9 Feb
Erfahrungsbericht von Cédric F.

Capilano University


Hochschule: Capilano University
Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Rahmen des Freemover Programmes der Universität St.Gallen, habe ich im Herbstsemester 2017 an der Capilano University mein Austauschsemester absolviert. Die folgenden Abschnitte liefern einen Überblick über die wichtigsten Punkte meines Aufenthaltes in Vancouver.

Organisation im Vorfeld

Die Organisation des Austausches hat sich sehr einfach gestaltet. Die Organisation «College Contact» hilft Studierenden, ihren Austausch an diversen Universitäten zu organisieren. Diese Dienstleistung ist für die Studierenden kostenlos. Eine E-Mail an College Contact reicht, um alle relevanten Unterlagen und Informationen zur gewünschten Universität zu erhalten. Einzige Voraussetzung für die Anmeldung an der Capilano University ist grundsätzlich 80 Punkte im TOEFL Sprachtest.

Mit der Hilfe von College Contact war der Organisationsprozess und die Kommunikation mit der Capilano University sehr einfach. Ich empfehle diesen Dienst jedem/jeder, da College Contact sehr kompetent und die Organisation so um einiges einfacher ist. Die wichtigsten Punkte im Vorfeld sind der Einschreibungsprozess und die Angabe der gewünschten Kurse. Mit der Anleitung durch College Contact sollten diese Schritte kein Problem sein. Zudem ist zu erwähnen, dass für die Einreise nach Kanada für Schweizer und deutsche Staatsbürger ein elektronisches Visum (ETA) benötigt wird. Dieses kann online beantragt werden.

Die Information, dass man ohne bereits gebuchten Rückflug das Risiko eingeht, nicht nach Kanada einreisen zu können, hat sich aus meiner Sicht nicht bewahrheitet. Viele Austauschstudierende sind ohne gebuchten Rückflug nach Kanada gekommen und haben keine Probleme bei der Einreise gehabt. Jedoch kann es sich lohnen, Hin- und Rückflug zusammen zu buchen, da dann der Preis tendenziell tiefer ist. Es kann sinnvoll sein, den Rückflug flexibel zu buchen, um allenfalls das Datum der Rückreise anpassen zu können. Bei einer Reise via USA muss zusätzlich ein elektronisches Visum (ESTA) online erworben werden.

Was ich zudem noch empfehle, ist die Anmeldung für das Mentoring-Programm der Capilano University. Bei diesem Angebot kriegt jeder/jede Austauschstudierende einen Mentor zugeteilt. Diese Mentoren sind kanadische oder internationale Studierende, die ihr ganzes Studium an der CapU absolvieren und selbst oft Austauscherfahrung haben. Gerade im Vorfeld des Austausches und in den ersten Wochen in Kanada war mein Mentor eine sehr große Hilfe.

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Universität

Die Capilano University liegt nördlich von Vancouver (North Vancouver). Die eher junge Universität, erst seit 2008 offiziell eine Universität, hat in den letzten Jahren bedeutend an Reputation gewonnen. Sie beherbergt durchschnittlich etwas mehr als 11.000 Studierende, wovon mehr als 1000 «international Students» aus mehr als 70 verschiedenen Nationen sind. Die Universität ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus den umliegenden Stadtteilen erreichbar. Der Campus ist von Wald umgeben und verschmilzt förmlich mit der umliegenden Natur. Da der Campus eher klein ist, fällt die Orientierung schon nach wenigen Tagen sehr leicht. Zudem werden alle Kurse an einem Campus abgehalten, wodurch keine großen Strecken absolviert werden müssen, um die Kursräume zu wechseln.

