University of Technology Sydney
VORBEREITUNG
Nachdem ich mich für Australien als Ort des Austauschs entschieden hatte, verlief die Wahl der Universität problemlos und unkompliziert. Einerseits arbeitet die Administration der UTS äusserst schnell und andererseits hat mir die Agentur College Contact (www.college-contact.com) den Anmeldungsprozess massiv erleichtert. Für die Auswahl der Kurse steht ein ausführliches Handbuch auf der UTS-Website zur Verfügung. Damit kann man die Kurse vergleichen, aussuchen und schliesslich die Kursbeschriebe dem HSG Anrechnungsbüro weiterleiten.
Ist man einmal an der Uni angemeldet, erhält man das Visum online im Handumdrehen. Beim Packen gilt es zu beachten, dass manche Inland-Airlines in Australien (Jetstar und Tiger) Gepäck nur bis 20 kg akzeptieren. Möchte man auf Inlandflügen mehr Gepäck mitnehmen, ist dies mit Qantas oder Virgin möglich. Bei der Kleiderwahl gilt es zu berücksichtigen, dass die Winter auch in Sydney relativ kühl sein können und die Gebäude schlecht isoliert sind und oftmals nur eine kleine elektrische Heizung haben.
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UNTERKUNFT
Für die Wahl der Unterkunft ist zu bemerken, dass die Mieten in Sydney grundsätzlich wirklich sehr hoch sind. Die UTS bietet einen Housing Service an, von dem ich mehr Gutes als Schlechtes gehört habe. Ich habe jedoch zusammen mit einer Freundin über Airbnb in der Wohnung eines jungen Ehepaars im schönen Stadtteil Waterloo gewohnt. Dort haben wir für gesamthaft ca. 1‘500 CHF pro Monat ein Zimmer mit eigenem Badezimmer zur Verfügung gehabt. Die Küche und den Wohnzimmerbereich konnten wir mitbenutzen. Glücklicherweise war die Wohnung mit leistungsstarkem Wi-Fi ausgerüstet, was in Australien keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist und ein Kriterium bei der Wahl der Unterkunft sein sollte.
LEBEN IN SYDNEY
In Sydney besteht der öffentliche Verkehr aus einem engmaschigen Busnetz und einigen Zuglinien. Diese kann man mit einer Prepaidkarte (Opal) benützen. Die Preise sind mit denen in der Schweiz vergleichbar. Google Maps bietet dazu einen sehr nützlichen Routenplaner mit Fahrplan.
In den Läden von Coles, Woolworths und Aldi gibt es ein breites Angebot an Lebensmitteln und sonstigen Bedürfnissen des täglichen Gebrauchs. Auch hier sind die Preise ähnlich wie in der Schweiz. Bei der Standortwahl der Unterkunft sind diese beiden Punkte, Verkehrslage und Einkaufsmöglichkeit, zu beachten.
Es ist empfehlenswert, sowohl ein Handy-Abo als auch ein Bankkonto zu eröffnen. Vodafone hatte das günstigere Angebot, die Verbindung war jedoch auf dem Land massiv schlechter als jene von Telstra. Wer also weiss, dass er häufig fernab der Städte Ausflüge unternehmen wird und trotzdem Internetzugriff haben will, wählt besser Telstra. Was die Bank betrifft, habe ich mich für ein Studentenangebot der Commonwealth Bank entschieden und war zufrieden.
FREIZEIT
Diverse Agenturen verkaufen Ausflüge und Trips innerhalb Australiens, wobei die Qualität deren Beratung stark schwanken kann. So war die Beratung von Student Uni Travel für meinen Uluru-Ausflug aufdringlich und mangelhaft. Daher habe ich danach sämtliche weitere Ausflüge (Fraser Island, Whitsunday Segeltrip, Daintree Rainforest, Tasmanien, Great Ocean Road und Kangaroo Island) bei Adventure Travel Bugs gebucht und fühlte mich sehr gut beraten. Aber auch in Sydney selber gibt es neben dem Taronga Zoo mehrere Costal Walks (z.B. Bondi to Coogee und Spit Bridge to Manly), die sehr zu empfehlen sind, ebenso ist ein Ausflug mit der Fähre nach Manly ein absolutes Highlight. In einer zweistündigen Zugfahrt ist auch ein Ausflug in die Blue Mountains nach Katoomba möglich, was mir sehr gefallen hat.
