Hawaii Pacific University

Bevor ich alle einzelnen Punkte anspreche, möchte ich vorwegnehmen, dass das Semester an der HPU ein wahnsinniges Erlebnis ist und trotz des hohen Kostenpunktes jeden Cent wert war.

Bewerbung

Der Weg, sich als Free-Mover zu bewerben, ist sicherlich nicht einfach und oftmals auch sehr aufwendig, gerade was Korrespondenz und Dokumentenaustausch angeht. Jedoch wurde mir dieser Mehraufwand deutlich durch College Contact abgenommen. Es war keine Mailanfrage zu viel und jedem Anliegen wurde mit Dringlichkeit nachgegangen. Die HPU hat generell lange Bearbeitungszeiten, weil die Universität wohl etwas an Popularität gewinnt und wenige Menschen eure Anliegen bearbeiten. Solltet ihr gegen Anfang des Semesters Kurse tauschen wollen, werdet ihr das Ganze dann „live“ erleben. Letztendlich war es zwar ein langer Weg, bis alle Kurse belegt und sämtliche Unterlagen zusammen waren, doch war ich mit den Problemen nie allein. Davon mal abgesehen, ist die ganze Vorbereitungszeit auch etwas Aufregendes!

Wohnungssuche und Ankunft

Entgegen aller Aussagen, man solle sich nicht vor der Abreise nach Hawaii mit der Wohnungssuche beschäftigen, fing ich schon Anfang Juni an mit Vermietern oder Dritten über „Craigslist.com“ in Korrespondenz zu treten. Ich bin zusammen mit einer Freundin gereist,  weshalb die Suche direkt auf größere Appartements ausgelegt war. Mit mindestens zwei Schlafzimmern und gelegen in Waikiki/Ala Moana. Definitiv die besten Gegenden, was das Wohnen angeht, da hier das Nachtleben größtenteils stattfindet, Geschäfte und Restaurants vorhanden sind und die meisten (fast alle) Gaststudenten hier leben.

Möchtet ihr ein Privatzimmer haben, sprich kein Zimmer teilen, so werdet ihr mit einer Miete von bis zu 1300 Dollar oder mehr rechnen müssen. Wir hatten im Endeffekt zu viert eine große, etwa 80 qm Wohnung mit zwei Schlafzimmern. Kostenpunkt lag bei 750$ pro Nase. Das ist relativ günstig für eine im Vergleich sehr moderne Wohnung in Waikiki. Sowieso ist die Suche nach Wohnungen mit europäischen Standards relativ schwierig, aber nicht unmöglich.

Wir haben die Zimmer mit Studenten geteilt, die wir im „Beachside Hostel“ kennengelernt haben, ein weiterer Hotspot, den ihr am Anfang eurer Reise definitiv nicht auslassen dürft. Bucht eure ersten 3-4 Nächte in diesem Hostel, denn alleine ein Drittel der Leute, die ihr während des Semesters immer wieder sehen werdet, trafen wir in diesem Hostel. Es gibt noch ein anderes, relativ populäres Hostel, welches „Seaside Hostel“ heißt. Dieses dürfte nicht weniger vollgepackt mit Auslandsstudenten um diese Zeit sein.

Studium

Ich habe ein Master-Semester an der HPU absolviert und die nötigen drei Kurse belegt, um ein Vollzeitstudium zu bilden.

Ich habe grundsätzlich nur MBA-Kurse belegt, weshalb das Niveau der Kurse durchaus anständig machte. Grundsätzlich hörte ich zuvor, dass es an der HPU sehr einfach sein soll, was das Niveau der Kurse angeht. Das kann ich zumindest für zwei meiner absolvierten Kurse so nicht bestätigen.

Information Systems Management: Für mich ein Fach, was relativ viel Redundanz bat, da ich das Thema bereits im Bachelorstudium an meiner Uni zuhause behandelt hatte. Dennoch war dieser Kurs durchaus interessant, weil man eigentlich jede Woche einen neuen Harvard Business Case durchnimmt. Aus zwei dieser Cases, einem Semester-Projekt sowie einer Klausur am Ende des Semesters bestand die Endnote. Dieser Kurs hatte mittleres bis schwaches Niveau.

Financial Management and Strategy: Ein Onlinekurs, der gegen Mitte des Semesters erst begann, aber auch dementsprechend vollgepackt mit Quizzes, Hausaufgaben und einem Semesterprojekt war. Für mich meistens neue Themen, deshalb mittel bis hohes Niveau.

International Business Management: Auch wenn der Name des Kurses sehr basic klingt und nach einem Fach, was man mal so „nebenbei“ absolviert, der Kurs mit dem absolut meisten Aufwand während meines Semesters. Zugleich aber auch mit dem größten Lerneffekt. Ziel des Kurses und Hauptbestandteil des Kurses ist ein Paper, welches von einer Gruppe geschrieben werden soll. Wöchentliche Präsentationen und Verbesserungen des Papers sowie Literatur, die gelesen und verstanden werden muss, tragen zu einem relativ beträchtlichen Workload bei. Am Ende aber der mit Abstand interessanteste Kurs in meinen Augen.

Freizeit

Natürlich müsst ihr euch während eures Semesters auch Zeit nehmen, um die schönsten Seiten eures Aufenthalts zu genießen.

Dafür gibt es auf der Insel tausend Möglichkeiten, das wichtigste ist: Raus aus Waikiki!!! Da ihr ohnehin viel Zeit dort verbringt und dort leben werdet, solltet ihr euch aufmachen und die West-, Ost- und vor allem Nordküste erkunden. Es gibt auf der ganzen Insel total viele schöne Strände und Hikes, welche euch viele Tage verschönern werden. Die beste Möglichkeit, auf der Insel herumzukommen, ist natürlich ein Auto, da das Bussystem nicht wirklich toll auf der Insel ist. Solltet ihr also mehrere Leute sein, dann macht es definitiv Sinn, ein Auto zu kaufen. Wir hatten bis kurz vor Ende des Semesters einen alten Truck, den wir bei uns im Parkhaus parken konnten. Sollte das mit dem eigenen Auto nicht hinhauen, gibt es super Wochenendangebote bei Enterprise. Man kann dort oft schon für 50$ von Freitagabend bis Dienstagmorgen ein Auto mieten. Checkt dafür die Webseite Enterprise rent-a-car selbst oder ruft dort an.

Außer der Insel Oahu gibt es natürlich noch die anderen Inseln der Inselgruppe Hawaii. Hier kann ich definitiv empfehlen, auf die Inseln Kauai, Big Island und Maui zu fliegen. Sie sind alle drei sehr speziell und definitiv einen Trip wert. Leider hat es bei mir zeitlich nur für Maui gereicht, aber ich werde definitiv zurückkommen, um auch die anderen Inseln zu erkunden.

Zum Abschluss noch meine drei „Favourite Spots“ auf Oahu:

Waimea Bay, North Shore

Three Peaks Hike (Olomana Trail), Kailua

Coackroach Cove, Eastside