14 Mai
Erfahrungsbericht von Radu S.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2018 bis 04/2018
Heimathochschule: Stuttgart DHBW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Zur Vorbereitung des Auslandsstudiums zählt natürlich die Auswahl der Gastuniversität und des Landes, das man besuchen möchte. Ursprünglich hatte ich eigentlich vor, mit einer Gruppe von Freunden als „Freemover“ nach Stellenbosch, Südafrika zu gehen. Allerdings sind diese Pläne verfallen, da die Gastuniversität eine Anwesenheitspflicht von mindestens 5-6 Monaten auf dem Campus gefordert hat, falls wir doch in einem Kurs durchfallen und dies war leider mit meinem Partnerunternehmen nicht vereinbar. Als „Plan B“ kam mir immer wieder Barcelona in den Sinn, eine wunderschöne Stadt am Mittelmeer, die ich bereits im vergangenen Jahr besucht habe und die bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat.

Die Bewerbung über die Partner-Organisation College Contact verlief reibungslos und war wirklich super einfach. Nach der Bewerbung im Portal unter https://www.college-contact.com erhält man einen Ansprechpartner, der sich um alles kümmert und einem genau sagt, welche Dokumente für die Bewerbung an der Gastuniversität notwendig sind und welche noch fehlen. Nachdem die Bewerbung eingegangen ist, erhält man eine offizielle E-Mail von der UAB mit dem Stundenplan und allen weiteren Informationen zur Universität und dem ersten Tag. Als meine Bewerbung geklappt hat und ich für das Semester eingeschrieben war, habe ich den Hinflug über Vueling Airlines gebucht, die Barcelona aus Stuttgart direkt anfliegt.

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Wohnungssuche

In Barcelona ist es nicht gerade einfach eine Wohnung zu finden, da die Stadt sehr Touristenüberlaufen ist und viele Menschen ihre bereits möblierten Wohnungen nur tagesweise via „Airbnb“ oder anderen Agenturen zur Verfügung stellen. Auf der Seite der UAB wird man an zwei Studentenwohnheime weitergeleitet, die allerdings im Vergleich zu normalen WGs oder anderen privaten Wohnungen in der Innenstadt sehr teuer sind.

Diese sind unter folgenden Links zu finden: http://www.melondistrict.com/ und https://resest.com/ca/. Da zu meinem Zeitpunkt die beiden Studentenwohnheime ausgebucht waren, habe ich mich dazu entschieden, mit drei Kommilitonen in eine eigene Wohnung zu ziehen. In den Studentenwohnheimen auf dem Campus Bellaterra empfiehlt es sich nicht zu wohnen, da die Kurse in der Innenstadt von Barcelona stattfinden und der Campus Bellaterra ca. eine Stunde außerhalb der Stadt liegt.

Die Dreizimmer-Wohnung haben wir gemeinsam über die Agentur SHBarcelona gemietet und sie war 15 Minuten zu Fuß von der Universität entfernt. Die Wohnungen bei SH sind sehr hochwertig und sauber, allerdings auch sehr teuer. Monatlich haben wir ca. 750€ pro Person inklusive Nebenkosten bezahlt, was aber immer noch günstiger war als die oben erwähnten Studentenwohnheime.

Studenten, die noch keine Wohnung im Voraus gefunden hatten, haben anfangs in einem Hostel gewohnt und vor Ort eine WG gesucht. Zusätzlich gibt es von der UAB aus noch die Möglichkeit bei einer Gastfamilie einzuziehen und so die authentische katalanische, bzw. spanische Kultur besser kennenzulernen.


Studium an der UAB

Die UAB ist im Großen und Ganzen sehr gut organisiert und man erhält zeitnah alle Informationen, die man benötigt um die richtigen Gebäude und Räume zu finden. Die Kurse finden an zwei Orten statt, einmal am Eixample Campus und am St. Pau Campus, die jeweils mit der Metro 15 Minuten voneinander entfernt liegen. Die Kurse werden wie an der DHBW auch in kleinen Gruppen von 30 Studenten gehalten. Ungefähr 80% aller Studierenden kamen aus allen Teilen der USA und der Rest war aus Deutschland, Belgien, Brasilien, Mexiko, Marokko und Ägypten. Somit hat man eine gute Möglichkeit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Am ersten Tag gibt es eine Einführungsvorlesung, die alle restlichen Fragen klärt und einen auf das Bevorstehende vorbereitet.

