Universitat Autònoma de Barcelona
Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der UAB in Barcelona
Vorbereitung
Ich habe mein Auslandssemester an der Universitat Autònoma de Barcelona in Barcelona absolviert. Es gibt verschiedene Gründe, warum ich mich für diese Stadt entschieden habe. Auf persönlicher Ebene halte ich Barcelona für eine der vielfältigsten und schönsten Städte in Europa. Mit langen Stränden, Bergen im Hinterland, buntem Stadtleben und ruhigen Ecken verspricht die katalanische Hauptstadt alles, was das Herz begehrt. Diesen Eindruck konnte ich bereits vor der Entscheidung zur UAB in einem Kurzurlaub erlangen, was die Wahl umso leichter machte.
Der schwerwiegendere Grund für meine Entscheidung ist die Gestaltung des Programms. Das Study-abroad-Programm der UAB war eines der wenigen, dass sich zeitlich mit dem eigentlichen Theoriesemester an der DHBW Heidenheim gedeckt hat. Aufgrund dessen beschränkte sich die Auswahl auf Barcelona, Skandinavien oder Schottland. Wie bereits vorher erwähnt, konnte ich aus dieser kleinen Auswahl aufgrund vorheriger Erfahrung schnell meine Entscheidung treffen.
Die Voraussetzungen und der Bewerbungsprozess wurden durch das International Office der DHBW Heidenheim und College Contact ausgiebig erklärt, sodass ich mich sogleich um die Organisation und die Beantragung der benötigten Dokumente kümmern konnte. Durch College Contact konnte ich auch bereits vor Start des Semesters persönlichen Kontakt zu meinen künftigen Kommilitonen aufnehmen.
Die Vorbereitung auf das Auslandssemester war sehr kurzfristig. Kurz vor Abflug haben ich und meine Kommilitonen uns um eine Wohnung in Barcelona gekümmert. Des Weiteren habe ich eine erweiterte Auslandskranken- und Unfallversicherung abgeschlossen.
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Universität und Studieren
Die Unterschiede zur Heimathochschule in Heidenheim sind sehr groß. Dass Kommilitonen und Professoren aus aller Welt am täglichen Unileben teilnehmen, war eine angenehme Abwechslung. Des Weiteren gestalteten sich Vorlesungen grundlegend anders. In Heidenheim dauern einzelne Vorlesungen zum Teil bis zu fünf Stunden und die gängigen Unizeiten sind von meist 8 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags (Montag bis Freitag), wobei zusätzlich etwas an Eigenstudium verlangt wird. Der Unterricht findet fast ausschließlich frontal statt und die Benotung gestaltet sich durch eine Klausur am Ende des Semesters.
In Spanien sind die Umstände komplett andere. Jede Vorlesung dauert eine Stunde und vierzig Minuten. Ich hatte das Glück, dass die Vorlesungen meiner vier Kurse von Montag bis Donnerstag von 11 Uhr bis 15.20 Uhr dauerten. Dadurch entstand trotz erhöhtem Volumen an Selbststudium weniger Stress im Sinne von Zeitmanagement. Die Evaluierung der Leistung der Studierenden fand in drei von vier Kursen kontinuierlich statt. Das bedeutet, dass Hausarbeiten, Präsentationen sowie Beteiligung und Anwesenheit im Unterricht die Endnote bestimmen. Im vierten Kurs wurden ein mid-term und ein final-exam mit einer Beteiligungsnote zur Endnote aufgerechnet. Der Unterricht gestaltet sich unter anderem durch viele Gruppenarbeiten, Projekte, Spiele, Case studies und Gastsprecher viel interaktiver und ansprechender als an der DHBW.
Aufgrund der oben beschriebenen Methodik, des Aufbaus und des Ablaufs des Programms kann ich das Study abroad Programm an der UAB jedem wärmstens ans Herz legen. Es ist zwar nicht billig, nachdem man für jeden belegten Kurs 700 – 800 Euro bezahlt (für Sprachkurse sogar noch mehr), aber es ist jeden Cent wert.
Leben im Gastland
Dadurch, dass ich meine Wohnung mit Kommilitonen von meiner Heimathochschule geteilt habe, wurde ich nicht komplett ins kalte Wasser geworfen. Durch die sehr interaktiven Kurse der Universität fiel es auch leicht neue Leute anderer Nationalitäten und Universitäten kennen zu lernen. Am meisten war ich davon überrascht, wie schnell man sich an den spanischen Lebensstil anpasst. Man steht später auf und arbeitet abends dafür länger, bevor man den Abend in einer gemütlichen Tapasbar bei einem Bier oder Sangria ausklingen lässt. Im Großen und Ganzen ist das Leben sehr viel entspannter, da man durchgehend in einer Art Urlaubsstimmung aufgrund der Lage am Mittelmeer ist.
Jeden zweiten oder dritten Tag bin ich laufen gegangen. Meine regelmäßige Route führte mich immer zum Olympiapark auf dem Montjuic. Meine Läufe habe ich so getimed, dass ich dort oben den Sonnenuntergang bestaunen konnte. Dieser Park mit bunten Farben am Himmel und der untergehenden Sonne wird mir wohl am besten in Erinnerung bleiben.
Persönliches Fazit und Empfehlung
Die Erwartungen an das Auslandssemester bestanden daraus, dass ich mir ein entspannteres, flexibleres Studentenleben gestalten konnte und viele neue Freundschaften auf internationaler Ebene schließen konnte. Und genau das war Fall. Es wurden alle Erwartungen erfüllt.
Versucht so viel vom Land zu sehen, wie möglich und nehmt euch einige Wochenenden Zeit, um beispielsweise San Sebastian, Sevilla, Valencia, Madrid oder sogar Marocco, Mallorca oder Portugal zu besuchen.