Capilano University
Die Zeit an der Capilano University in Vancouver, Kanada hat mir extrem gut gefallen und ich bin sehr glücklich darüber diese Universität und auch die Stadt Vancouver ausgesucht zu haben.
Da ich nach meinem Abitur direkt ins Ausland gehen wollte und mich auch in meinem Auslandsaufenthalt weiterbilden wollte, kam mir das Program des Academic Gap Jahres genau richtig. Denn da hat man die Möglichkeit schon einmal ein bisschen in das Studentenleben hineinzuschnuppern, und aber auch sehr selbstständig zu werden und auch sehr viele neue Erfahrungen zu sammeln.
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Die Uni
Erstmal kann ich sagen, die Uni ist wirklich toll. Nicht nur, weil sie direkt in einem Wald liegt und auch noch total modern ist, sondern auch, weil sie tolle Dozenten und Mitarbeiter hat.
Die ersten Tage (wenn man wie ich zum Fall Term kommt) gibt es sehr viele Orientation Angebote. Man bekommt als International die Uni gezeigt und es gibt auch für die Internationals extra Angebote, in denen man in das System der Uni hineingeführt wird. Auch während des Semesters gibt es weiterhin viele Aktionen, bei denen man mitmachen kann, zum Beispiel kleine Parties, die auf dem Campus organisiert wurden oder ein Barbecue für die gesamte Uni.
Apropos Essen… das Essen in der Mensa ist wirklich super! Es gibt ein riesiges Angebot an verschiedenen Sachen, wie zum Beispiel Sushi, Asiatisch oder Italienisch und es gibt sogar einen eigenen Tim Hortons und auch einen Subway.
Wenn man irgendwie Hilfe beim Schreiben von Essays oder Assignments braucht, ist das kein Problem sich die zu besorgen, denn es gibt einen eigenen „Lern Raum“, in dem auch immer Leute sind, die man um Rat fragen kann. Des Weiteren bieten die Dozenten auch sehr viel Hilfe an.
Aufgrund dieser Punkte würde ich immer wieder ein Academic Gap Year an der CapU machen.
Die Lage
Die Uni liegt wirklich toll inmitten von einem Wald im wunderschönen North Vancouver. Man kann die Uni wirklich super leicht per Bus erreichen, denn der fährt alle zehn Minuten zur Uni (vom Phibbs Exchange) und auch alle zehn Minuten wieder zurück.
Wohnheim
Auch das Studentenwohnheim der Capilano University liegt eigentlich ganz gut. Aber man muss sagen, es liegt nicht auf dem Campus der Uni, sondern etwa drei Kilometer davon entfernt. Auch das Studentenwohnheim der Uni liegt mitten in einem Wald und total schön. Es sind weit und breit keine Hochhäuser der Stadt erkennbar, denn das Wohnheim liegt etwas außerhalb und man ist eigentlich mitten im Wald, obwohl man sich eigentlich in einer Großstadt befindet. Dies stellt aber auch kein Problem dar, denn auch von dort fährt ein Bus circa alle halbe Stunde in Richtung Phibbs Exchange (das ist eine Art Busbahnhof). Von dort aus kann man alle möglichen Busse in alle möglichen Richtungen nehmen, wie zum Beispiel nach Downtown Vancouver oder nach West Vancouver etc…
Aktivitäten
Durch die Lage kann man wirklich viel Draußen unternehmen, denn es gibt sehr viele Wanderwege und auch die Ski-Gebiete sind sehr nah.
Auch wenn das Studentenwohnheim „etwas außerhalb“ ist, kann man wirklich viel in der direkten Umgebung machen. Es gibt eine wirklich schöne Bar, die Deep Cove heißt, nur fünf Minuten Fußweg entfernt von dem Studentenwohnheim, in der man wirklich gutes Bier trinken kann. Des Weiteren liegt in der direkten Nachbarschaft auch noch ein Cross Fit- und ein Box Studio, welche auch wirklich nicht teuer sind.
Der Bewerbungsprozess
Der Bewerbungsprozess war wirklich leicht und nicht kompliziert, denn man bekommt von College Contact ein Formular, in dem alles bis ins kleinste Detail erklärt ist und es eine Anleitung für die Online-Bewerbung gibt, die es einem eigentlich nicht möglich macht irgendetwas falsch zu machen. Und selbst wenn, kann man bei College Contact immer nachfragen und man bekommt eine sehr schnelle Rückantwort.
Auch die Unterlagen, die man einreichen muss, muss man nicht selber zur Uni schicken, denn man schickt alles an College Contact, die die dann sammeln und sich darum kümmern die an die Uni weiterzuleiten. Wenn man dann vor Ort ist, muss man sich um nichts mehr kümmern.
