James Cook University Singapore
Smartphone - Singlish - Selfistick
Mein Auslandssemester in Singapur
Vor 3 Jahren hatte ich bereits vier Tage in Singapur verbracht. Damals habe ich das typische Touristenprogramm gemacht - Stadtrundfahrt, Botanischer Garten, Museen...
Auch wenn der Inselstaat sehr klein ist, hatte ich lange nicht alles gesehen und für mich war klar, dass ich wiederkommen werde!
Nach meinem jetzigen Aufenthalt habe ich das Gefühl, dass ich Singapur von einer ganz anderen Seite kennengelernt habe. In einer Stadt zu leben, die von Superlativen geprägt ist, in der die kulturelle Vielfalt so sehr zu spüren ist und die Menschen eine so positive Lebenseinstellung ausstrahlen, hat mich unheimlich begeistert. Bei jeder Tages-und Nachtzeit in kurzer Hose und Top rausgehen zu können, in einem Club im 62. Stock zu feiern und jeden Abend zwischen indischem, thailändischem und vielen weiteren Gerichten wählen zu können sind nur einige meiner Highlights.
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Bewerbungsverfahren
Da die James Cook University keine Partneruni meiner Hochschule ist, habe ich mich bei der Agentur College Contact beworben. Eine Vermittlung über College Contact ist kostenlos und durch eine individuelle Betreuung wurden Fragen und Anliegen immer schnell und kompetent beantwortet. Zu Beginn musste ich ein Formular mit eigenen Daten, meinen Notendurchschnitt, sowie einen Nachweis über meine Englischkenntnisse einreichen. Dafür reichte bei mir eine Kopie des Abiturzeugnisses, auf denen meine Englischnoten aus den vier Halbjahren hervorgingen.
Das einzige, das etwas Aufwand erforderte, war die Auswahl der Kurse. Hierfür musste ich mir den Kursplan der JCUS im Internet anschauen und mir anschließend Kurse aussuchen, die in dem Trimester auch angeboten werden. Ich habe mir eine Liste mit 10 Kursen gemacht, die ich dann mit einer Beschreibung der Lehrinhalte an meine Hochschule gegeben habe, um später eine Rückmeldung darüber zu erhalten, welche Kurse anerkannt werden können. Alle weiteren Unterlagen, die ich für die Bewerbung an der Uni sowie das Visum brauchte, waren schnell ausgefüllt und so hielt ich Anfang Juli meine Zusage in der Hand. Mit der Universität in Singapur hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt keinen direkten Kontakt gehabt. Die Kommunikation lief ausschließlich über meine Ansprechpartnerin Sabine von College Contact, was den ganzen Ablauf für mich ziemlich vereinfachte.
Beschreibung der Stadt
Singapur ist ein pulsierender Insel-und Stadtstaat in Südostasien. Mit einer Fläche von knapp über 700 qm ist es zwar ein sehr kleines Land, in seiner wirtschaftlichen Macht aber nicht zu unterschätzen. Von vielen wird die Stadt auch als das Tor zu Asien genannt. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Metropolen, ragen hier im Stadtzentrum architektonisch beeindruckende Bürogebäude in den Himmel, teure Autos schlängeln sich durch die Straße, und vor allem in der Mittagszeit sieht man viele gut gekleidete Menschen auf dem Weg zum Lunch. Die Innenstadt ist wahnsinnig sauber und modern. Verlässt man den Kern Singapurs, wird es etwas 'asiatischer'. Little India, China Town und die Arab Street sind wunderbare Orte, um einer Kultur etwas näher zu kommen, sich in den Restaurants kulinarisch verwöhnen zu lassen und an traditionellen Festen teilnehmen zu können (z.B. Deepavali, dem Lichterfest, das Little India in verschiedensten Klängen, Farben und Kleidungen erstrahlen lässt). Singapur ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Das Zusammenspiel aller Kulturen schlägt sich vor allem in der Sprache und Küche nieder. Amtssprachen sind Chinesisch, Englisch, Malaiisch und Tamil. Daraus hat sich das Singlish entwickelt. Die Englische Sprache, verfeinert mit Begriffen und Grammatik anderer Sprachen.
