1 Aug
Erfahrungsbericht von Melanie H.

California State University Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medien
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 05/2017
Heimathochschule: Offenburg HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation

Die Organisation meines Auslandssemesters machte mir anfangs zugegebenermaßen ziemlich Sorgen, da ich nicht allzu viel Zeit hatte und befürchtete, nicht alles unter einen Hut zu bekommen. Rückblickend lief aber alles glatt und dank der Hilfe von College Contact und den vielen Informationen und Anleitungen traten auf dem Weg auch so gut wie keinerlei größere Probleme oder Hindernisse auf. Ihr habt von Anfang an einen Ansprechpartner, der euch sofort bei allen Fragen weiterhilft. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Hilfe hatte :).

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Unterkunft

Während meiner Zeit in LA bin ich bei einer Familie untergekommen, die privat Zimmer in ihrem Haus für Studenten und junge Berufstätige vermietet hat. Das war super, um das alltägliche, typisch amerikanische Leben kennenzulernen. Gefunden habe ich mein Zimmer (mit eigenem Bad) bei Craigslist, es war allerdings auch bei Airbnb eingestellt. Das Haus befand sich in San Gabriel, einer sehr ruhigen und sicheren Gegend östlich der Uni. Sicher zugesagt hatte ich meine Unterkunft erst relativ kurzfristig (ca. eine Woche vor Abflug), aber ich bin froh, dass es noch geklappt hat und ich nicht vor Ort suchen musste. Wenn ihr das Glück habt, schon früher ein Zimmer zu finden, spart ihr euch sicher eine Menge Stress ;).


Leben

Natürlich sollte man sich als allererstes darauf einstellen, dass es in LA ein bisschen teurer werden kann. Auch der Verkehr kann deprimierend sein, es dauert einfach alles etwas länger als ich es aus Deutschland gewohnt war. Aus diesem Grund – und einigen anderen – habe ich mich auch gegen den Kauf eines Autos entschieden. Die öffentlichen Verkehrsmittel in LA sind zwar nicht optimal, aber mein Weg zur Uni verlief praktisch reibungslos und überraschend schnell. Die Freizeitmöglichkeiten sind in dieser Stadt und den umliegenden Gegenden natürlich grenzenlos.


Studium/Uni

Das man in den USA mit einem anderen Lehrniveau als in Deutschland rechnen muss, konnte ich mir bereits vorstellen. Trotzdem war ich überrascht, wie gut ich in den englischen Vorlesungen und dem Studienalltag allgemein klargekommen bin. Der Aufwand ist unter Umständen deutlich höher als zuhause, vor allem weil er über das ganze Semester verteilt ist, das Niveau der Assignments aber deutlich niedriger angesetzt.

Als internationaler Student wurde ich an der CSULA sehr nett aufgenommen, sowohl von meinen Kommilitonen als auch von den Professoren. Im Gegensatz zu Fächern wie BWL, in denen oft viele internationale Studenten in einem Kurs sind, war ich mit Ausnahme einer Studentin aus England die einzige Nicht-Amerikanerin.

Was ich so auch nicht erwartet habe war die große Auswahl an Essensmöglichkeiten auf dem Campus. Es gibt mehrere Fast Food-Ketten sowie Pizza und Sushi. Außerdem gibt es auch einen eigenen Starbucks und einen Laden mit frischen Säften und Smoothies.

Falls während des Semesters doch irgendwelche Probleme auftreten sollten, könnt ihr euch neben College Contact auch auf die Hilfe des International Office vor Ort verlassen.


Meine Kurse

Neben der Organisation, die vor dem Start des Semesters erledigt werden muss, hat mir auch das Class Crashing an amerikanischen Unis große Sorgen gemacht. Ein paar Tage vor Abflug bin ich noch an meiner Heimathochschule umhergeirrt, um mir Bestätigungen von Vorkenntnisse für meine gewünschten Kurse ausstellen zu lassen. Bei allen Kursen, bei denen ich mich an der CSULA vorgestellt habe, wollte diese allerdings niemand so wirklich sehen. Da ich nur zu offenen Kursen ging, bei denen noch Plätze frei waren, war es kein Problem, die entsprechende Unterschrift vom Professor zu bekommen.

