10 Mär
Erfahrungsbericht von Christian C.

RMIT University Vietnam


Land: Vietnam
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Ansbach HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem wir uns endlich für ein Land und eine Universität entschieden haben, hat uns College Contact beim Bewerbungsprozess geholfen. Wir erhielten immer schnell Antworten auf unsere Fragen und mussten nicht persönlich Übersee telefonieren. Neben dem üblichen Informationsaustausch mussten wir bereits bei Bewerbung die Kurse wählen. Dadurch hat sich zunächst die Bewerbung verzögert, hatte aber den großen Vorteil, dass man dann bereits vor Studienantritt fest weiß, welche Kurse man belegt (nicht wie z.B. in Amerika, wo den Austauschstudenten meistens nur noch die Kurse übrig bleiben, in die eigentlich eh keiner rein will). Nach der Zusage wurde das Visum geregelt und nach der Flugbuchung stand dem Auslandssemester nichts mehr im Wege.

Am Flughafen wurden wir bei angenehmen 30-35 Grad Celsius direkt von „Buddies“ des RMIT abgeholt und bereits am Tag darauf hatten wir Zimmer in einer WG (selbstorganisiert und nicht on-campus). Die Wohnung haben wir über eine Agentur gebucht, was letztendlich ein bisschen teurer war, aber dafür mussten wir uns nicht mit den Vietnamesen rumschlagen und die Agentur hat alles, was mit der Wohnung so anfällt (Zahlung von Strom, Internet, Wasser, etc.) für uns geregelt. Für 300 USD pro Zimmer hatten wir ne echt anständige Wohnung mit grandioser Aussicht, Küche, Wohnzimmer, Essbereich, drei Badezimmer, Pool, Putzfrau etc. Die Universität und auch unsere Wohnung ist in Distrikt 7 und etwa 20 Farhminuten vom Zentrum (Distrikt 1) entfernt. Distrikt 7 ist ein eher westliches Distrikt, was sich in leicht ruhigeren Straßen und westlichen Restaurants wiederspiegelt, dennoch findet man an vielen Ecken Streetfood!

Der Campus des RMIT ist designtechnisch echt beeindruckend und modern gestaltet und es herrscht überall eine angenehme und ruhige Atmosphäre. Es gibt viele kleinere Cafes, Restaurants und sogar auch einen Subway mit Lieferservice. Auch das IT-System ist den der deutschen Hochschulen und Unis um Längen Voraus. Ansonsten ist der Unterricht eher seminaristisch gestaltet und man sammelt im Schnitt etwa 50% der Credits bereits während des Semesters und den Rest in den Finals. Das Englischniveau ist auf einem angenehmen Level (ist ja für Vietnamesen auch eine Fremdsprache). Man muss sich nur ein wenig an den asiatischen Akzent gewöhnen. Dasselbe gilt auch für Lehrer und Professoren (meiner Einschätzung nach sind 50% vietnamesischer Herkunft und die andere Hälfte international). Die Vorlesungen bzw. der Unterricht findet meist in kleineren Gruppen statt (etwa 20 Leute), was wiederum das Kennenlernen von vietnamesischen Studenten erleichtert und die Zusammenarbeit fördert.

Nun aber zu den spaßigen Aspekten des Auslandssemesters! Vietnam ist unglaublich billig und somit kann man eigentlich jeden Abend weggehen, ohne ein großes Loch im Geldbeutel zu haben. Am besten leiht man sich vor Ort einen Roller (etwa 40USD/Monat) dann ist man flexibel. Aber natürlich sind auch die Taxis mehr als bezahlbar (dont drink and drive!) und somit kann man eigentlich tun und lassen was man will. Zu meiner Überraschung liegt Saigon noch ein gutes Stück hinter den bekannten asiatischen Metropolen. Die Stadt und auch allgemein Vietnam unterliegt derzeit einem drastischem Wachstum. Aber genau das war für uns der ausschlaggebende Grund, nach Vietnam zu gehen, es ist eben eine noch viel intensivere Erfahrung, da man der Kultur und den Menschen mehr ausgesetzt ist und deshalb habe ich die Zeit dort sehr genossen. Oder um es anders auszudrücken, man sollte noch nach Vietnam gehen, bevor es das neue Thailand wird (wie viele behaupten).

Wer sich vom Alkoholkonsum erholen möchte, kann sich billig massieren lassen oder auch auf dem Campus Sport betreiben. Dort gibt es ein Fitnessstudio, Fußball, Handball, Basketball, Yoga, Tennis, Kampfsport usw. Auch neben dem Sport gibt es viele weitere Clubs für jegliche Interessen, wie z.B. Engineering, Business, Theater, ...

Wer raus will aus Ho-Chi-Minh City bzw. Saigon kann mit dem Bus das Land erkunden oder nach Cambodia rüber fahren. Aber auch Flüge nach Hanoi, Bangkok, Kuala Lumpur kriegt man bereits für 50 USD return. Meine Empfehlung ist mit dem Roller oder mit einer Honda Win (wie jeder andere Backpacker auch) sein Glück auf die Probe zu stellen und einen Roadtrip nach Hanoi (Mui Ne - Dallat - Nha Trang - Hoi An - Da Nang - Hai Van Pass - Hue - Phong Nha National Park) starten (etwa 3 Wochen). Wer dann noch nicht genug hat, kann Nordvietnam und auch Laos befahren (einzigartige Landschaften!). Insgesamt hatte ich eine sehr gute Zeit drüben, das vietnamesische Essen und die Kultur sind sehr interessant (treffen aber nicht unbedingt jeden Geschmack, man sollte es am besten ein bisschen verrückt mögen und ebenfalls Koriander!) und ich würde sofort wieder rüber fliegen.