13 Jul
Erfahrungsbericht von Alexandra R.

RMIT University


Hochschule: RMIT University
Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2018 bis 06/2018
Heimathochschule: Brühl EUFH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hi, ich bin Alexandra R., ich bin im letzten Semester meines dualen Wirtschaftsinformatik-Studiums und gerade aus Australien zurück, wo ich ein Semester in Melbourne studiert habe. Von meiner Heimat-Hochschule ist ein Auslandssemester für alle verpflichtend vorgegeben und ich habe mich relativ schnell für Australien entschieden. Für mich war es wichtig, in einer großen, lebendigen Stadt zu leben und zu studieren, aber trotzdem nicht unendlich viel Geld für Unterkunft und Studiengebühren zu bezahlen. Die RMIT University ist im Vergleich mit anderen australischen Universitäten noch recht günstig (leider trotzdem kein Schnäppchen) und Melbourne sah auf dem Papier bzw. im Internet sehr vielversprechend aus, weshalb ich mich genau für diese Kombination entschieden habe.

Informationen zum Bewerbungsprozess

College Contact hatte mir auch schon bei der Auswahl meiner Auslands-Universität geholfen, sowohl persönlich bei Gesprächen in meiner Heimat-Universität, als auch durch ihre Internetseite und die vielen Erfahrungsberichte dort. Deshalb war es für mich logisch, mich auch bei RMIT über College Contact zu bewerben. Das alles ist ja jetzt schon über ein halbes Jahr her, aber ich weiß noch, dass es alles perfekt organisiert war und dementsprechend gut geklappt hat. Meine Fragen wurden immer schnell beantwortet und die Leitfäden waren wirklich sehr gut verständlich geschrieben.

Das aufregendste war das Warten auf die Antwort von RMIT, die zum Glück (Überraschung!) positiv ausfiel. Dann kam das einzige Nervige: Die Beantragung des australischen Visums. Nach ziemlich viel hin und her wegen meiner Schilddrüsenerkrankung war aber schließlich auch das in der Tasche. Mein Ratschlag: Habt ihr auch nur das kleinste Gesundheitsproblem, beantragt das Visum mindestens drei Monate im Voraus.

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Das Studium und meine Kurse

Erst kurz vor meiner Abreise ging es dann an die Einschreibung in die Kurse. Als „Study-Abroad-Student“ kann man am RMIT alle Kurse belegen, die man will (abgesehen von den Fashion-orientierten Kursen), solange man die Voraussetzungen erfüllt. Ich hatte mir zwar schon weit im Voraus die riesige Auswahl angeguckt, musste meine Favoritenliste dann aber nochmal ordentlich kürzen. Man belegt als Gaststudent entweder drei oder vier Kurse und gibt dafür 6-8 Kurse in präferierter Reihenfolge an. Ein paar Wochen vor Semesterbeginn erhält man dann seine Zuordnung und muss sich online für die entsprechenden Veranstaltungen eintragen. Hier heißt es schnell sein und notfalls mitten in der Nacht aufstehen, um nach australischer Zeit rechtzeitig am PC zu sitzen, da die besten Veranstaltungen (die, die nicht um 8:30 Uhr anfangen oder bis 20:30 Uhr dauern) sonst schnell voll sind.

Ich hatte vier Kurse: „Database Management and Analytics“ (Dies entpuppte sich als Grundlagen von Datenbanken, was ich schon zwei Jahre zuvor hatte und dementsprechend einfach war. Der Dozent war aber sehr verständnisvoll und nicht sehr streng, wenn ich in den Tutorials mal nicht da war oder etwas anderes gemacht habe), „Mathematical Computing“ (MATLAB für Mathematik-Studenten, ich war deshalb etwas überfordert mit dem Mathematikteil, dafür war der Programmierungsteil umso einfacher), „Work in a Global Society“ (Dies war der interessanteste Kurs, da ich mich ohnehin sehr für die durch den technologischen Fortschritt hervorgerufenen Entwicklungen im Arbeitsmarkt interessiere) und „Design Thinking and the Digital Startup“ (Auch ein sehr cooler Kurs, in dem man im Projekt die Gründung eines Startups simulierte und managte).

Allgemein waren meine Kurse nicht sehr schwer, ich habe aber auch von anderen Internationals gehört, deren Kurse extrem anspruchsvoll und zeitaufwendig waren. Ich denke, es kommt immer auf das Fach, den Dozenten und das Semester an, in welchem man gerade ist, und wie der Kurs dazu steht. Weiterhin sollte man sehr genau die Kursbeschreibungen lesen, um zu einfachen Kursen aus dem Weg zu gehen. Notfalls kann innerhalb der ersten paar Wochen aber auch immer noch ein Kurs gewechselt werden.