Im Endeffekt bin ich in der ersten Woche zu fünf Kursen gegangen, bekam für jeden eine Unterschrift und musste mich dann nur noch für vier der Kurse entscheiden.

Art 2800 – World Animation History

Dieser Kurs beschäftigt sich – wie der Name schon verrät – mit der Geschichte der Animation und den unterschiedlichen kulturellen Einflüssen. Dabei werden natürlich einige Filme angeschaut und dementsprechend analysiert. Die Prüfungsleistung besteht aus Mid Term und Final Exam (jeweils eine Analyse einer Animation) sowie einem Journal aus Mitschrieben und wöchentlichen Quizzes, die zuhause mit Hilfe der Vorlesungsunterlagen ausgefüllt werden können.

Art 3830 – Digital Modeling

Digital Modeling hat mir sehr viel Spaß gemacht, da der Theorieteil minimal war und die meiste Zeit dazu verwendet werden konnte, an seinen eigenen Modellen zu arbeiten. Gearbeitet haben wir dazu mit der Software Maya, die entsprechenden Aufgaben waren sehr abwechslungsreich und wurden mit Fortlauf des Semesters immer anspruchsvoller. Obwohl dafür Prerequisites – also erforderliche zuvor besuchte Kurse - eingetragen sind, sind praktisch so gut wie keine Vorkenntnisse nötig. Das Programm und die Vorgänge werden von Anfang an in einem sehr angenehmen Tempo erklärt und vorgeführt. Formell besteht der Kurs aus einem Vorlesungs- und einem Praxisteil. Der Übergang ist allerdings fließend.

TA 1520 – Analysis of Drama and Theatre

Dieser Kurs hatte vermutlich den größten Aufwand. Neben einer Gruppenpräsentation gibt es im Laufe des Semesters zwei Exams, einen längeren Aufsatz, regelmäßige Quizzes und ein paar Mini-Aufsätze. Das sollte euch aber nicht davon abhalten, diesen Kurs zu wählen, wenn er euch interessiert. Er macht viel Spaß und die vielen Quizzes und Assignments sollen wirklich nur dazu beitragen, euer Wissen zu festigen, und euch nicht die Note versauen. Die Theaterstücke, die ihr lesen solltet, werden euch digital zur Verfügung gestellt.

TVF 2650 – Introduction to Screenwriting

Auch Introduction to Screenwriting bestand aus einer Vorlesung und einem “Laborteil”. Die Vorlesungen vermittelten das Grundwissen über den Aufbau und die Eigenschaften eines guten Drehbuchs und fand nur während der ersten Hälfte des Semesters statt. Im Labor wurde dann am eigenen Drehbuch gearbeitet. Dabei wurde viel Wert darauf gelegt, Feedback zu geben und zu bekommen. Die Mitstudenten werden in Bezug auf die Entwicklung des eigenen Drehbuchs auf dem Laufenden gehalten und geben super Tipps, die mir persönlich sehr geholfen haben.

Für den Kurs war es notwendig, einen Reader zu kaufen (ca. 25$), in dem man alles noch einmal nachlesen konnte und der viele Beispiele enthielt.

Neben diesem Reader musste ich allerdings keine Bücher oder sonstiges für meine Kurse kaufen, was mir sehr entgegenkam.


Fazit

Rückblickend kann ich eine solche Erfahrung nur allen an’s Herz legen. Ich habe mich in dieser Zeit stark weiterentwickelt. Auch für mein Studium und den weiteren Berufsweg hatte dieser Aufenthalt in Los Angeles nur Vorteile. Klar ist das alles auch eine Kostenfrage, trotzdem kann ich ein Auslandssemester nur empfehlen. Die Menschen in LA sind immer nett und hilfsbereit und die Stadt selbst hat einiges zu bieten. Sowohl an der Uni als auch in der Freizeit wird es niemals langweilig, was meinen Aufenthalt zu einem echt schönen Erlebnis gemacht hat.