Des Weiteren muss man einen Englisch-Test machen. In meinem Fall hat der DAAD-Test vollkommen ausgereicht. In diesem Test braucht man mindestens ein B2-Niveau, aber ich muss wirklich sagen, dass der super leicht war und ich würde jedem dazu raten den Test zu machen, wenn man nicht gerade Englisch-Kurse an der Uni belegen möchte, denn dann muss man nochmal einen Uni-internen Test machen.
Die Kurswahl
Die Kurswahl ist eigentlich auch ganz leicht, denn man schickt College Contact eine Liste mit seinen Kurse und dann werden, je nachdem wie viele Kurse man belegen möchte, von der Uni genehmigt und dann kann man die in einem Online Portal auswählen.
Da die CapU eine relativ kleine Uni ist, gibt es nicht unbedingt genügend Plätze für alle Interessenten und es kann sein, dass man eine lange Zeit auf der Warteliste ist, wobei es auch passieren kann, dass man noch bis zu seiner Ankunft auf einer oder mehreren Wartelisten steht. Falls das der Fall ist und man in nicht genügend Kurse hineingekommen ist, muss man nur in ein Büro gehen und die versuchen dann einem zu helfen.
Die Unterkunft
Ich habe mich für das Unieigene Studentenwohnheim entschieden, weil man sich da um nicht mehr kümmern muss. Man bekommt dreimal pro Tag essen und man muss dementsprechend nicht mehr selber kochen.
In der Unterkunftsart kann man zwischen einem Zweierzimmer und einem Einzelzimmer wählen, was aber natürlich mit einem deutlichen Preisunterschied verbunden ist. Ich persönlich habe mich erst für ein Doppelzimmer entschieden, da ich finde, dass man dort die beste Möglichkeit hat neue Leute kennenzulernen und auch wenn man mit einer nicht deutschsprachigen Person auf einem Zimmer ist, zwingt es einen sich auf Englisch zu Unterhalten.
Ich hatte jedoch etwas Pech mit meiner Zimmernachbarin, denn wir waren komplett unterschiedliche Persönlichkeiten, die einfach nicht zusammengepasst hatten. Man muss zwar vorher ein Formular mit Fragen zum täglichen Leben ausfüllen, jedoch hatte ich das Gefühl, dass die uns einfach zusammen gepackt haben, ohne auf unser Formular zu achten, deswegen kann ich jedem nur empfehlen sich den Mitbewohner selber auszusuchen.
Ich bin dann in ein Einzelzimmer gezogen, was definitiv eine für mich sehr gute Entscheidung war.
Freizeit
Es gibt wirklich viele und tolle Angebote für die Freizeitgestaltung in Vancouver. Man kann viele Reisen unternehmen, so war ich zum Beispiel in Seattle und auch in Honolulu. Außerdem kann man sich auch als Internationaler Student wirklich gut sozial engagieren, denn da gibt es viele Volunteer Angebote der Uni. Auch viele Sportmöglichkeiten gibt es. Man kann beispielsweise in das Unieigene Fitnessstudio gehen oder auch zu sämtlichen Spielen der Uni-Mannschaften.
Auch in Vancouver selbst gibt es viel zu sehen. So kann ich zum Beispiel jedem, der zur Weihnachtszeit kommt, die Capilano Suspension Bridge ans Herz legen, auch wenn die sehr teuer ist, hat es sich total gelohnt und es war wunderschön. Auch die ganzen Sehenswürdigkeiten sich mal anzuschauen ist auf jeden Fall eine große Empfehlung, denn die sind alle wirklich schön anzuschauen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Frage, ob das öffentliche Verkehrssystem in Vancouver gut ist, kann ich mit einem klarem Ja beantworten, denn man kommt wirklich überall mit dem Bus beziehungsweise mit dem Skytrain oder dem Seabus hin. Man muss natürlich für alles etwas mehr Zeit einplanen, jedoch gewöhnt man sich wirklich schnell daran. Auch wenn man weiß, wie man mit dem Bus fährt (denn in Kanada steht man für den Bus Schlange!), ist das alles kein Problem.
Negativ
Uni
Es sind natürlich auch negative Dinge an der Uni, denn man wird zum Beispiel von einem Büro ins nächste geschickt, wenn man ein Problem hat und selber keine Ahnung hat, wo man genau hin muss und dann fühlt sich irgendwie niemand wirklich für einen zuständig.