Für das Buchen von Inlandflügen ist die Webiste www.skyscanner.com.au empfehlenswert.
UNIVERSITÄT
Die University of Technology ist eine vergleichsweise junge Universität. Entsprechend wird viel in die Infrastruktur investiert. So wurde in diesem Jahr ein neues, nicht nur topmodernes, sondern auch architektonisch ansprechendes Business Gebäude eröffnet. Darin befindet sich ein sehr schönes Café, wo man auch Snacks geniessen kann. Im Hauptgebäude befindet sich schliesslich ein Food Court, wo man aus einem breiten Angebot wählen kann. Die Bibliothek bietet genügend Arbeitsplätze mit oder ohne Computer und es sind Gruppenräume buchbar. Neben dem Bibliotheksgebäude liegt das Einkaufszentrum Paddy’s Markets, wo sich in der obersten Etage ein grosser Asian Food Court mit einem günstigen Angebot befindet.
Bei der Kurswahl gilt es zu beachten, dass gewisse Undergraduate-Kurse zwar im Kontextbereich der HSG anrechenbar sind, diese jedoch an der UTS teilweise eher streng benotete Pflichtkurse im ersten Semester sein können. So habe ich den Kurs Managing People and Organisations, welcher an der UTS ein Basiskurs für das Undergraduate-Wirtschaftsstudium ist, gewählt. Schwerpunkt war die Unterscheidung von bürokratischem und post-bürokratischem Aufbau von Organisationen und daraus entstehende Fragestellungen. Prüfungsleistungen waren zwei Essays sowie eine schriftliche Prüfung. Dieser Kurs hat neben einer wöchentlichen Vorlesung auch eine wöchentliche Übungseinheit beinhaltet, welche in Gruppen à fünf Personen absolviert wurden. Nicht alle Gruppenmitglieder brachten die gleiche Motivation mit, was die Diskussion von Texten teilweise extrem langweilig gemacht hat. Zudem habe ich zwei Postgraduate-Kurse besucht. Vom Kurs Managing Culture and Change habe ich inhaltlich am meisten profitiert. In zahlreichen Fallbeispielen haben wir die Wirkung von Kultur auf das Change-Verhalten von Unternehmungen (und umgekehrt) analysiert. In einer Gruppenarbeit haben wir den Kulturwechsel der Bank UBS genauer angeschaut. Daneben waren eine Pecha Kucha Präsentation und ein Essay die Prüfungsleistung. Der Kurs Economics for Management hat sich je hälftig mit Mikro- und Makroökonomie beschäftigt und war ein sehr guter Rückblick auf die Economics-Inhalte meines vergangenen Studiums. Das Tempo war enorm hoch, weshalb ich froh war, dass einige Themen bereits an der HSG behandelt wurden. Nebst einer Midterm- und einer Final-Prüfung galt es in einer schriftlichen Gruppenarbeit einen Ausblick auf die Wirtschaft Australiens zu erarbeiten.
Besonders zu empfehlen ist die Inanspruchnahme von HELPS, einer Dienstleistung der Universität für Austauschstudenten. Gerade beim Verfassen von Essays wird einem individuell in einer 40-minütigen Session geholfen, das Geschriebene zu verbessern. Zudem können Austauschstudenten für die Prüfungen eine Verlängerung der Prüfungszeit sowie die Verwendung eines englischen Wörterbuchs beantragen.
GESAMTEINDRUCK
Ich bin mit meiner Wahl, nach Sydney an die UTS zu gehen, vollkommen zufrieden, weil die Qualität der Universitäten hoch und das Leben in Sydney angenehm und äusserst vielseitig ist. Wie in ganz Australien habe ich in Sydney grösstenteils herzlich offene und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Zudem ist auch Australien an Vielseitigkeit kaum zu überbieten, weshalb man von Sydney aus während den Semesterferien und vor oder nach dem Semester ein fantastisches Land entdecken kann, in welches man vielleicht nicht so bald wieder reist.