25 Mär
Erfahrungsbericht von Raphael K.

California State University Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

mein Name ist Raphael, ich studiere Wirtschaftswissenschaften und habe in meinem 5. Fachsemester von September 2014 bis Dezember 2014 für ein „Quarter“ an der „California State University Los Angeles“ studiert.

Uniauswahl

Schon zu Beginn meines Studiums in Deutschland war für mich klar, dass ich ein Semester im Ausland studieren möchte. Am liebsten ins englischsprachige Ausland und möglichst weit weg. Klar, dass Kalifornien daher von besonderem Interesse für mich war. Die Entscheidung an die CSULA zu gehen war sicherlich auch davon geprägt, der Metropole Los Angeles als zweitgrößte Stadt der vereinigten Staaten und Hotspot der Amerikanischen Westküste möglichst nah zu sein. Dabei lockten mich die vielen Sehenswürdigkeiten, Stadtbilder und Landschaften die man vorher nur aus dem Fernsehen kannte und der Wunsch einmal in seinem Leben nach LA zu reisen. Dieser Wunsch festigte sich und ich bewarb mich für ein Auslandssemester an der „California State University Los Angeles“.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Vor Reiseantritt

Für die Bewerbung benötigte ich neben dem Bewerbungsformular einen gültigen Sprachnachweis (z.B. TOEFL), eine englischsprachige Notenübersicht der Heimatuniversität und eine Kopie des für die Dauer der Auslandaufenthalt gültigen Reisepasses. Die Unterlagen konnte ich dann in das Büro von „College Contact“ schicken und die haben diese dann weitergeleitet, oder ggf. Verbesserungsvorschläge gegeben. Ich habe mich ungefähr ein halbes Jahr vor Beginn des Auslandssemesters beworben.

Nachdem „College Contact“ die Dokumente an die CSULA weitergeleitet hat, bekam ich wenige Wochen später die Zusage. Nun musste ich noch ein Visum für die USA beantragen. Für das Visum benötigte ich unter anderem das I-20, die Online-Formulare und eine finanzielle Bestätigung.  Dafür musste ich einen Termin für ein Visumsinterview in einer Amerikanischen Botschaft (z.B. Berlin oder Frankfurt) vereinbaren. Dieser verlief zügig und problemlos und mir wurde eine knappe Woche nach diesem Termin mein Reisepass mit dem eingetragenen Visum zugeschickt.

Außerdem habe ich Kontakt mit dem International Office meiner Heimatuniversität, der Leibniz-Universität Hannover, aufgenommen, um die voraussichtlich im Ausland belegten Kurse offiziell absegnen zu lassen und so eine Anrechnung meiner Kurse im Rahmen eines „Learning Agreements“ zu garantieren.

Nun ging es noch darum einen Flug zu buchen. Ich habe mich dazu entschieden, bereits 3 Wochen vor Beginn der Uni nach Los Angeles zu reisen, um die Zeit zu nutzen eine Wohnung für meinen Auslandsaufenthalt zu finden.

Aus den im Internet veröffentlichten Erfahrungsberichten ging nicht das beste Bild des Studentenwohnheims hervor. Im Nachhinein sind die „Dorms“ der CSULA völlig okay! Die meisten Apartments sind mit einer großen Küche, einem Wohnzimmer, einem Balkon und geräumigen Schlafzimmern ausgestattet und geben ein sauberes Bild ab. Außerdem sind sie preiswerter als die meisten Privatwohnungen in Los Angeles.

In das Studentenwohnheim zu gehen um auf dem Gelände der Uni zu wohnen war für mich nicht von Interesse. College Contact gab mir den Tipp, sich Wohnungen erst direkt vor Ort anzuschauen und sich nicht „blind“ aus Deutschland in eine Wohnung zu mieten und erst recht keine Vorauszahlungen aus Deutschland zu leisten, um potenziellem Betrug und Reinfall aus dem Weg zu gehen. Dadurch, dass ich schon Wochen vor Semesterbeginn in Kalifornien war, hatte ich außerdem Zeit, mich in Los Angeles ein wenig einzuleben.


Ankunft

Nach einem anstrengenden, fast 12-Stündigen Flug von Frankfurt nach LA, kam ich am späten Nachmittag an und war müde und erschöpft. Diese Müdigkeit legte sich jedoch relativ schnell als ich mich in einer Taxifahrt vom Flughafen zum „Starlight Inn“-Motel, in welchem ich ein Zimmer für die erste Woche gebucht habe, in dieser großen Stadt umgesehen habe. Es gibt auch günstigere Möglichkeiten vom Flughafen wegzukommen. Der „LAX FlyAway“ Bus beispielsweise fährt regelmäßig vom Flughafen Richtung Downtown zur Union Station für knapp 8 $. Ich war wirklich geplättet von der Größe der Stadt, den vielen Menschen, dem Blick auf die Skyline und dem warmen kalifornischen Wetter. Eine Stadt, die aussah wie eine riesige Filmkulisse und damit dafür sorgte, dass ich mich selbst wie im Film fühlte. Von der ersten Minute an hatte ich das Gefühl, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen ist, nach Los Angeles zu gehen.