Des Weiteren gab es zur Zeit von meinem Aufenthalt keinen wirklichen Betreuer für die Auslandsstudenten, was sich auch in einigen Situationen als wirklich nervig herausgestellt hat, denn die letzte Instanz, die man in der Uni hatte, falls man mal ein Problem hatte, war das International Office, jedoch hatten dort viele Menschen keine wirkliche Ahnung von Problemen, die bei Internationalen Studenten auftreten konnten.
Außerdem würde ich jedem raten immer seinen Kosten-Account im Auge zu behalten, denn bei mir zum Beispiel hat der einige Male nicht gestimmt und es wurde aus mir noch immer nicht nachvollziehbaren Gründen zu viel Geld „abgebucht“.
Unterkunft
Zu der Unterkunft gibt es auch einige negative Seiten, die man leider erwähnen muss, denn man wird wirklich schnell mit ihnen konfrontiert. Zum einen ist das die Sache mit dem Essen. Das Essen ist wirklich nicht gut und auch sehr ungesund, denn es wird gefühlt alles frittiert und ich würde grundsätzlich jedem raten das Fleisch nicht zu essen, denn es war wirklich zum größten Teil nicht essbar und ich habe auch von vielen gehört, dass sie Magenprobleme bekommen haben. Außerdem waren die Zimmer etwas veraltet und man hat alles von seinen Nachbarn mitbekommen.
Und auch wie schon mal erwähnt, können Probleme mit den Roommates aufkommen, wenn man die nicht lösen kann, dann würde ich jedem raten den Roommate zu wechseln. Auch wenn man in einem Doppelzimmer wohnt, kann man sich eigentlich von der Privatsphäre verabschieden, außer man ist mit jemanden auf dem Zimmer, der eh häufig mal nicht da ist, oder einem persönlich ist das nicht so wichtig.
Außerdem ist da noch die Sache mit der Sauberkeit… Die wird leider nicht groß geschrieben und es kam vor allem in den ersten drei Monaten vor, dass tagelang die Badezimmer nicht geputzt wurden. Komischerweise hat sich das dann im vierten Monat eingependelt und es wurde täglich geputzt und ich hoffe auch, dass das für die Zukunft beibehalten wird.
Bei der Ankunft sollte man aber beachten, dass keine Decken und Kissen bereitgestellt werden und dass man sich darum selber kümmern muss.
Kosten
Die kosten waren leider sehr hoch. Den man bezahlt beispielsweise für einen Kurs circa 1200 CAD und dann kommen noch sonstige Kosten wie die Krankenversicherung zusätzlich dazu. Die Krankenversicherung wird ab dem Spring Term 2020 von der Uni verpflichtend. Das heißt, man muss die Versicherung „guard me“ bezahlen, auch wenn man schon aus Deutschland eine internationale Krankenversicherung mitbringt. Als ich da war konnte ich die noch ablehnen, mir wurde aber gesagt, dass die ab dem neuen Jahr verpflichtend ist.
Des Weiteren waren die kosten für die Unterkunft sehr hoch. Denn man bezahlt pro Semester für ein Doppelzimmer 4462 CAD und für ein Einzelzimmer 5190 CAD, was wirklich viel Geld für eine eher minderwertige Leistung ist.
Auch kam direkt in den ersten Tagen eine immense Rechnung von Büchern dazu, die man eigentlich kaufen muss. Die Bücher können dann pro Buch bis zu 200 CAD kosten. Ich kann dabei nur jedem raten erstmal abzuwarten und zu gucken, ob man überhaupt das Buch braucht. Und wenn man ein Buch braucht, würde ich empfehlen bei Amazon Kanada zu schauen, wie teuer die Bücher da gebraucht sind, denn ich habe dabei mehrere hundert Dollar gespart, denn der Bookstore, der die Bücher alle anbietet, ist total überteuert. Anzumerken ist auch, dass man seine Bücher am Ende des Semesters verkaufen kann. Die Betonung liegt dabei leider auf kann, denn viele Bücher werden nicht angekauft und man bekommt auch nur circa 50% des Kaufpreises zurück. Viele Bücher werden dabei nicht angenommen, weil sie entweder grundsätzlich gar nicht zurückgenommen werden oder weil der Kurs im nächsten Semester nicht angeboten wird.
Fazit
Trotz der einigen negativen Punkte, die aufgetreten sind, muss ich sagen, dass ich den Aufenthalt genauso immer wieder machen würde. Denn insgesamt hat man mit der Capilano University tolle Möglichkeiten und auch Vancouver ist eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe.
Ich habe in den vier Monaten wirklich viel gelernt und bin sehr glücklich darüber, dass College Contact mir bei der Organisation so großartig und vor allem kostenlos geholfen hat.