5 Jan
Erfahrungsbericht von Melina H.

Colorado Mesa University


Stadt: Grand Junction
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2022 bis 05/2022

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Zeit an der Colorado Mesa University war besonders prägend und wunderschön. Ich habe mich bewusst für die Uni in Grand Junction, Colorado entschieden, weil ich das Studieren an einer amerikanischen Universität mit dem Reisen kombinieren wollte und dafür ist die CMU perfekt.

Die Uni und Grand Junction

Die Colorado Mesa University ist in Grand Junction etwa 400 Kilometer westlich von Denver zuhause. Mit etwa 11.000 Studierenden ist sie zwar eher eine kleine Universität, die mich aber von ihrem großen Kurs- und außeruniversitären Angebot absolut überzeugt hat. Für das Reisen während und vor allem nach dem Ende des Semesters ist der Standort einfach perfekt. Man ist beispielsweise innerhalb von 40 Minuten an der Grenze zu Utah, und auch Moab, wo der berühmte Arches Nationalpark liegt, ist nur eineinhalb Stunden entfernt.

Zu Grand Junction kann man nur sagen, dass da jetzt an sich nicht so viel los ist und man findet hier eher eine typische amerikanische Kleinstadt. Jedoch kann man dennoch einiges in der Stadt selbst, aber auch in der Region unternehmen. In Grand Junction selbst ist zum Beispiel das Colorado National Monument, welches zahlreiche Wanderwege hat und wirklich wunderschön ist. Nur 40 Minuten von der Uni entfernt gibt es auch ein Ski Gebiet, welches mit der Uni kooperiert und da gibt es über das Semester einige Aktionen und soweit ich richtig informiert bin, bekommen Studenten der CMU auch deutlich vergünstigte Pässe.

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Wohnheim/Unterkunft

Ich habe mich bewusst für ein Einzelzimmer in einem Apartment-Wohnheim der Uni entschieden. Die Vorteile überwiegen für mich, da ich ja nur einen so kurzen Zeitraum vor Ort war, hätte es sich in so einer kleinen Stadt nicht gelohnt eine WG zu suchen. Darüber hinaus wollte ich auch unbedingt direkt auf dem Campus wohnen. Bei einem Zimmer in einem Apartment habe ich zwar den „Nachteil“, dass man sich selbst um die Verpflegung kümmern muss, jedoch empfinde ich das nicht als Problem und mein Auto hat mir da die nötige Flexibilität gegeben. Zum Wohnheim kann man sagen, dass man von der Ausstattung nicht allzu viel erwarten darf, wenn man den europäischen Standard gewohnt ist, jedoch entspricht dieses schon dem amerikanischen Standard und man hat alles, was man braucht.


Aktivitäten/Freizeit

Die CMU hat wirklich ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Besonders sportliche Aktivitäten werden angeboten. Die Uni bietet fast jede gängige Sportart an und auch einige für Europäer eher „exotische“ Sportarten wie Rodeo. Da ist für jeden etwas dabei.

Auf dem Campus gibt es ein riesiges Fitnessstudio, welches den Studenten zur freien Verfügung steht. Außerdem kann man auch in die Sporthallen und dort Basketball, Volleyball, Squash oder Badminton spielen. Auch im Kurskatalog gibt es viele Angebote, die vom Wandern bis hin zum Wasserpolo reichen. Da ich in Deutschland Badminton spiele, habe ich einen Badminton-Kurs besucht. Das Niveau war nicht besonders hoch, es hat dennoch sehr viel Spaß gemacht und die Stimmung war wirklich richtig gut.

Unabhängig vom Sportangebot gibt es auch sehr viele Angebote, die vom International Office organisiert werden und die wöchentlich auch immer anders sind. Da werden viele Wanderungen angeboten, aber es gibt auch Trips zum See oder auch mal zum Campen. Ich habe meine Freizeit meist mit Reisen verbracht oder habe das Sportangebot genutzt. Durch die super Lage konnte ich während des Semesters bis runter zum Monument Valley in Arizona fahren aber auch in Utah war ich viel Unterwegs. Wer gerne in der Natur unterwegs ist und gerne wandert oder einfach gerne die Gegend erkundet, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.


Der Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess lief für mich sehr entspannt ab. Durch die Organisation von College Contact und die super Kooperation mit dem International Office der CMU hat das wirklich super funktioniert. Ich habe mich für ein F1-Visum beworben, was auch seitens der CMU problemlos verlaufen ist. Jedoch war das alles etwas verwirrend, aber am Ende hat alles problemlos funktioniert.


