17 Apr
Erfahrungsbericht von Timo R.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Medizintechnik, Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2018 bis 03/2018
Heimathochschule: Hannover U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung & Bewerbungsprozess

Mir war seit Längerem klar, dass ich während meines Masters ein Auslandssemester in Nordamerika absolvieren möchte, um die dortige Collegeform mit ihrem persönlichen Kontakt zu den Professoren und der einzigartigen Lernkultur kennen zu lernen. Da meine Heimatuniversität allerdings keinen Kontakt zu einer der Top-Universitäten in den USA oder Kanada hat, musste ich mich selber um eine Bewerbung kümmern. Um den Prozess etwas zu vereinfachen und einen direkten Ansprechpartner zu haben, habe ich mich an College Contact gewandt.

Aus dem großen Portfolio online habe ich mich schnell für einen Aufenthalt an der UCSD entschieden, da diese mit ihrem renommierten Ruf und passenden Kursprofil genau zu meinen Anforderungen passte. Jegliche Bewerbungsunterlagen sind relativ schnell zusammengestellt und das Visum beantragt (ging in München sogar besonders unkompliziert und schnell). College Contact steht euch dabei wirklich schnell und mit genauen Antworten zur Verfügung.

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Ankunft

Kurz vor meiner Ankunft habe ich vom Solana Beach Host Family Programm gelesen und mich noch beworben. Wenige Tage vor meiner Abreise bekam ich dann die Bestätigung, dass ich für die ersten Tage der Wohnungssuche bei einer Gastfamilie bleiben kann. Ich kann das Programm nur wärmstens empfehlen, denn meine Gasteltern waren bei Weitem mehr als nur ein Startpunkt. Über das gesamte Semester hinweg habe ich sie in Solana Beach (mit dem Bus ca. eine Stunde nördlich des Campus) mehrfach besucht und in den anderen Studenten des Programmes gute Freunde gefunden. Studenten, die jedoch nur eine Bleibe für die ersten Nächte suchen und danach weniger an einem engen Kontakt interessiert sind, würde ich daher einen Airbnb oder Couchsurfing Aufenthalt empfehlen.

Der günstigste Weg nach San Diego führt über Flüge nach LA. Als Tipp: Gerne auch mal skandinavische Städte als Abflugort angeben. Durch die wegfallende Flughafengebühr kann es wesentlich günstiger sein, einen Billigflieger in den Norden zu nehmen und von dort aus nach Los Angeles zu starten. Zwar gibt es Busse von LAX nach Downtown, von wo die Amtrak-Züge nach San Diego fahren, ich würde jedoch eindeutig die entspannte und nur unwesentlich teurere Alternative empfehlen, ein Auto zu mieten und den schnellen Weg über die Freeways zu starten.


Wohnen

Ich habe mich bewusst dazu entschieden, erst vor Ort nach einer Wohnung zu suchen und würde diesen Schritt auch jedem (!!) empfehlen. Der Wohnungsmarkt in San Diego ist sehr fluktuativ und es gibt immer irgendwo eine Wohnung, die auf euch wartet. Insbesondere, da ca. 80% aller Studenten in geteilten Zimmern leben, ist es empfehlenswert, seine Mitbewohner persönlich kennen zu lernen, bevor man irgendetwas fest zusagt. Ich habe mich mit drei Norwegern und einem Deutschen aus dem UPS Programm zusammengetan und ein Haus in Pacific Beach angemietet, für das wir wiederum zwei weitere amerikanische Mitbewohner ausgesucht haben. Die normale Miete eines geteilten Raumes liegt dabei bei 600 bis 700 USD.

In San Diego stellt sich den meisten Studenten die Frage, ob sie in Pacific Beach oder in University City nach einer Wohnung suchen sollen. Zwar ist die Antwort sicherlich individuell, jedoch kann ich ein starkes Plädoyer für „PB“ abgeben. Insbesondere der kurze Weg zum morgendlichen Surf und abendlichen Bierchen in einer der zahlreichen Bars zahlt sich aus. Hier strahlt das kalifornische Leben noch ein wenig heller. Und keine Angst, es bleibt genügend Zeit, sich auf die Uni zu konzentrieren. Diese ist mit dem Bus ca. eine Stunde, mit dem Auto 30 Minuten (inklusive Parken) entfernt. Ich selber habe mir schnell ein Fahrrad zugelegt und bin in 40 Minuten täglich dem möglichen Stau aus dem Weg gegangen.


Studium/Kurse

Die Wahl von Kursen als UPS Student scheint am Anfang sicherlich verwirrend und wird auch nicht einfacher im Laufe der Zeit. Ich habe mir am Anfang diverse Kurse angesehen und über die ersten zwei Wochen fünf Kurse ernsthaft belegt. Zwar bedeutet dies fast doppelten Aufwand, der sich jedoch ausbezahlen kann. Durch den Status als UPS Student ist man meist der Letzte, der sich in die Kurse fest einschreiben kann. Durch dieses System konnte ich leider zwei meiner favorisierten Kurse im Bereich Biomedizintechnik nicht belegen und sah mich daher gezwungen, auf Businesskurse der Rady School of Management auszuweichen. Diese kann ich letztendlich jedoch vollends empfehlen, da die Professoren über ein breites Praxiswissen verfügen und wirklich interessiert daran sind, ihren Studenten etwas Neues mit relevantem Praxisbezug beizubringen (ich habe Project Management, Supply Chain Management und Business Analytics belegt).

Ich kann jedem empfehlen, einen persönlichen Kontakt mit dem jeweiligen Professor aufzubauen. Nicht nur, weil dies (zumindest für mich) in Deutschland ungewöhnlich ist, sondern auch um von dem ausgeweiteten Netzwerk zu profitieren. So habe ich mein nächstes Praktikum in Deutschland über einen Kontakt durch meinen Professor organisieren können. Zudem kann ich dazu raten, sich bei einer studentischen Initiative zu bewerben, welche sich in den ersten Wochen eines Quarters auf dem Library Walk vorstellen. Ich habe das Gefühl, dass die amerikanischen Studenten im Gegensatz zu den Kursen in diesen wesentlich offener für neue Bekanntschaften sind.


Freizeit

San Diego und Pacific Beach bieten unfassbar viele Möglichkeiten, das kalifornische Leben zu erkunden. Insbesondere die Anschaffung eines Surfboards ist dabei von großem Vorteil. Persönlich habe ich sehr wenig Zeit in Downtown verbracht, auch wenn es im Gaslamp Quarter diverse Ausgehmöglichkeiten gibt. Besonders empfehlenswert ist allerdings auch die Umgebung San Diegos. Während meiner Zeit konnte ich diverse Wanderungen vom Potato Chip Rock über den Anza Borrego State Park, den Three Sister Wasserfall bis hin zum Joshua Tree National Park unternehmen. Auch Flüge nach Hawaii sind von San Diego aus erschwinglich. Weitere Trips in den Norden Kaliforniens oder ein Wochenende in Tijuana bieten sich natürlich auch an. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich (der Geldbeutel dagegen sehr wohl).


Fazit

Insgesamt kann ich ein sehr positives Fazit von meiner Zeit an der UCSD ziehen. Für mich hat sich eine perfekte Mischung aus einer sehr guten Ausbildung, vielen neugewonnenen lokalen und globalen Freundschaften und der richtigen Prise kalifornischer Freizeitgestaltung ergeben, die ich jedem empfehlen kann. Bei der Organisation war College Contact eine große Hilfe, um von den vielen Anträgen nicht erschlagen zu werden.