An außergewöhnlichen Attraktionen lässt Singapur keine Wünsche offen. Das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt, das Marina Bay Sands, ist ein aus drei Türmen bestehendes Hotel, auf dem ein 'Schiff' mit dem längsten Infinity Pool der Welt trohnt. Daneben ist ein Museum, das wie eine Seerose aussieht. Der dahinter liegende Gardens by the Bay lässt riesige künstliche Bäume jeden Abend mit einer Musik-und Lichtshow zum Leben erwecken. Das Esplanade Theatre erinnert mit seiner Architektur an die Durian, eine Frucht, die schrecklich riecht, von vielen Menschen aber dennoch als lecker im Geschmack beschrieben wird (mich konnte auch der Geschmack bis heute nicht überzeugen :)). Kulinarisch hat Singapur dennoch einiges zu bieten. In den zahlreichen Hawker Centern kann man sich einmal durch die asiatischen Länder essen. Und das zu sehr günstigen Preisen. Das wohl bekannteste Hawker Center ist das Lau Pa Sat, das täglich auch viele Touristen anlockt. Und überall, wo es mehr oder auch weniger interessantes zu sehen gibt, gibt es Menschen, die mit einem Fotoapparat davor stehen. Aber nirgendwo anders als in Asien, gibt es so viele Menschen, die mit einem Selfiestick davor stehen.
Durch die geografische Lage bietet sich Singapur wunderbar als Ausgangspunkt für Wochenendtrips während des Trimesters und längere Reisen nach dem Aufenthalt an. Mit neun anderen Austauschstudenten bin ich zum Beispiel über ein Wochenende mit dem Bus nach Kuala Lumpur gefahren. Andere Ziele waren die beiden indonesischen Inseln Batam und Bintan, die von Singapur aus mit dem Boot schnell zu erreichen sind. Eine andere Möglichkeit, dem Großstadtleben zu entkommen, liegt auf einer kleinen Insel vor Singapur, Sentosa Island. Im Tanjong Beach Club kann man vor allem am Sonntag wunderbar am Strand entspannen.
Die Sauberkeit, sowie Sicherheit wird durch unfassbar hohe Strafen für Missbrauch der Regeln gewährleistet. Das typische Beispiel mit dem Kaugummi wird einigen wahrscheinlich ein Begriff sein. Durch das sehr gut ausgebaute Bus-und Metro Netz ist alles bequem und schnell zu erreichen.
Singapur zählt jedoch nicht umsonst zu den teuersten Städten der Welt. Neben den hohen Kosten für Wohnungen, ist vor allem das Weggehen sehr kostspielig. Nicht selten zahlt man 15 SGD für ein Bier in einer Bar.
Das Wetter in Singapur ist heiß und schwül. Das typische feucht-tropische Äquatorklima. Während der Regenzeit wird man mindestens einmal pro Tag von heftigen Regenschauern überrascht. Das kommt einem als Abwechslung zu den hohen Temperaturen oftmals aber auch sehr gelegen. Abkühlung durch die Klimaanlage findet man in allen geschlossenen Räumen.
Wohnungssuche
Die Universität selbst hat keine Studentenwohnheimplätze, bietet jedoch eine Möglichkeit anderer Unterkünfte an, bei deren Vermietern man sich melden kann. Die Wohnungssuche war dann leider etwas schwieriger als erhofft. Um mir vor Ort ein Zimmer suchen zu können, bin ich bereits eine Woche vor Semesterbeginn nach Singapur geflogen. Da ich mir darüber vorher relativ wenig Gedanken gemacht habe, war ich doch etwas überrascht als ich die Preise gesehen habe, die für zum Teil ziemlich kleine Zimmer verlangt wurden. Von 500 bis über 1000 Euro im Monat war alles dabei. Im Internet gibt es verschiedene Portale und Facebook-Gruppen, auf denen Zimmer angeboten werden. Ich bin mit einigen in Kontakt getreten und konnte mir auch ziemlich viele Wohnungen anschauen, hauptsächlich WGs. Darunter fielen auch Angebote, sich ein Zimmer zu teilen. Für mich stand jedoch ziemlich schnell fest, dass ich definitiv ein eigenes Zimmer haben möchte.
In Singapur gibt es verschiedene Arten von Wohnungen. Richtige Einfamilienhäuser sind den Reichen vorbehalten. Die HDBs sind Wohnblöcke die etwas einfacher gehalten sind. Condos sind auch Wohnhäuser mit mehreren Etagen, die zusätzlich noch einen Pool, Fitnessraum und/oder Tennisplätze haben und von Security-Guides bewacht werden, dementsprechend auch etwas teurer als die HDBs.
