25 Feb
Erfahrungsbericht von David H.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Die Planungsphase für mein Auslandssemester habe ich ein knappes Jahr vor meinem Auslandssemester begonnen, um nicht in zeitlichen Verzug zu geraten. Dabei habe ich mich zunächst mit dem akademischen Auslandsamt meiner Hochschule in Verbindung gesetzt und mich anschließend an College Contact gewendet, sobald feststand, dass ich das Auslandssemester als Free Mover absolvieren werde. Den TOEFL-Test habe ich bereits im November des Vorjahres absolviert. Im Februar erfolgte die Bewerbung an der CSU Fullerton über College Contact sowie eine Bewerbung um ein Baden-Württemberg Stipendium. Im März erhielt ich die jeweiligen Zusagen und kümmerte mich ab diesem Zeitpunkt um ein Visum, die Flugbuchung, eine Unterkunft und eine Simkarte (Simly war ganz angenehm und ich hatte überall gutes Netz, aber es gibt günstigere Alternativen, wenn man sich vor Ort in Gruppen zusammentut). Außerdem solltet ihr gegebenenfalls noch einmal euren Impfpass checken.

College Contact unterstützt euch mit Informationsmaterialien und Facebook-Gruppen bei der Wohnungssuche. Ich habe mich für das Oxford North (ehemals University Village) entschieden. Dort habe ich für ein eigenes, recht großes Zimmer knapp $1000 pro Rate bezahlt (allerdings mit fünf Raten für vier Monate!). Zusätzlich gab es eine Meal-Plan-Option für $156 pro Monat, die es jetzt aber wahrscheinlich nicht mehr gibt, da das Restaurant seit Ende Dezember 2018 geschlossen ist. Die Mitarbeiter / Organisation im Oxford North sind jedoch etwas chaotisch und ihr solltet immer alles doppelt prüfen, falls ihr dort einzieht. Ansonsten war es dort ein super Ort zum Wohnen direkt an der Nordseite des Campus (ca. 20 Minuten Fußweg zur Südseite).

Meinen Mietvertrag habe ich im Mai unterschrieben und mein Visum habe ich im Juni erhalten. Den Flug hatte ich ebenfalls einige Zeit im Voraus über STA Travel gebucht, da ich dort den besten Preis für meine Direktflüge gefunden habe. Außerdem würde ich euch empfehlen, die Studiengebühren im Voraus zu bezahlen, um vor Ort keine Probleme zu haben. Ihr könnt zum Beispiel TransferWise für die Überweisung verwenden, da dort die Gebühren sehr gering sind. Wenn euch etwas an eurem Geld / dem Geld eurer Sponsoren liegt, empfehle ich euch außerdem, die Wechselkursschwankungen zu berücksichtigen, da man bei einem Betrag von knapp $6000 schnell einige hundert Euro gewinnen / verlieren kann.

Schon Fernweh bekommen?

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Studium

Das Studium in den USA erinnert sehr an die Schulzeit während dem Abitur. Ihr habt wöchentliche Hausaufgaben, Essays, Tests etc. Außerdem gibt es oft mehrere Klausuren, die über das Semester verteilt sind und teilweise genauso stark gewichtet sind wie die Finals am Semesterende. Ich persönlich fand dieses System sehr viel einfacher als in Deutschland. Denn schon durch ein kleines bisschen Fleiß konnte in jedem Fach ein B erreicht werden. Wenn man dazu noch ein bisschen was im Köpfchen hat, steht dem A nichts mehr im Wege. Während des Fall Semesters 2018 habe ich folgende Kurse belegt:

ACCT 201B – Managerial Accounting bei Birgit Feagin

Birgit Feagin kommt selbst aus Deutschland. Sie ist eine gute Professorin und daran interessiert, den Studenten zu helfen. Teilweise gab es Bonuspunkte oder alle Noten wurden bei Kollektivversagen angehoben. Angeblich soll der Kurs für viele Amerikaner sehr schwierig sein. Ich denke, solange man die Vorlesungen alle besucht, die Hausaufgaben und weitere Aufgaben (alle online) ordentlich macht und ein bisschen für die Klausur lernt, ist er sehr gut zu bestehen. Die Klausuraufgaben sind nicht schwer. Es ist lediglich eine gewisse Menge, die man lernen muss. Aber im Vergleich zu Klausuren in Deutschland immer noch ein Kinderspiel.

