10 Jan
Erfahrungsbericht von Sophie B.

University of Winnipeg


Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Gender Studies, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsverfahren

Da ich an meiner Heimatuniversität als Zweitfach Englisch studiere, ist bei mir ein Auslandsaufenthalt planmäßig vorgesehen. Ich war mir bereits schnell sehr sicher, dass ich dafür nach Kanada möchte und da meine Uni dort keine Partnerprogramme anbietet, bin ich durch den Tipp eines Kommilitonen auf College Contact gekommen. Die Bewerbung war wirklich sehr unkompliziert und ich habe mich sehr gut betreut gefühlt. Solange man die angeforderten Unterlagen beisammen hat und sich früh genug bewirbt, ist der Prozess sehr angenehm und kein Grund zur Sorge.

Ankommen in Winnipeg

Ich war bereits einen Monat vor Semesterstart in Kanada, um den Westen des Landes zu bereisen und bin dann Ende August in Winnipeg angekommen. So konnte ich mir entspannt einen ersten Eindruck von der Stadt beschaffen. Winnipeg hat bei Kanadiern einen eher schlechten Ruf, den ich in der Form nicht bestätigen kann. Klar, es ist bestimmt nicht die interessanteste Stadt der Welt, aber ich war überrascht, wie viele nette Ecken es doch gibt.

Empfehlenswert ist alles rund um den sogenannten Forks. Dort befindet sich der Forks Market, das sehr interessante und architektonisch bemerkenswerte Human Rights Museum und ein direkter Zugang und Blick auf die beiden Flüsse, die durch die Stadt fließen. Außerdem ist der Exchange District zu empfehlen, der mit seinen Gebäuden sehr an New York erinnert, sowie die vielen Parks, die es in den verschiedenen Teilen der Stadt gibt.

Nichtsdestotrotz sollte ich darauf hinweisen, dass sich Winnipegs Ruf dahingegen bestätigt, dass gerade Downtown auch viel Armut und Obdachlosigkeit herrscht. Allerdings habe ich mich trotz dessen nie unsicher gefühlt.

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Die Universität und das Studium

Die University of Winnipeg ist sehr zentral gelegen. Man befindet sich mitten im Gewusel der Stadt und der Campus ist eher klein, dadurch fühlt es sich aber sehr familiär an. Zudem achtet die Universität auf kleine Klassengrößen. Ich war nie in einem Kurs mit mehr als 30 Leuten, wodurch die Dozierenden sehr auf die einzelnen Studierenden eingehen können.

Anders als in Deutschland setzt sich die Endnote aus verschiedenen Leistungen zusammen, die schon während des Semesters erbracht werden. So musste ich in meinen Kursen schon im laufenden Semester Präsentationen halten, Hausarbeiten schreiben, regelmäßige Abgaben einhalten etc. Dadurch ist das Arbeitspensum während des Semesters deutlich höher als in Deutschland, allerdings hat es den Vorteil, dass die ganze Note nicht nur von einer Klausur abhängig ist. Desweiteren war es mein Eindruck, dass einem als Studierender sehr viel “hinterhergetragen” wurde. Damit will ich das gar nicht als negativ bewerten, es ist nur doch anders als in Deutschland, wo meiner Meinung nach sehr auf Selbständigkeit gesetzt wird.


Wohnen

Ich hatte mich dazu entschieden, das Angebot des Student Housing zu nutzen, da dies von Deutschland aus deutlich einfacher zu organisieren ist, als eine eigene Wohnung außerhalb der Universität. Zudem hat es den Vorteil, dass man direkt neben dem Campus lebt und kurze Wege hat.

Man kann entweder die Balmoral Houses wählen oder die sogenannte McFeetors Hall. Ursprünglich hatte ich mich auf die Balmoral Houses beworben, in denen man mit mehreren Studierenden in einem Haus zusammen wohnt. Dies ist die günstigste Option, die ich jedoch leider nicht bekommen habe. Stattdessen wurde mir ein Zimmer in der McFeetors Hall angeboten. Es ist um einiges teurer und man ist verpflichtet einen Meal Plan zu wählen, der mit einem festen (sehr hohen) Geldbetrag aufgeladen wird, den man in den fünf Campus Restaurants nutzen kann. Da ich gerne selber kochen wollte, um unabhängig von dem Meal Plan zu sein und um deutlich an Geld zu sparen, überdachte ich noch einmal andere Möglichkeiten.

Ich gebe den Tipp aktiv nach einem Zimmer im Family Housing zu fragen. Diese Unit befindet sich auch in McFeetors Hall und man teilt sich eine kleine Wohnung zu zweit oder zu dritt und hat eine eigene Küche, spart sich somit den Meal Plan. Es ist nicht zu leugnen, dass auch ohne Meal Plan die Kosten ziemlich hoch wahren, nichtsdestotrotz bin ich rückblickend froh in McFeetors Hall gewesen zu sein. Da dort so viele Studierende unter einem Dach leben und sich auch zwei große Gemeinschaftsräume teilen, hatte ich vom ersten Tag an Anschluss und fand schnell eine feste Gruppe an neuen Freunden. Ich glaube nicht, dass das in der Form in einer eigenen Wohnung irgendwo in der Stadt möglich gewesen wäre. Zudem ist man direkt Downtown und erreicht vieles fußläufig.


Fazit

Die Zeit in Winnipeg war unglaublich schön und lehrreich für mich. Es war spannend den Alltag an einer kanadischen Universität kennenzulernen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtzufinden. Ich habe tolle neue Freundschaften mit Studierenden aus aller Welt knüpfen können und eine neue Kultur kennen und schätzen gelernt. Zudem fand ich es gerade interessant in einer Stadt zu sein, die eher weniger bekannt und touristisch ist, denn Kanada ist so riesig und besteht nicht nur aus Vancouver und Toronto. Anknüpfend daran, kann ich euch wirklich nur empfehlen zu versuchen so viel von dem Land zu sehen wie möglich. Es lohnt sich!