19 Apr
Erfahrungsbericht von Mobin K.

California State University Long Beach


Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2021 bis 01/2022
Heimathochschule: Darmstadt HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Das Semester hat Mitte August 2021 begonnen und ich habe bereits im November 2020 mit den Vorbereitungen angefangen . Meiner Meinung nach sollte man mindestens sechs Monate vorher mit der Planung beginnen, da Fristen für verschiedenste Sachen und Angelegenheiten schnell mal verpasst werden können. Definitiv frühzeitig mit den Vorbereitungen beginnen, insbesondere als Freemover muss organisatorisch viel gemacht werden.

Wenn Auslands-BAföG beantragt werden soll, sollte man sich mindestens vier Monate vor dem Auslandsaufenthalt darum kümmern und sich auch über nötige Impfungen für das Land bzw. die Uni informieren, da diese meist in einer bestimmten Zeitspanne vorher gemacht werden müssen.

Für das Visum war ein Termin bei der amerikanischen Botschaft nach erfolgreicher Zusage des Colleges nötig. Aufgrund von Corona war es sehr schwierig, einen Termin bei der amerikanischen Botschaft zu bekommen, zumal die Botschaft in Frankfurt komplett geschlossen war und ich die Auswahl zwischen der Botschaft in Berlin oder München hatte. Ich bin nach Berlin gefahren. Das Interview an sich hat 2 Minuten gedauert, in denen mir nur zwei Fragen gestellt wurden. Das einzige, was wirklich wichtig ist, ist, dass die Dokumente vor dem Interviewtermin alle vollständig und richtig ausgefüllt wurden und ordentlich bezahlt wurde. Insgesamt hat das Visum und alles dazugehörige knapp 500$ gekostet.

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Unterkunft

Die Unterkunft zu finden war sehr schwer. Facebookgruppen sind meiner Meinung nach die beste Anlaufstelle. Dort habe ich auch meine Unterkunft gefunden. Jedoch muss man sich unbedingt in Acht nehmen vor Scammern. Mich selbst hat es getroffen und mir wurden 300$ gestohlen. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass Facebook die beste Möglichkeit bietet etwas zu finden, wo ich dann letztendlich auch meine Unterkunft gefunden habe.

Ich habe in einem Haus ca. 10 Minuten mit dem Fahrrad vom Campus mit zwei Mitbewohnern gelebt. Einer war Masterstudent an der CSULB und der andere hat bereits das Studium abgeschlossen und arbeitete bei der Stadt in LA, quasi als Beamter. Ich bin als Untermieter eingezogen und alles lief über meinen Mitbewohner Adrian. Es gab keinen Mietvertrag oder ähnliches, was mir sehr gelegen kam. Es wurde mündlich besprochen, wie hoch die Miete + Nebenkosten (Strom, Wasser, Gas, Internet) waren und diesen Betrag habe ich dann jeden Monat über PayPal gezahlt. Mieten in den USA sind sehr teuer. Man sollte mit einem Budget von mindestens 800-1000$ für die Miete inkl. Nebenkosten ausgehen und da ist definitiv noch Luft nach oben. Kommilitonen von mir zahlten bis zu 1300$ für ein Zimmer in einer WG.


Verkehr

Die Infrastruktur des Colleges ist, wie die gesamte USA, hauptsächlich auf Autos ausgelegt. Es gibt Unmengen an Parkplätzen, die den Ansturm der ganzen Studenten während der Woche und den Studenten, die in den Dorms (Studentenheime) der Uni leben, standhalten müssen.

Der Campus ist wesentlich größer als unser Campus in Darmstadt. Es lässt sich zwar alles zu Fuß erreichen, doch, um von der einen Seite des Campus zu der anderen zu gelangen, läuft man schon mal gut 20-30 Minuten. Mit dem Fahrrad lässt es sich auch ziemlich bequem durch den Campus fahren und es gibt eigentlich überall Fahrradständer zum Abstellen.


Kurswahl

Was die Kurse betrifft: Diese können bereits bei der Bewerbung für den Studienplatz gewählt bzw. gewünscht werden. Falls man nicht in die gewünschten Kurse kommt, hat man nach der Orientierungswoche bis zu zwei Wochen Zeit, andere Kurse zu belegen und bereits gewählte Kurse zu wechseln, solange noch Plätze frei sind.

Leistungsnachweise werden hauptsächlich durch die Midterms (Klausur während des Semesters), Finals (Klausur am Ende des Semesters) sowie Hausaufgaben und Präsentationen erbracht. Hausaufgaben gab es eigentlich in jedem Kurs wöchentlich und auch jeder Kurs hatte während des Semesters zwei bis drei Midterms und ein Final. Die Klausuren bestanden hauptsächlich aus vielen Multiple Choice Fragen. Präsentationen musste ich in drei von vier Kursen halten, was auch ein großer Bestandteil der Endnote war.