MGMT 443 – Team Leadership Skills bei Benedicta Lusk

In diesem Kurs fand ich die Klausuren relativ schwierig, da man das Buch sehr detailliert lesen muss beziehungsweise die Prinzipien perfekt verstanden haben muss, um die Multiple Choice-Fragen zu kleinen Fallbeispielen richtig beantworten zu können. Es gab quasi immer eine richtige Antwort, aber eben eine noch bessere und nur diese gab dann auch Punkte. Außerdem setzt dieser Kurs meiner Meinung nach sehr gute Englischkenntnisse voraus, sodass ihr den Stoff gut verstehen könnt. Zusätzlich macht ihr in diesem Kurs ein Gruppenprojekt, das relativ einfach ist und sogar ein bisschen Spaß macht. Trotz allem kann man den Kurs mit sehr guter Note bestehen, wenn man sich ein wenig reinhängt. Der Arbeitsaufwand ist immer wesentlich geringer als in Deutschland.

MKTG 485 – Multicultural Marketing bei Katrin Harich

In diesem Kurs lernt ihr vor allem viel Neues über sämtliche ethnischen Gruppen in den USA (welche gleichzeitig global relevant sind). Dieses Wissen hilft euch nicht nur im Bereich des Marketing, sondern kann euch auch bei Führungsaufgaben behilflich sein. Allerdings war der Aufwand in diesem Kurs vermutlich am höchsten. Ihr müsst ein großes Gruppenprojekt mit Präsentation machen, welches 35% eurer Note zählt. Wenn eure Teammitglieder fleißig wären, ist das nicht so dramatisch. Jedoch arbeitet ihr mit Amerikanern zusammen und somit lastet fast das gesamte Projekt auf euren Schultern, solange ihr eine sehr gute Note anstrebt. Trotzdem finde ich den Kurs sehr empfehlenswert, da er über interessante Inhalte verfügt und regelmäßig Lektoren aus der Praxis zu Gast sind, die die Theorie näherbringen.

EGCP 463 – Current Topics of Computer Engineering bei Yu Bai

Dieser Kurs ist sehr technisch, aber dennoch nicht sehr anspruchsvoll. Es gibt nur wenige Verfahren etc., die etwas komplexer sind und genauer betrachtet werden sollten. Die Hausaufgaben sind gut machbar, wenn man in der Vorlesung aufgepasst hat. In den Klausuren (ein Midterm, ein Final) ist jeweils eine Seite Formelblatt gestattet, auf welches man auch Definitionen etc. schreiben darf. Zusätzlich soll ein Gruppenprojekt (zwei bis drei Teammitglieder) absolviert werden, welches an den Stoff der Vorlesung anknüpft. Aufgrund dessen würde ich den Kurs nur für Studenten empfehlen, die auch ein Verständnis für Technik mitbringen.


Freizeit

Fullerton liegt geographisch optimal, um die gesamte Westküste der USA zu bereisen. Ich empfehle euch, möglichst viele Reisen am Semesteranfang, an verlängerten Wochenenden oder in den Ferien zu machen. Fullerton selbst hat nicht sehr viel zu bieten außer den wöchentlichen Partys im Rems (mittwochs) und in Apartments (wann immer ihr Lust habt). Also, fahrt an die Strände oder nach LA, reist in die Nationalparks, nach San Francisco, nach San Diego, nach Las Vegas etc. Außerdem bin ich beispielsweise während dem Fall Recess nach New York gereist, was sich absolut gelohnt hat. Vor oder nach dem Semester bieten sich auch Möglichkeiten zu reisen. Deshalb war ich vor dem Semesterbeginn bereits in Virginia und habe nach dem Semester noch die Ostküste von New York bis Miami bereist und bin im Anschluss noch auf die Bahamas (in diesem Fall müsst ihr zur Wiedereinreise für den Rückflug nach Deutschland ESTA beantragen!).


Fazit / Tipps

Ein Auslandssemester in den USA ist absolut empfehlenswert. Es war eine fantastische Zeit, in der ich viele coole Leute kennenlernen durfte. Ihr solltet unbedingt ein Auto bei Auto Standard Fullerton (Chicho) mieten. Es erleichtert euch den Alltag und ist wesentlich stressfreier als ein Autokauf. Wir haben zu dritt für das Auto $2100 für drei Monate bezahlt. Außerdem solltet ihr euch darüber im Klaren sein, dass ein Auslandssemester nicht gerade günstig ist. Ich möchte hier nicht genau beziffern, wie hoch meine Ausgaben waren, aber mir ist es ein Rätsel, wie manche Leute lediglich 15000€ für ein Auslandssemester in Kalifornien ausgeben. Trotzdem war diese Zeit jeden Cent wert!