Die Kurse, die ich belegt habe waren die folgenden:

Business in Action: Local Companies in a Global World

In diesem Kurs hat uns der Dozent einen Einblick in lokale Unternehmen in der katalanischen Region geboten und der Kurs hat sich mit der Zeit mit zu einem meiner Lieblingskurse an dieser Universität entwickelt. Besuchte Unternehmen waren unter anderem: Ajuntament de Barcelona (Barcelona Activa), Torres, SEAT, Mercadona, Transports Metropolitans de Barcelona und Estrella DAMM. Eine Doppelstunde bestand immer darin, ein Unternehmen zu besichtigen, über das wir anschließend eine Woche später in eingeteilten Gruppen das Gelernte in einer Debatte besprachen. Nach jeder Stunde mussten wir zusätzlich ein kurzes Essay über den abgehaltenen Besuch verfassen und unterschiedliche Case Studies bearbeiten, die ebenfalls in die Endnote mit reingezählt haben.

Managerial Skills for International Business

In diesem Kurs wurden uns verschiedene „Soft-Skills“ in Management und Führung von Mitarbeitern erläutert und mit Beispielen aus dem echten Leben dargestellt, die unsere Dozentin durch ihre jahrelange Erfahrung als Personalleiterin in unterschiedlichen Multinationals weltweit gesammelt hat. In regelmäßigen Abständen haben wir auch unterschiedliche Outdoor-Aktivitäten gemacht, um Teambuilding- und Führungsmaßnahmen in die Praxis umzusetzen. Insgesamt hat mir der Kurs sehr viel Spaß gemacht und viele neue Erkenntnisse auf einer zwischenmenschlichen und emotionalen Ebene gebracht, die ich bisher nicht wahrgenommen habe.

International Finance

Der Kurs bestand aus einen Midterm Exam, zwei Gruppenarbeiten mit anschließender Präsentation und einen Final Exam. Der Unterricht war klar strukturiert und die Dozentin war sehr nett und hat alles geduldig erklärt, bis jeder den Stoff verstanden hat. Dieser Kurs zählt mit zu den schwierigeren an der UAB, aber er ist auf jeden Fall machbar, wenn man im Unterricht aufpasst und die Aufgaben zuhause mehrmals übt.

Human Resources Management

In diesem Kurs haben wir ein Marketing Plan Scheme erhalten und mussten die einzelnen Punkte darauf abarbeiten. Es war sehr darauf bedacht, sich selbst als Produkt in einem Unternehmen oder auf dem Markt zu platzieren und die eigenen Stärken geschickt zu nutzen, um sich für Unternehmen attraktiv zu machen. Am Ende des Semesters musste jeder Student eine Präsentation über diesen Marketingplan der Dozentin im Privatgespräch vorstellen. Hinzu kommt, dass man einen Blog für jede Unterrichtstunde schreiben muss, der ebenfalls in die Endnote mit reinzählt.


Leben in Barcelona

Für mich persönlich gehört Barcelona zu den schönsten und kulturreichsten Städten der Welt, wo ich mir durchaus unter den richtigen Umständen vorstellen könnte, dauerhaft zu leben. Es gibt nichts in dieser Stadt, was mir persönlich fehlen könnte. Man hat tolles Wetter, das Mittelmeer mit einem super schönen Strand vor der Nase, jede Menge Outdoor-Aktivitäten und genügend Ausgehmöglichkeiten in den unendlich vielen Bars oder den Clubs der Stadt. Wer in der Stadt nichts verpassen möchte, kann entweder den Newsletter dieser Seite (http://www.barcelona-metropolitan.com) abonnieren, oder regelmäßig lesen, was es neues gibt. Dort werden im wöchentlichen Abstand die laufenden Festivals oder Ereignisse aufgelistet und erklärt.

Das tollste war, dass in der Innenstadt um jede Uhrzeit etwas los war und man sich nie irgendwie alleine oder unsicher gefühlt hat. Hinzu kommt die offene und freundliche Art der Katalanen, die dich immer mit einem Lächeln begrüßen und sich freuen, wenn du versuchst Spanisch oder Katalanisch mit ihnen zu reden. Rund um Barcelona gibt es unzählige Ausflugsmöglichkeiten und sehr viele Plätze, an denen man unterschiedliche Outdoor-Aktivitäten machen kann.

Die Lebenshaltungskosten würde ich ungefähr wie in Stuttgart einschätzen, wobei manche Lebensmittel günstiger waren und Drogerieartikel insgesamt teurer waren. Worauf man am meisten aufpassen muss, sind natürlich die Taschendiebe, die sich besonders in den Straßen rund um die „La Rambla“ befinden und wirklich geschickt abends nach der Party versuchen, dir deinen Geldbeutel oder das Handy zu klauen.


Fazit

Insgesamt kann ich Barcelona als Studentenstadt nur empfehlen und ich bin sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Ich zähle die Zeit, die ich hier verbracht habe, zu den schönsten in meinem Leben, denn ich durfte wirklich tolle Menschen aus aller Welt kennenlernen und sie nun zu meinen Freunden zählen. Wer weiß, wenn man mal in Brasilien oder Ägypten unterwegs ist und sich dann bei einem alten Studentenkumpel melden kann. Vielen Dank an College Contact, die den Bewerbungsprozess für den Studierenden so einfach wie möglich gemacht haben!!!