University of California, Davis
Ich studiere den englischen Master Environmental Sciences in Freiburg und wollte ein Semester in Kalifornien studieren. Meine Tante, die in der Nähe von San Francisco lebt, hat mir von UC Davis erzählt, dass die Uni gut sei für meinen Schwerpunkt Ökologie / Umwelt / Wildlife. Ich habe dann ein paar Mails mit UC Davis gewechselt, bis sie mir gesagt haben, ich soll mich an College Contact wenden. Das war eine große Erleichterung, da ich dann einfach alle Unterlagen an College Contact schicken konnte. Für UC Davis muss man zum Glück auch keinen TOEFL-Test machen, sondern es geht auch der DAAD-Test und bei mir haben sie auch den Oxford Online Placement Test akzeptiert, zusammen mit drei wissenschaftlichen englischen Texten, die ich in meinem Studium in Freiburg geschrieben hatte. Wahrscheinlich war das eine Ausnahme. Das Global Study Program (GSP) Team war immer sehr hilfsbereit und hat alle meine Mails hilfreich beantwortet. Nach der Zusage habe ich mich dann um das Visum gekümmert (5 Wochen vor Studiumbeginn) und den Flug gebucht.
Unterkunft
GSP schickt ein Heft mit guten Tipps zum Suchen von einer Unterkunft. Ich habe schon vorher im Internet bei Craigslist recherchiert. Es gibt auch die Facebook-Gruppe UC Davis Global Study Program, wo viele Möglichkeiten gepostet werden. Ich habe viele Angebote gesehen, und es war nicht schwer etwas zu finden. Klar sollte man sich Fotos schicken lassen oder mit den Leuten skypen. Ich war sehr zufrieden, habe mit 8 Mädchen in einem Haus gewohnt und alle waren sehr nett. Ich habe auch welche gekannt, die in „host families“ gewohnt haben, oder in „student apartment-Anlagen“. Es ist sehr praktisch, alles in Davis mit dem Fahrrad zu machen und man sollte sich eine Unterkunft suchen, die nicht zu weit vom Campus weg ist. Zimmer in Davis sind teuer im Vergleich zu Deutschland und viele teilen sich ein Zimmer. Für mich ist das nichts, da ich Privatsphäre brauche, aber es ist eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen.
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Studium
Man muss als GSP-Student 12 units belegen. Es war bei mir schwierig, den Stundenplan so hinzukriegen, dass ich 12 units hatte mit Kursen die mich interessieren und sich die Kurse nicht in den Zeiten überschneiden. Außerdem waren alle Kurse, die ich wollte, beim Belegverfahren voll und UC Davis-Studenten haben das Vorrecht für die Belegung von Kursen. Ich habe dann andere Kurse ausgewählt, bin aber dann, als ich schon in Davis war, persönlich zu den Kursen gegangen, die voll waren und habe die Professoren direkt angesprochen und gesagt, dass ich sehr gerne an den Kursen teilnehmen möchte. Es hat bei allen Kursen geklappt und ich habe alle bekommen, die ich wollte. Man hat auch ca. eine Woche Zeit Kurse zu wechseln. Ich hatte dann 4 Kurse und 13 units.
Ich habe in UC Davis mehr gelernt als in Freiburg. Ich hatte 4 Kurse, und 3 davon waren super. Im Gegensatz zu Freiburg haben die Kurse mehr praktische Tätigkeiten beinhaltet und alle Professoren waren kompetent und engagiert. Viele Kurse haben einen praktischen „Laboratory-Teil“, ergänzend zur Theorie. Außerdem gibt es auch in den meisten Kursen Hausaufgaben, die einem helfen, am Thema dran zu bleiben und sich besser für die exams vorzubereiten.
Der Kurs Restoration Ecology war sehr gut aufgeteilt, da die Note der Hausaufgaben immer sehr leicht hinzukriegen war, und dann gab es noch ein Projekt mit mehreren Teilen, die jeweils benotet wurden, Gruppenarbeit und final exam. Man hat dadurch viel gelernt und hat eine gute Note bekommen. Auch die Professorin war immer sehr engagiert und nett (Valerie Eviner).
Mein anderer Kurs, Field Methods in Wildlife, war auch super. Die exams waren fair, wir hatten eine tolle Wochenendexkursion, in der wir viele Tiere gesehen haben und verschiedene Monitoring Methoden gelernt haben und wir hatten die Hausaufgabe, über das gesamte Quarter Tiere draußen zu analysieren und zu beobachten und ein „Field Notebook“ zu schreiben. Der Professor (Dirk Van Vuren) und andere Gastprofessoren waren alle sehr gut.