Die Infrastruktur der Universität ist sehr gut. Die Bibliothek ist sehr groß und bietet mehrere Lernplätze und Computerstationen. Sie ist auf zwei Etagen aufgeteilt, wobei die obere Etage als «Silent Zone» gilt und die untere für Gruppenarbeiten oder sonstige Besprechungen genutzt werden kann. Bei Bedarf können auch verschiedene Räume reserviert werden, um ungestört an Projekten arbeiten zu können. Zudem werden von der Uni selbst und auch von der Student Union verschiedene Veranstaltungen angeboten. Das Angebot umfasst ein breites Spektrum von Prüfungs- und Karrierevorbereitung, über generelle Informationsveranstaltungen wie den Einführungstag für neue Studierende, bis zu Freizeitaktivitäten wie Bowling oder Filmabenden. Die Capilano University verfügt auch über ein Sportangebot, welches die populärsten Sportarten abdeckt. Ebenfalls kann der Kraftraum kostenlos von allen Studierenden genutzt werden.


Akademisches

Die Unterrichtsmethoden und Kursgestaltung sind um einiges anders als die meisten Kurse an europäischen Universitäten. Durch kleine Klassen (maximal ca. 30 Personen) und ein eher persönliches Verhältnis zu der Lehrperson fühlt man sich etwas in die Gymnasiumzeit zurückversetzt. Zudem gibt es in jedem Kurs immer mehrere kleinere Prüfungsleistungen, die meist zwischen je 5-30 Prozent der Gesamtnote ausmachen. Dies zwingt jeden/jede, regelmäßig den behandelten Stoff zu repetieren. Die meisten Kurse beinhalten in den letzten zwei Wochen des Semesters eine Abschlussprüfung. Diese zählt maximum 35 Prozent der gesamten Note. Das qualitative Niveau der Kurse habe ich als mehrheitlich durchschnittlich wahrgenommen. Jedoch sollte das quantitative Ausmaß der Kurse und der damit verbundene zeitliche Aufwand während des Semesters nicht unterschätzt werden. Werden jedoch die einzelnen Prüfungsleistungen mit einer gewissen Sorgfalt erledigt und die zahlreichen Fristen eingehalten, sind gute bis sehr gute Noten durchaus realistisch.

In vielen Kursen besteht keine Anwesenheitspflicht. Jedoch würde ich den regelmäßigen Besuch der Kurse empfehlen, da oft prüfungsrelevanter Inhalt nur in der Lektion angesprochen wird und viele Instruktoren Anwesenheit im Sinne von Goodwill in die Noten einfließen lassen.

Die Umstellung auf die englische Sprache sollte kein Problem sein. Für viele der Studierenden ist Englisch nicht die Muttersprache und das weitgehend akzentfreie kanadische Englisch ist gut verständlich.


Kurswahl

Die Kursauswahl an der CapU ist sehr vielfältig und ist auf der Universitäts-Web-Page zugänglich. Die Kurswahl gestaltet sich einfach und wird anhand einer Prioritätenliste, welche man mit der Anmeldung einreicht, von der Universität selbst vollzogen. Auch wenn Austauschstudierende bei der Wahl der Kurse priorisiert werden, besteht leider keine Garantie, die erstgenannten Kurse auch zu erhalten. Da die definitive Kurszuteilung von den Verantwortlichen der Universität vorgenommen wird und nachträgliche Änderungen umständlich sind, lohnt es sich, flexibel in der Kurswahl zu sein und einige Alternativen anzugeben.

Für Austauschstudierende besteht ein Maximum von vier Kursen (Ausnahmen möglich). Dies entspricht zwölf kanadischen Credits bzw. 24 ECTS.

