17 Jun
Erfahrungsbericht von J. M.

University of Essex

Hochschule: University of Essex
Stadt: Colchester
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2013 bis 06/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe den Spring- und Summerterm 2013 an der University of Essex verbracht. Ein Auslandssemester ist sehr empfehlenswert, die Anzahl an neuen, internationalen Kontakten/Freunden hoch. Dennoch, würde ich die University of Essex nicht erneut wählen.

Ankommen an der University

Der International Office, der für College Contact-Studenten verantwortlich ist, ist in seiner Organisationsstruktur bescheiden. Die Mitarbeiter sind zwar freundlich, aber nicht sehr kompetent. Wenn man Fragen hatte, hat es meistens lange gedauert, bis diese beantwortet worden sind. Man sieht die Mitarbeiter auch nur am Anfang (Begrüßungstag) und am Ende (Abschieds-Lunch) des Aufenthalts einmal - Wenn man keine extra Fragen hat! Ich hätte mir von Seiten des International Office etwas mehr Interesse an den Studenten gewünscht, eventuell auch noch ein paar organisierte Events. Schließlich bringen wir viel Geld nach Essex.

Besonders spannend und hektisch ist der Anmeldungstag verlaufen. Am Freitag der ersten Woche wurden wir aufgefordert um 15 p.m., also 16 Uhr deutscher Zeit, die Überweisung nach England zu veranlassen. Wichtig war auch, dass das Geld an diesem Tag überwiesen wird. Achtet darauf, dass euer Bankaccount keine Überweisungslimits hat, die einen solchen Transfer erschweren. Ich verstehe bis heute nicht, warum man da nicht etwas früher die Studenten informiert, wann der Betrag genau zu überweisen ist. Dann kann man es auch schon aus Deutschland organisieren, was den Prozess sehr vereinfacht.

Insgesamt ist die Organisation an der Uni stark verbesserungswürdig. Um bestimmte administrative Aufgaben zu erledigen, kann es schon sein, dass man mit mehreren Personen, Offices sprechen muss, um alle Anforderungen zu erledigen. Kann sehr ermüdend und nervenaufreibend sein.

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Unterkunft

Ich habe in den South Courts auf dem Campus der University of Essex gewohnt. Der Vorteil dieser kleinen „shared Flats“ ist, dass jedes Zimmer ein eigenes, kleines Bad beinhaltet. Der Nachteil ist, dass nur fünf andere Mitbewohner vorhanden sind und wenn die nicht so kommunikativ sind, ist die erste Chance zur neuen Kontaktaufnahme fehlgeschlagen.

Das Zimmer ist trotz des stolzen Preises sehr spartanisch und beinhaltet neben Schreibtisch und Stuhl ein Lan-Kabel, sodass Internet inkl. ist (die Internetverbindung war häufig unterbrochen und man musste sich an teure Hotlines wenden, die das Problem auch nicht beheben konnten – hat sehr genervt – war erstaunlicherweise immer dann, wenn alle Studenten in der Uni weilten), ein Bett mit einer mehr als gewöhnungsbedürftigen Matratze (denkt daran, dass ihr Kissen und Decke, sowie Bezüge vorher besorgt!!!), ein paar Schubladen, eine Pinnwand, ein Kleiderschrank. Die Unterkunft ist also alles andere als gemütlich, aber vielleicht gut, um sich auf das Studieren zu konzentrieren. Die Türen der Flats schließen alle sehr laut und da ich unter dem Dach gewohnt habe, hatte ich das Glück, dass mich das Geräusch einer Klimaanlage häufig nachts begleitet hat. Aber man gewöhnt sich an sowas. Woran ich mich nicht gewöhnt habe ist, dass die Uni meiner Meinung nach sehr dreckig ist. Jeder schmeißt seinen Mühl vor die Haustür und die Krähen und Enten zerpicken die Bags und nach einer gewissen Zeit fliegt der Müll herum. Es gibt also nicht wie in Deutschland große Mülltonnen, in die der Müll vor der Tür gebracht werden kann. Sehr schade!

Für die Sauberkeit auf dem Zimmer muss man selber sorgen, eine „cleaning lady“ säubert das Bad monatlich. Die Küche wird einmal pro Woche sauber gemacht, je nachdem wie die „roommates“ sind, kann das schon zu spät sein.


Kurswahl und Kursniveau

Definitiv aus Deutschland drum kümmern. Ich hatte zwar mit der University schon vier Kurse vereinbart (man braucht 60 Essex Credit points pro term), zwei davon sind aber am Ende nicht verfügbar gewesen. Deshalb ein paar Kurs-Alternativen vorbereiten. Das Niveau ist, denke ich, machbar und einfacher als in Deutschland. Wenn man sich rechtzeitig um die Assignments und Präsentationen kümmert, sollte man gute Noten erreichen. Die Professoren habe ich als sehr hilfsbereit kennengelernt, die immer Interesse an den Studierenden gezeigt haben. Die Seminarräume sind nicht besonders charmant und technisch teilweise sogar veraltet.

Dennoch habe ich von einigen Engländern gehört, dass die Uni einen guten Ruf in England genießt. Dieser Ruf ist besonders in VWL und BWL ausgeprägt. Dieses kann ein Grund sein, diese Uni für einen Auslandsaufenthalt zu wählen.


Nachtleben/Ausflüge

Ja, da geht was. Wenn man ausgehen will, kann man jeden Tag was machen. Seid „open minded“ und ihr werdet viele Freunde finden. Die Parties finden in zwei Discos auf dem Campus, in Colchester oder in Flats statt. Daneben stehen zwei Bars zur Verfügung, in denen man Billard spielen oder Sportveranstaltungen verfolgen kann.

Es finden fast wöchentlich Ausflüge statt. Diese Bus-Ausflüge werden von einer Organisation angeboten und decken wichtige englische Sehenswürdigkeiten ab. Interessant, recht preiswert und man sieht an einem Tag mindestens zwei wichtige / schöne Orte. Ein weiterer Pluspunkt, man braucht sich um nichts kümmern.


Kosten

Ich glaube, die Uni spielt in England von den Kosten in der höchsten Liga der staatlichen Unis mit. Ob dies, vor allem im Spring/Summer Term gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Man bezahlt ein zweites Semester, den Summer Term, ohne dass in dieser Zeit Vorlesungen und Seminare stattfinden. Wie man das begründen kann, weiß ich nicht. Dieser Punkt war mir vorher nicht klar.