8 Jul
Erfahrungsbericht von Irina S.

Nebrija Universidad

Hochschule: Nebrija Universidad
Stadt: Madrid
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2014 bis 05/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester in Madrid began am 25.01. als ich von Köln aus über Hamburg nach Madrid flog. Über eine Freudin von der Schule hatte ich bereits einen Wg-Platz in einer großen 9-er Wg bekommen, sehr gut gelegen im Stadtzentrum. Generell ist es immer wichtig, sich die Wohnungen vor Ort nochmal anzuschauen, da in Madrid auch viele schmutzige Wohnungen angeboten werden, die zum Teil nicht mal ein Fenster haben. Über Idealista.com ist aber sehr einfach viele Angebote zu finden und man kann in der Regel bei Interesse meist noch am selben Tag einziehen. Es lohnt sich daher, erst ein Hostel zu nehmen und sich verschiedene Wohnungen vor Ort anzuschauen.

Da ich sehr viel Gepäck hatte, habe ich vom Flughafen ein Taxi zu meiner Wohnung genommen, wobei es in die Stadt hier einen Festpreis von 30€ beträgt. Wem das zu teuer ist, der kann aber auch die Metro nehmen, die von dort aus direkt in die Innenstadt fährt. Generell fahren die öffentlichen Verkehrsmittel jedoch immer nur bis 1.30.

Zum Wohnen ist eine WG immer ratsam, da man durch die Leute direkt Anschluss findet und schon vor Unibeginn weiß, wo man etwas unternehmen kann. Ich war etwa 2 Wochen vor Unibeginn schon da und war darüber mehr als froh. Da die meisten Leute perfekt Englisch sprachen, war die Verständigung auch kein Problem, obwohl dadurch leider mein Spanisch hin und wieder zu kurz kam.

Am 05.02. fing dann die Uni endlich an und ich habe mich bereits am Tag vorher mal auf die Suche gemacht, wie man dort hinkommt. Die Universidad Nebrija verfügt über 2 Standorte und die internationalen Studenten, die auf Englisch studieren sind meistens am Campus aufgehoben, der näher am Stadtzentrum liegt (Dehesa de la Villa). Die Uni ist recht klein, aber sehr schön an einem großen Park gelegen.

Die Uni ist mit der Linie 7 sehr gut zu erreichen und von der Metro läuft man noch gute 10 min. Das Metrosystem ist in Madrid jedoch generell sehr, sehr gut und man kommt überall schnell hin. Wenn man jeden Tag die Metro benutzen muss, lohnt es sich, direkt am Anfang ein Metroabo zu kaufen, welches man monatlich aufladen kann. Die Kosten hierfür betragen etwa 35€. Am Anfang muss man jedoch erst einen Termin machen, um sein Ticket beantragen zu können.

Am ersten Tag fand erstmal nur eine Einführung statt und alles wurde gut erklärt und man konnte seine Fächer wählen und seinen Stundenplan individuell zusammen stellen. Alle Studenten hatten praktischerweise freitags keinen Unterricht, was mehr als nützlich ist, wenn man gerne Wochenendtrips in andere Städte machen möchte.

Generell kann man von Madrid sehr gut verreisen. In den 4 Monaten, in denen ich dort war, bin ich nach Sevilla, Cordoba, Cadiz, Barcelona, Granada, Marokko und Lissabon gereist. Durch Blablacar.es kann man sehr günstige Mitfahrgelegenheiten in andere Städte finden auch auch die Städtebusse sind relativ günstig.

Wichtig über die Uni zu wissen ist auch, dass viele Studenten aus Amerika kommen und man wenig in Kontakt mit spanischen Studenten kommt. Dies wäre jedoch anders, wenn man auf Spanisch studieren würde.

Wenn es um Nachtleben und sonstige Unternehmungen geht, hat Madrid unendliche Möglichkeiten zu bieten. Gerne bin ich mit meinen Freunden in den T-Club sowie ins Kapital gegangen. Empfehlenswert ist auch die tolle Dachterrasse am Circulo de las Bellas Artes. In Madrid wird einem definitiv nie langweilig und die Spanier sind zu jeder Zeit für jeden Spaß zu haben, auch wenn ich Madrid manchmal weniger spanisch empfand als so manch andere Städte in Spanien.

Eine große Umstellung in Madrid waren die Uhrzeiten für mich. Mittagessen wird normalerweise zwischen 14 und 16h gegessen und abends dann zwischen 20 und 23 Uhr. Wenn man weggeht, ist 2 Uhr durchaus eine normale Zeit, um im Club anzukommen und auch vor 6/7 Uhr gehen nur wenige Leute Nachhause. Da der Eintritt für Diskotheken in Madrid relativ hoch ist, aber auch ein oder zwei Getränke beinhaltet, ist es meist sinnvoller, sich auf eine Liste im Internet schreiben zu lassen.

Wer Interesse an der spanischen Kultur hat, sollte sich zudem auch mal eine Flamenco-Show anschauen oder zu einem Stierkampf gehen. Ersteres hat mir sehr gut gefallen und kann in der Bar Barco (Viertel Malasana) für 10 € getan werden und ist sehr empfehlenswert. Einen Stierkampf habe ich mir aus ethischen Gründen selbst nicht angeschaut.

Das oben erwähnte Viertel Malasana ist generell für Studenten sehr wichtig, da sich hier das Nachtleben tummelt und hier auf Plätzen bei warmen Sommernächten stundenlang das spanische Leben genossen werden kann. Tagsüber findet man hier tolle Restaurants und nette Cafes wie das Vacaciones, mein absolutes Lieblingslokal für Frühstück.

Was das Essen angeht, musste ich mich auch hier sehr umstellen. Das Frühstück ist generell eher klein und oft wird Essen mehr als ein soziales Event betrachten als eine Notwendigkeit. Viele Spanier sitzen gerne mal 2-3 Stunden beim Essen und einem guten Wein. Essen gegangen wird in Madrid auch sehr häufig, jedoch sollte man jegliche Touristenfallen rund um den Sol meiden, da diese völlig überteuert und nicht empfehlenswert sind.

Wichtig ist in Spanien definitiv auch eine spanische Handykarte. Hierbei habe ich mir selbst eine Prepaid Karte gekauft. Völlig problemlos überall zu kriegen z.B. von Yoigo und Internet kann für nur 6€ im Monat dazu gebucht werden.

Zu guter Letzt sollte man wissen, dass die Spanier ungerne Englisch reden, also sollte man zumindest die Basics der spanischen Sprache mitbringen, um hier akzeptiert zu werden.

Alles in allem kann ich Madrid jedoch für ein Auslandsaufenthalt sehr empfehlen. Ich hatte eine tolle, aufregende Zeit und habe wundervolle neue Menschen kennengelernt. Ich habe ein fremdes Land und eine fremde Kultur wie meine eigene lieben gelernt und würde nie zögern hierhin zurück zu kommen!