In meinem Austauschsemester habe ich folgende Kurse belegt:

Finance for Manager

Aufgebaut war der Kurs in zwei Blöcken à 1.5 Stunden pro Woche. Oft wurde in der ersten Wochenlektion die Theorie erläutert und dazu in der zweiten ein umfangreiches Beispiel gelöst. Zusätzlich musste jede Woche ein Quiz zum behandelten Kapitel gelöst werden, welche zehn Prozent der Gesamtnote ausmachen. Zudem wurden zwei Midterms à 20 Prozent Notenanteil durchgeführt und eine Gruppenarbeit (20 Prozent) geschrieben, bei welcher die finanzielle Lage eines Unternehmens evaluiert wurde. Dieser Kurs setzte stark auf die Eigeninitiative der Studierenden, da in den Lektionen der Stoff oftmals nur oberflächlich angeschnitten wurde und der Inhalt dann im Selbststudium vertieft werden musste. Jedoch habe ich von Kommilitonen gehört, dass andere Instruktoren sich mehr Mühe gegeben haben, um den Studierenden den Inhalt näher zu bringen. Ich würde diesen Kurs somit dennoch empfehlen.

Strategic Management

Der Kurs fand einmal wöchentlich in einem drei Stunden Block statt. Neben verschiedenen Theorien war auch eine Simulation Bestandteil des Kurses. In dieser mussten jede Woche in einer Gruppe verschiedene strategische Entscheidungen für ein fiktives Unternehmen getroffen werden. Diese Simulation nahm etwa die Hälfte der Unterrichtszeit in Anspruch. Durch ein Quiz zur Funktionsweise der Simulation, eine Unternehmenspräsentation und einen Businessplan für das entsprechende Unternehmen, war die Simulation auch Teil der Notengebung. Zudem wurden die theoretischen Grundlagen des Kurses mittels eines Midterms und einer Abschlussprüfung getestet. Auch wenn der Inhalt sehr oberflächlich behandelt wird und der Simulation aus meiner Sicht zu viel Gewicht in diesem Kurs beigemessen wird, würde ich diesen Kurs weiterempfehlen.

Professional Selling Skills

Dieses Fach hat mich am meisten überzeugt. Hauptbestandteil des Kurses war, verschiedene Skills zu erlernen, welche der Sales-Person erlauben, adäquat auf sein Gegenüber einzugehen und die Erfolgschancen für einen Abschluss eines Geschäftes zu erhöhen. Die verschiedenen Methoden wurden in praxisnahen Rollenspielen geübt, womit ein sehr hoher Lerneffekt erreicht wurde. Neben einem kurzen Gruppen-Paper und einer Präsentation zu einer theoretischen Grundlage wurde auch ein Bericht basierend auf einem Interview mit einer Sales-Person verlangt. Diese Aufgabe war sehr fordernd, aber eröffnete gleichzeitig eine Möglichkeit, wertvolle Praxiseinsicht zu gewinnen und auch Kontakte in der lokalen Wirtschaft zu knüpfen. Die Abschlussprüfung bestand aus einem individuellen Verkaufsgespräch mit dem Instruktor. Dabei ging es darum, die erlernten Fähigkeiten anzuwenden und dem Lehrer einen Gegenstand nach eigener Wahl zu verkaufen. Ich würde den Kurs jederzeit weiterempfehlen. Jedoch muss angemerkt werden, dass der Instruktor nach diesem Semester in Pension gegangen ist. Somit kann ich leider nicht sagen, ob der Kurs weitergeführt wird und wenn ja, ob der Inhalt des Kurses so beibehalten wird.

Cross-Cultural Management

In diesem Kurs ging es vor allem darum, ein Bewusstsein für verschiedene kulturelle Unterschiede zwischen Ländern, aber auch anderen kulturellen Gruppierungen (bspw. Ethnien), zu erarbeiten. Neben verschiedenen theoretischen Konzepten wurden auch zahlreiche Case Studies behandelt und diskutiert. Neben einem Midterm und einer Case Study, die in der Gruppe vorbereitet und anschließend der Klasse präsentiert wird, beinhaltet der Kurs zahlreiche Prüfungsleistungen, die nur wenig zu der Gesamtnote beitragen (4-5 Prozent). Dadurch mussten sehr viele Prüfungsleistungen absolviert werden, was zu einem überdurchschnittlichen Arbeitsaufwand führte. Aus diesem Grunde würde ich diesen Kurs nur weiterempfehlen, wenn jemand gerne über kulturelle Charakteristiken diskutiert und den überdurchschnittlichen Aufwand nicht scheut.


