University of California, Los Angeles Extension
Ich habe an der University Of California Los Angeles (UCLA) ein vierwöchiges “Intensive English Communication Program” absolviert und bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Organisation.
Campus
Das College in Los Angeles ist in Westwood gelegen. Der Stadtteil gehört definitiv zu den schöneren und sicheren Ecken der Stadt. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Generell ist Los Angeles recht dreckig, anders die UCLA. Das College ist super sauber, die Architektur wunderschön und man erlebt den Uni-Alltag wie in klassischen amerikanischen Teeniefilmen. Jeder, der die High School Musical-Filme geliebt hat, wird sich hier gut aufgehoben fühlen.
Hochschulsport
Da ich in Deutschland Sport studiere und auch in diesem Bereich arbeite, war es mir sehr wichtig, dass ich am College Zugang zu entsprechenden Einrichtungen habe. Die UCLA glänzt mit mehreren Fitnessstudios, Arenen, Outdoor-Sportanlagen und jeder Menge Events. Beispiele für vertretene Sportarten sind: Basketball, Beachvolleyball, Hallenvolleyball, Leichtathletik, Bouldern, Tennis, Football, Soccer, Badminton, Squash, Wasserball und vielem mehr. Ich habe mir zu Beginn eine Membership zugelegt, mit der es mir möglich war, alle Einrichtungen zu nutzen.
Studienalltag und Unterricht
Mein Alltag sah folgendermaßen auf: Der Unterricht begann morgens um 09 Uhr. Die Morning Session dauerte bis 12 Uhr an. Danach hatten wir eine Stunde Mittagspause. Am Nachmittag folgten noch einmal zwei Stunden Unterricht. 15 Uhr war somit der Unitag beendet und man hatte den Rest der Zeit zur freien Verfügung.
Durch die Corona-Pandemie hatten wir fast den gesamten Unterricht via Zoom. Die Klasse setzte sich aus internationalen Studenten zusammen, die zum Teil bereits vor zwei Monaten mit dem Programm begannen. Alle waren super nett und aufgeschlossen. Ich habe vor allem die recht kleine Gruppengröße von 11 Studenten (exklusive des Lehrers) genossen. Der Unterricht an sich war ähnlich zu normalem Schulunterricht. Die Lehrer haben in die Runde gefragt oder aufgerufen. Ein Minuspunkt war, dass die Schüler nicht in Niveaustufen eingeteilt wurden. Dies ist scheinbar nur bei dem “Academic English Program” der UCLA der Fall, welches länger geht und demzufolge auch mehr kostet. Bei diesem Programm geht es allerdings mehr um Grammatik, lesen und schreiben. Mir war vor allem das Sprechen wichtig, weshalb ich das “Communication Program” wählte.
Ich habe definitiv eine Verbesserung meiner Sprachleistung festgestellt. Dabei muss ich jedoch zugeben, dass besonders meine freizeitlichen Aktivitäten zu mehr Sprachfluss führten. Im Unterricht haben wir neue Redewendungen, Vokabeln und grammatikalische Fehler behandelt, aber das eigentliche Sprechen lernt man einfach am besten, wenn man draußen unterwegs ist und mit Menschen in Kontakt kommt. Schade war natürlich, dass die Kurse zum Großteil online stattfanden. Dies hat dazu geführt, dass man manchmal das Gefühl hatte, nur das halbe Erlebnis zu haben. Im Nachhinein würde ich empfehlen sich einen Zeitraum zu suchen, wo man eine größere Wahrscheinlichkeit hat Präsenzunterricht zu genießen. Viele Studierende haben das Programm ganz kurz vorher gebucht, was gerade in diesen Zeiten Sinn macht, da man die Lage besser abschätzen kann.
Unterkunft
Zur Wohnsituation: Ich habe mir über Airbnb eine Unterkunft in Santa Monica gebucht und war fußläufig eine halbe Stunde von dem UCLA Village entfernt. Zu Anfang bin ich immer gelaufen, wurde allerdings dafür komisch angeschaut. In Los Angeles läuft wirklich niemand, keinen Meter.
Ich habe mit einigen Studenten gesprochen und festgestellt, dass ich mit 950 Euro pro Monat eine wirklich günstige Unterkunft hatte. Allerdings teilte ich mir einen 15 Quadratmeter Raum mit 3 weiteren Personen und hatte ein Doppelstockbett. Auf die Preise sollte man sich vorher einstellen. Insgesamt ist Los Angeles eine der 10 teuersten Städte der Welt, was die Lebenshaltungskosten angeht. Ebenso das Essen kann in der Mensa pro Mahlzeit gut und gerne 15 Dollar kosten. Es gibt viele Angebote der UCLA, die internationale Studenten, die nur für ein paar Wochen oder Monate bleiben, leider nicht nutzen können. Dazu zählen die Wohnmöglichkeiten auf dem Campus, die Mensa oder auch die Bibliotheken. Dafür benötigt man eine Bruin Card, die man nicht kurzfristig erwerben kann. Vielleicht ist dies aber auch erst seit Corona so.
College
Zum College an sich: Ich habe selten einen schöneren Ort zum Studieren gesehen und habe mich am ersten Tag gefragt, warum ich in Deutschland studiert habe. Allerdings sollte man das deutsche Bildungssystem und vor allem die Preise zu schätzen wissen. Die UCLA kostet pro Jahr sehr viel Geld, was sich viele nur durch hohe Kredite oder Stipendien leisten können. Ich würde jedem empfehlen sich dahingehend zu informieren und zu bewerben. Es gibt entsprechende Angebote, jedoch bekommt man als internationaler Student etwas schwerer Unterstützung als die amerikanischen Studenten.
Fazit
Kurzum würde ich das College jedem empfehlen und will die Zeit auf keinen Fall missen. Einziger Wermutstropfen waren die hohen Preise in Los Angeles und die Situation durch Corona, die das Erlebnis hier und da etwas getrübt haben.