Technische Informatik im Ausland studieren
Handys, Autos, Bankautomaten und Windkraftanlagen: Sie alle würden nicht funktionieren ohne Embedded Systems - zu Deutsch "Eingebettete Systeme". Dabei handelt es sich um Mikro-Computersysteme, die fest in die Hardware eingebettet sind und das gesamte System steuern und überwachen. Sie zünden beispielsweise den Airbag bei einem Autounfall oder sorgen dafür, dass der Bankautomat die richtigen Scheine auszahlt. Da sie inzwischen in nahezu allen Lebensbereichen vorkommen, handelt es sich bei den Eingebetteten Systemen um eine der wichtigsten Querschnittstechnologien unserer Zeit. Das Studium, das für die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik und Informatik ausbildet, nennt sich Technische Informatik.
Studium Technische Informatik: Überblick
Das Studium der Technischen Informatik (teilweise synonym: Eingebettete Systeme) ist an vielen Universitäten und Fachhochschulen möglich. Je nach inhaltlicher Ausrichtung des Studiengangs übernehmen Studierende der Technischen Informatik später auch andere Aufgabenbereiche: Sie entwickeln beispielsweise hardwarenahe Softwarelösungen wie Ethernet Switches oder spezielle Komponenten für Hardware. An den meisten Hochschulen umfasst das Studium der Technischen Informatik zur Hälfte elektrotechnische Inhalte und zur anderen Hälfte Informatik.
Bachelor
Zu Beginn des Bachelorstudiums der Technischen Informatik stehen Grundlagenfächer wie Mathematik und Physik auf dem Lehrplan. Außerdem lernen die Studierenden verschiedene Rechner- und Betriebssysteme kennen und üben sich im Programmieren. Im weiteren Studienverlauf kommen dann Fächer wie Software-Engineering, Digitaltechnik und Regelungstechnik dazu. Je nach Hochschule haben die Studierenden die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich beispielsweise auf Eingebettete Systeme oder Software-Entwicklung spezialisieren. Module aus den Bereichen BWL, Projektmanagement und technisches Englisch runden den Lehrplan ab.
Master
Ein Masterstudium im Bereich Technische Informatik bietet die Gelegenheit, das Fachwissen noch weiter zu vertiefen und sich für Führungspositionen zu qualifizieren. Auch eine akademische Karriere setzt den Masterabschluss voraus. Die Masterprogramme unterscheiden sich in ihrer inhaltlichen Ausrichtung sehr voneinander und es lohnt sich die Angebote genau zu vergleichen. Mögliche Schwerpunkte sind beispielsweise Hardware-Entwicklung oder Automatisierungstechnik. In der Regel bekommen die Studierenden in den Masterprogrammen neben den Fachkenntnissen auch Basiswissen in BWL und im Management vermittelt.
Technische Informatik studieren: Voraussetzungen
Wer Technische Informatik studieren möchte, sollte Interesse am komplexen Innenleben technischer Geräte und am Programmieren haben. Für die Lösung gewisser Problemstellungen ist ein gewisses Maß an Kreativität von Vorteil. Manche Hochschulen führen eigene Auswahlverfahren durch. Gute Schulnoten in Mathematik, Physik und Informatik sind in jedem Fall eine gute Voraussetzung für das Studium. Auch gute Englischkenntnisse sind hilfreich, da die Fachliteratur größtenteils auf Englisch ist.
Berufsaussichten
Technische Informatik und Eingebettete Systeme gehören zu den Schlüsseltechnologien unserer Zeit. Es gibt kaum eine Industriebranche, die nicht auf sie angewiesen ist. Die Nachfrage nach Experten ist dementsprechend groß und die Berufsaussichten also hervorragend. Viele Unternehmen aus der Elektrotechnik, der Telekommunikation und der Automobilherstellung umwerben die zukünftigen Absolventen bereits während ihres Studiums.
Aber auch in Unternehmen der Medizintechnik, der Energie- und Verkehrswirtschaft und in der Software-Industrie kommen Absolventen unter. Die meisten sind an der Entwicklung von Eingebetteten Systeme, Hardware-Komponenten oder Softwareprogrammen beteiligt. Besonders für Masterabsolventen kommen aber auch Positionen im Management infrage, beispielsweise im Projektmanagement, der Qualitätskontrolle, im Marketing oder im Vertrieb. Im Anschluss an das Masterstudium ist auch die Promotion und eine daran anschließende Karriere in der Wissenschaft denkbar.
Technische Informatik: International!
Nahezu alle Unternehmen der für Technische Informatiker relevanten Branchen agieren weltweit. Besonders in großen Firmen sind Englischkenntnisse und die Fähigkeit zur Arbeit in internationalen Teams Voraussetzung für eine Einstellung. Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums bietet die perfekte Gelegenheit, sich diese zusätzlichen Qualifikationen anzueignen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Auch in fachlicher Hinsicht sind ein oder zwei Auslandssemester eine Bereicherung: Oftmals bieten ausländische Hochschulen spezielle Teilbereiche an, die ihr in Deutschland nicht studieren könnt.