Die Kurswahl

Ich habe mich dafür entschieden insgesamt 13 Credits zu belegen, wovon 12 Credits vom Visum vorgegeben waren und ich dann ein Extra-Credit gemacht habe, welches ein Badminton-Kurs war. Die anderen Kurse waren eine Mischung aus Soziologiekursen und Geschichtskursen.

Da einige dieser Kurse „Vorkurse“ von der CMU vorausgesetzt haben, die ich natürlich nicht hatte, wurde ich „manuell“ für diese Kurse angemeldet und da hat es gereicht, dass ich schonmal einen ähnlichen Kurs an meiner deutschen Universität belegt habe. So lief das auch sehr unkompliziert ab. Meine Kurse waren zum einen Social Problems, Sociology of Gender, United States History und Western Civilization II, welche ich alle auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

In den höheren Kursen, wie in meinem Fall Sociology of Gender, hat man einen sehr hohen wöchentlichen Arbeitsaufwand mit vielen wöchentlichen Abgaben und Aufgaben, aber es ist dennoch sehr machbar. Die anderen Kurse waren sehr entspannt und hatten einen eher geringeren Arbeitsaufwand und waren relativ einfach. Aber auch wenn Probleme auftreten und man vielleicht doch nicht so richtig mitkommt oder irgendwelche anderen Probleme auftreten, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Professoren sehr kulant sind und auch mit dem Studierenden zusammen probieren, dafür eine Lösung zu finden.


How to get around

Ich habe mich von Anfang bewusst für die Lösung entschieden mir ein Auto zu kaufen, da ich auch noch viel reisen wollte, und sich das mit einem Mietwagen finanziell nicht gelohnt hätte. Deswegen bin ich bereits eineinhalb Wochen vor Anfang und auf Anraten des International Office der Uni nach Denver geflogen, um mir dort das Auto zu kaufen, weil das Angebot in Grand Junction nicht besonders groß ist. Da derzeit der Gebrauchtwagenmarkt in den USA schrecklich teuer ist, habe ich schnell das Budget für das Auto deutlich hochsetzten müssen, weil ich ansonsten nichts gefunden hätte.

Ich habe dann schon am zweiten Tag in Denver ein Auto gefunden, welches ich dann auch direkt gekauft habe. Da ich das Auto in einem großen Autohaus gekauft habe, konnte ich dort das Auto einfach mit der Kreditkarte kaufen und auch die Versicherung dort abschließen, was dazu geführt hat, dass ich nach zwei Stunden mit einem Auto vom Hof gefahren bin.

Für mich war das im Nachhinein auf jeden Fall die richtige Entscheidung, da ich so flexibel und auf niemanden angewiesen war. Außerdem ist es in Grand Junction nicht so einfach ohne Auto herumzukommen, da die Wege sehr weit sind und es zwar einen Bus gibt, der aber eher nicht zu empfehlen ist.


Kosten

Ich habe die Colorado Mesa auch aufgrund der Kosten gewählt, da man von der Uni ein Stipendium bekommt, sobald der GPA über 3.0 ist, welches die Kosten für die Studiengebühren und die Unterkunft um USD 4500 reduziert, was nicht wenig Geld ist. Wenn man weiß, dass man diesen GPA hat, hat es die CMU bei meiner Liste von Universitäten, welche für mich in Frage gekommen wären, auf jeden Fall zur günstigsten gemacht.

Durch die temporäre Ausgabe für das Auto hatte ich einen erhöhten Kostenaufwand, konnte aber am Ende das Auto einigermaßen gut verkaufen, weswegen ich nur wenig Verlust gemacht habe.


Fazit

Grundsätzlich kann ich die CMU an jeden weiterempfehlen. Für mich hätte ich keine bessere Entscheidung treffen können. Wenn man jemand ist, der gerne in der Natur ist und gerne viel unternimmt, der ist hier genau richtig. Für mich war es auch eine besondere Erfahrung, da es für mich von Vorteil war, dass es dort kaum internationale Studierende gibt und so gut wie gar keine Deutschsprachigen. Dadurch wurde ich gezwungen aus meiner Komfortzone zu kommen und hatte so die Möglichkeit, viele Amerikaner kennenzulernen.

Auch die Lage hat mich gar nicht enttäuscht. Dadurch und vor allem durch mein Auto war ich so flexibel und konnte so viel sehen und vor allem die ganzen Nationalparks haben mich total fasziniert. Wer jedoch nicht so gerne in der Natur ist und eine Uni sucht, an der man viel „Party“ machen kann und an der man so ein richtig typisches College Leben führen kann, wird hier enttäuscht werden.