Unterkunft

Die Wohnungslage in Vancouver ist sehr schwierig. Das Angebot an bezahlbaren Wohnungen ist, gemessen an der Nachfrage, extrem klein. Über «Bell Accommodation» konnte ich ein renoviertes Zimmer in einer Dreier-WG mieten. Hier lohnt es sich, rechtzeitig eine Anfrage zu senden, da die Zimmer sehr schnell ausgebucht sind. Eine weitere Möglichkeit ist die «CapU Residence». Diese Unterkunft ist nahe der Universität gelegen und ist als Studentenwohnheim gestaltet. Bei diesem Angebot sind zudem drei Mahlzeiten pro Tag im Mietpreis inkludiert. Weiter können auf Angebotsportalen wie z.B. «Craigslist» auch private Angebote gefunden werden. Auf solchen Portalen sollte jedoch Vorsicht geboten sein, da nicht alle Angebote der Realität entsprechen. Zudem ist ein weiteres Studentenwohnheim in Planung, welches direkt an den Campus grenzen soll. Wann dieses fertiggestellt wird, ist mir aber nicht bekannt.

Bezüglich der Lage empfehle ich North Vancouver (Upper und Lower Lonsdale oder Lynn Valley), Burnaby oder Downtown. Auch Unterkünfte im Osten von Vancouver können preislich und auch von der Distanz zur Uni attraktiv sein, jedoch unbedingt die Region um die East Hastings / Main Street meiden.

Obwohl die Universität selbst auch in North Vancouver ist, ist der Weg an die Uni von Downtown und Burnaby je nach Lage in North Vancouver gleich lang. Weiter ist es von Vorteil, nur einen Bus nehmen zu müssen, um an die Uni zu gelangen. Das Bussystem ist gut, jedoch sind die Busse nicht ausreichend aufeinander abgestimmt und verkehren oft unpünktlich. So können beim Umsteigen längere Wartezeiten entstehen.

Die beste Lage ist Lower Lonsdale in North Vancouver. Von dort ist man mit dem Sea Bus (Fähre, welche North Vancouver mit Downtown verbindet) schnell im Stadtzentrum, gleichzeitig hat man gute Verbindungen an die Uni und die Gegend ist ruhig. Zudem ist es kein Problem, mit dem Nachtbus von Downtown nach Hause zu gelangen.


Finanzieller Aufwand

Im Vergleich zur Schweiz sind die Lebenshaltungskosten in Vancouver etwas tiefer. Für die Unterkunft würde ich mit 750-1000 Canadian Dollar (CAD) pro Monat rechnen. Dies variiert je nach Art und Standort. Dagegen ist auswärtiges Essen in Vancouver verhältnismäßig günstig. Auch die meisten Lebensmittel sind günstiger als in der Schweiz. Dennoch würde ich, auch wenn man oft selbst kocht, mit 350-500 CAD für Verpflegung und Haushaltsartikel rechnen. Ich habe oft selbst gekocht und grundsätzlich auf gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet, wodurch ich meine Ausgaben eher an der oberen Grenze dieses Spektrums einordnen würde. Die Kosten für den öffentlichen Verkehr (60 CAD pro Monat) werden von der Universität zu den Semestergebühren hinzugerechnet.

Je nach Freizeitgestaltung und Wochenendausflügen können weitere Ausgaben anfallen. Falls nicht zwingend notwendig, würde ich bei diesem Punkt nicht an der Sparschraube drehen, da man sonst möglicherweise einmalige Erlebnisse verpasst. Grundsätzlich sind die Preise meist exkl. Steuern und Trinkgelder angegeben. Somit muss auf den Preis oftmals 5-20 Prozent addiert werden.