Mein dritter Kurs hat mir weniger gefallen, und der Professor ist bekannt dafür, dass er so schnell redet und nuschelt, dass selbst die amerikanischen Studenten Schwierigkeiten haben, ihn zu verstehen. Ich wusste es leider nicht vorher. Außerdem ging es im Kurs nur darum, soviel Inhalt wie möglich auswendig zu lernen, für 2 midterms und ein final exam. Es gab keine extra Aktivitäten, keine sonstigen Arbeiten. Die Note bestand nur aus den exams. Ich habe somit nicht viel gelernt und nur versucht, alles in meinen Kopf zu kriegen (Mammals, Prof. Douglas Kelt).
Um die 12 units hinzukriegen, hat mir das GSP-Team geholfen und mir den „Presentation skills“-Kurs empfohlen. Es gibt keine Note, sondern bestanden oder nicht bestanden. Es hat super Spaß gemacht und ich habe sehr gut gelernt, wie man eine gute Präsentation hält.
Generell hatte ich weniger Freizeit als in Freiburg und musste viel mehr lernen, da das Quarter kurz ist und man für 4 Kurse gleichzeitig für alle möglichen exams lernen muss und sonstige Arbeiten und Hausaufgaben verrichten muss.
Alle Professoren haben office hours, wo man jederzeit mit ihnen reden kann, und alle haben „Teaching Assistants“, die jederzeit helfen können. Alle Professoren haben immer sofort E-Mails beantwortet und waren hilfsbereit. Im Gegensatz zu Freiburg ist das Studium zwar anspruchsvoll und zeitaufwändig, aber man kann sich jederzeit überall helfen und unterstützen lassen.
Leben
Es hat mir in Davis gut gefallen. Es ist eine sehr grüne, kleine Universitäts-Stadt und man kann alles mit dem Fahrrad machen oder man benutzt das gute Busnetz. Der Campus ist riesig, mit vielen Wiesen und Bäumen und überall hüpfen Eichhörnchen herum. Ein schöner Park befindet sich auf dem Campus, wo ein kleiner Fluss durchfließt (Arboretum). Es gibt viele Fahrradstraßen auf dem Campus, auf denen an bestimmten Zeiten sehr viele Studenten herumfahren. Man muss aufpassen, dass man nicht mit anderen Fahrradfahrern zusammenstößt, denn das passiert öfters, vor allem im Kreisverkehr, wenn alle abbiegen wollen. Und man sollte immer Licht am Fahrrad haben, denn oft fährt die Polizei herum und kontrolliert.
Ich habe einige Ausflüge mit Outdoor Adventures, eine Organisation der Uni, gemacht, z.B. nach Point Reyes (wunderschön!) und Rafting auf dem American River. Das hat viel Spaß gemacht, und sie bieten auch Trips zum Yosemite National Park an und viele mehr. Ich dachte, dass ich am Wochenende immer weg könnte, aber ich hatte teilweise sehr viel für die Uni zu tun. Ich bin auch oft zum Activity and Recreation Center (ARC) gegangen, um Sport zu machen. Da werden sehr viele verschiedene Kurse angeboten und es gibt ein großes Fitnesscenter. Es gibt auch sonst viele Sportangebote in UC Davis.
Auf Daviswiki kann man alles über Davis nachlesen. In Downtown gibt es viele Essensmöglichkeiten. Man sollte einen Burger von „Burgers and Brew“ auf jeden Fall probieren und einen milk tea im Old Tea House oder woanders trinken. Jeden Mittwoch und Samstag gibt es den Farmers Market, wo man auch umsonst Essen probieren kann. Die Bar The Graduate war auch sehr beliebt, und es gibt dort regelmäßig eine Einführung zum Country dancing. Es gibt einen kostenlosen Shuttle von UC Davis nach Sacramento. Old Sacramento lohnt sich für einen Ausflug. Das Wetter ist natürlich perfekt, wobei es im Sommer auch mal zu heiß werden kann. Ich glaube, dass das Springquarter vom Wetter her am besten ist. Die Leute in Davis sind nett und zuvorkommend und es gibt viele internationale Studenten. Sehr viele Studenten kommen aus China, Japan und Korea und viele amerikanische Studenten kommen aus der Bay area, deren Familien auch aus diesen Ländern kommen.
Ich kann diese Uni jedem empfehlen und es war eine super Erfahrung, in Davis zu studieren.