29 Jan
Erfahrungsbericht von Annalena B.

Boston University


Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Gesellschaftswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2024 bis 12/2024
Heimathochschule: Kassel U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess ist zwar umfangreich, aber durch die Unterstützung seitens Brooke habe ich mich da durchgefunden. Es ist vor allem wichtig, dass man sich frühzeitig um Unterlagen kümmert, wie zum Beispiel ein Transcript of Records, diverse Formulare und Sprachnachweise und so weiter. Bei mir hat Duolingo als Sprachnachweis gereicht. Das ging superschnell und war günstiger als andere. Auch Finanzierungsmöglichkeiten müssen potentiell früh recherchiert werden, aufgrund von Deadlines. Ich habe mich auf das PROMOS-Stipendium meiner Uni beworben, sowie Auslands-BAföG beantragt. 

Der nervenaufreibendste Teil ist wohl der Visumsprozess, bei welchem unter anderem eine Website bei mir ständig abgestürzt ist. Im Endeffekt aber alles absolut machbar, wenn auch zeitaufwändig. Der Konsulatsbesuch war dafür viel angenehmer, als ich erwartet hätte und ich musste auch nicht lange vor Ort warten. Da ich kein Bild in dem passenden Format hatte, habe ich dies bei einem Kiosk in Konsulatsnähe aufnehmen lassen. Im Endeffekt hatte den Mitarbeitenden aber mein Online hochgeladenes Bild gereicht. Trotzdem ist es immer besser, vorbereitet zu sein.

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Studium allgemein

Es muss zunächst erwähnt werden, dass die Boston University (BU) keinen klassischen College-Campus hat, sondern eher urban gelegen und dadurch sehr langgezogen ist – Der Hauptcampus ist quasi eine lange Straße. Dennoch finde ich, dass die BU den „School Spirit“ hat. Das zeigt sich durch ihr Ice-Hockey-Team oder den großen Merchandise-Store auf dem Campus und er findet sich auch im Campusalltag durch zum Beispiel die Dining Halls, das Gebäude GSU und die Bibliothek wieder. Am Anfang des Semesters gibt es auch einige Veranstaltungen, bei denen ihr die Clubs und Organisationen kennenlernen könnt und potentiell auch teilnehmen könnt. Das ist eine super Möglichkeit um Leute kennenzulernen.


Kurse 

Ich war etwas enttäuscht von dem Angebot der Humanities an dem MET College der BU, da diese kurzfristig einige Kurse aufgrund von niedriger Belegung streichen mussten. Dies ist wohl aufgrund einer Änderung an der Uni, durch welche Studierende anderer Colleges sich an der BU nicht mehr die MET-Kurse anrechnen lassen können, um ihre HUB requirements zu erfüllen. Zumindest wurde mir das so erklärt.

Die Kurse waren wirklich sehr gut. Es wird viel Wert auf Interaktion und aktive Teilnahme an den Seminaren gelegt und die Qualität der Bildung ist sehr hoch. Man muss aber auch erwähnen, dass in vielen Seminaren der Arbeitsaufwand mit wöchentlichen Abgaben, Papers, Quizzes und so weiter hoch ist. Bei meinen Dozenten hatte ich das Gefühl, dass man auf Augenhöhe ist und respektiert wird. Im Allgemeinen fühlt sich der Umgang persönlicher an als ich das aus deutschen Hochschulen gewohnt bin.


Betreuung vor Ort

Die Betreuung war soweit ganz gut. Generell hat man immer einen Ansprechpartner, jedoch kann es durchaus mal dauern bis man eine Antwort bekommt. In diesem Fall-Term war es auch so, dass das ganze Online-System der Uni umgestellt wurde und es deswegen zu Problemen kam (zum Beispiel was die Auszahlung von Financial Aid für die regulären Studenten angeht), weshalb viele Abteilungen überlastet waren.


Unterkunftssuche

Ich habe mich dazu entschieden mich auf einen Platz im Studierendenwohnheim zu bewerben, also für ein Dorm. Das war für mich die logischste Lösung, da es einfacher ist als in einer Großstadt nach einer Wohnung zu suchen. Auch da es oftmals vorkommt, dass falsche Wohnungsanzeigen online sind oder man nicht das findet, was man erwartet. Außerdem laufen viele Mitverträge dort ein Jahr und für so einen kurzen Zeitraum war es organisatorisch einfacher, sich auf ein Dorm zu bewerben. Meine Situation war dann in dem Fall noch besonders, da die Studierendenwohnheime überlastet waren und man somit angefangen hat, Studierende in ein Hotel zu schicken. Dies passiert wohl schon seit Jahren, und so hat es mich und einige andere Austauschstudierende erwischt und wir haben im sogenannten overflow housing gelebt - zum selben Preis, wie ich für das normale Dorm Zimmer bezahlt hätte.

