7 Okt
Erfahrungsbericht von Isabelle H.

University of Newcastle


Stadt: Newcastle
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Psychologie, Literaturwissenschaften
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 02/2024 bis 06/2024

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Ich habe ein Semester lang an der University of Newcastle in Australien studiert. Der Bewerbungsprozess war allgemein durch die Hilfe von College Contact und student living sehr verständlich und weitestgehend unkompliziert. College Contact hat mir dabei geholfen, alle Unterlagen rechtzeitig und richtig auszufüllen und den Überblick über aller erforderlichen Dokumente und über die Fristen zum Einreichen dieser Dokumente zu behalten. Auch bei Fragen hatte ich immer einen Ansprechpartner von College Contact, Alexandra Michel, die ich jederzeit anrufen oder anschreiben konnte. Sie konnte mir jede meiner Fragen beantworten und mir immer weiterhelfen, wodurch ich mich mit kleineren Fragen nicht an die Uni selbst wenden musste.

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Das Studienangebot

Da ich zu diesem Zeitpunkt erst mein Abitur gemacht und das Studium in Deutschland noch nicht angefangen hatte, war es kein typisches Auslandssemester, sondern ein Academic Gap Semester. Aus diesem Grund konnte ich meine drei Kurse auch ganz frei auswählen und habe mich für Introduction to Psychology, English Literature und Creative Collaborations entschieden. Es gab bei der University of Newcastle (UoN) eine riesige Auswahl von insgesamt über 500 Fächern, weshalb die Entscheidung nicht gerade einfach war. 

An der UoN gibt es zwei Campi, den Callaghan Campus, auf welchem auch die verschiedenen Unterkünfte stehen, und den Newcastle City Campus, der wie es der Name schon sagt, sehr zentral in der Stadt liegt. Manche Kurse wurden wiederum nur online angeboten. Für mich war klar, dass ich ausschließlich Präsenz-Kurse belegen wollte, da ich viele neue Freunde finden und viel Englisch reden wollte, und nicht nach Australien geflogen bin, um dort allein vor meinem Bildschirm zu sitzen. Außerdem wollte ich versuchen so viele Kurse wie möglich auf dem Callaghan Campus zu belegen, was bei zwei von drei Kursen auch funktioniert hat. Nur zu den Creative-Collaborations-Vorlesungen konnte ich nicht zu Fuß gehen, sondern musste den Shuttle in die Stadt zum City-Campus nehmen. 

Dieser Shuttle fährt jeden Tag in regelmäßigen Abständen und kann im Gegensatz zu den normalen und öffentlichen Bussen mit der student card, also dem Studentenausweis der UoN, kostenlos benutzt werden. Der Vorteil an dem Callaghan Campus war, dass alle meine Hörsäle maximal fünfzehn Minuten von meiner Wohnung entfernt waren. Ich habe die kleinen Spaziergänge vor und nach meinen Vorlesungen über den riesigen grünen und schön angelegten Campus immer sehr genossen, vorbei an kleinen Essensständen, der Bibliothek, ein paar Geschäften, wie einem Kiosk, einer Post und einigen Basketballfeldern. Doch auch der City Campus (auch genannt NUspace) war sehenswert, da es sich dabei um ein sehr modernes und schickes Gebäude mit großen Lernräumen und gut ausgestatteten Konferenz- und Vorlesungsräumen handelt. 


Meine Kurse

Von den Kursen, die ich während meiner Zeit in Australien belegt habe, war Introduction to Psychology für mich der spannendste Kurs. Ich habe sehr viel gelernt über die kognitive, soziale, emotionale und körperliche Entwicklung eines Kindes, über Intelligenz und wie man früher versucht hat, Intelligenz zu testen, über Persönlichkeitstheorien, soziales Verhalten, psychologische Krankheiten und deren Behandlung und forensische Psychologie. 