Schließlich habe ich ein kleines Zimmer in einem Condo mitten im Stadtzentrum gefunden. Und die Bezeichnung 'klein' ist wirklich nicht untertrieben. Mehr als 6 qm waren das nämlich sicher nicht. Dafür hatte ich jedoch ein kleines angrenzendes Bad für mich alleine. Die anderen drei Zimmer wurden von Berufstätigen bewohnt. Da wir ein sehr schönes und großes Wohnzimmer hatten und ich außerdem sowieso viel unterwegs war, war das beengte Zimmer für die Wochen auch auszuhalten. Von den großen Fenstern im Wohnzimmer, sowie von meinem Zimmerfenster hatte ich einen unglaublichen Blick auf die Stadt, die Wohnung lag im 18. Stock. Da es in Singapur eigentlich immer unheimlich warm und schwül ist, weiß man die Vorteile einer Klimaanlage, auch wenn diese meistens zusätzliche Kosten verursacht, sehr schnell zu schätzen.
Beschreibung der James Cook University Singapore
Die James Cook University ist eine australische Universität mit einem Campus in Singapur. 2015 wurde die Uni unter die Top 4% der Universitäten weltweit gewählt. Der Campus ist ziemlich klein und übersichtlich, modern und sehr offen gehalten. Er liegt nicht direkt in der Stadt, ist durch öffentliche Verkehrsmittel aber gut zu erreichen. Die Vorlesungsräume, sowie alle anderen Räume sind sehr sauber und entsprechen unserem Standard. Sie sind allerdings oftmals etwas zu sehr klimatisiert. Eine dünne Jacke ist hier definitiv von Vorteil. Verlässt man die Vorlesungsräume, steht man im Freien (wo einem dann wieder die Wärme entgegenkommt) und auch die Cafeteria ist nur überdacht. Diese besteht aus kleinen Imbissen, an denen man von Economic Rice, über Indian Food bis Western Food alles bekommt. Zum Arbeiten bietet sich der klimatisierte Studenthub an, der neben einer großen Fläche mit Tischen und Stühlen auch stille Arbeitsräume anbietet. Ansonsten gibt es auch in der Bibliothek einzelne abgegrenzte Arbeitsplätze. Die Computerräume werden während der Vorlesung genutzt, stehen aber auch zur freien Nutzung zur Verfügung. Seit neustem befindet sich auf dem Campus zudem ein Fitnessstudio.
Wie die Stadt selbst, ist auch der Campus ein Mix aus vielen Kulturen. 70% der Studenten kommen nicht aus Singapur. Neben vielen anderen asiatischen Ländern, zieht die Uni jedes Semester auch Studenten aus allen Teilen Europas an. Von der singapurischen Regierung wird vorgeschrieben, dass alle ausländischen Studenten 90% Anwesenheitspflicht haben müssen. Zudem muss man, egal ob man eine Vorlesung hat oder nicht, von Montag bis Freitag täglich mindestens drei Stunden am Campus verbringen. Damit soll sichergestellt werden, dass man mit dem Studentenvisum nicht unerlaubt neben der Uni noch arbeiten geht. Die Anwesenheit wurde per Fingerabdruck kontrolliert, lässt sich aber mal mehr, mal weniger umgehen :)
Ich hatte immer das Gefühl, das auf dem Campus eine unheimliche familiäre Atmosphäre herrscht. Irgendwelche bekannten Gesichter trifft man immer, und auch die Dozenten sind offen für Gespräche. Sitzt man draußen vor dem Studenhub, kann man dem Dekan des Öfteren auch beim Füttern seiner Kois zuschauen, die in einem kleinen Teich im Hof der Uni schwimmen.
Einbindung in den Studienverlauf
Die JCUS unterrichtet in Trimestern. Daher konnte ich nicht alle Kurse, die ich für das fünfte Semester gebraucht hätte, im Auslandssemester abdecken. Das wirtschaftliche Schwerpunktfach habe ich vollständig mit drei Kursen an der JCUS belegen können. In Deutschland fallen diese Kurse unter das Schwerpunktfach 'Internationales Management'. Die Credits des IV Moduls konnte ich mit einem Psychologiekurs erlangen. Da man an der JCU nur vier Kurse pro Trimester belegen darf, konnte ich das Modul Methodenlehre V leider nicht abdecken.
