Universitäten weit voraus sind!

Abends spielt sich sehr viel in der Topbar oder der SU-Bar, sowie dem Campus-Club Subzero ab.


Freizeit

Ausflüge nach London, Oxford, Canterbury oder Cambridge bieten sich an. Am Wochenende (billigere Preise smiley) sollte man unbedingt mit dem öffentlichen Bus 30 Minuten nach Clacton-on-Sea fahren. Dort kann man am Strand entspannen oder am Pier in den Arcades Spaß haben (es gibt Automatenspiele, Autoscooter und Mini-Achterbahnen).

Die Stadt Colchester ist ca. 10 Minuten von der Universität entfernt. Es gibt sowohl Clubs, z.B. Missoula, Liquid, als auch eine Menge Pubs (Three Wise Monkeys, Molloy´s, Playhouse). Außerdem kann man in Colchester wunderbar bei Topshop/Topman, River Island, New Look etc. shoppen. Sehr empfehlenswert ist es, einen Blick in einen der vielen typisch britischen Charity Shops zu werfen und einen Nachmittag in einem Teehaus zu verbringen.

Nicht zu vergessen ist das Örtchen Wivenhoe. Dort kann man durch einen kleinen Wald hin spazieren und in einem der Pubs zum Frühstücken oder abends zum Rugbyschauen einkehren.

Die Ryanair-Flüge nach Schottland sind mit ca. 18 Pfund von London Stansted aus wirklich billig! Deshalb ist ein frühgeplanter Wochenendtrip dorthin eine Überlegung wert.


Freizeit auf dem Campus

Werdet Mitglied einer Society! Egal ob Sport, Anime, Theater, Chor, Astronomie etc. Die Society trifft sich in der Regel einmal in der Woche, um gemeinsam etwas zur Society Themenbezogenes zu unternehmen. Hin und wieder werden freiwillige Socials abgehalten (bei den Sportlern jeden Mittwoch Mottoparty, andere Societies gehen z.B. einmal im Term Essen, machen Ausflüge oder Ähnliches). Das ist die beste Chance, Briten kennenzulernen und euren Hobbies nachzugehen oder etwas Neues auszuprobieren.

Für Karaoke-Liebhaber findet jeden Montag in der SU-Bar Karaoke statt. Dort herrscht eine super Stimmung und wer nicht singen will, kann einfach zuhören. Wenn wer singen will, pünktlich zu Beginn in die Liste eintragen lassen, da sie meistens recht schnell voll ist!

Mittwochs ist meist Party im Campus-Club Subzero (wer möchte kann sich für eine der Sportler-Mottopartys verkleiden).

Jeden Donnerstag findet ebenfalls in der SU-Bar ein witziges typisch englisches Pubquiz statt. Daran nehmen hauptsächlich Briten teil. Aber wenn man schon ein Auslandssemester in England macht, ist das natürlich Pflicht. Kommt pünktlich, um einen guten Platz zu ergattern!

Freitags findet im Lake Side Café eine OpenMic-Night statt. Das heißt, wer möchte, kann 15 Minuten auf einer kleinen Bühne performen. Der unheimlich nette Moderator Steve sorgt für eine lockere Stimmung. Auch wenn jemand überhaupt nichts mit Kunst oder Musik am Hut hat, sollte er dort einmal hingehen (aber erst etwas später, zu Beginn ist immer recht wenig los).


Studium

Ich habe dort - wie zu Hause auch - Juravorlesungen besucht und hauptsächlich Kurse aus dem Öffentlichen Recht belegt. Die Klassen sind recht klein und wie in allen Kursen an der Uni herrscht Anwesenheitspflicht (zu Beginn einer Vorlesung muss man seine „registration card“ vor ein Kartenlesegerät halten). Die Anwesenheit wird während des Semesters stichprobenartig im Kurs kontrolliert, damit Studenten nicht einfach für andere Studenten die Karte ans Gerät halten.

Die Professoren sind sehr hilfsbereit und nehmen sich Zeit für die Probleme der Studenten. Ich persönlich musste keine Klausuren, sondern Essays schreiben. Dort wurde entweder eine Problemfrage diskutiert oder ein kleiner Fall gelöst. Den Zeitaufwand, besonders für die Recherche, sollte man auf keinen Fall unterschätzen! Mit einem guten Zeitmanagement und etwas Selbstdisziplin ist das aber alles machbar.


Tipps

Wer Geld sparen will, sollte zum Einkaufen statt zu Tesco zum Aldi in die Stadt fahren. Auch wenn man mit dem Taxi zu Aldi fahren muss (teilt es euch am besten zu 4.), ist das immer noch billiger als bei Tesco einzukaufen, da Taxis in Colchester günstig sind und die Aldi-Produkte deutlich billiger sind.

Falls ihr öfter als 6 Mal Zug fahrt, rentiert es sich, eine Railcard (age 16 to 25) für 30 Pfund zu kaufen, da ihr so bei jedem Ticket 30 % spart.

Nicht vergessen: Bettwäsche mitnehmen oder per Essential Pack über „everything Essex“ bequem aufs Zimmer bestellen.