Swinburne University of Technology
Vorbereitung
Die Vorbereitung mit College Contact hat super gut geklappt. Irmante ist eine tolle Ansprechpartnerin, die Fragen sehr kompetent und schnell beantworten kann.
Als Sprachtest habe ich den DAAD gewählt. Diesen kann ich für den Fall, dass die eigene Uni ihn anbietet (in Münster wo ich studiere ist er zum Beispiel möglich) auch wärmstens empfehlen. Er kostet wenn ich mich richtig erinnere um die 30 Euro, was ein großer Vorteil im Vergleich zum TOEFL-Test ist, welcher bei mehreren hundert Euro liegt.
Meine Kurse wählte ich bereits mit der Bewerbung. Falls zufällig noch jemand Psychologie an der Swinburne University studieren wollte, möchte ich gerne dazu sagen, dass ich keinen der klinischen Masterkurse bekam, für den ich mich bewarb. Dies war jedoch für mich kein großes Problem, da mir eh noch ein Import fehlte und es sich so für mich anbot, in andere Bereiche der Psychologie reinzuschnuppern. Letztendlich wählte ich einen Forensik- und zwei Human Resource Kurse, die die Uni Münster jedoch als Arbeits- und Organisationspsychologische Kurse anrechnen wird.
Ein Visum für Australien zu beantragen ist im Vergleich zu einem Visum für die USA (für das man zur amerikanischen Botschaft in Berlin, München oder Frankfurt fahren muss), sehr leicht. Es handelt sich lediglich um eine Online-Bewerbung. Nachdem ich fast einen Monat nichts von meinem Visum hörte, rief ich bei der australischen Botschaft an um nachzufragen, wie es um meinen Antrag steht. Ich erfuhr, dass mein Antrag noch am selben Tag der Bewerbung genehmigt wurde und es nur Probleme mit den Emails gab, weshalb ich nicht eher davon erfuhr.
Die Flüge buchte ich im Reisebüro Sta-Travel. Dort fühlte ich mich gut beraten und habe sogar im Vergleich zu den Preisen die ich vorher selber im Internet raugesucht hatte noch etwas gespart. Dies lag unter anderem daran, dass Sta-Travel mir bei Emirates einen Studentenrabatt einräumen konnte.
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Wohnung
Um die Wohnung kümmerte ich mich bereits im Vorfeld. Im Internet stieß ich auf ein Wohnheim namens „Hawthorn House“, welches keine fünf Minuten zu Fuß von der Swinburne Uni entfernt liegt. Generell ist zu sagen, dass das Wohnen in Australien bzw. in Melbourne sehr teuer ist und man eher damit rechnen muss, mehr als Zuhause zu bezahlen. Das Hawthorn House ist ein Wohnheim mit Einzel- und Doppelapartments, wobei die Doppelapartments eine eigene Küche hatten, während die Einzelbewohner die große Küche im Gemeinschaftsraum benutzen. Zusätzlich hab es eine Sofaecke, einen Pooltisch und einen Waschraum für alle Bewohner. Insgesamt fasste das Wohnheim ca. 50 Studenten, die, wie ich erfuhr, in diesem Semester aus ca. 25 verschiedenen Ländern kamen. Demnach konnte man viele Bekanntschaften knüpfen und Freundschaften schließen. Für weibliche Interessenten möchte ich allerdings dazu sagen, dass, warum auch immer, hauptsächlich männliche Bewohner das Haus belebten.
Studium
Wie bereits erwähnt, belegte ich an der Swinbure University drei Kurse: Forensic Psychology, Human Capital Analytics und Talent Management. Am besten gefiel mir dabei Forensic Psychology. Der Professor war sehr sympathisch und kompetent und gestaltete die Vorlesung spannend und anschaulich. Talent Management war soweit ganz gut, wobei ich von Human Capital Analytics (zumindest wenn immer noch Herr W. den Kurs geben sollte) eher abraten würde.
Insgesamt tat ich mich ein wenig mit der Benotung schwer. Die Uni Münster zumindest rechnet die Noten so um, dass es nur 1,0; 2,0; 3,0 etc. gibt und nichts dazwischen. In Australien ist die Bestnote aber gerade im Master sehr schwer zu erreichen und wird nicht oft vergeben. Da ich lange auf Note zwei stand, fühlte ich mich schnell unter Druck gesetzt aus Angst, dass mein Auslandssemester meinen Notendurchschnitt runterzieht. Letztendlich bin ich in zwei meiner drei Kurse mit den Noten zufrieden und habe das Glück, mir die Note des dritten Kurses Zuhause nicht anrechnen lassen zu müssen.