Beschreibung der belegten Lehrveranstaltungen
Anhand meines Transcripts hat die JCUS entschieden, für welche Kurse ich die benötigten Vorkenntnisse mitbringe. Am Ende blieben folgende Kurse übrig: International Marketing, Project Management, Intercultural Communication, Psychometrics, Assessments and Ethics. Jede Veranstaltung bestand aus einer Vorlesung und einem verpflichtenden Tutorium. Da es für das Tutorium jeweils mehrere Termine gab, waren wir dort immer eine kleinere Gruppe als in den Vorlesungen. In den wirtschaftlichen Fächern gab es immer eine Gruppenarbeit als Leistungsprüfung. Um auch hier die Internationalität zu repräsentieren durfte nicht mehr als 70% in einer Gruppe aus demselben Land kommen.
Die Midterm Tests gingen jeweils eine Stunde. Die Abschlussklausuren waren für zwei Stunden angesetzt.
International Marketing
Während der Vorlesung ist der Dozent gerne mal über 100 Folien durchgegangen, was uns alle beim Lernen am Ende etwas zur Verzweiflung gebracht hat. Als die Themen eingegrenzt wurden, war aber auch das alles machbar. Und vom Inhalt her war dieses Fach ziemlich interessant.
Das Tutorium ähnelte der Veranstaltung 'International Management' aus dem ersten Semester. Wir sollten einen Marketingplan für ein bereits existierendes Produkt für einen ausländischen Markt erstellen. Die erste Prüfungsleistung bestand aus einem Referat und dem fertigen Report. In der Abschlussklausur mussten wir vier Fragen aus acht vorgegebenen beantworten.
Intercultural Communication
Bei diesem Fach hatte ich mir im Vornherein leider mehr erhofft. Die Inhalte waren ok, ich hätte aber dennoch lieber ein anderes Fach belegt. Das Tutorium war ausschließlich für die Gruppenarbeit bestimmt. Die Dozentin stand für Fragen allerdings nicht wirklich hilfsbereit zur Seite.
Auch hierbei mussten wir als Prüfungsleistung wieder als Gruppe einen Report fertigstellen. Dafür mussten wir uns eine Firma aussuchen, die in ein kulturell völlig anderes Land expandieren möchte. Drei interkulturelle Differenzen, die zu Problemen führen könnten, sollten beschrieben und Lösungsmöglichkeiten dargestellt werden. Auch ein Referat war Teil der Note. Die Abschlussklausur bestand aus Fragen die ausführlich diskutiert werden mussten.
Project Management
Dieses Fach war vom Inhalt her meine Lieblingsvorlesung. Ziel der Veranstaltung war er, verschiedene Tools kennenzulernen, die einen bei der Durchführung eines Projektes unterstützen. Während der Vorlesungen haben wir die die theoretischen Grundlagen erlernt. Im Tutorium hat jede Gruppe an einem eigenen Projekt gearbeitet. Meine Gruppe hatte die Aufgabe, die Errichtung eines Cafés zu planen. Im Rahmen dieser Prüfungsleistung musste ein kurzes Referat gehalten und ein vollständiger Report abgegeben werden. Am Ende des Trimesters gab es eine Abschlussklausur, die zu einem Großteil aus Rechenaufgaben bestand.
Psychometrics, Assessments and Ethics
In diesem Fach geht es um Testtheorien und Diagnostik. Jede Vorlesung hatte ein neues Thema, wodurch man die einzelnen Kursinhalte gut voneinander trennen konnte. Die Vorlesung bestand ausschließlich aus Frontalunterricht. Im Tutorium wurde das Erlernte praktisch angewendet. Wir mussten selbst Testfragen entwickeln und verschiedene Testformate ausprobieren. Der Midterm Test bestand aus 100 Multiple Choice Fragen. Anders als in den wirtschaftlichen Fächern war die zweite Prüfungsleistung als Einzelarbeit abzugeben. Wir mussten einen psychologischen Test auswählen, diesen anhand von verschiedenen Kriterien bewerten und anschließend zu einem Urteil kommen, ob dieser Test seinen vorgegebenen Zweck erfüllt. Die dritte Prüfungsleistung war die Abschlussklausur, die aus 60 MCQ und 4 offenen Fragen bestand.
Kostenaufstellung und Finanzierungsmöglichkeiten
Singapur ist das Land mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Vor allem die Mieten für Wohnräume tragen hierbei einen erheblichen Anteil. Ich habe mit 600 SGD (rund 400 Euro) vergleichsweise wenig gezahlt. Dafür war mein 'Zimmer' im Vergleich zu anderen aber auch dementsprechend klein und spärlich eingerichtet.
