6 Jul
Erfahrungsbericht von Ann-Sophie S.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 04/2017
Heimathochschule: Stuttgart DHBW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

¡Barcelona es una ciudad fantástica! – Ja, das kann ich nur bestätigen. Ich hatte eine tolle Zeit dort und bereue keine Sekunde, mich für ein Auslandssemester an der Universitat Autònoma de Barcelona entschieden zu haben. Vor dem Semester an der UAB habe ich schon eine längere Zeit dort gelebt, weshalb ich unbedingt noch einmal dorthin wollte. Die Stadt hat neben Strand und Shopping nämlich noch einiges mehr zu bieten…

Reisevorbereitungen

Bevor ich allerdings meine Reise beginnen konnte, musste ich mich um einige Dinge kümmern. Zunächst einmal war mir wichtig, zentral(!) zu wohnen. Ich habe vor allem auch darauf geachtet, dass meine Unterkunft gute Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Gebäuden meiner Vorlesung hat. Die Kurse des Study Abroad Program finden entweder am Campus Sant Pau (etwas außerhalb) oder am Campus Eixample (im Zentrum; circa 10 Minuten zu Fuß von Plaça de Catalunya) statt. Meine Unterkunft war mit der gelben Metrolinie (L4) verbunden, welche glücklicherweise zu beiden Gebäuden direkte Verbindungen hatte. Das heißt, ich musste nicht umsteigen und konnte mir so jede Menge Zeit sparen. Denn gerade solche Stationen wie Passeig de Gracia sollte man vor allem zur Rush Hour vermeiden! Ich empfehle also wirklich, sich vorher einmal den Metroplan von TMB (http://www.metrobarcelona.es/mapas.html) anzuschauen und seine Unterkunft danach zu richten. Neben Metro gibt es natürlich auch andere öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Tram, welche ich allerdings nicht wirklich genutzt habe. Es gibt eine 3-Monatskarte (ticket trimester) für um die 105€, welche für alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden kann. Diese Karten bekommt man an allen Metro(!)-Stationen. Da sollte man etwas aufpassen, denn ab Plaça de Catalunya gibt es auch ein paar Linien, die nicht zur Metro, sondern zum Ferrocarril gehören. Linien des Ferrocarril fahren am Wochenende nachts nicht durch und man konnte dort wie erwähnt keine 3-Monatstickets kaufen. Eine andere Möglichkeit, sich in der Stadt schnell fortzubewegen, sind Fahrräder oder Roller. Barcelona verfügt über mehrere Fahrradstationen (https://www.bicing.cat/es), die sich so ziemlich an jedem größeren Platz oder Sehenswürdigkeit befinden. Man kann sich dort für einen Pauschalbetrag X ein Ausweis besorgen und die Fahrräder an jeder Station benutzen. Grundsätzlich rate ich von Autos als Verkehrsmittel in Barcelona dringend ab!

Das “programa preestablecido” der Universitat Autònoma de Barcelona funktioniert folgendermaßen. Auf der Homepage der UAB findet man unter "programa preestablecido" alle Fächer, die die Uni für den jeweiligen Semesterzeitpunkt anbietet. Ich musste bei der Auswahl meine Wunschfächer Präferenz und Alternative angeben. Hier empfehle ich, Alternativfächer bei der Erstellung des Learning Agreements direkt anzugeben und diese dann mit dem jeweiligen Studiengangsleiter abzusprechen. Bevor das Semester losgeht, bekommt man dann per Mail die Zusage der jeweiligen Fächer. Die Kurse werden entweder auf Englisch oder auf Spanisch gehalten. Wenn es allerdings zu wenige gibt, die einen Kurs belegen wollen, kommt der Kurs nicht zustande. Was die Austattung der Universitäts-Gebäude anbelangt, gibt es in beiden Gebäuden in der Stadt (Eixample und Sant Pau) jeweils Computerräume und/oder Bibliotheken. Diese stehen zum Lernen und zum Arbeiten frei. Dort kann außerdem auch kostenlos ausgedruckt werden. Allerdings sind diese Räumlichkeiten sehr klein und während der Prüfungsphase sind diese auch sehr voll, laut und es ist sehr schwierig einen Platz zu bekommen. Für manche Kurse werden Bücher empfohlen. Für meinen International Finance Kurs wurde uns ein Buch empfohlen. Leider hat die Bibliothek in Sant Pau nur begrenzte Bücherauswahl und genau dieses hatten sie zum Beispiel nicht. Ich musste dann zu einer anderen Unibib gehen, um mir das Buch dort auszuleihen. Das ging allerdings nicht so leicht, da der Studentenausweis, den wir bekommen, nicht dafür ausgelegt ist, andere Bibliotheken zu benutzen, und einfach einen neuen zu erstellen, gab es nicht! Über den Studentenausweis von Freunden konnte ich das Buch dann an einer fremden Uni ausleihen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Meine Kurswahl