Doch auch mein zweites Fach English Literature fand ich sehr spannend. Wer denkt, dass es sich dabei um trockene Analysen von irgendwelchen steinalten Shakespeare-Texten handelt, hat sich jedoch getäuscht. Natürlich mussten wir ab und zu auch mal längere Aufsätze schreiben und englische Gedichte analysieren, allerdings waren die Vorlesungen immer sehr spannend und abwechslungsreich gestaltet. Wir hatten viele Partner- oder Gruppenarbeiten und haben ganz viel geredet und Meinungen ausgetauscht. Auch die zu bearbeitenden Texte waren äußerst lustig, verwirrend oder knifflig, sodass es sogar richtig Spaß gemacht hat, sich mit ihnen zu beschäftigen und sich mit seinen Kommilitonen über deren Bedeutung auszutauschen. 

Mein drittes Fach Creative Collaborations war das spaßigste, da wir in diesem Kurs gelernt haben, selbst Kurzfilme zu drehen und diese zu bearbeiten. Vom Überlegen eines Themas, dem Ausarbeiten einer richtigen Story, dem Schreiben von Texten und Besichtigen von Drehorten, dem Kaufen von Kostümen und Requisiten, dem richtigen Filmen und dem nachträglichen Bearbeiten des rohen Videomaterials haben wir gelernt, alles selbst zu machen. Auch die Musik musste selbstgemacht sein. Unser erstes Gruppenprojekt war ein zwei-minütiger Kurzfilm, den wir in einer zufällig zusammengewählten Dreiergruppe erarbeitet haben. Hier haben wir alle Fertigkeiten erlernt und alle Apps und Tools kennengelernt, die wir für unser großes Abschlussprojekt benötigten. Dies war ein maximal dreiminütiger Kurzfilm, der auch für das „goldfish Filmfestival“ eingereicht und am Ende des Semesters vor einem großen Publikum auf einer riesigen Leinwand präsentiert wurde. 


Die Unterkunft

Für mich war von Anfang an klar, dass ich am liebsten auf dem Campus wohnen möchte. In Australien ist es, anders als bei uns, sehr typisch, dass man gerade während der ersten Semester mit anderen Studierenden auf dem Campus zusammenwohnt. Daher war es auch so wichtig, dass man sich so schnell wie möglich bewirbt. 

Die Bewerbung für ein Zimmer in einer der Unterkünfte auf dem Campus war im September und leider zu australischen Uhrzeiten, weshalb ich nachts um drei an meinem Rechner saß und mich für ein Zimmer auf dem Campus beworben habe. Dabei konnte man vier Wünsche angeben und es wurde empfohlen, dass man beim letzten Wunsch „any choice“ angibt, sodass man dann irgendein Zimmer bekommt. Bei den anderen Wünschen konnte man dann sagen, in welche Unterkunft man gerne möchte und ob nur mit Frauen oder gemischt, oder mit Mittagessen oder ohne. Insgesamt hat die Bewerbung dann zum Glück nicht allzu lange gedauert, da ich mir im Vorhinein schon genau Gedanken darüber gemacht habe, wo ich am liebsten wohnen möchte, wodurch ich danach schnell wieder ins Bett konnte. :)

Im Endeffekt habe ich dann auch meinen vierten Wunsch bekommen und bekam ein Einzelzimmer in der South Residence, wobei ich mir die zwei Badezimmer, die Küche und das große Wohnzimmer mit fünf Mitbewohnern teilte. Meine Mitbewohner waren total nett, einer kam aus Vietnam und die anderen aus Australien, und ich habe mich sehr gut mit ihnen verstanden. Auch jetzt stehe ich noch mit ihnen in Kontakt und wir schreiben oft. 


Das Campusleben

Von der Uni selbst wurden sehr viele verschiedene Aktivitäten speziell für internationale Studenten angeboten. Besonders während der O-Week, also der Ersti-Woche, konnte man sich für viele verschiedene Ausflüge eintragen. Darunter waren zum Beispiel Sanddünen-Surfen, eine Delfin-Watching- oder später im Semester eine Whale-Watching-Tour, Body Surfing mit lustigen Strandspielen und noch vieles mehr. 

