6 Apr
Erfahrungsbericht von Miriam S.

Hawaii Pacific University


Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aloha! Mein Name ist Miriam. Ich komme aus der Nähe von München und studiere BWL an der LMU in München. Das Wintersemester 17/18 habe ich jedoch an der Hawai’i Pacific University (HPU) absolviert. Ich hatte zuvor bei einer Infoveranstaltung rund ums Ausland an der LMU mit einer netten Dame von College Contact gesprochen und war sofort begeistert von der Idee als „Free Mover“ in Hawai’i zu studieren.

Vorbereitung & Organisation

Nachdem die Entscheidung, dass es in meinem Auslandsemester nach Hawai’i gehen sollte, gefallen war, übermittelte College Contact meine Bewerbung an die HPU. Auch für sonstige Fragen bzgl. der Vorbereitung etc. stand College Contact einem beiseite. Meine Zusage erhielt ich ca. einen Monat nach der Bewerbung. Um das Studentenvisum für die USA zu bekommen, muss man „Full-time Student“ sein, bzw. mind. vier Fächer in den USA belegen. Ob einem die Kurse auch in Deutschland angerechnet werden und welche man belegen sollte, muss man mit seiner Heimatuni abklären. Vor meiner Abreise hatte ich daher im Voraus bereits ein Learning Agreement mit der LMU abgeschlossen. Ich hatte das Glück, dass mir meine Uni alle Kurse angerechnet hat. Die HPU bietet den großen Vorteil, im Gegensatz zu andern Universitäten, dass man die Kurse hier bereits im Voraus aus Deutschland wählen kann. Dies erleichtert die Absprache mit der Heimatuni und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, dass man die Noten angerechnet bekommt.

Tipp: Über die Website www.ratemyprofessor.com kann man sich Bewertungen zu Professoren und Kursen an der HPU (und vielen andern Unis) durchlesen, was bei der Kurswahl durchaus hilfreich sein kann.

Die HPU bietet zudem eine eigene Krankenversicherung für ihre Studenten an. Sollte man sich jedoch lieber selber aus Deutschland versichern, müssen gewisse Kriterien der HPU-Versicherung erfüllt sein. Achtung, wenn man nicht meldet, dass man sich selber versichern möchte, wird man automatisch von der HPU versichert! Falls man mit dem Gedanken spielt, außerhalb des regulären Semesterzeitraums noch länger in Hawai’i zu bleiben, um z.B. die anderen Inseln zu besichtigen, ist es oft ratsam sich nicht über die HPU zu versichern, da diese Versicherung nur für den Zeitraum der offiziellen Studienzeit eines Semesters greift. Wenn man länger als sechs Monate an der HPU studiert, ist zudem ein Tuberkulosetest erforderlich.

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Kosten & Finanzierung

Der nicht so schöne Teil an Hawai’i sind die damit verbundenen Kosten. Die Studiengebühren an der HPU sind (wie fast überall in den USA) sehr hoch. Zudem sind die Lehrbücher in den USA um einiges teurer, als man es aus Deutschland gewohnt ist. Daher macht es Sinn, sich zuerst bei den Professoren zu erkundigen, ob man die Bücher wirklich alle braucht. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, kann man im Bookstore der HPU oder auf Amazon auch gebrauchte Bücher kaufen oder mieten. Leider ist nicht nur das Studium, sondern auch das Leben auf Hawai‘i im Allgemeinen nicht billig.

Die Wohnungspreise sind sehr hoch (700 – 1000 $/Monat, eigenes Zimmer nicht garantiert) aber auch die Preise für Lebensmittel sind etwas höher als auf dem Festland. Auf regionalen Farmers-Markets kann man jedoch gut und frisch für etwas weniger Geld einkaufen. Wie viel Geld man für Freizeitaktivitäten etc. ausgibt, hängt jedoch von jedem selber ab (z.B. Shoppen, Essen gehen, Feiern, Surfbrett mieten, Auto mieten,…).