1. International Business SA2007E

Dieser Kurs hat bei mir immer abends um 17.45 Uhr stattgefunden. Trotz der Uhrzeit war der Professor immer sehr motiviert und brachte viel Humor mit in die Stunde. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Wir arbeiteten in der ersten Hälfte des Kurses (also bis zum Midterm Exam) mit seiner PowerPoint, die er uns auch zum Lernen für die Klausuren zu Verfügung gestellt hat. Zum Ende hin haben wir viel mehr gerechnet und uns hauptsächlich mit Import- und Exportthemen auseinandergesetzt. Generell ging der Professor mit den Themen sehr schnell voran. Die Endnote dieses Kurses setzt sich zusammen aus 1. Midterm, Finalexam, Projektarbeit mit Präsentation und Mitarbeit. Das Midterm und Final Exam hatten jeweils einen schriftlichen Teil, der am Prüfungstag erfolgte. Der andere Teil der Noten der Exams war eine Art Report, die man schreiben musste, und dann am Prüfungstag abgeben musste. Die Projektarbeit war eine Gruppenarbeit mit um die 3-4 Gruppenmitgliedern aus dem Kurs, welche sich selbstständig zusammentun musste. Grob gesagt, musste jede Gruppe eine Unternehmung vorstellen, welche im internationalen Umfeld erfolgreich war. Dazu mussten wir ein Paper schreiben mit mindestens 3000 Wörtern und unsere Ergebnisse an einem Tag im Kurs vorstellen. Insgesamt hatten wir für die Gruppenarbeit 2 Monate Zeit, und ich empfehle wirklich, diese von Anfang an zu nutzen! Die Mitarbeitsnote setzte sich zusammen aus Anwesenheit und Mitarbeit. Sprich, man konnte keine Bestnote erreichen, wenn man zu oft abwesend war.

2. Human Resources Management SA2044E

In Human Resources Management beschäftigten wir uns hauptsächlich mit dem Abarbeiten der Punkte auf dem Marketing Plan Scheme. Am Ende der Vorlesung musste dann quasi jeder seine Ergebnisse in einer Präsentation vorstellen. Noten gab es zudem auf einen persönlichen Blog, welcher zu jeder Stunde einen Blogeintrag erfordert und der Mitarbeit, für die es auch wieder wichtig war, regelmäßig anwesend zu sein. Der Kurs war sehr aktiv gestaltet, das heißt wir mussten während der Vorlesungen meistens selbst Aufgaben erledigen und in Gruppen etwas erarbeiten. Was ich auch wirklich super fand, dass unsere Professorin uns Gastsprecher organisierte. Es waren wirklich sehr interessante Vorträge und die Gastsprecher nahmen sich sehr viel Zeit, um Fragen zu allerlei zu beantworten. Besonders ein Vortrag eines Mannes, der sehr erfolgreich in Portugal gearbeitet hatte und sein Leben sich von heute auf morgen durch einen Autounfall verändert hatte, berührte mich sehr! Auch die Professorin war wirklich sehr nett und war immer sehr offen für Fragen jeglicher Art. Man merkte wirklich, dass ihr das Wohl ihrer Studenten sehr am Herzen liegt.

3. Strategic Management of the Firm SA2010E

Strategic Management of the Firm war ein wirklich sehr interessantes Fach. Der Professor ist Mexikaner und war deshalb wahrscheinlich immer sehr lustig drauf ;-). Ich muss wirklich sagen, dass ich vor allem in diesem Fach über Strategie sehr viel Einblick zu sehr interessanten Themen erhalten habe, welchen ich an der Uni zuhause wahrscheinlich nie bekommen hätte/werde. Noten setzten sich zusammen aus 1. Midterm und 2. Final Exam, Midterm-Präsentation und Final-Präsentation und Mitarbeit. Das Midterm Exam war reine Multiple-Choice-Klausur, welche aber sehr hart benotet und wirklich sehr schwierig gestellt war! Das Final Exam bestand aus Multiple Choice und Fragen zu einer fremden Case Study. In der Midterm und Final presentation mussten wir in Gruppen ein Unternehmen genau durchleuchten und Strategien entwicklen. Für jede der beiden Präsentationen hatten wir jeweils ein Dokument, welches uns die Inhaltspunkte der Präsentationen genau vorschrieb. Auch zu diesem Kurs konnten wir alle Unterlagen über eine Platform herunterladen.

