17 Jun
Erfahrungsbericht von Sebastian G.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 05/2016
Heimathochschule: Lüneburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der erste Schritt

Eigentlich wollte ich gar kein Auslandssemester absolvieren. Doch Gespräche mit meinen Freunden in der Universität in Deutschland und das plötzliche Fernweh überzeugten mich, den Schritt ins Ausland zu wagen, und ich habe es nicht bereut.

Gleich am Anfang war mir klar, dass das Auslandssemester unbedingt in den USA in Kalifornien stattfinden sollte. Am besten noch an der SDSU - San Diego State University.

Schon Fernweh bekommen?

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Warum?

  1. Das sehr schöne Wetter.
  2. Die Universität mit dem wunderschönen Campus.
  3. Die Lage und ganz einfach die Stadt. Nicht so groß wie zum Beispiel LA.

Gleich am Anfang konnte ich in Erfahrung bringen, dass sehr viele Studierende gerne ein Auslandssemester an der SDSU verbringen wollen. Dementsprechend habe ich gleich Bedenken bekommen. Doch College Contact nahm mir die Angst und erklärte gleich von Anfang an, wie alles ablaufen soll.


Die Bewerbung

Nachdem ich mit College Contact einen sehr regen E-Mail-Austausch wegen der zu wählenden Uni und den Sprachnachweisen hatte, wurde mir das Datum des Bewerbungsbeginns mitgeteilt und ich stürzte mich in die zahlreichen Formulare.

Der Bewerbungsprozess ist recht einfach. Man muss ein Bewerbungsformular ausfüllen und dazu einen finanziellen Nachweis sowie einen Sprachnachweis (C1) einreichen. Ist dieser Schritt getan, dürfte euch nichts mehr im Weg stehen.

Ich musste einige Wochen auf die Zusage warten und fing langsam an zu zweifeln, bis plötzlich unerwartet ein großer Umschlag mit der Zusage im Briefkasten war. Nach Erhalt der Zusage kümmerte ich mich noch schnell um das VISA (es entstehen Kosten und eventuelle Reisen zu den Städten mit den verfügbaren US-Konsulaten) und eine Auslandskrankenversicherung. Nach ein paar Wochen bekommt ihr noch ein paar E-Mails von College Contact und der SDSU, wo weitere Vorgehensweisen erläutert werden. Es hört sich alles recht aufwendig und kompliziert an, ist es aber nicht. College Contact steht euch immer zur Verfügung und informiert euch immer, wenn etwas Neues ansteht oder Änderungen gibt.

Nachdem ich all diese Sachen erledigt habe, ging es mit der Wohnungssuche weiter.


Wohnen

Ich habe glücklicherweise recht schnell eine Wohnung gefunden. Meine Mitbewohner habe ich auf facebook.de in einer der Gruppen für SDSU-Auslandssemester-Studierende gefunden. Ich empfehle, euch intensiv mit euren zukünftigen Mitbewohnern auseinanderzusetzen und kennenzulernen, da sonst das WG-Leben darunter leiden wird. Ich hatte da leider nicht so viel Glück, aber wir haben uns arrangiert. Eine Wohnung solltet ihr auf jeden Fall vor dem Semesterbeginn suchen und auch finden.

Ich habe Studierende kennengelernt, die noch Wochen nach dem Semesterbeginn eine Bleibe gesucht haben. Darunter mussten ihre Freizeit und das Studium leiden. Die meisten Studierenden möchten gerne in Campusnähe oder am Strand wohnen. Dementsprechend hoch ist die Nachfrage. Ebenso die Kosten. Ein Zimmer in einen Apartment kostet etwa 800-1100 Dollar pro Monat. Stellt euch also auf hohe Mietkosten ein. Ich habe zwischen Strand und Uni gewohnt und habe glücklicherweise „nur“ 620 Dollar für ein Einzelzimmer in einen Apartment zahlen müssen.

Wohnungen und Apartments kann man auf craiglist finden oder in den verschiedenen Gruppen auf facebook.