Uni-Alltag

Das Unileben blieb ein bisschen außen vor aufgrund der Tatsache, dass drei von meinen vier Kursen Online waren und ich nicht oft am Campus war. Um ehrlich zu sein, war ich nur am Campus für meinen Präsenzkurs jeden Freitag und um ca. drei Mal die Woche in das Gym zu gehen. Nach den Kursen habe ich oftmals die Hausaufgaben gemacht und den Rest des Tages habe ich oft Sachen mit meinen Mitbewohnern und Ihren Freunden unternommen, die ich jetzt auch meine Freunde nennen kann!


Freizeitaktivitäten

In meiner Freizeit war ich viel unterwegs und habe versucht, so viel wie möglich von den USA zu sehen, wie es nur ging. Ich bin in mehrere Nationalparks gefahren, habe einen Freund in Denver besucht, ganz viel Geld in Las Vegas verloren und mit einem Freund, der mich aus Deutschland besucht hat, San Francisco erkundet.

Ihr braucht definitiv ein Auto, wenn ihr nicht gerade in New York seid!!! Öffentliche Verkehrsmittel bringen euch nicht weit. Die Infrastruktur dort ist nicht für Fußgänger oder Fahrradfahrer geeignet. Ich habe das auch erst erfahren, als ich dort war, hatte jedoch Glück und konnte das Auto eines Freundes für die Zeit über mieten. Also geht davon aus, dass ihr euch ein Auto kaufen oder mieten müsst, um eine wirklich coole Erfahrung in den USA, insbesondere in Kalifornien, zu machen.

Es gibt einige Gegenden, in denen man sich nicht blicken lassen sollte. Durch die Innenstadt von Los Angeles bei Nacht zu spazieren empfehle ich nicht. Lieber mit dem Auto oder Uber direkt zum dem Ort fahren, zu dem man möchte.

Es gibt sehr viel zu sehen, also empfehle ich definitiv, sich vorher ein bisschen schlau zu machen, welche Orte man besuchen möchte, damit alles gut in den Zeitplan passt.


Positivste und negativste Erfahrung

Meine positivste Erfahrung war, dass ich über ein Onlineforum einen Freund kennengelernt habe, nachdem ich einen Post erstellte, indem ich erklärte, dass ich alleine vorhabe auf ein Konzert zu gehen und ich nach Leuten suche, die vielleicht mitkommen wollen. Er hat mir daraufhin geschrieben und erklärt, dass auch er vorhat, alleine auf das Konzert zu gehen und extra aus Denver, Colorado dafür einreisen wolle. Nach einigen Telefonaten habe ich Ihn eingeladen, bei mir im Haus zu übernachten und so haben wir zusammen fünf Tage in Los Angeles verbracht, haben zwei Konzerte in dieser Zeit besucht und sind in einen National Park gefahren. Einen Monat später habe ich ihn dann in Denver, Colorado besucht und wir sind zusammen zu heißen Quellen gefahren, haben gefeiert und ganz viele sehenswerte Orte besucht.

Meine negativste Erfahrung war meine erste Erfahrung in den USA. Nachdem ich gelandet war und mein Handy mit dem WLAN des Flughafens verbunden habe, musste ich nämlich feststellen, dass alle Nachrichten im Chat mit meiner sog. „Vermieterin“ gelöscht waren. In diesem Moment habe ich realisiert, dass ich gescammt wurde und musste mich erst mal hinsetzen, um das alles zu verarbeiten. Anschließend habe ich die gesamte erste Woche damit verbracht, eine Unterkunft zu suchen und war sogar kurz davor zurückzufliegen. Jedoch hatte ich das Glück, eine Unterkunft mit sehr tollen Menschen zu finden, die ich heute alle als meine Freunde bezeichnen kann!


Fazit

Ich kann den Aufenthalt definitiv weiterempfehlen. Auch wenn aufgrund von Corona das Campusleben ein bisschen gelitten hat und drei meiner vier Kurse online stattfanden, war die gesamte Erfahrung in den USA sehr lohnenswert.

Ich habe viel erlebt und sehr viele neue Menschen kennengelernt, die alle ihre eigenen Geschichten hatten, von denen ich viel mitnehmen konnte.

Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Auslandssemester machen konnte und empfehle jedem, der vor hat, ein Semester im Ausland zu verbringen, dies auch unbedingt zu tun! Es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn das Studium zu Hause ein wenig in Verzug gerät. Das ist es wert!