Was mir nicht so gut an der Uni gefiel, war das Prinzip der Gruppenhausarbeiten. Jedes Gruppenmitglied bekam die gleiche Note, was mir persönlich nicht sonderlich fair erschien. Schnell war die eigene Note von der Qualität der Beiträge anderer abhängig.
Vom Arbeitsaufwand her ist man in Australien sehr viel beschäftigt. Pro Fach standen drei „Assignments“ an, welche beispielweise eine Klausur, eine Präsentation, eine Einzel- oder eine Gruppenhausarbeit sein konnten. Somit schrieb ich in dem Semester sieben Hausarbeiten und hatte zwei Klausuren. Vielleicht ist es an sich nicht mehr Aufwand als in Deutschland, allerdings ist es bei mir in Münster so, dass man für die Hausarbeiten die ganzen Semesterferien Zeit hat. In Australien dagegen beschränkten sich alle Assignments auf die zwölf Uniwochen, sodass ich oft nur eine Woche für eine Hausarbeit mit beispielsweise 2.500 Wörtern zur Verfügung hatte.
Dennoch hat die Swinburne University auch einige Vorteile. Sie ist sehr bemüht, den Studierenden viel zu bieten. Beispielsweise gab es eine Orientierungswoche mit einer Stadtrallye und vielen kostenlosen Essensständen (sogar Pizza, Eis und Kartoffelspiralen) auf dem Campus. Zwischendurch gab es Aktionen wie beispielsweise einem Beach Day mit aufgeschüttetem Sand. Den Campus selbst fand ich wirklich gut, da der Hawthorn Campus der Swinburne University wirklich schöne Gebäude hat, dennoch nicht zu riesig ist.
Melbourne und Umgebung
Der Vorteil am Hawthorn Campus der Swinburne University ist es außerdem, dass man mit der Metro nicht mal 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt wird. Hawthorn selbst hat ein kleines „Stadtzentrum“ mit vielen Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, einem Kino und einem Freibad (das im Übrigen für Swinburne-Studenten kostenlos ist). Das Zentrum von Melbourne bietet aber natürlich noch viel mehr. Dort gibt es ganz ausgefallene Cafés und Bars, einen Fluss an dem man wunderschön spazieren kann, viele kostenlose Museen und einige Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem hat Melbourne wirklich tolle Stadtteile wie beispielsweise Fitzroy, wo es neben Secondhand- und Vintagegeschäften ganz viel Street Art und einen wöchentlichen Markt mit tollen Schmuckständen gibt. Zusätzlich gibt es in Melbourne und in der Nähe auch Strände. In St. Kilda beispielsweise kommen abends Pinguine an einen Steg und am Brighton Beach gibt es ganz viele bunte Hütten, die sich perfekt für schöne Fotos eignen. Melbourne ist meiner Meinung nach zu Recht zur lebenswertesten Stadt ernannt worden.
Ein weiteres großes Plus bekommt die Swinburne University von mir für ihr Angebot an Tagesausflügen. Gerade, wenn man kein Auto hat und zu Beginn noch nicht viele Leute kennt, bietet es sich an, einen Ausflug über die Uni mit anderen Studenten zu buchen. Die Organisation „Real Experience“ bietet mehrere Tagestrips an, welche alle an der Uni starten und auch später dort wieder endeten. Somit nahm ich an einem Surf-Trip, einem Ausflug in einen Wildpark mit anschließenden Wein- und Schokoladenproben, einem entspannten Badeabend in heißen Quellen und an Trips zur Great Ocean Road und nach Phillip Island teil, wo abends Pinguine vom Meer an Land kommen. Auch wenn die Ausflüge teilweise etwas besser hätten organisiert sein können (beispielsweise was die Aufteilung der Zeit an den verschiedenen Stops betrifft), fand ich dennoch jeden Ausflug wirklich toll.
Des Weiteren ist es empfehlenswert, der Facebook-Gruppe „New to Melbourne“ beizutreten, da diese auch einige Tagesausflüge anbietet (der zu der Great Ocean Road wäre hierrüber sogar günstiger gewesen als über Real Experience). Ich buchte hierüber einen Ausflug in den Grampians-Nationalpark, welcher zu einem meiner liebsten Tagestrips wurde.