Zu den Transportmitteln

Amerika ist als Autostadt bekannt. Ich muss zugeben, dass es schwierig ist, ohne Auto auszukommen. Ich habe es aber zum größten Teil ohne Auto hinbekommen. Ich habe mir ein Semesterticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in San Diego an der Universität gekauft. Durch die gute Anbindung des Zuges an die Uni und die Einkaufszentren kam ich gut und auch recht schnell zu den wichtigsten Orten hin. Nach Downtown kam ich auch schnell hin. Zum Strand wird es schon schwieriger. Da ist Umsteigen zwischen Zug und Bus angesagt. Als ich Besuch bekam, habe ich selbstverständlich immer ein Fahrzeug gemietet und wir haben es immer ausgiebig ausgenutzt und sind oft zum Strand gefahren oder waren auf Roadtrips. Jeder Mietwagen (bis auf Hawaii) kam immer auf mindestens 4000 Meilen. Im Endeffekt liegt es am eigenen Ermessen, wie nötig man einen Mietwagen braucht. Wohnt man am Strand, dann ist ein Mietwagen unverzichtbar, um zur Uni zu gelangen (Uni-Parkplatz kostet Geld, nicht in den Studiengebühren enthalten). Ich kam, bis auf die Besuche, Hawaii und die letzten Tage in San Diego, immer ohne Mietwagen aus und habe somit viel Geld gespart. Viele empfehlen, einen Mietwagen bei „Dirt Car Rental“ zu mieten. Ich habe bei dem Unternehmen nie ein Fahrzeug gemietet, da diese bestimmten Regelungen unterliegen. Zum Beispiel: Begrenzte Meilen, nur Stadtgebiet San Diego etc. Am Flughafen von San Diego gibt es viele Autovermieter und diese bieten alle Klassen von Fahrzeugen an.


Universität und San Diego

Die SDSU hat einen sehr schönen und großen Campus. Es gibt viele Grünflächen und Palmen verschönern den Campus ungemein. Tennisplätze, ein Footballfeld und ein Fußballfeld gibt es selbstverständlich auch, sowie ein Swimmingpool und ein Fitnesscenter. Das alles ist für euch als Studenten kostenfrei! Unbedingt müsst ihr euch auch ein paar Spiele der SDSU-Basketball-Mannschaft anschauen. Die Stimmung wollt ihr nicht verpassen. Die Karten bekommt ihr mit den Studentenausweisen gratis. Diese sind aber schnell ausverkauft.

Euer Start in der SDSU beginnt mit einer sogenannten Orientierungswoche. Da wird euch alles genau erklärt, wie und was ihr alles machen müsst. Ihr müsst zum Beispiel neben den zwei Special Courses, die ihr ja schon im Gepäck habt, noch andere Kurse wählen. Ein Crashen der Kurse gibt es nicht mehr. Man muss jetzt auf der Webseite der SDSU einen Kurs auswählen und sich dort eintragen. Entweder man bekommt den Platz sofort, oder man wird auf die Warteliste gesetzt, weil die regulären SDSU-Studenten Vorrang haben. Ich finde das neue System sehr angenehm, da für jeden Kurs eine Beschreibung gibt und wann es stattfindet. Die Auswahl der Kurse wird sehr ausgiebig in der Orientierungswoche erklärt und durch eine Präsentation gut erläutert.

Wer noch Lust und Zeit hat, kann sich noch in verschiedene Sportkurse einschreiben. Da kann man einen Tenniskurs belegen oder am Strand surfen lernen. Für jeden Sportbegeisterten ist etwas dabei! (Zusatzkosten beachten!)

Das Studium ist meiner Meinung nach leichter als in Deutschland. Die Noten setzen sich aus Hausaufgaben, Gruppenarbeiten und Assignments sowie aus Zwischenprüfungen zusammen. Es gibt also keine reine Klausur am Ende, die den ganzen Lernstoff abfragt. Man kann sehr gute Noten bekommen, wenn man immer am Ball bleibt. Es besteht Anwesenheitspflicht.  

Wenn man das College-Leben erleben möchte, der sollte definitiv am Campus wohnen und dort viel Zeit verbringen. Man ist umringt von Studenten. Günstige Bars und Kneipen gibt es in unmittelbarer Umgebung. Anstatt einer Mensa gibt es einen Food-Court mit mehreren Fast-Food-Restaurants. Andere Fast-Food-Filialen sind in der Nähe des Campus zu finden. Wer seinen Auslandssemester gerne mit einer Brise „Chill-Faktor“ erleben möchte, der sollte am Strand leben. Dort scheint eine etwas andere Zeit zu sein. Alle scheinen sorgenfrei zu sein. Die Menschen treiben Sport oder sonnen sich am Strand. Gesurft wird überall. Entlang der Promenade gibt es viele Cafes und Bars.

Downtown hat auch eine Menge zu bieten ist aber eher etwas für den größeren Geldbeutel. Die Getränke sind hier spürbar teurer als beispielsweise in Pacific Beach. Ich habe weniger Zeit in Downtown verbracht aber ein paar Abende und Tage sollte man schon verbringen. Man kann vieles sehen und erleben.