Das „Starlight-Inn“-Motel in der Nähe der CSULA kann ich NICHT (!!!) empfehlen. Nicht nur nach Sonnenuntergang ein sehr zwielichtiger Ort, an dem teilweise sehr skurrile Typen herumlaufen, denen man ansieht, dass sie nicht die Unerfahrensten im Umgang mit Drogen und Waffen sind. Dieses Bild wird durch den nur gebrochen Englisch sprechenden Motel Besitzer leider nicht verbessert. Im Umkreis der Uni gibt es eindeutig schönere (und auch sichere) Unterkünfte für die erste(n) Woche(n).

Ich nahm es als Ansporn, schnell ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden um von diesem merkwürdigendem Ort wegzukommen.


Wohnungssuche

Bereits am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zum International Office der „Cal State LA“, um Informationen bezüglich der Wohnungssuche und eines Telefonanbieters zu bekommen. Man gab mir eine Liste mit Angeboten von Zimmer- und Wohnungsvermietungen. Nachdem ich mir eine Sim-Karte bei dem Anbieter AT&T (40$ im Monat) besorgt hatte, kontaktierte ich einige Vermieter dieser Liste und vereinbarte Besichtigungstermine mit ihnen. Nebenbei suchte ich über die Internetseiten „airbnb.com“ und „craigslist.com“, bei der ebenfalls Personen Zimmer und Wohnungen für bestimmte Zeiträume vermieten, nach einer Bleibe. Schließlich fand ich über „Airbnb“ ein schönes Zimmer in einer Wohnung im Stadtteil Boyle Heights mit einem unfassbar geilen (!) Blick über die Stadt. Der Haken an der Sache war allerdings der Preis. Ich habe für die Zeit dort fast 1000$ monatlich an Miete gezahlt. Das geht auch eindeutig günstiger! Wenn auch mit Verzicht auf einen Blick über Los Angeles. Nach wenigen Tagen im Motel konnte ich also ausziehen und mein neues Zuhause für die folgenden Monate in Boyle Heights (ziemlich genau zwischen Downtown LA und der „California State University“) beziehen.


Kurswahl

Da ich mich bereits im Vorfeld des Auslandsstudiums über die angebotenen Kurse der CSULA informiert habe und diese auch für die Anrechnung an meiner Heimatuniversität benötigte, wusste ich ungefähr für welche Kurse ich mich interessiere und konnte eine Vorauswahl an Kursen treffen. Allerdings findet die Eintragung und verbindliche Teilnahme an Kursen für internationale Studenten erst vor Ort, in der Zeit des „Class-Crashing“ (meist die ersten zwei Wochen des Semesters) statt. 

Dabei spielt das sogenannte „Open-University“-Formular eine große Rolle. Man hat den zuständigen Dozenten oder Professor, also den Leiter des jeweiligen Kurses, in dieser Zeit anzusprechen und darum zu bitten, ihn verbindlich in seinen Kurs aufzunehmen. Als internationaler Student ist man also erst dann Teilnehmer eines Kurses, wenn der jeweilige Dozent oder Professor auf dem „Open University“-Formular mit seiner Unterschrift bestätigt, dass der Student die Berechtigung hat, an dem Kurs teilzunehmen. Meiner Erfahrung nach waren die Professoren stets freundlich und kooperativ und ich konnte mich noch innerhalb der ersten Woche für all meine gewünschten Kurse eintragen lassen.

Ich belegte unter anderem die Kurse „Mathematical Economics“, „Managerial Economics“ und „Economics of Developing Countries“. Die Vorlesungen ähneln sehr dem Unterricht, wie man ihn aus Deutschen Schulen kennt. Das hat den Vorteil, dass die Kurse mit höchstens 40 Leuten deutlich kleiner sind als an deutschen staatlichen Unis und man so individuell besser gefördert werden kann. Außerdem sind meiner Einschätzung nach die Anforderungen an Amerikanischen Unis weniger hart im Vergleich zu Deutschland. Bedeutet: Ich konnte dem Vorlesungsgeschehen leicht folgen und hatte keine größeren Probleme bei Klausuren oder Hausarbeiten.


Studentenleben und Freizeit

Schon mit der ersten Veranstaltung, dem „Orientation Day“, ermöglicht die „Cal State LA“ einen Überblick über das folgende „Quarter“ zu bekommen und bereits Kontakte mit anderen internationalen Studenten zu knüpfen. 