Die Betreuung vor Ort

Die RMIT hat viele sehr hilfreiche Einrichtungen, die für alle Studenten kostenlos sind. RMIT Connect ist meist die erste Anlaufstelle bei Problemen aller Art, zum Beispiel solchen mit Einschreibungen oder zeitlichen Überschneidungen von Kursen. Im City Campus ist direkt im Foyer eine Art Bürolandschaft, wo sowohl Mitarbeiter der Uni als auch ältere Studenten einem mit Rat und Tat zur Seite stehen, zum Beispiel auch bei Fragen zu der obligatorischen Auslands-Krankenversicherung OSHC.

Nur die RUSU (RMIT University Student Union) kostet 10 AUD pro Semester. Für diesen kleinen Betrag bekommt man allerdings andauernd kostenlose Snacks oder sogar ganze Mahlzeiten an mehreren Tagen der Woche und es finden auch regelmäßig Partys statt. Außerdem erhält man bei vielen Cafés rund um den Campus gute Rabatte.

Auch die Dozenten und Tutoren sind meist hilfreich und antworten meiner Erfahrung nach recht schnell auf E-Mails. Sollten doch mal größere Probleme mit dem Stoff auftreten, gibt es für die verschiedenen Fachrichtungen mehrere Drop-in Learning Center. Ich war selbst einmal in dem für Mathematik und mir wurde sehr freundlich geholfen.


Die Unterkunftssuche

In vielen anderen Erfahrungsberichten sind die Studenten nur mit einem für ein paar Wochen gebuchten Hostel nach Australien geflogen und das Gleiche hatte ich auch am Anfang vor. Allerdings hörte ich dann einen Monat vor Abflug vom RMIT Village. Nach etwas Recherche und einigem Preisevergleichen entschied ich mich dann für das Village. Es sieht auf den ersten Blick extrem teuer aus mit seinen 388 AUD pro Woche, allerdings relativiert sich das Ganze etwas, wenn man sich die normalen Wohnungsmieten in Melbourne anschaut. Wenn ich mir nämlich so eine WG gesucht hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich nicht viel weniger bezahlt für einen „shared room“ mit mindestens noch einem Mitbewohner im gleichen Zimmer. Im Village hatte ich zwar auch eine Mitbewohnerin, allerdings hatten wir eine Schiebewand und teilten uns nur zu zweit eine Küche und ein sogar relativ großes Badezimmer. Außerdem konnte ich vor meinem Einzug einen Fragebogen ausfüllen über meinen „perfekten Mitbewohner“, was bei mir perfekt geklappt hat und ich so eine sehr gute neue Freundin gefunden habe. So war es gleich viel schöner, das ganze kostenlose Essen zu genießen, was wir auch hier regelmäßig bekommen haben.

Weiterhin kriegt ihr für die Miete WLAN, einen Pool und ein Fitness-Studio. Nicht zuletzt ist die Lage des Village perfekt: Eine Haltestelle außerhalb der Free-Tram-Zone in der City, also nicht mehr zu laut, aber trotzdem nur 15 Minuten zu Fuß vom City Campus.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Man kann ALLES in Melbourne machen – und das reicht dann eigentlich auch als Info… egal ob Strand, City oder Natur, man hat alles in unmittelbarer Umgebung. Vieles ist mit dem Zug gut zu erreichen, für den Rest mietet man sich mit ein paar Leuten ein Auto und das ist dann auch gar nicht mehr teuer. Melbourne selber ist immer voller Leben und man kann immer was Neues entdecken, vor allem Essen und Kaffee. Es ist keine typische Touristen-Stadt, die großen Sehenswürdigkeiten hat man also schnell abgeklappert, aber darum geht’s in Melbourne auch gar nicht. Der Flair dieser Stadt ist einfach einzigartig und es ist dabei nicht so hektisch wie Sydney. Wer es sehr ruhig mag, kann die unzähligen kleinen Vororte erkunden, die voller Streetart und ausgezeichneter Essensmöglichkeiten sind. Über Flüge kann man dann natürlich noch den Rest von Australien sehen, da unterscheidet sich Melbourne bezüglich der Anbindung nicht von Sydney oder Brisbane.


Do’s & Don’ts

Do: Ocean Rafting auf den Whitsundays, einen Roadtrip durch Tasmanien, die Great Ocean Road, ein AFL-Spiel, Aerial Yoga bei Body Flow Yoga, brunchen in der Chapel Street, Faraday’s Cage, Alice in Wonderland beim Pancake Parlour, nachts am Yarra-River Sushi essen, Cactus Country, die „Rooftop Bars and Hidden Places“-Tour von RMIT Trips, die heißen Quellen der Mornington Peninsula, vegetarische Grill’d-Burger (auch für Fleischesser)

Don’t: KEIN Auslandssemester in Melbourne machen