Ein weiterer Kostenpunkt war ein kanadischer Mobiltelefon-Vertrag. Für 40-50 CAD lassen sich Angebote für unlimitiertes telefonieren und SMS in Kanada mit 1-2 GB mobilen Daten finden. Eine kanadische Nummer würde ich empfehlen, da diese Variante oft billiger ist, als ein Datenpacket in der Schweiz zu kaufen. Da Whatsapp in Kanada nicht sehr populär ist, kommunizieren viele Studierende eher über SMS und Telefon.

Als Zahlungsmethode würde ich im allgemeinen Barbezahlung oder Kreditkarte empfehlen. Ein CAD-Konto zu eröffnen, ist nicht zwingend notwendig. Der Besitz einer Kreditkarte (bspw. Travel Cash Card) ist jedoch dringend zu empfehlen.


Vancouver und Umgebung

Vancouver hat als Stadt sehr viel zu bieten. Mit knapp 2.5 Millionen Einwohnern (greater Vancouver Area) kann Vancouver sicherlich als Großstadt angesehen werden. Jedoch ist die Stadt sehr übersichtlich und die Orientierung fällt leicht. Zudem kann ein Großteil von Downtown gut auch zu Fuß erkundet werden. Falls man sich doch einmal nicht sicher ist, ob man auf dem richtigen Weg ist, sind die Kanadier sehr hilfsbereit und geben gerne Auskunft. Ein spezielles Charakteristikum von Vancouver ist sicherlich die Verbindung von Großstadt und Natur. Der Stanley Park kann als grüne Lunge der Stadt gesehen werden und ist bis in den Herbst hinein gut zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad erkundbar. Weiter laden zahlreiche Strände wie English Bay, Second und Third Beach aber auch Kitsilano Beach zum Verweilen ein. Von dort besteht auch die Möglichkeit, an wärmeren Tagen im Pazifik zu baden. Für Leute mit einer romantischen Ader sind die Strände auch optimale Standorte, um schöne Sonnenuntergänge zu beobachten.

Ein weiterer Pluspunkt von Vancouver ist, dass man innerhalb von 30-60 Minuten viele Hiking Trails erreichen kann und so die beeindruckende kanadische Natur sozusagen vor der Haustüre hat. Die Wanderwege sind extrem gut unterhalten und gekennzeichnet. Zudem lassen sich verschiedene Wanderrouten sehr gut im Internet recherchieren. Auch für weitere Outdoor-Aktivitäten wie Mountainbike bestehen spezielle Angebote. Für Outdoor-Fans ist Vancouver somit optimal.

Hier einige Aktivitäten, die gut in einem halben Tag machbar sind:

  • Grouse Mountain: Der Grouse Grind ist ein gutes Fitness-Programm. Der Rekord für die knapp drei Kilometer und 850 Stufen liegt unter 25 Minuten wink. Perfekter Blick auf Downtown als Belohnung auf dem Gipfel (bei guten Wetter).
  • Fromme Mountain: Diverse Wander- und Bikerouten
  • Mount Seymour: Diverse Wander- und Bikerouten
  • Lynn Canyon Park: Vor allem im Sommer sehr schön um zu baden. Auch guter Ausgangspunkt für kleinere Wanderungen.
  • Lighthouse Park: Verschiedene kürzere Wanderwege mit sehr schöner Aussicht auf Downtown Vancouver.
  • Granville-Island: Markt mit lokalen Produkten.
  • Jericho Beach: Möglichkeit, Kanus zu mieten und vom Wasser aus auf die Skyline von Vancouver zu blicken.
  • Deep Cove: Ebenfalls sehr schön für kleinere Wanderungen und im Sommer Möglichkeit zu baden.