Die Studiengebühren sind mit knapp 8000 SGD für ein Trimester auch ziemlich hoch.
Die Metro ist relativ günstig. Allerdings zahlt man pro Fahrt, wodurch am Ende des Monats auch einiges zusammenkommt. Lebensmittel im Supermarkt, wie Milch-und Fleischprodukte sind sehr teuer. Da aber sowieso kaum jemand kocht, bieten sich die Food Courts an, in denen man für unter 3 Euro sehr gutes Essen bekommt.
Die etlichen Malls haben neben teuren Läden auch die bei uns üblichen H&M, Mango und Zara Geschäfte. Die Preise sind mit denen in Deutschland zu vergleichen. Andere Ausgaben hängen größtenteils vom eigenen Lebensstil ab. Ich habe vor allem ziemlich viel für Reisen ausgegeben.
Hat man einen Anspruch auf BAföG, können damit einige Kosten gedeckt werden. Von der Uni bekommt man eine Bescheinigung über die Studiengebühren, sodass auch diese mit in die Berechnung einfließen.
Im Ausland erworbene Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt attraktiver machen
Während des Auslandssemesters habe ich mich für das Praktikum im sechsten Semester beworben. Als ich später eine Zusage für ein Unternehmen erhielt, wurde unter anderem hervorgehoben, dass ihnen die Auslandserfahrung sehr zugesprochen hat. Das Leben in einer anderen Kultur, das Verlassen der gewohnten Umgebung in der Heimat und den daraus gewonnenen Erfahrungen, sind Kompetenzen, die heutzutage denke ich sehr am Arbeitsmarkt gefragt sind.
Zufriedenheit mit der Betreuung an der ausländischen Hochschule
Da die JCUS keine Partnerhochschule meiner Hochschule ist, habe ich den größten Teil der Organisation alleine gemacht. Für den ganzen Bewerbungsprozess stand mir Sabine von College Contact immer hilfsbereit zur Seite.
Die Betreuung vor Ort hätte nicht besser sein können. In den ersten Tagen gab es einen Reporting Day und einen Orientation Day. Ersterer war eher zum ersten Kennenlernen und Organisatorischem gedacht. Die Kurswahl wurde endgültig bestätigt und alle Formalitäten für das Visum geklärt (bei der Einreise bekommt man ein normales Touristenvisum, das Studentenvisum wird dann vor Ort ausgestellt). Beim Orientation Day gab es verschiedene Spiele, viel Essen und abschließend wurde ein Film gezeigt. Während des Trimesters hatten sowohl die Ansprechpartner der Uni, als auch von College Contact jederzeit ein offenes Ohr.
Fachliche und persönliche Erfahrungen
Fachlich habe ich nicht das Gefühl, dass das Auslandssemester großartig anders war als die Heimathochschule. Der Unterschied bestand allein darin, wie die Lehrinhalte an die Studierenden vermittelt wurden. Während die Vorlesungen aus reinem Frontalunterricht bestanden, wurde in den Tutorien in Gruppen gearbeitet. Und anstelle einer Abschlussklausur am Ende des Semesters, die als einzige Note zählt, bestand die Note an der Uni in Singapur in jedem Fach aus verschiedenen Teilleistungen mit unterschiedlichen Gewichtungen.
Bei den persönlichen Erfahrungen sieht es ganz anders aus. Hierbei ist definitiv die Gruppenarbeit zu erwähnen. Mit der etwas anderen Arbeitsweise einiger asiatischer Gruppenmitglieder hatte ich ziemlich zu kämpfen. Sei es aus Unwissenheit, höflicher Zurückhaltung oder einfachem Desinteresse, es war relativ schwer eine Diskussion in Bewegung zu setzen, um am Ende zu einem Ergebnis zu kommen. Aber irgendwie lernt man auch damit klarzukommen.
Ich war bereits vorher für mehrere Monate im Ausland. Jeder Auslandsaufenthalt bringt andere Hürden, Chancen und Erlebnisse. Ein Auslandssemester während des Studiums sehe ich allerdings als besondere Möglichkeit, seine persönlichen Erfahrungen zu erweitern. Gemeinsam mit anderen Studenten fängt man an, wächst zusammen und versucht, aus dem Alltag neben dem Studium die schönsten Monate zu machen.
Singapur würde ich definitiv jederzeit wieder wählen. Die Stadt, die Menschen, die ich dort getroffen habe und der ganze Lebensstil haben mich fasziniert und begeistert.