Die Kosten sollten jedoch niemanden davon abhalten nach Hawai’i zu gehen, denn es ist ein einmaliges Erlebnis! Man sollte auf jeden Fall Auslands-BAföG beantragen (bekommt man leichter als das normale BAföG in Deutschland). Des Weitern kann man sich auch für diverse Stipendien (z.B. DAAD) bewerben und sich über Möglichkeiten finanzieller Unterstützung an seiner Heimatuni informieren.


Wohnungssuche

Die Wohnungssuche auf Hawai’i ist nicht unbedingt einfach. Ich hatte gemeinsam mit einer Freundin im Voraus ein Hostel für die ersten paar Tage gebucht, um vor Ort nach Wohnungen suchen zu können. Wohnungsangebote findet man im Internet wie z.B. auf Craigslist oder in verschiedenen Facebook Gruppen. Ich habe meine Wohnung durch den Kontakt zu einer deutschen Studentin, welche im Semester zuvor auf Hawai’i war, gefunden. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit auf dem Campus (Downtown & Loa) zu wohnen, jedoch ist Downtown Honolulu nicht das sicherste Stadtgebiet (sehr viele drogenabhängige Obdachlose) und die Zimmer sind ebenso teuer. Wenn man wie ich Off-Campus wohnen möchte, empfehlen sich die Stadtviertel Waikiki und Ala Moana. Von dort aus braucht man zwar ca. 30 Minuten mit dem Bus in die Uni, aber dafür ist hier immer was los, es ist sauber und einem wird nie langweilig (jedoch sehr touristisch). Ich habe direkt in Waikiki gewohnt und die Lage war perfekt, da der Strand, Shopping- und Einkaufsmöglichkeiten und die meisten meiner Freunde bequem zu Fuß erreichbar waren. Ich habe zusammen mit zwei anderen deutschen Mädchen in einer WG gewohnt und auch in unserer Nachbarschaft in Waikiki wohnten viele internationale Studenten.


Die Universität

Eine Woche, bevor die Uni offiziell losging, organisierte die HPU eine „Orientation-Week“. Diese Veranstaltung richtet sich an Studenten im ersten Semester und internationale Gaststudenten, um die Uni und neue Leute kennenzulernen.   

Die HPU ist eine private Uni und somit auch um einiges kleiner, als die öffentliche Uni in Hawai’i (University of Hawai’i). Trotz der überschaubaren Größe, ist die HPU sehr international. Somit lernt man Leute aus aller Welt kennen (v.a. Deutschland, Skandinavien, Australien, Österreich). Die HPU besteht aus dem Downtown Campus und dem Loa Campus. Letzterer liegt etwas weiter im inneren der Insel. Meine Kurse fanden alle in Downtown statt. Das war meine Kurswahl:

  • Human Resouce Management
  • Travel Industry Marketing
  • Contemporary Entrepreneurship
  • Money and Banking

Die Kurse waren im Gegensatz zu Deutschland recht klein (ca. 15-30 Leute), wodurch der Unterricht sehr persönlich gestaltet war. All meine Professoren waren immer nett und sehr bemüht. Das Schwierigkeitsniveau war zwar niedriger als an meiner deutschen Uni, aufgrund der guten Betreuung konnte man aber trotzdem einiges dazu lernen. Das Studium an der HPU ist während des Semesters relativ zeitaufwändig (Quizze, Tests, Assignments), da das Niveau jedoch niedriger ist als gewohnt, ist die Uni wirklich gut machbar. Da man kontinuierlich während des Semesters Leistungen erbringt, hat man dafür in der Prüfungsphase (Final Exams) nicht wirklich viel Stress. Der Arbeitsaufwand hängt jedoch sehr stark von den verschiedenen Kursen bzw. Professoren ab. Zum Downtown-Campus gehört auch der schöne Aloha Tower Market Place, welcher am Hafen gelegen ist. Hier befinden sich u.a. Restaurants, Lernräume, e-Sports-Café, Bookstore und Studentenwohnungen. Von der Spitze des Aloha Towers hat man eine fantastische Aussicht über Downtown und den Hafen. Zudem werden hier auch Sportkurse für Studenten wie z.B. Zumba oder Sunset Yoga angeboten.


