La Trobe University

Ich habe mich sehr früh (im Dezember bevor ich im Juli anfangen wollte zu studieren) an der La Trobe University beworben und habe auch sehr schnell eine Antwort von ihnen bekomme, dass ich angenommen bin. Der Bewerbungsprozess war sehr einfach, da meine Englischnote von meinem Abiturleistungskurs als Sprachnachweis ausgereicht hat und ich sonst keine weiteren Nachweise einreichen musste. Das Abitur darf zum Zeitpunkt der Bewerbung allerdings nicht älter als zwei Jahre alt sein. Zudem hat College Contact mich beim Ausfüllen der Unterlagen und bei jeglichen Fragen unterstützt und mir somit meine Bewerbung für das Auslandssemester sehr erleichtert.

Zum Zeitpunkt der Bewerbung müssen schon Kurse angeben werden, die man besuchen möchte. Diese heraus zu finden, fand ich persönlich etwas mühsam und nervig. Die La Trobe hat sehr viele verschieden Studienbereiche und bis ich endlich Kurse gefunden hatte, die ich machen wollte und dann überprüft hatte, ob sie auch in dem Semester angeboten wurden, verging etwas Zeit. Das gute allerdings war, dass man nach der Bewerbung diese Kurse recht leicht ändern konnte, solange das Semester noch nicht angefangen hatte.

Reise und Unterkunft

Pack Wechselklamotten und die notwendigsten Dinge ein um ein paar Tage ohne dein eigentliches Gepäck auszukommen und ein Nackenkissen zum schlafen ist echt angenehm während des Fluges.

Da ich im Juli geflogen bin, war es in Deutschland warm, sowie in Singapur. Allerdings in Melbourne recht frisch. Deswegen hatte ich meine Winterboots an und zwei Jacken in meinem Handgepäck dabei.

Ich bin mit Air China geflogen. Die Sitze bequem durch di Kopfstützen, die man einstellen konnte und das Essen war okay. Dadurch dass es eine chinesische Fluggesellschaft war, waren die angebotenen Filme allerdings auf chinesisch mit englischem Untertitel. Fand ich nicht so gut, da ich nicht die ganze Zeit mitlesen wollte, während des Fliegens.

Mein Gepäck ist leider nicht zeitgleich mit mir in Melbourne angekommen und wurde nach drei Tagen zu meinem Hostel gebracht. Auf Antrag habe ich 50€ erstattet bekommen. Mein Gepäck war auch beschädigt, was ich leider nicht mit angegeben habe.

Für die ersten zwei Wochen habe ich mir ein Hostel in der Stadt gebucht gehabt, damit ich genug Zeit hatte, mir eine Zimmer zu suchen. Das Hostel hatte einen Abholservice vom Flughafen, den ich in Anspruch genommen habe und das hat gut geklappt.

Es ist sinnvoll sich darüber zu informieren, ob das Hostel „refund“ tätigt. Ich hatte durch einen glücklich Zufall nach einer Woche schon ein günstiges Zimmer ($150 pro Woche) in Brunswick gefunden und sie haben mir die zweite Woche ohne Gebühren zu verlangen zurück erstattet.

Von meinem vorrübergehenden neuen Zuhause, brauchte ich fast eine Stunde zur Uni, aber da die La Trobe mit dem Campus in Bundoora sehr weit außerhalb des Stadtzentrums liegt und ich nicht ganz so weit weg von der Stadt wohnen wollte habe ich das in Kauf genommen. (Ich hatte an vier Tagen der Woche Uni.)

Uni und Umgebung

Melbourne hat viele schöne Bezirke und langweilig wird es hier nicht. Es gibt einige Straßen, die bekannt sind für ihre Bars und andere für ihre Clubs. Der Strand ist von Brunswick ca. 45 min mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Wenn man kein Exchange Student ist, sondern ein Study Abroad Student, kriegt man keine Concession Card, die 50% Rabatt auf die Verkehrsmittel ermöglicht. Ein Monatsticket kostet hier $120.

Melbourne ist die Stadt mit den vier Jahreszeiten an einem Tag und es wird relativ spät warm dort. Sydney war im Oktober zum Beispiel schon recht warm mit 25° und Sonne, während ich in Melbourne noch eine Jacke getragen habe.

Die La Trobe University ist nach meinem Empfinden nicht eine der modernsten Unis, aber ich fand es dort trotzdem angenehm zu studieren. Ich habe drei Human Resource Kurse belegt und war mit den Dozenten sehr zufrieden. Wichtig ist, dass sie dein Gesicht kennen und am besten deinen Namen. Die Tutorials fand ich nicht ganz so hilfreich und eher nervig nach einiger Zeit. (Es besteht Pflichtanwesenheit!) Dafür dass mehr als 100 Studenten in den Kursen eingeschrieben waren, war die Durchschnittsanwesenheit relativ niedrig.

Ich habe die Orientierungswoche verpasst, da ich noch Prüfungen an meiner Heimatuni schreiben musste. Ich würde das nicht empfehlen, da der Anschluss zu den anderen internationalen Studenten somit schwieriger ist und man mehr auf sich alleine gestellt ist, um dich an zu melden und dich in die Tutorialkurse ein zu schreiben etc.

Dadurch dass ich nicht on campus gewohnt habe, bin ich nur zu der letzten Party in die Eagle Bar an der La Trobe gegangen. Mich hat sie nicht vom Hocker gehauen. Ich glaube, da kann man in der Stadt besser feiern.

Reisen

Melbourne hat an sich schon einiges an Kultur und Ausflugsmöglichkeiten zu bieten. Auto fahren macht allerdings in der Stadt nicht ganz so viel Spaß, da es recht voll ist (tagsüber) und das Parken auch recht teuer sein kann. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind okay. Es kommt ganz drauf an, wo man hin möchte.

Die Great Ocean Road gilt hier als „muss“. Realistisch gesehen ist es eine Autotour an der Küste entlang und man schaut sich Strände und Steine an (12 Apostels)- nichts so außergewöhnliches. Wenn man allerdings mit Freunden fährt, kann man daraus eine lustige Tour machen, sowie schöne Bilder schießen und die Aussicht und Natur genießen! Ich fand es schön!

Ich habe hier in Melbourne nette Leute und Freunde für’s Leben gefunden. Ich empfehle jedem ein Auslandssemester zu machen. Wenn man aber Sommer, einen Surfstrand und Sonne vor der Haustür haben möchte, dann ist Melbourne vielleicht nicht geeignet.