Weiterhin versucht die Uni durch Veranstaltungen für „Internationals“ den Gaststudenten die Möglichkeit zu geben, mit anderen Internationalen in Kontakt zu treten und auszutauschen. Natürlich ist es dabei jedem selbst überlassen inwieweit man davon Teil sein möchte. Bei uns hat sich relativ schnell eine größere Gruppe von Studenten aus der ganzen Welt gebildet, die regelmäßig zusammen Dinge unternommen hat, sich in den „Dorms“ getroffen hat oder zusammen feiern war.

Für Unternehmungen ist Los Angeles (und Umgebung) mehr als empfehlenswert! Seien es die traumhaften Strände von „Venice“ und „Santa Monica“, an denen die Sonne Dauergast ist; der Skyline von Downtown, bei denen nicht nur den eingefleischten GTA-Fans das Herz aufgeht; die prachtvollen Villen von Malibu und Bel Air; der „Cheesecake Factory“ in Pasadena, die auch dadurch bekannt ist, dass „Penny“ in der Serie „The Big Bang Theory“ dort als Bedienung arbeitet; den „Walk-Of-Fame“ in Hollywood mit vielen Clubs und Bars (man sollte beachten, dass das Amerikanische Gesetz sehr (!) streng mit der Aushändigung von Alkohol an unter 21-Jährige ist); Disneyland und die Universal Studios; stimmungsvolle Baseball-, Eishockey- und Basketballspiele; das „Griffith Observatory“, von dem man einen unglaublichen Blick über ganz LA hat; und und und...

Los Angeles hat im Punkt Sehenswürdigkeiten mehr als genug zu bieten! Und im Normalfall bietet der Stundenplan stets genug Freizeit um sich Aktivitäten und Unternehmungen zu widmen.

Für Adrenalin-Junkies und Achterbahn-Fans kann ich besonders den Freizeitpark „Six-Flags-Magic-Mountain“ in Valencia, ca. 45 min nördlich von L.A., empfehlen. Viele Achterbahnen und aufregende Attraktionen sorgen dafür, dass man den Besuch dort nicht so schnell wieder vergisst. Meiner Meinung nach einer der besten Freizeitparks der Welt!


Reisen

Da das „Quarter“ bereits Mitte Dezember endete, ich allerdings erst Ende Januar nach Deutschland zurückgeflogen bin, blieb mir fast ein ganzer Monat für das Reisen durch Kalifornien. Dadurch blieb mir genug Zeit mit Freunden einen „Road Trip“ nach San Francisco, den „Yosemite National Park“ und San Diego zu starten und den Großteil vom „Pacific Coast Highway“, mit dem unglaublichen Blick auf die Küste und den Pazifischen Ozean, zu sehen. Bereits unter dem Semester reisten wir mit einer Gruppe von Deutschen Studenten für ein Wochenende in die legendäre Stadt Las Vegas. Von dort ist auch der Gran Canyon ist nur wenige Stunden entfernt. Außerdem reisten wir noch in der letzten Woche dieses Amerikaaufenthaltes für eine Woche nach New York und erlebten den Flair des „Big Apple“.

Es bietet sich also an, noch einige Wochen nach der Uni einzuplanen, um genug Zeit zu haben, das Land in Ruhe zu bereisen. Ein anderes Land zu erleben, mit all seinen Kulturen, Besonderheiten und Facetten, war der wichtigsten Grund für mich, ein Semester im Ausland zu studieren.


Persönliches Fazit

Es war eine unglaublich spannende und ereignisreiche Zeit, in der ich tolle Leute aus der ganzen Welt kennengelernt habe, die Amerikanische Kultur erleben durfte, atemberaubende Städte und schöne Landschaften gesehen habe, viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt habe und sicherlich mich auch persönlich weiterentwickelt habe. 

Auf „College Contact“ war dabei immer Verlass! Sie waren stets ansprechbar und freundlich, während sie meine Fragen beantworteten und Unklarheiten (besonders vor Abflug) klärten. Danke für die große Hilfe von „College Contact“, mein Auslandssemester zu organisieren! Ich kann jedem nur empfehlen, während des Studiums einen Auslandsaufenthalt einzuplanen!

Ich erinnere mich immer gerne an die Zeit und vielen schönen Tage dort unter der kalifornischen Sonne. Möglicherweise werde ich später mal sagen, dass dieses Auslandssemester die Zeit meines Lebens war. Aber bis dahin beschreibe ich die Zeit so, dass ich die Entscheidung, an die „Cal State LA“ zu gehen, nie bereut habe, mich sehr schnell in Los Angeles und Kalifornien wohl gefühlt habe und sehr froh und glücklich bin, ein Semester im Ausland studiert zu haben. Kurzum: Eine unvergessliche Zeit!