California State University San Marcos
Als Disclaimer: Da ich während meiner beiden Semester an der CSUSM noch minderjährig war, unterscheiden sich meine Erfahrungen wohl ein bisschen von denen der anderen, die dort ein Auslandssemester gemacht haben (Führerschein etc). Das heißt aber nicht, dass ich ein Auslandssemester an der CSUSM nicht unbedingt weiterempfehlen würde!
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Unterkunft
Nach einigem Überlegen, für welche der von Homestay angebotenen Gastfamilie ich mich entscheiden sollte, bin ich in einer persischen Gastfamilie untergekommen, die mich sehr warmherzig willkommen geheißen hat. Von ihnen bekam ich ein großzügig möbliertes Zimmer mit eigenem Bad und Terrasse vorm Haus und die Familie hat mich auch im Notfall irgendwo abgeholt. Per Homestay bei einer Familie zu wohnen erwies sich (ganz abgesehen davon, dass es mir ermöglichte, den Alltag einer typischen amerikanischen Familie kennenzulernen und daran teilzunehmen) als deutlich billiger als die von den Uni angebotenen Studentenwohnheime, die zum Zeitpunkt meiner Bewerbung schon ausgebucht waren.
Generell ist es (Führerschein vorausgesetzt) empfehlenswert, sich ein Auto zuzulegen, denn ohne ist man entweder auf den Bus oder auf Mitfahrgelegenheiten von Freunden oder Kommilitonen angewiesen. In der Orientierungswoche wird einem alles ausführlich erklärt, von Grundlegendem zur Uni und zum Unileben bis hin zu Vorschlägen für Ausflugsziele und es gibt auch Stände, die Handyverträge oder Autovermietungen anbieten.
Course Crashing
Zwar wird man schon Wochen, ehe das Semester überhaupt anfängt, von der CSUSM gebeten, sich eine Liste von Kursen zusammenzustellen, an denen man interessiert ist. Diese Liste ist aber nicht bindend und so ist es wichtig, sich in den ersten beiden Wochen frühzeitig bei den Professoren bezüglich der gewünschten Kurse zu melden. Zwar versucht man dich in die Kurse unterzubringen, die du unbedingt nehmen musst oder willst, aber es ist natürlich gut, auch schon für einen anderen eventuell infrage kommenden Kurs Interesse zu zeigen, um auch für den Notfall Ausweichmöglichkeiten zu haben, falls der eine oder andere gewünschte Kurs dann doch nicht klappen sollte. Wenn man nicht direkt an der CSUSM eingeschrieben ist, ist die Auswahl etwas begrenzt, aber dennoch steht einem eine Vielzahl von Kursen offen. Course Crashing ist nervenaufreibend und kann einen ein bisschen frustrieren, aber das Team des ALCI, des American Language and Culture Institute, kümmert sich darum, dass jeder am Ende doch zufrieden mit seiner Kurswahl ist.
Man sollte damit rechnen, dass während des gesamten Semesters, abgesehen von den obligatorischen Midterms und Finals, viele Tests und Forum Posts, also kleinere Aufsätze, anstehen. Daran ist man, wenn man aus Deutschland kommt, nicht so gewöhnt, aber man hat pro Kurs einen oder sogar mehrere Freischüsse und nach meiner Erfahrung sind die Professoren gerne dazu bereit, einmal eine Fristverlängerung zu erteilen.
Was mich, obwohl ich eigentlich schon davon gehört hatte, überrascht hat war, wie teuer die Lehrbücher in den USA sind. Da kommt es durchaus schon mal vor, dass ein Buch mehrere hundert Dollar kostet. Um diesen absurden Kosten zu entkommen, sollte man versuchen, das Lehrbuch gebraucht zu kaufen oder es sich bei einem Rental Service auszuleihen. Manchmal stellen die Professoren sogar ein Exemplar in der Bibliothek für den ganzen Kurs zu Verfügung.
Bei den Kursen hatte ich den Vorteil, dass ich – weil ich noch kein Hauptfachstudium begonnen hatte, sondern frisch von der Schule kam, keine Vorgaben hatte, welche Kurse ich nehmen sollte. Letztendlich habe ich beide Semester hindurch Arabisch und Spanisch genommen, was ich beides sehr weiterempfehlen kann (besonders Arabisch!). Allerdings staunten die Profs, dass es möglich ist, zwei Sprachen parallel zu lernen – aber für Deutsche, die ja mindestens zwei Fremdsprachen am Gymnasium gelernt haben und meistens schon in der Grundschule mit Englisch begonnen haben, ist das durchaus machbar. Ansonsten habe ich Kurse in Philosophie und Ethik belegt, was zwar alles sehr schreib- und arbeitsintensiv war (obwohl der akademische Anspruch manchmal nicht ganz dem entspricht, was an deutschen Unis Standard ist), aber wirklich Spaß gemacht hat.
Campusleben und Freizeitgestaltung
Eine weitere Sache, die ich nur empfehlen kann, sind die verschiedenen Centers, die es im USU, also der Student Union gibt. Campus Life nimmt in den USA einen viel höheren Stellenwert ein als hier in Deutschland und egal ob man gerade einen ruhigen Platz zum Lernen oder neue Freunde sucht, es ist für jeden was dabei. Jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 12 und 13 Uhr gibt es die U-Hour, in der viele Organisationen sich vorstellen oder verschiedene Aktionen zum Fundraising veranstalten.
Generell muss man sich wirklich keine Sorgen machen, ob es einem gelingt Anschluss zu finden. Besonders, wenn sie erfahren, dass man aus einem anderen Land kommt, sind Amis neugierig und haben nicht nur zahlreiche Vorschläge, was man alles besuchen sollte, sondern laden einen auch gerne ein, mal zu sich nach Hause, mal auf einen Ausflug. So habe ich Thanksgiving in Las Vegas bei der Familie einer Freundin verbracht, denen es wichtig war, dass ich möglichst viel von Las Vegas mitkriegte. Aber auch ansonsten gibt es immer wieder Möglichkeiten für Ausflüge wie Campingexkursionen oder Wanderungen, die von verschiedenen Campusorganisationen veranstaltet werden.