4. International Finance SA2008E

International Finance war der Kurs, der meiner Meinung nach am besten strukturiert war und in dem ich am meistens gelernt habe. Es gab 3 Klausuren, Socrative Tests, Assignments und eine Mitarbeitsnote. Die Klausuren bestanden teilweise aus Multiple Choice und Rechnungen beziehungsweise Erklärungen. Die Socrative Tests waren Fragen nach jedem Kapitel und wurden entweder mit dem Handy oder dem Laptop beantwortet. Ich glaube, insgesamt waren es um die 10 Kapitel. Assignments waren im Prinzip Rechenaufgaben und Case Studies, welche entweder zuhause oder auch im Unterricht gemacht werden und danach abgegeben werden mussten. Kurz gesagt war jede Stunde irgendwie wichtig, da man gefühlt immer eine Note bekommen hat. Es war aber sehr interessant und dadurch, dass man immer am Ball bleiben musste, war es auch nicht so schwierig, für die Klausuren zu lernen.

Alles in allem war ich mit meiner Fächerauswahl sehr zufrieden! Ich habe das Gefühl, dass ich in diesem Semester mehr mitgenommen habe, als in meinen vorherigen drei Semester an der Uni in Deutschland. Dadurch, dass die Vorlesung auf einer anderen Sprache war, war ich aufmerksamer und konnte mir vieles selbst erschließen. Insgesamt betrachtet ist das Auslandssemster zwar durchgehend sehr aufwendig, jedoch fair was die Endnote anbelangt. Das spanische Notensystem geht dabei von 1-10, wobei 10 die höchste Punktzahl ist und 1 die schlechteste. Mit 5 hat man bestanden.


Meine persönlichen Tipps für zukünftige UAB-Gänger

  1. Wie bereits erwähnt, würde ich darauf achten WO ich mir meine Unterkunft suche. Sie sollte möglichst nahe an einer „guten“ Metrolinie liegen.
  2. Mit Spanischkenntnissen das Auslandssemester starten! Viele Einheimische schätzen das sehr!
  3. Von Tibidabo Aussicht genießen
  4. Städtetrips frühzeitig buchen (tolle organisierte Reisen: Facebook-Gruppe „Barcelona Trips“)
  5. Auf den Ramblas Restaurants vermeiden!
  6. Shoppen im jeweiligen Sommer-/Wintersale
  7. Einen Tag nach Montserrat gehen
  8. Nach Sprachaustauschgruppen bei Facebook suchen um Locals kennenzulernen
  9. Gruppenarbeiten mit Leuten machen, bei denen es nicht nur um bestehen geht (viele Amerikaner, die an diesem Programm teilnehmen, müssen den Kurs lediglich bestehen und geben sich daher vielleicht nicht ganz so viel Mühe)
  10. Campus Bellaterre besuchen
  11. An Events der UAB teilnehmen (Campus Bellaterre)
  12. Handy und Wertsachen immer gut versteckt bei sich tragen. Taschen nach Möglichkeit immer schließen!
  13. Bei gutem Wetter und am besten unter der Woche einen Ausflug zu PortAventura planen
  14. Eintrittskarten für Sagrada Familia online buchen! Eine Tour mit Führer und Besichtigung der Türme lohnt sich ;-)
  15. Bei Lizarran essen
  16. Zu 100 montaditos sonntags oder mittwochs gehen
  17. Orxata probieren!!
  18. Nach Möglichkeit zu einem FC-Barcelona-Spiel ins Camp Nou gehen
  19. Einen Spanisch-/Katalankurs belegen
  20. Wohnungen sowie andere Gegenstände auf wallapop.com suchen
  21. An Salsa/Bachata kostenlosen Tanzstunden teilnehmen
  22. So viel wie möglich Cafés ausprobieren und Starbucks vermeiden
  23. Taschenrechner mitnehmen
  24. An Sant Jordi „Passeig de Gracia“ besuchen und Casa Batlló bewundern
  25. Nach kostenlosem Eintritt in Clubs im Internet recherchieren und sich auf Gästelisten schreiben lassen