Neben vielen kleineren Ausflügen bestehen in der Umgebung von Vancouver auch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die als Wochenendausflug (oder auch länger) zu empfehlen sind: Vancouver Island; Victoria; Tofino; Jasper National Park; Banff National Park; Whistler; Seattle; Portland

Whistler ist ebenfalls im Winter sehr empfehlenswert um Sport zu betreiben. Hier würde ich jedoch sicherlich mehr als zwei Tage einplanen. Weitere Möglichkeiten für Leute, die nach Semesterende (an der CapU schon Mitte Dezember) noch in Vancouver bleiben, sind auch Reisen in die USA (Los Angeles oder Las Vegas) aber auch günstige Angebote, um nach Mexico zu reisen, lassen sich finden.

Wie beschrieben, lässt sich in Vancouver einiges unternehmen. Da jedoch der Zeitaufwand während des Semesters oft sehr hoch ist, empfehle ich, Ausflüge schon im Vornhinein zu planen und etwas früher anzureisen, oder nach Semesterende noch etwas in Vancouver zu bleiben, um genügend Zeit für diverse Ausflüge zu haben.


Leben in Vancouver

Ich habe mich sehr schnell in Vancouver eingelebt. Die Leute sind freundlich und wie erwähnt auch sehr hilfsbereit. Vancouver ist eine sehr ruhige Stadt mit wenig Großstadt-Hektik. Zudem habe ich mich immer sicher gefühlt. Einziger Punkt, an den man sich wohl gewöhnen muss, ist, dass es viele obdachlose Menschen gibt. Dies kann manchmal etwas unangenehm sein, aber auch hier habe ich mich nie bedroht gefühlt. Somit ist die Lebensqualität in Vancouver sehr hoch und vergleichbar mit der Schweiz oder allgemein Nordeuropa.

Da Vancouver eine kulturell durchmischte Stadt ist, lernt man mit etwas Offenheit schnell Leute aus verschiedensten Ländern kennen. Auch die Kontaktaufnahme mit Kanadiern ist mit etwas offenem Verhalten gerade an der Universität kein Problem. Auch wenn viele Austauschstudierende aus der Schweiz, Deutschland und Österreich kamen, war es somit kein Problem, auch Leute aus weiteren Nationen kennenzulernen. Zudem werden von der Universität diverse Anlässe organisiert, welche Kontakte zwischen den Austauschstudierenden und auch allgemein zwischen Studierenden fördern sollen.

Das einzige, woran man sich gewöhnen muss, sind die längeren Distanzen. Gerade mit den gelegentlich unpünktlichen Busverbindungen kann es gut sein, dass ein kurzer Lebensmitteleinkauf eine Stunde oder mehr in Anspruch nimmt. Jedoch lässt sich dies mit etwas Organisation sehr gut bewältigen.


Abschließende Worte

Rückblickend kann ich festhalten, dass ich mich in Vancouver sehr wohl gefühlt habe und wenig Mühe hatte, mich im Alltag zurecht zu finden. Das Austauschsemester kann ich aus persönlicher wie auch akademischer Hinsicht als lehrreich und bereichernd bezeichnen. Auch wenn viele Austauschstudierende deutsch sprechen konnten, habe ich sicherlich meine Englischkenntnisse mündlich wie auch schriftlich bedeutend verbessert. Zudem war es eine sehr spannende Erfahrung, ein anderes Unisystem kennenzulernen. Auch die unterschiedliche Arbeitsmoral der Studierenden in Gruppenprojekten und die damit verbundenen Herausforderungen kann ich als wertvolle Erfahrungen verbuchen, die für weitere Aufgaben hilfreich sein werden. 

Der Perspektivenwechsel und gezwungen zu sein, sein gewohntes Umfeld zu verlassen, hat mich ebenfalls auch als Person um einiges weitergebracht. Verbunden mit den vielen sehr bereichernden und wertvollen Kontakten, die ich mit verschiedensten Leuten in dieser Zeit knüpfen durfte, kann ich einen Austausch in Vancouver jedem sehr empfehlen.

Ich hoffe, ich konnte mit diesen Passagen einen Einblick in mein Austauschsemester gewähren und die dabei gemachten Erfahrungen aufzeigen. Bei weiteren Fragen dürft ihr mich gerne kontaktieren.