Man kann sagen dass es Glück im Unglück war, da es doch recht komfortabel war, jedoch musste man für Verpflegung entweder das Shuttle nehmen (ca 7 Min Fahrt) oder 20 Minuten zum Campus laufen – während man bei klassischem on-campus housing in der Regel entweder eine Mensa im Gebäude oder in unmittelbarer Nähe hat. Auch bei dieser Art von Unterkunft habe ich mir mein Zimmer mit einer Mitbewohnerin geteilt, welche ebenfalls Austauschstudierende war. Zusätzlich zu den Kosten der Unterkunft kam dann auch noch der verpflichtende meal plan, welcher Zugang zu den Mensen verschafft. 


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten 

Boston ist eine Sportstadt und das merkt man zu jeder Jahreszeit ob Baseball, Basketball oder Ice Hockey: Irgendwas ist immer los und die zentrale Lage der Boston University ermöglicht es einem, zu Fuß zum Stadion „Fenway Park“ zu laufen. Das ist das Stadium der Boston Red Sox und ein Wahrzeichen, und selbst wenn es nicht Baseballsaison ist, dann lohnt es sich trotzdem sich das Stadion mal anzuschauen oder in die Bars zu schnuppern. Und direkt neben dem Stadion ist auch ein großer Target.

Außerdem gibt es in Boston auch einige große Events wie zum Beispiel den Boston Marathon im Frühling oder die Head of the Charles Regatta (ein großer Wettkampf im Rudern auf dem Charles River) im Herbst. Die Boston University tut außerdem ihr Bestes, ihre Studenten mit Events zu versorgen, so zum Beispiel die berühmte Lobster Night, zu welcher die Mensen Hummer servieren, oder die Veranstaltungen für die Internationals, wie ein Hockey/Ice Skating Event bei dem man im Ice Hockey Ring der Universität Schlittschuh fahren konnte.

Es gibt aber auch Kleinigkeiten wie einen Mental Health Day o.ä. bei denen vor der GSU Stände aufgebaut werden & Goodies an die Studierenden verteilt werden. Die Lage Bostons, mit seinem Internationalen Flughafen, einem Bahnhof (North Station), von welchem die Amtrak Züge abfahren und der Anbindung an die Greyhound-Busse, bietet sich ideal an, um zu reisen. Viele meiner Freunde sind somit mehrfach mit dem Bus oder dem Zug nach NYC gefahren und haben auch Kurzausflüge nach Vermont und Montréal unternommen.


Allgemeine Do's & Don'ts

Do’s : 

  • Kosmetik/Hygieneprodukte aus Deutschland mitbringen, die sind in den USA um einiges teurer. 
  • Nutzt die Einführungsveranstaltungen, auch wenn nicht alle verpflichtend sind, denn da trifft man am einfachsten Personen, die auch neu an der Uni sind.
  • Setzt euch mit der T (der Tram) und den Commuter-Rail-Linien auseinander und ihr seid super mobil im Stadtgebiet aber auch den umliegenden Orten. So könnt ihr mit der Commuter-Rail am Wochenende für $10 fahren und zum Beispiel nach Salem reisen.
  • Nutzt die Vorteile eures Studierendenausweises. Ihr könnt damit in viele Museen.
  • Nutzt auch euren kostenlosen Sport-PDP-Kurs. Es gibt ein breites Angebot und man kommt schnell mit anderen in Kontakt. Seid aber schnell, die beliebten Kurse sind meist direkt nach der Freigabe schon ausgebucht.

Dont’s:

  •  Darauf vertrauen, dass man alles für sein Dorm kurzfristig noch vor Ort bei Target kaufen kann. Zu Semesterbeginn werden die Targets von den Studierenden leer gekauft, weil alle sich dort ihre Comforter, Duschvorhänge etc. holen. Ich habe mir das Wichtigste über Amazon an den Locker auf dem Campus liefern lassen.