Meteorologie im Ausland studieren

Wird es am Wochenende regnen? Wie warm war der letzte Sommer im Vergleich zu den Sommern vorheriger Jahre? Und welche neuen Methoden werden benötigt, um die derzeitige Qualität der Wettervorhersage zu verbessern? Mit diesen und ähnlichen Fragen befassen sich Meteorologen.

Eine interdisziplinäre Wissenschaft

Die Meteorologie ist ein breites Feld, das mehrere Disziplinen vereint.

Meteorologie? Für viele ein Synonym für Wetterkunde. Tatsächlich macht die klassische Wetterkunde nur einen kleinen Teil des Fachs Meteorologie aus. Die Disziplin befasst sich mit der Struktur der Erdatmosphäre in ihrer Gesamtheit. Dazu zählen all die chemischen und physikalischen Prozesse, die in ihr ablaufen und sich unter anderem als nach außen sichtbare Wetterphänomene zeigen.

Die Meteorologie, auch als Geophysik der unteren Atmosphäre bekannt, ist eine interdisziplinäre Wissenschaft innerhalb der Geowissenschaften. Es gibt Berührungspunkte mit zahlreichen Naturwissenschaften. Die Meteorologie greift auf Erkenntnisse aus

zurück.

Der Weg zum Meteorologen

Meteorologische Ausbildung

Der Deutsche Wetterdienst bietet zusammen mit dem Geoinformationsdienst der Bundeswehr eine Ausbildung zum Diplom-Meteorologen an. Der Vorbereitungsdienst dauert drei Jahre und richtet sich an Abiturienten und Schüler mit Fachhochschulreife. Während der Ausbildung eignen sich die Auszubildenden Grundkenntnisse der Meteorologie an und bereiten sich auf das Aufgabengebiet der jeweiligen Laufbahn vor.

Studium

Die Meteorologie gehört zu den kleinen Studienfächern an den deutschen Universitäten. Aufgrund der geringen Studierendenzahlen ist das Betreuungsverhältnis meist sehr gut. Mentorensysteme mit regelmäßigen Treffen zwischen Dozenten und Studierenden sind keine Seltenheit.

Ein Meteorologie Studium hat einen hohen Praxisbezug. Schon vom ersten Semester an gibt es meteorologische Praktika und Exkursionen. Diese dienen dazu, das Gelernte während des Studiums anzuwenden und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Wenn ihr euch für ein Meteorologie Studium in Deutschland interessiert, könnt ihr Meteorologie

  • als eigenständiges Fach
  • als Schwerpunktfach innerhalb eines geowissenschaftlichen Studiengangs
  • in Kombination mit anderen Fächern, beispielsweise Geophysik

studieren.

Ein Masterstudium im Fach Meteorologie ist in der Regel stärker forschungsorientiert als ein Bachelorstudium. Es vermittelt vertiefte Einblicke in Denk- und Arbeitsweisen der theoretischen und experimentellen Meteorologie. Oftmals handelt es sich um interdisziplinäre Studiengänge mit Nebenfächern wie Physik, Geologie oder Chemie. Diese geben Studierenden die Gelegenheit, sich fächerübergreifende wissenschaftliche Kompetenzen anzueignen.

Meteorologie studieren? Nicht ohne Mathe und Physik

Wer Meteorologie studieren möchte, sollte aus der Schulzeit gute Vorkenntnisse, zumindest aber ein großes Interesse an Mathe und Physik mitbringen. Ein Meteorologie Studium ist meist folgendermaßen aufgebaut

  • Die ersten Semester: Hier nehmen Mathematik, Theoretische und Experimentelle Physik großen Raum ein. Zeitgleich findet eine Einführung in die Meteorologie statt.
  • Höhere Semester: Nachdem die naturwissenschaftlichen Grundlagen vermittelt wurden, folgen fachspezifischere und praxisbezogene Kurse. Dazu zählen Fernerkundung, Wolkenphysik oder Synoptik.

Klima und Wetter neu denken? Im Ausland studieren!

Wetter und Klima machen nicht an Ländergrenzen Halt. Daher ist die Erforschung des globalen Klimasystems nicht als eine nationale, sondern als internationale Aufgabe zu verstehen. Meteorologen sind weltweit gut vernetzt und beteiligen sich an internationalen Forschungsprogrammen. Demnach sind die Bedingungen für ein Meteorologie Studium im Ausland günstig.

Sowohl in Deutschland als auch im Ausland ist Meteorologie ein seltenes Fach, das an vergleichsweise wenigen Universitäten angeboten wird. Auch wenn die meteorologischen Fachbereiche eher klein sind, zählen sie oft zu den forschungsaktivsten der jeweiligen Hochschule.