Reisen
Australien bietet außerdem viele Reiseziele. Genau genommen sogar zu viele, als dass man alles sehen könnte, was man gerne sehen würde. Bei mir fiel die Qual der Wahl letztendlich auf Sydney, Brisbane und Cairns (von wo aus man zum Great Barrier Reef kommt) sowie zusätzlich (wenn dies auch nicht in Australien ist) auf Neuseeland, Bali und Dubai. Bali und Dubai habe ich jeweils als „Stop Over“ auf dem Hin- bzw. Rückflug gemacht. Ich kann es wärmstens empfehlen, sich im Reisebüro zu informieren, was ein Umweg kostet. Dubai zum Beispiel hat mich für den Flug gar nichts gekostet, da Emirates da ihren Hauptsitz hat und somit immer die Flieger über Duabi gehen und es preislich keinen Unterschied gemacht hat, ob man da direkt weiter fliegt oder erst ein paar Tage später. Der Umweg über Bali hat nur kleine zusätzliche Flugkosten verursacht. Wer also zeitlich die Möglichkeit hat, sollte so etwas meiner Meinung nach auf jeden Fall in Erwägung ziehen.
Am besten hat es mir tatsächlich in Neuseeland gefallen. Dort waren wir zu dritt unterwegs und haben uns ein Mietwagen geteilt. Mein Highlight war die Wanderung am „Tongariro Alpine Crossing“. Dieser Weg ist 19,4km lang und führt über wunderschöne Landschaften vorbei am Schicksalsberg aus Herr der Ringe. Außerdem haben wir uns das Hobbiton Filmset angesehen, wo es wirklich aussieht wie in einer anderen Welt. Daneben gab es tolle Strände, heiße Quellen zum Baden, schöne Berge zum Wandern und einige Wasserfälle. Neuseeland ist wirklich eine Riesenempfehlung! Aber auch am Great Barrier Reef und in Sydney hat es mir wirklich gut gefallen.
Generell ist es meine Empfehlung, möglichst viel aus dem Auslandssemester mitzunehmen. Wer vorher noch niemanden kennt, sollte keine Panik haben. Man lernt schnell andere Leute kennen. Gerade andere internationale Studenten sind genau wie man selbst daran interessiert, möglichst viel zu sehen und somit sehr offen für Reisevorschläge. Wenn man nicht gerade direkt nach der Rückkehr etwas Zuhause geplant hat, empfiehlt es sich meiner Meinung nach auch, zunächst keinen Rückflug zu buchen. Somit wäre man viel spontaner und könnte schauen, was sich für eine Reise nach Semesterende eben ergibt. Ich selbst hatte nämlich das Problem, nach der letzten Klausur an der Ostküste zu reisen, allerdings schon einen Rückflug von Melbourne aus gebucht zu haben.
Sonstiges
Absolute To Do’s in Australien wie freilebende Kängurus und Koalabären zu sehen blieb natürlich auch nicht aus. Ich hatte wirklich eine wunderschöne Zeit und vermisse es jetzt schon ein wenig, dort zu sein. Ich habe sehr viele Leute aus ganz verschiedenen Ländern kennengelernt. Bei uns ergab es sich schnell, dass die „Internationals“ ein wenig zusammenrückten und viele Ausflüge und Aktivitäten planten. Außerdem wurde es zur Tradition, sich dienstags im „on-campus“ Wohnheim zusammenzufinden und anschließend auszugehen.
Natürlich gab es auch schwierige Momente, welche mir zwischendurch einige Zweifel bereiteten. Man ist wirklich sehr weit von Zuhause weg und hat mit 8 bzw. 10 Stunden eine große Zeitverschiebung (das hatte sich durch die Sommer- bzw. Winterzeit zwischendurch geändert). Als ich wieder nach Hause kam war mit meinen Freunden aber alles direkt so, als sei ich nie weggewesen, was es meiner Meinung nach bestätigt, dass das Auslandssemester viel mehr Gewinn als Verluste bringt.
Egal ob es nun Down Under oder irgendwo anders hingehen soll, kann ich es wirklich nur empfehlen, ein Auslandssemester anzutreten! Die Erfahrungen, die man sammelt, sind unvergesslich und es ist in jedem Fall eine Zeit, die das eigene Leben absolut bereichert.