Weitere Orte in der Umgebung:

  • La Jolla: Sehr empfehlenswert!!!
  • Coronado Island: Eine sehr schöne Sicht auf die Skyline!
  • Potato Chip Rock
  • Cedar Creek Trail: Ein Wanderweg, der bergab! zu einem Wasserfall führt
  • Sunset Cliffs und Balboa Park
  • Cowles Mountain: Sicht auf die gesamte Stadt
  • Point Loma: Ebenfalls eine sehr gute Sicht auf die gesamte Stadt (Nationalpark-Area. Eintritt: 10 Dollar pro Auto)

Reisen

Das Reisen soll auf jeden Fall nicht außer Acht gelassen werden. Los Angeles ist etwa 2-3 Stunden Autofahrt entfernt, Las Vegas etwa 5 Stunden. Ich war öfters in Los Angeles und habe alles Relevante besichtigt. Ich kam dort ohne Probleme mit dem Auto zurecht. Las Vegas ist eine Stadt in der Wüste. Nach stundenlanger Fahrt sieht man plötzlich die Lichter und Leuchtreklamen von Las Vegas. Sieht man so etwas zum ersten Mal, dann ist es wirklich sehr beeindruckend. Las Vegas eignet sich auch sehr gut als Ausgangspunkt um den Grand Canyon und andere Canyons zu besichtigen.

Ich empfehle auch einen Roadtrip nach San Francisco und Yosemite Nationalpark. Am besten fährt ihr den berühmten Highway 1 entlang. Die Aussichten sind wunderschön. Ich habe mit meinen amerikanischen Freunden eine Kombination aus Highway 1 und 101 gemacht und wir sind die Strecke an einen Tag hochgefahren. Ein Tag erscheint als sehr kurz, aber wir haben alles Wichtige mitgenommen. San Francisco ist auch eine sehr interessante Stadt für die man schon 3-4 Tage einplanen sollte. Der Yosemite Nationalpark ist etwa 4 Stunden von San Francisco entfernt und ist auch sehr sehenswert.

Was ihr auf keinen Fall verpassen sollt: Hawaii. Es ist die Gelegenheit, günstig dorthin zu fliegen. Ich habe die Reise alleine angetreten und dort sehr schnell nette Menschen aus aller Welt in einem Hostel am Waikiki Beach kennengelernt. Ein Auto braucht ihr auf O’ahu nicht unbedingt, da die öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut sind. Dennoch benötigt man von Honolulu bis zur Nordseite 3 Stunden. Ich war froh, dass ich auch dort einen Mietwagen hatte und sehr schnell überall hinkam. Hawaii war für mich das Highlight des Auslandssemesters und ich denke oft an die schöne Zeit auf Hawaii. Wenn ihr euch entscheiden müsst zwischen New York oder Hawaii, nimmt definitiv Hawaii. Nach New York kommt ihr heutzutage aus Deutschland recht günstig hin.


Fazit

Das Auslandssemester war definitiv einer der besten Entscheidungen in meinem Leben. Am Anfang habe ich wirklich etwas Zweifel gehabt und überlegt wie man alleine ohne Freunde und Familie weit weg in einem fremden Land leben kann. Nach einer kurzen Angewöhnungszeit lebt man sich schnell ein und man lernt das super California-Leben kennen. In San Diego sind die Leute offen und freundlich. Sie lächeln einen immer an oder fragen an der Kasse oder an der roten Ampel, wie der Tag so läuft. Man grüßt sich auf der Straße, obwohl man sich nicht kennt. Dieser California Lifestyle hat mir sehr gefallen und ich vermisse es in Deutschland.

Die SDSU war ein Volltreffer und hat mir sehr gefallen. Meine Englischkenntnisse haben sich auch sehr verbessert und ich habe keine Probleme mehr auf Englisch zu reden. Die Vorlesungen und Seminare auf Englisch waren kein Problem.

Nach einer gewissen Zeit hat man sich an die Sprache gewöhnt.

Die Gelegenheit sein Leben fernab der Heimat zu organisieren und der richtige Umgang mit dem Budget waren eine unbezahlbare Erfahrung.

Die Zeit bleibt unvergesslich und war eine sehr gute Erfahrung. Ich kann nur jedem empfehlen, auch ein Auslandssemester zu machen. Auf jeden Fall sollte man sich etwas mehr Geld zur Seite legen als geplant, da die USA doch recht teuer ist. Ich bereue keine einzige Minute, dort gewesen zu sein. So schwer der Abschied der Freunde und Familie in Deutschland war, so schön und unvergesslich war die Zeit in den USA. Am Ende des Semesters war ich schon etwas bedrückt, dass ich die Heimreise antreten musste. Gerne würde ich da bleiben können. Nutzt die Chance und absolviert ein Auslandssemester. Ihr werdet es nicht bereuen! Es wird eine unvergessliche Zeit, an die ihr euch auch in der Zukunft erinnern werdet.

Sebastian G.