Freizeit & Leben auf Hawai’i

Auf Hawai’i wird einem nur sehr selten langweilig, da man immer etwas unternehmen kann. Wenn man auf Hawai’i ist, sollte man sich unbedingt am Surfen probieren, da es unglaublich viel Spaß macht.  Für Anfänger ist Waikiki ideal, jedoch ist es hier recht überfüllt. Bei dem Surf-Shop „Moku“ in Waikiki kann man sich für ca. 5$ ein Surfboard ausleihen. Wer viel surfen geht, für den lohnt es sich hier ein „Student Membership“ abzuschließen. Hawai’i bietet sehr viele Hikes in allen Schwierigkeitsstufen, die mit einem unglaublichen Ausblick belohnt werden. Es lohnt sich immer wieder neue Ecken der Insel zu erkunden, da die Natur in Hawai’i einfach unbeschreiblich schön ist. Wer sich auch für die bunte Unterwasserwelt interessiert, hat viele Möglichkeiten Schnorcheln oder Tauchen zu gehen (z.B. Hanauma Bay). Hawai’i ist zudem für seine Traumstrände bekannt und verspricht nicht zu viel. Auf O’ahu gibt es sehr viele tolle Strände, die alle etwas Besonderes sind (und bei weitem nicht so überlaufen wie Waikiki Beach). Einige meiner Favoriten sind: Lanikai Beach, Sunset Beach, Banzai Pipeline. Um die Insel zu erkunden, macht es oft Sinn, sich für den Tag ein Auto zu mieten, da man so sehr flexibel ist. Fast alles ist jedoch auch sehr gut mit dem Bus zu erreichen, man muss jedoch um einiges mehr Zeit einplanen.

Ein sehr cooles Viertel in Honolulu ist zudem das Street-Art-Viertel Kakaako. In diesem Viertel gibt es neben der schönen Kunst auch eine coole kleine Brauerei. Das „Honolulu Beerworks“ ist eine gemütliche Bar mit verschiedensten Biersorten und vielen Spielen, die man sich ausleihen kann. Wie du wahrscheinlich bereits merkst, ist Hawai’i unglaublich vielseitig und hat für jeden etwas zu bieten. Ein großes Plus ist zudem das gute Wetter. Auf den Inseln ist das Klima ganzjährig angenehm warm, auch wenn es im „Winter“ ein paar Grad kühler wird und es etwas häufiger regnet als im Sommer.


Island Hopping

Zu der Inselgruppe Hawai’i zählen acht Inseln. Die Hauptinsel, auf der sich auch Honolulu befindet, heißt O’ahu. Ich würde jedem, der dort ein Auslandssemester macht, ans Herz legen auch noch ein paar der anderen Inseln zu besuchen, da sie alle unterschiedlich und einzigartig sind. Meine Lieblingsinsel war neben O’ahu (ist wie ein zu Hause geworden) die älteste der hawaiianischen Inseln – Kaua’i. Diese Insel wird nicht umsonst „Garden Island“ genannt, denn sie hat eine unfassbar schöne Natur und ist sehr grün. Alle Inseln sind mit dem Flugzeug bequem in 20-40 Minuten zu erreichen. Kleinere, lokale Airlines wie z.B. Hawaiian Airlines bieten Flüge zwischen den Inseln zu relativ erschwinglichen Preisen an. Ich habe mir nach Ende des Semesters noch einen Monat Zeit genommen um die Inseln Kaua’i, Maui und Big Island (Hawai’i) zu bereisen.


Fazit

Ich hatte eine unbeschreiblich schöne Zeit auf Hawai’i und würde es jedem wärmstens empfehlen das Auslandssemester im wunderschönen Aloha State zu verbringen. Ich habe viele tolle Leute aus verschiedenen Ländern kennengelernt, als auch Erfahrungen und Erinnerungen fürs ganze Leben gesammelt. Das Auslandssemester auf Hawai’i hat mich sowohl akademisch aber vor allem auch persönlich weitergebracht.