Klimatologie – ein wichtiger Teilbereich der Meteorologie

Vor allem der Klimatologie kommt im Ausland eine bedeutende Rolle innerhalb des Meteorologiestudiums zu. In der Klimaforschung steht weniger das aktuelle Wetter im Vordergrund. Stattdessen beschäftigen sich Meteorologen mit langfristigen klimatischen Veränderungen und analysieren diese. Ein zentrales Thema ist beispielsweise der Klimawandel mit seinen Ursachen und Folgen.

Im angelsächsischen Raum gibt es Studiengänge wie Climate Change, Climate Studies und Climate Control, die sich ausschließlich der Klimatologie widmen. Im Rahmen eines Auslandsstudiums könnt ihr euch auf diesen Bereich spezialisieren und somit eine wertvolle Zusatzqualifikation erlangen.

Ein Auslandsstudium als Perspektivenwechsel

Ein Meteorologie Studium im Ausland kann neue Blickwinkel auf das eigene Studienfach eröffnen und neue Wege der Problemlösung aufzeigen. Studierende erhalten die Möglichkeit, sich mit den veränderten klimatischen und meteorologischen Verhältnissen des Gastlandes zu befassen.

Befindet sich die Hochschule in einer Region mit großer Trockenheit und Hitze oder in einer tropischen Region mit heftigen Niederschlägen? Der Standort der Universität hat stets auch Einfluss auf die Forschungsschwerpunkte der Hochschule.


Berufsfelder und Berufschancen von Meteorologen

Als Meteorologe zum „Wetterfrosch“ – ein weit verbreitetes Klischee. Außenstehende bringen mit Meteorologen in erster Linie den Wettermoderator in Funk und Fernsehen in Verbindung. Tatsächlich haben nur wenige der dort aktiven Wettermoderatoren Meteorologie studiert. Deshalb zählen die Medien nicht zu den Hauptarbeitgebern für Meteorologen.

Meteorologen im Berufsleben – ein Überblick

Öffentlicher Dienst

Der überwiegende Teil der deutschen Meteorologen ist im Öffentlichen Dienst tätig. Zu den wichtigsten Arbeitgebern zählen

  • der Deutsche Wetterdienst
  • das Amt für Geoinformationswesen
  • Umwelt- und Schifffahrtsämter
  • die Bundeswehr

Aufgabengebiete:
Im Öffentlichen Dienst haben Meteorologen in erster Linie die Aufgabe, Wetterkarten und meteorologische Gutachten zu erstellen. Insgesamt betrachtet nimmt die Vorhersage des Wetters nur geringen Raum ein. Dafür spielen in der täglichen Arbeit zunehmend umweltbezogene Aufgaben eine Rolle. Meteorologen messen beispielsweise die Schadstoffbelastung in der Luft. Auch beschäftigen sie sich mit dem Klimawandel und entwickeln Maßnahmen für einen angemessenen Umgang mit seinen Folgen.

Forschungsinstitute und Universitäten

Aufgabengebiete:
Ein Schwerpunkt in der Forschung liegt darauf, die Qualität der Wettervorhersage und ihrer Analyse zu verbessern. Gleichzeitig wächst der Stellenwert klimabezogener Themen, wozu die globale Erwärmung oder das Wetterphänomen „El Nino“ zählen.

Private Wetterdienste

Aufgabengebiete:
Diese Wetterdienste liefern Wetteranalysen und -prognosen an Funk und Fernsehen. Außerdem erstellen sie Gutachten für andere Einrichtungen, für die Wetterdaten von Bedeutung sind. Das ist etwa bei Reiseunternehmen und Verbänden, die die Interessen der Landwirtschaft vertreten, der Fall.

Versicherungsunternehmen

Aufgabengebiete:
Hier sind Meteorologen zusammen mit anderen Geowissenschaftlern wie Geologen dafür zuständig, die Auswirkungen von Natur- und Umweltkatastrophen zu simulieren und die damit verbundenen Risiken einzuschätzen. Auch Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnik und -technologie greifen auf die Dienste ausgebildeter Meteorologen zurück. Sie benötigen beispielsweise deren Know-how bei der Entwicklung neuer meteorologischer Messinstrumente und Computerprogramme.

Als Meteorologe im Ausland arbeiten

Die meisten deutschen Meteorologen sind derzeit sicherlich in Deutschland tätig. Allerdings spielen Ländergrenzen in der Meteorologie im Prinzip keine Rolle. Vor allem in Lehre und Forschung, aber auch in der Privatwirtschaft, bestehen zahlreiche Möglichkeiten für Meteorologen, im Ausland zu arbeiten.

Für Meteorologen, die eine international ausgerichtete Tätigkeit anstreben, ist ein Auslandsaufenthalt häufig vorteilhaft. Meteorologen mit Auslandserfahrung können

  • interkulturelle Kompetenzen erwerben
  • die eigenen Sprachkenntnisse verbessern
  • sich frühzeitig ein Netzwerk weltweiter Kontakte aufbauen
  • ihr wissenschaftliches Profil schärfen.