Auch der Uni-Sport hat an der University of Newcastle eine wichtige Bedeutung und eine lange Tradition, da es unter den Unterkünften auf dem Campus immer viele verschiedene sportliche Wettkämpfe gibt, bei denen man Punkte für sein Haus sammeln kann, ein bisschen wie bei Harry Potter. Somit duellieren sich die Häuser beispielsweise bei Basketball-, Badminton- oder Touchball- Turnieren oder Schwimmwettkämpfen. Außerdem kann man bei einem Trivia-Abend sein Wissen unter Beweis stellen, mit einer Band oder allein seine musikalische Ader ausleben oder durch eine Blutspende etwas Gutes tun und jedes Mal Punkte für sein Haus sammeln. Am Ende eines Jahres werden dann alle gesammelten Punkte zusammengezählt und somit eine „accomodation of the year“ bestimmt. Es macht so viel Spaß, für seine Unterkunft zu spielen und dabei von Freunden im South-Shirt angefeuert zu werden, oder auf der Tribüne für sein Haus zu jubeln und bei jedem Spiel mitzufiebern. 

Für die richtige Vorbereitung gibt es auf dem Campus verteilt natürlich auch mehrere Basketballfelder, eine Laufbahn und ein großes Fitnessstudio mit jeder Menge Geräten, einem Schwimmbad und zwei Indoor-Hallen mit Basketballkörben. Zudem kann man bei Sportvereinen von der Uni beitreten, wobei die Trainingseinheiten dann bei nahegelegenen Sportplätzen und Vereinen stattfinden, so zum Beispiel beim Hockey, Tennis oder Klettern. Diese Vereine wiederum bieten auch außerhalb des Trainings Team-Abende, Ausflüge und Veranstaltungen, wie Grillabende, pub crawls oder einen Ausflug in die Blue Montanis an. 

Doch die Uni hat auch jede Menge für diejenigen zu bieten, die etwas weniger sportbegeistert sind. So gibt es auch Clubs oder Vereine, in welchen du eine neue Sprache lernen, kreativ werden, in einer Big Band mitspielen, über Religion und Glauben reden oder neue Tänze lernen kannst. 


Freizeit

Doch auch außerhalb dieser Angebote konnte man in Newcatle viel erleben und es wurde nie langweilig. Ganz in der Nähe des Campus liegen mehrere traumhafte schöne Strände, an denen man nach einem anstrengenden Uni-Tag oder am Wochenende, surfen, Beachvolleyball spielen oder einfach nur am Strand entspannen kann. Besonders schön fand ich auch den Memorial Walk beim Sonnenuntergang am Bar Beach. 

Außerdem liegt Newcastle mit dem Zug ca. drei Stunden von Sydney entfernt, wodurch man für einen Tag oder für ein Wochenende auch ganz einfach nach Sydney fahren und auf die berühmte Harbour Bridge, an den bekannten Bondi Beach oder in ein Konzert im Sydney Opera House gehen kann. Von Sydney aus kommt man auch in jeden anderen Teil Australiens, so kann man während der zweiwöchigen Semesterferien beispielsweise einen Roadtrip nach Melbourne und entlang der Great Ocean Road machen, den Uluru und die große rote Sandlandschaft erkunden oder nach Perth fliegen. Von Sydney aus kommt man wirklich so gut wie überall hin. 


Fazit

Also langweilig wird einem neben dem Studium in Newcastle auf jeden Fall nicht! Ich persönlich fand an Newcastle auch besonders schön, dass es nicht ganz so groß war, wie zum Beispiel Sydney oder Melbourne. Dadurch kannte man sich in der Stadt schnell aus, kannte die Supermärkte, Strände und Clubs und generell die gesamte Umgebung und hat sich bald schon sehr wohl und wie zu Hause gefühlt.